03.12.2019

Braket: Amazon Web Services startet Quantencomputer in der Cloud

Amazon Web Services (AWS) kündigte den Start seines Quantencomputer-Service Braket an. Developer sollen über das Cloud-Service erste Quanten-Algorithmen coden und testen können.
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Amazon Web Services (AWS) startet mit Braket Quantencomputer-Cloud-Service
(c) Adobe Stock - gonin

Der Quantencomputer-Wettlauf der Tech-Riesen nahm gerade dieses Jahr besonders viel Fahrt auf. Bisheriger Höhepunkt war wohl die Meldung von Google, die “Quantum Supremacy”, also einen allen klassischen Rechnern überlegenen Quantencomputer, erreicht zu haben. Auch Microsoft und IBM schliefen in der Zeit nicht. Wenig hörte man bislang dagegen von Amazon – der Tech-Gigant betreibt schließlich auch kein eigenes Quantencomputer-Programm. Mit “Braket” wirft sich Amazon Web Services (AWS) jetzt aber trotzdem ins Rennen.

+++ “Der Quantencomputer führt zu einer Algorithmokratie mit Digital-Diktatoren” +++

Braket nutzt fremde Quantencomputer-Technologie

Und zwar mit der Bereitstellung von Quantencomputer-Zugang über die Cloud. Die Rechner entwickelt man dabei, wie gesagt, nicht selber. AWS setzt auf die Partner D-Wave, IonQ and Rigetti. Zugleich mit der Ankündigung zu Braket – der Name leitet sich von einer Notation für quantenmechanische Zustände ab – verkündete man auch den Launch eines “AWS Center for Quantum Computing” und eines “AWS Quantum Solutions Lab”.

AWS will von Experimenten mit dem neuen Service lernen

Über das neue Service sollen Developer erste Quanten-Algorithmen coden und testen können. Ihnen werden dazu eine Reihe von begleitenden Tools, Beispiel-Codes sowie Simulatoren (auf klassischen Rechnern) zu Verfügung gestellt. AWS will über die Nutzung des Service herausfinden, wie es selbst in Zukunft Quantencomputing einsetzen kann.

IBM Q Experience: Quantencomputer seit 2016 in der Cloud

IBM bietet mit “IBM Q Experience” bereits seit 2016 (stetiger Ausbau) für Developer Gratis-Zugang zur Nutzung einiger seiner Quantenprozessoren und dazugehöriger Simulatoren an. Dabei unterstützt man sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene mit Guides. Bereits vor einem Jahr verkündete man dort mehr als 80.000 aktive User und mehr als drei Millionen laufende und abgeschlossene Experimente.

⇒ Zur Page des neuen AWS-Service

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AI Landscape 2024, Wasner, Hochreiter
(c) Stock.Adobe/GamePixel - Die AI Landscape 2024 ist da.

Die Austrian AI Landscape von Clemens Wasner (EnliteAI, AI Austria) zeigt AI-Startups und -Unternehmen aus der heimischen Startup-Szene. Das Branding dazu wurde von Andreas M. Keck, Kopf und Gründer von “beamr. brand consulting studio” pro-bono durchgeführt. Es ist bereits die insgesamt achte Ausgabe der österreichischen KI-Landschaft.

AI Landscape 2024 wird größer als ihre Vorgänger

“Heuer gibt es 70 neue Unternehmen, ein Novum in dieser Größenordnung. Es ist ein internationales Phänomen, denn die Eintrittsbarriere für die Gründung eines KI-Unternehmens ist gesunken. Ein Grund ist, dass viele Basistechnologien als ‘open source’ verfügbar sind und nicht mehr von Grund auf selbst entwickelt werden müssen”, erklärt Wasner die gestiegene Anzahl an KI-Unternehmen in Österreich.

Besonders im Bereich “Corporate Early Adopters” zeigt sich eine starke Steigerung. “Unternehmen, die teilweise 100 Jahre alt sind, haben eigene AI-Business-Units aufgebaut, eigene Teams zusammengestellt und sind Joint Ventures eingegangen. AI ist schlussendlich in der Realwirtschaft angekommen”, so der AI-Experte weiter.

Die AI Landscape Austria 2024

(c) EnliteAI, AI Austria, Andreas M. Keck (beamr) – Die gesamte Austrian AI Landscape.

Cybersecurity-Bereich steigt

Allgemein ist festzustellen, dass sich – entgegen der letzten Jahre – mehr Firmen mit “Cybersecurity & Defence” beschäftigen. Die Gründe dafür sind, dass es einerseits, wie erwähnt, mehr Open-Source-Modelle gibt, auf die man zurückgreifen kann, ohne selbst Basis-Modelle entwickeln zu müssen. Andererseits hat der Ukraine-Krieg ein Bewusstsein für diese Branche geschaffen.

