04.01.2022

BOOXit: Startup aus OÖ will mit Mehrwegboxen Paketlogistik digitalisieren

Die BOOXit-Gründer Peter Entenfellner und Andreas Holzleithner haben sich vorgenommen, mit IoT-Lösung und Plastikmüll aus dem Meer die Problemfelder der Paketlogistik zu bekämpfen.
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Das Gründer-Duo Andreas Holzleithner und Peter Entenfellner | © BOOXit

Die Idee, mit einer Mehrweglösung die Paketlogistik nachhaltiger zu gestalten, ist keine neue, jedoch gibt es bis dato keine umfassende Lösung – gebe es nicht die zwei Oberösterreicher Peter und Andreas. Die beiden möchten mit ihren stapel- und schubladisierbaren BOOXit Boxen die bisher nur gering digitalisierte Paketlogistik mit IoT-Lösung vollständig digitalisieren, automatisieren und standardisieren. Das Ziel des Duos ist es, mit BOOXit die noch sehr stark auf Handarbeit und Karton basierende Paketlogistik durch den Einsatz von Mehrwegbehältern “zu revolutionieren, wie der Sprung vom Brief zum Mailsystem”, so Holzleithner. “Unsere Boxen werden Lego ähnlich sehen und unabhängig von ihren Größen miteinander verhakt werden können. Dadurch werden beim Transport keine Gurtsicherungen mehr gebraucht”, erklärt der Co-Founder weiter. 

Au revoir, Versandetiketten, Einwegpakete und Co

Die Geburtsstunde von BOOXit war ein Uni-Projekt an der Industrial Design Universität Linz, wo auch die ersten Konzepte der Lego-ähnlichen smarten Boxen ins Leben gerufen wurden. Die prognostizierte Nachfrage, dass sich die Zahl der Paketlieferungen  in den nächsten zehn Jahren verdreifachen wird, hat die Weiterentwicklung der Idee Richtung Mehrwegbehälter angetrieben. “Alleine im Lebensmittelhandel kursieren derzeit in Europa 1,2 Mrd. Boxen”, so Entenfellner. 

Die smarten Boxen sollen nicht nur im Onlinehandel und der Industrie Anwendung finden, sondern Dank temperaturgesteuerten Boxen und ihrer Eigenschaft, in Echtzeit Temperaturdaten aus den Boxen abzulesen, auch für den Lebensmittel- und Pharmatransport attraktiv gemacht werden. “Für jede BOOXit Box wird es einen digitalen Avatar geben. Jeder Versand kann mit der BOOXit App verfolgt werden und beim Rückversand wird die Lieferadresse durch die Applikation auf die Box gespeichert, wodurch das Etikettieren und Zukleben von Paketen entfällt”, so die Gründer. 

Mit Bierkisten-Prinzip gegen den Schwund 

Das Startup will beweisen, dass Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Co nicht immer Geld kosten müssen. “Wir sind in der glücklichen Situation, dass in unserem Fall Umweltschutz den Unternehmer:innen sowie Konsument:innen Geld sparen und Geld verdienen wird. Das passiert selten und daher treffen wir schon in der Entwicklungsphase auf sehr großes Interesse von namhaften Unternehmen”, erklärt der Co-Founder Entenfellner. 

Die BOOXit Box soll nach den Vorstellungen der Gründer ähnlich wie eine Bierkiste funktionieren. Starten wird man mit einem Grundguthaben, das man bei der Anmeldung für die App bekommt. Für die Mehrwegboxen wird Pfand verlangt, um den Schwund zu reduzieren. “Dank der vollständig automatisierten Darstellung der Leerkapazitäten in LKWs und Vans kann sogar ein Kostenvorteil gegenüber Karton gewonnen werden. Das ist eine gute Nachricht an alle Konsumenten, die sehr viel bei Amazon und Co bestellen. Die Kosten pro Sendung werden um ein bis zwei Euro günstiger werden”, erklärt Entenfellner weiter. 

