29.05.2024
THEMPARTNERSCHAFT

“Umsatz entsteht nicht durch Zufall” – Prozesse statt Bauchgefühl im Leadership

Für replizierbar gute Ergebnisse im Unternehmen braucht es klare Strukturen. Damit es klappt, müssen auch die Führungskräfte ihre Rolle erfüllen. Wie das geht, erklärt Gordan Volaric von Boom Strategy.
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Boom Strategy Managing Partner Gordan Volaric | (c) Boom Strategy
Boom Strategy Managing Partner Gordan Volaric | (c) Boom Strategy

Salesmanagerin A generiert schneller und mehr Abschlüsse als Salesmanager B – eine derartige Konstellation ist völlig normal in Unternehmen. Aber woran liegt das? Ist es nur das Talent der Personen? “Nein”, weiß Gordan Volaric. “Talent und Persönlichkeit sind nur eine Komponente. Dazu kommen die Skills und das Verhalten der Person. Während das Talent angeboren ist, lassen sich Skills und Verhalten trainieren.”

Gute Leader erkennen, welche Skills Mitarbeiterin A hat und durch welches Verhalten diese Skills Anwendung finden. Sie müssen das dann “nur” noch bei anderen Teammitgliedern replizieren. Damit das nachhaltig Früchte trägt, brauche es eine Struktur, sagt Volaric. Mit dem Aufbau solcher Strukturen beschäftigt er sich als Managing Partner der Wiener Beratung Boom Strategy in seiner täglichen Arbeit.

Das Zauberwort heißt Revenue Operations, oft als Rev-Ops abgekürzt. Dabei handelt es sich um einen strategischen Ansatz in Unternehmen, der darauf abzielt, durch strukturierte Prozesse und verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen Produkt-Strategie, Vertrieb, Marketing und Kundenservice den Geschäftserfolg zu maximieren. “Unser Grundsatz ist: Umsatz entsteht nicht durch Zufall. In unserer Arbeit ersetzen wir das Bauchgefühl durch Prozesse, Daten und Technologien. Damit haben Manager eine gute Entscheidungsbasis und bessere Steuerungsmöglichkeiten”, so Volaric.

Auch Führungskräfte müssen trainiert werden

Entscheidend ist die Rolle der Führungskraft. Oft würden Personen zum Team Lead, die zwar fachlich gut seien, aber keine ausgereiften Leadership-Skills haben, führt der Experte weiter aus. Dadurch würde Führung dann oft nur auf Basis eigener Erfahrungen und Ideen passieren. “Einige wenige haben das angeborene Talent zum Leadership, die meisten müssen es aber erlernen. Und Leadership ist erlernbar, weil es auch nur aus Skills und Verhalten besteht”, sagt Volaric.

Neue Führungskräfte müssen lernen, die notwendigen Skills und das richtige Verhalten bei ihrem Team zu fördern. Das geht laut Volaric wie folgt:

Einen Fokus-KPI wählen, den man verbessern will

Eine Rolle im strukturierten Leadership spielen die KPIs. “Wenn man sich im Leadership-Team auf ein KPI-Set geeinigt hat, müssen die einzelnen Leader den Mitarbeiter:innen klar erklären können, warum gerade diese KPIs wichtig sind, wie sie berechnet werden und mit welchem Verhalten sie am besten zu beeinflussen sind”, sagt der Experte.

Er betont aber auch zugleich zwei Probleme mit KPIs: “KPIs sind nur ein Teil der Gleichung, weil sie nur die Resultate von bereits beendeten Handlungen darstellen. Sie basieren somit immer nur auf der Vergangenheit. Wir brauchen aber Steuerungsmöglichkeiten im Jetzt, um unsere Ziele in der Zukunft zu erreichen.” Des Weiteren bestehen KPIs aus Formeln und Durchschnitten – “das Ziel von Leadern ist es aber nicht, den Durchschnitt zu stärken, sondern diesen zu erhöhen. Für beide Probleme ist eine geplante Steuerung von Skills und Verhalten die Lösung”, so Volaric.

Um KPIs strukturiert zu verbessern, sollte man sich immer nur einen Fokus-KPI pro Quartal aussuchen. “Man kann sich nicht auf alle KPIs gleichzeitig fokussieren; sonst überlädt man das Team mit zu vielen Verhaltensänderungen”, sagt Volaric. Danach sollte man sich überlegen, welches Verhalten des Teams besonders starken Einfluss auf diesen KPI hat. Damit setzt man schon Skills und Verhaltensweisen, die zu Umsatz führen, ins Zentrum, statt dem Team immer nur “Mehr Umsatz!” zu kommunizieren.