Die EU hat etwa am 15. März 2024 das Arbeitsprogramm für den European Defence Fund veröffentlicht. Die offizielle Ausschreibung wurde am 20. Juni geöffnet, eine Einreichung war bis zum 5. November 2024 möglich. Diese Ausschreibung war mit 1,1 Milliarden Euro dotiert, wovon 40 Millionen Euro für disruptive Technologien und 67 Millionen Euro für KMU vorgesehen sind.

AI Landscape: GenAI als Treiber

Einen anderen Faktor für die Steigerung der Anzahl an KI-Firmen in Österreich sieht Wasner darin, dass viele Unternehmen in der Vergangenheit auf Automatisierung gesetzt hätten. Belege erkennen, den E-Mail-Posteingang lesen und ins CRM schieben – das sei mit der eigenen Technologie natürlich limitiert gewesen, durch Generative AI und LLMs (Large Language Models) wären nun sehr viele in diesem Bereich tätig. “Das ist etwas, das weltweit parallel passiert”, so Wasner. “Und Chatbots oder Dashboards beinhaltet.”

Auch bemerkenswert ist, dass im Bereich “Life Science” mittlerweile 30 Unternehmen aus Österreich vertreten sind. Für den KI-Experten “wenig verwunderlich”, da es hierzulande mit LISAvienna, INITS und mit dem Science Park Graz gleich drei Ökosysteme gibt, die in diesem Feld “Firmen produzieren”.

Zudem ist der Proptech-Bereich auffällig stark geworden, was wiederum an der Nutzung von LLMs liegt, zum Beispiel wenn es um die Auswertung von Dokumenten rund um Bauprojekte geht. Überall dort, wo man auf unstrukturierte Daten treffe – Baupläne, etc. – sei nun GenAI vermehrt einsatzbar und das ganze Proptech-Feld gehe “durch die Decke”. Insgesamt, so Wasner, gebe es heuer einfach mehrere große Themenfelder in der heimischen AI Landscape.

Beachtlich sei zudem, dass in der KI-Branche wenig Firmen pleite gegangen sind. “Dieses Jahr habe ich im Vergleich zum Vorjahr nur drei, vier Firmen herunternehmen müssen”, sagt er. “Davor waren es rund 30.”

Doch der KI-Experte warnt vor zu großer Euphorie. Er sieht den Moment jetzt als “Ruhe vor dem Sturm” und erwartet eine Konsolidierungswelle für das kommende Jahr. In diesem Sinne prognostiziert er einen Akquise-Trend, der uns bevorsteht. Größere Firmen würden, so seine Einschätzung, Unternehmen aus der Sparte “Operations & Search” aufkaufen, weil sich deren Angebot als replizierbares Business für Dienstleister auszeichne (Knowledge-Management, Bots, Suche mit LLMs).

Mehr Deregulierung, aber…

Was den europäischen Standort betrifft, wünscht sich Wasner mehr Deregulierung, allerdings nicht unbedingt auf der KI-Seite, wie er sagt. Europas KI-Problem liege vor allem im Umstand begründet, dass es hier schwieriger sei, zu gründen bzw. etwa Mitarbeiterbeteiligungen schwerer zu implementieren wären. “In Europa gibt es 27 Rechtsformen bei der Unternehmensgründung, das ist einfach nicht ‘investible'”, sagt er. Auch seien die Finanzierungen zu gering, vor allem dann, wenn man eine KI-Foundation baue. Mistral aus Frankreich wäre da der einzige Ausreißer, was europäische Top-KI-Firmen betreffe.

Als zweiten Punkt nennt Wasner, dass sich die “Compute-Infrastruktur” als zu klein für den europäischen Raum zeige und es von der EU-Seite Investitionen von mindestens 20 Milliarden Euro – wenn nicht mehr – bräuchte, um im KI-Konzert der Großen eine Chance zu haben. Der dritte und letzte Faktor, den Wasner in Sachen Wettbewerbsfähigkeit erwähnt, ist, auf “skilled immigration” zu setzen, um die besten Talente ins Land zu holen, wie er sagt: “Das allerdings geht nur, wenn man die ersten beiden Punkte löst.”

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Der Quantencomputer-Wettlauf der Tech-Riesen nahm gerade dieses Jahr besonders viel Fahrt auf. Braket nutzt fremde Quantencomputer-Technologie: Und zwar mit der Bereitstellung von Quantencomputer-Zugang über die Cloud. AWS setzt auf die Partner D-Wave, IonQ and Rigetti. Über das neue Service sollen Developer erste Quanten-Algorithmen coden und testen können. AWS will über die Nutzung des Service herausfinden, wie es selbst in Zukunft Quantencomputing einsetzen kann. IBM bietet mit “IBM Q Experience” bereits seit 2016 für Developer Gratis-Zugang zur Nutzung einiger seiner Quantenprozessoren und dazugehöriger Simulatoren an.

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