Während Karton nur fünfmal in seine Bestandteile zerlegt werden kann, bevor es verbrannt wird, können Kunststoffbehälter von BOOXit cirka 1.000 Zyklen machen und zehnmal zergliedert werden, so die Gründer. Dadurch wird eine Lebensdauer von 5.000 bis 10.000 Zyklen je Mehrwegbehälter erwartet. Mit der Kohlenstoffdioxid-Einsparung von 98 Prozent, die daraus gewonnen wird, möchten die Oberösterreicher nicht nur Greta Thunberg, sondern auch Politiker:innen begeistern.  “Die Politik schreit aktuell nach Mehrwegsystemen und möchte antworten von der Wirtschaft haben, wir können genau diese Antworten geben”, so der Co-Founder. 

Greta Thunberg als größte Werbeträgerin 

Um nicht nur der Menschheit, sondern auch der Erde etwas Gutes zu tun, haben sich die Gründer in einem Kooperationsprojekt mit der Montanuniversität Leoben für die Produktion der ersten Boxen mit Plastikmüll aus dem Meer entschieden. “Es gibt einiges an Plastik im Meer, also haben wir genug Material für unsere Boxen und können dadurch Greta und alle anderen noch glücklicher machen. Sie ist wahrscheinlich, ohne dass sie es weiß, unsere größte Werbeträgerin im Moment”, erklären die Co-Founder. 

Auch bei der Produktion der komplizierten Kunststoffboxen will das Duo die Umwelt nicht unnötig belasten. “Wir sitzen in Oberösterreich in einem richtigen Kunststoff-Valley mit hervorragenden Unternehmen. Die ganze Kompetenz für die Produktion der stark automatisierten Boxen liegt direkt im Lande”, so Entenfellner. 

Zurzeit sind die beiden laufend mit Forschungs- und Entwicklungsprojekten beschäftigt und wollen im Neujahr ihre Technologie mit Pilotprojekten in der Praxis testen. Der Produktlaunch ist nach einem erfolgreichen POC-Abschluss für 2023 geplant. “Im Prinzip haben wir schon bewiesen, dass unser Produkt Sinn macht. Jetzt müssen wir zeigen, dass es tatsächlich funktioniert und eine Geldbörsen- und umweltfreundliche Lösung ist. Wir freuen uns auf eine bessere Welt”, so die Gründer abschließend. 

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Wiener Wärmepumpen-Startup ecop holt 8,5 Millionen Euro Finanzierung

Es will die Energiewende in der Industrie und darüber hinaus vorantreiben. Dafür erhielt es bereits reichlich Zuspruch - und nun auch eine Kapitalspritze in Millionenhöhe.
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(c) ecop

Es positioniert sich als Spezialist in der Entwicklung von “effizienten Hochtemperatur-Wärmepumpen für Industrie und Fernwärme”. Schlagzeilen schrieb es deshalb schon einige – auch Kapitalgeber sind an dem Modell des in Wien gegründeten Jungunternehmens ecop interessiert.

Mit Wärmerückgewinnung zur Energiewende

Trocknen, Destillieren oder Schmelzen sind tägliche Prozesse in der Industrie. Ohne die dazu notwendige Wärme wäre die Industrie nicht denkbar. Wärme macht nämlich über 70 Prozent des industriellen Energiebedarfs aus – brutkasten berichtete. Das Ganze wird dann verschwenderisch, wenn die durch Industrieprozesse entstandene Wärme nicht genutzt wird.

Diesem Problem nahm sich das Wiener Startup ecop an und entwickelte eine Lösung zur Wärmerückgewinnung mit Wärmepumpen. Dabei wird die von der Industrie erzeugte Prozesswärme in den Produktionsprozess zurückgeführt. Damit kann man jene Wärme nutzen, die ansonsten ungenutzt in die Umgebung freigesetzt würde.

Flexibler Einsatz in Industrie

Seit seiner Gründung 2007 verfolgt ecop das Ziel, Rotationspumpen als Schlüssel zur Wärmerückgewinnung in der Industrie durchzusetzen. Das Startup hat dafür eine Technologie entwickelt, die es selbst als weltweit einzigartig bezeichnet.

