20.12.2022

Brainhero: Wiener HealthTech erhält EIC-Förderung in Höhe von 2,5 Millionen Euro

Das Wiener HealthTech-Startup Brainhero hat eine Neurofeedback-Therapie auf spielerischer Basis für Kinder mit Autismus und ADHS entwickelt. Über den prestigeträchtigen European Innovation Council (EIC) Accelerator wird das Unternehmen nun in der Höhe von rund 2,5 Millionen Euro gefördert.
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(c) Martin Anger

Das Wiener Startup Brainhero rund um das Gründer-Ehepaar Christof Götz und Christine Hartlieb-Götz entwickelt seit 2017 ein Neurofeedback-Training für Kinder mit Autismus und ADHS. Das Training, das über ein mobiles EEG in Kombination mit einer App absolviert wird, soll gezielt die Konzentrations- und Entspannungsfähigkeit der Kinder erhöhen. Die Therapie ist seit Anfang Oktober in Deutschland und Österreich erhältlich, wobei Brainhero mittlerweile als medizinisches Produkt zugelassen ist.

Brainhero: mobiles Neurofeedback-Training

Konkret bietet Brainhero eine 20-stündige Neurofeedback-Therapie, bei welcher das Kind bzw. der Jugendliche und seine Familie von Beginn bis zur Beendigung des Programms betreut werden. Den Auftakt bildet ein ausführliches Beratungsgespräch, gefolgt von der Bestellung und dem Vertrautmachen mit der Hard- und Software.

Mithilfe eines Therapieplans werden die fünfminütigen Einheiten dokumentiert. Um die Kosten für das Training und die Gerätschaft möglichst niedrig zu halten, wird das portable EEG für die Therapiedauer von ca. sechs Monaten gemietet (Kaution von 300 Euro) und anschließend wieder an das Team von Brainhero retourniert. Brainhero versteht sich dabei als mobile Ergänzung zu bestehenden Therapien in Kliniken und Therapiezentren.

EIC-Finanzierung in Millionenhöhe

Wie Gründer und CEO Christof Götz nun über LinkedIn bekannt gab, erhält das Wiener HealthTech-Startup eine prestigeträchtige EIC-Finanzierung in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro. Die zusätzlichen finanziellen Mitteln in Millionenhöhe sollen in die technologische Weiterentwicklung des Produktes fließen.

So arbeitete das Startup bereits in der Vergangenheit an der Personalisierung des Produktes, um künftig eine größere Zielgruppe anzusprechen. Künftig sollen auch schwerere Formen von Autismus, z. B. mit Epilepsie oder nonverbale Kinder und Jugendliche, behandelt werden können. Gleichzeitig arbeitet das Startup mit wissenschaftlichen Partnern an Forschungsthemen wie Demenzfrühdiagnose und „Epilepsie Remote Monitoring“.

Elena Deliu von Brainhero, die das vom EIC geförderte Projekt leiten wird: “Die Finanzierung ist ein echter Beschleuniger, der es unserem Unternehmen ermöglicht, seine Ziele in etwa zwei Jahren zu erreichen. Die Ergebnisse werden außerdem unsere Bemühungen unterstützen, den Krankenversicherungsschutz für die Produkte und Dienstleistungen von Brainhero zu erleichtern.”

Die EIC-geförderte Innovation basiert auf der Forschung des Brainhero-Teams mit Partnern in Wien und wurde in der Startup-Phase von aws, FFG, Health Hub Tirol und Wirtschaftsagentur Wien unterstützt.


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Oufittery-Gründerin Julia Bösch und Lookiero-Gründer Oier Urrutia © Outfittery

“Als ich meinen Verwandten zu Weihnachten von Outfittery erzählte, ist mein Onkel nervös geworden. ‘Was riskierst du da?’, sagte er und hat sofort Schnaps bestellt“, erzählte die österreichische Ouftittery-Gründerin Julia Bösch in einem Interview mit brutkasten. Seitdem hat sich viel getan im Unternehmen. Outfittery bietet einen personalisierten Online-Shopping-Service für Männermode an. Das Unternehmen wurde 2012 von Bösch und Anna Alex gegründet und erzielte 2021 einen Umsatz von über 70 Millionen Euro – brutkasten berichtete. Nun folgt die Fusion mit dem konkurrierenden Modeunternehmen Lookiero.

CEO Bösch: “Teil der Stratege, über Merger zu wachsen”

Outfittery fusioniert bereits zum zweiten Mal mit einem Konkurrenten – 2019 ging das Unternehmen eine Partnerschaft mit Modomoto ein. Auch wenn das zunächst ungewöhnlich erscheinen mag, ist es laut CEO Bösch „Teil der Strategie, über Merger zu wachsen“. Das neu entstandene Unternehmen trägt den Namen „Lookiero Outfittery Group“.

Beide Firmen bringen unterschiedliche Stärken in die Gruppe ein: Lookiero verfügt über Expertise in der Modeberatung für Frauen und konzentriert sich besonders auf den französischen Markt. Outfittery hingegen richtete sich auf höherpreisige Männermode aus und ist vor allem im DACH-Raum etabliert. “Durch die gebündelte technologische Expertise und den gemeinsamen Datenpool kann die fusionierte Unternehmensgruppe ihren Kund:innen ein noch präziseres personalisiertes Shopping-Erlebnis bieten“, heißt es von Outfittery.

Zukünftig wird eine gemeinsame Plattform entstehen, während die Marken Lookiero und Outfittery weiterhin bestehen bleiben – ebenso wie die Teams und Standorte. Laut Unternehmensangaben wird der gemeinsame Umsatz bei knapp 130 Millionen Euro liegen.

Weiterentwicklung des personalisierten Online-Shoppings

Beide Geschäftsführer:innen behalten auch in der neu entstandenen Gruppe führende Positionen. Outfittery-Gründerin Julia Bösch übernimmt die Rolle der Executive Chair, also geschäftsführende Aufsichtsratsvorsitzende. Lookiero-Gründer Oier Urrutia wird CEO des fusionierten Unternehmens und leitet damit das operative Geschäft. Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, den Bereich des personalisierten Online-Shoppings kontinuierlich weiterzuentwickeln.

“Lookiero und Outfittery sind zwei gründergeführte Unternehmen, deren starke Teams in Kultur und Know-how ideal zusammenpassen. Mit unseren komplementären Stärken treiben wir das Wachstum voran. Wir teilen die Vision, einen globalen Anbieter für Online Personal Shopping zu schaffen, der durch die einzigartige Kombination aus menschlicher Beratung und KI Menschen dabei unterstützt, sich in ihrem Stil selbstbewusst zu entfalten“, sagt Bösch.

Ziel: EBITDA-Merge im zweistelligen Millionenbereich

Die Lookiero Outfittery Group positioniert sich als starker europäischer Mitbewerber im Bereich Online-Personal-Shopping. In 13 europäischen Märkten aktiv, startet die Gruppe mit einer Basis von über drei Millionen aktiven Kund:innen. Künftig wolle man die Profitabilität der einzelnen Plattformen sichern und ein EBITDA im zweistelligen Millionenbereich erreichen, heißt es in der offiziellen Presseaussendung.

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