2015 wurde der erste vollfunktionsfähige Prototyp fertiggestellt. Die Technologie basiert auf einem neuartigen thermodynamischen Kreislauf und ermöglicht eine effiziente Rückgewinnung und Wiederverwendung von Fabrikabwärme mit direkten Ausgangstemperaturen von bis zu 200 °C. Die Rotationsgeschwindigkeit könne jederzeit abgeändert werden, um sich an verschiedene Temperaturen der Wärmequellen anzupassen.

2.500 Tonnen CO2 pro Jahr gespart

Industrieunternehmen soll es dank ecop also möglich sein, ihren Einsatz von Erdgas und fossilen Brennstoffen zur Wärmeerzeugung erheblich reduzieren zu können. Konkret sollen Einsparungen von 2.500 Tonnen CO2 pro Jahr möglich sein, heißt es von ecop.

“Unser Produkt ist eine revolutionäre Großwärmepumpe für die Industrie, die völlig neue Anwendungsfelder für die Verwertung von Abwärme schafft und als erste wirtschaftlich effektive Wärmepumpe für Temperaturen bis 150 Grad gilt”, sagte ecop-Gründer und Geschäftsführer Bernhard Adler gegenüber brutkasten im Jahr 2022.

3,9 Mio. im Sommer 2022 – nun frische 8,5 Mio. von EIC

Die Lösung fand auch von Seite einige Kapitalgeber Zuspruch. Mit einem Investment in Höhe von 3,9 Millionen Euro beteiligte sich im Sommer 2022 mit EIT InnoEnergy ein starker Partner am Unternehmen (brutkasten berichtete). Um die Skalierung zu managen, holte sich ecop die Wiener Beteilgungsgesellschaft epoona rund um Lothar Stadler und Werner Töpfl an Bord – beide zwei erfahren C-Level Manager aus der Industrie. Ziel war es damals, eine Series-A-Finanzierungsrunde in Höhe von zehn Millionen Euro abzuschließen.

Zwar nicht zehn, aber satte 8,5 Millionen Euro holte man sich nun vom EIC Accelerator, wie der Wärmepumpen-Spezialist am heutigen Freitag vermeldet. Der EIC Accelerator als Programm des European Innovation Council fördert DeepTech-Startups und Kleinunternehmen, die er in “einem hochkompetitiven Verfahren” auswählt.

EIC Accelerator förderte 68 von 347 Bewerbern

Direkte Zuschüsse werden in einer Höhe von bis zu 2,5 Millionen Euro vergeben, Kapitalbeteiligungen seien bis zu sechs Millionen Euro möglich. Nach eigenen Angaben erhält das DeepTech somit “die maximale Investitionssumme, um die Produktion seiner Rotations-Wärmepumpe zu skalieren”, heißt es per Aussendung.

Nach eigenen Angaben wurde ecop von der EIC Accelerator-Jury als eines der 969 Bewerber:innen zur Förderung ausgewählt. 347 Unternehmen kamen in die Interviewphase der Jury, 68 erhielten schließlich eine endgültige Finanzierungsrunde – darunter ecop. Insgesamt stellte das Investmentvehikel des European Innovation Council, der EIC-Fonds, eine Summe von 411 Millionen Euro zur verfügung, davon 165 Millionen in Form von direkten Zuschüssen und 245 Millionen in Form von Kapitalbeteiligungen.

Fabian Sacharowitz, seit April Co-CEO von ecop und früher Investment Director bei EIT InnoEnergy, äußert sich zur frischen Kapitalspritze wie folgt: „Das Innovations-Ökosystem der EU ist für uns eine wesentliche Unterstützung bei der Entwicklung unserer Technologie. Mit der Finanzierung können wir die Entwicklung unseres neuen Rotordesigns abschließen und den nächsten Skalierungsschritt starten sowie unsere Technologie noch breiter in den Markt bringen. Unternehmen und Kommunen können so bezahlbare CO2-freie Wärme erzeugen und ihre Betriebe nachhaltig versorgen.”

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