“Goldene Standards”

Der “Goldene Standard” bezieht sich auf das Verhalten jener Mitarbeiter:innen, die in einer der ausgewählten Verhaltensweisen besonders gut sind. Volaric erklärt den strukturierten Prozess dorthin: “Zunächst sehe ich mir die Mitarbeiter:innen an, die bei einem bestimmten KPI besonders gut performt haben, und versuche, zu verstehen, welches Verhalten dazu geführt hat”, erläutert der Experte.

“Dann dokumentiere ich dieses als ‘Goldenen Standard’, das heißt, ich erstelle eine kurze Beschreibung dieses Verhaltens, die man dem Team als Vorlage geben kann”, so Volaric. Das könne von einfachen Tipps bis hin zu längeren Leitfäden reichen. “Wichtig ist, dass mein Team stets klar versteht, was gemeint ist, und das Verhalten damit auch replizieren kann. Danach lade ich die Person, die den Standard gesetzt hat, dazu ein, das Verhalten im Team zu demonstrieren”, erklärt der Experte.

Zuletzt brauche es Zeit, diese Skills im Verhalten umzusetzen. “Dafür setze ich klare Verhaltensziele, die darauf abzielen, den Goldenen Standard im Alltag anzuwenden. Als Leader nutze ich die One-on-one-Gespräche immer zuerst für die Besprechung von Verhaltenszielen”, betont Volaric. “Der Grund ist, dass Skill- und Verhaltenscoachings langfristig den Unternehmenserfolg sichern, während z. B. KPIs nur Resultate derselben sind – und KPIs kann ich mir auch alleine auf einem Dashboard ansehen“, so der Experte.

Job als Führungskraft als “stetiges Coaching und Enablement”

Das Prinzip des “Goldenen Standards” schaffe also die Struktur, nachhaltige Änderungen zum Besseren zu bewirken. Denn: “Das Schlimmste, was ich als Leader tun kann, ist Mitarbeiter:innen zu sagen, sie müssen den Umsatz erhöhen, aber nicht zu sagen, wie sie das machen sollen”, sagt Volaric. “Der Job als Führungskraft ist stetiges Coaching und Enablement, denn meine wichtigste Aufgabe ist es, mein Team zu optimieren”, bringt es der Experte auf den Punkt.

Leader müssten stets im Auge behalten, dass sie ihre Ziele nicht alleine erreichen können, sondern nur, wenn sie ihre Teammitglieder weiterbringen. “Sich Gedanken über Skills und Verhalten zu machen ist hierfür der beste erste Schritt in die richtige Richtung”, ist Volaric überzeugt.

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Das Extenden Management Team von Eversports: Hanno Lippitsch, Stefan Feirer, Lukas Kühnert, Philipp Braunsberger sowie (v.l. – vorne): Emanuel Steininger, Ramon Bez (c) Eversports

Eversports, die SaaS-basierte Buchungsplattform für Sportangebote rund um Stefan Feirer, Philipp Brausnberger, Hanno Lippitsch und Emanuel Steiniger vermeldet Änderungen in der Eigentümerstruktur:

Noch 2018 hatte Russmedia Equity Partners (RMEP) in die Wiener SaaS-Plattform investiert (brutkasten berichtete). Insgesamt 15 Anteilseigner waren investiert. Nun berichtet RMEP, als Investment Holding der Russmedia Gruppe am Markt vertreten, vom “gewinnbringenden Weiterverkauf” seiner Eversports-Anteile.

Laut wirtschaft.at hielt RMEP 7,16 Prozent des Unternehmens. Neben RMEP verkaufte auch die Uniqa Ventures GmbH ihre Anteile an Eversports. Laut wirtschaft.at hielt diese bislang 12,79 Prozent am Wiener Scaelup.

Transaktion über 50 Millionen Euro

Der Käufer sei kein anderer als europaweit tätige Growth-Investor Verdane: Dieser habe im Rahmen der Transaktion eine “Mehrheitbeteiligung an Eversports” erworben.

Angaben zur genauen Investmenthöhe und dem Fonds, aus dem Verdane investierte, bleiben vertraulich. Ebenso vertraulich blieb bislang, inwiefern auch die übrigen der 15 Eigentümer ihre Eversports-Anteile verkauften. Auf brutkasten-Anfrage teilte man mit, dass die Gründer von Eversports sowie “einige Mitarbeiter” nach Abschluss der Transaktion “insgesamt in zweistelliger Höhe an dem Unternehmen beteiligt” bleiben.

Der Growth Investor Verdane habe indes aus seinem Fonds Edda III in Eversports investiert. Dieser investiert in der Regel zwischen 50 und 150 Millionen Euro in einzelne Unternehmen. Es kann also davon ausgegangen werden, dass die Transaktion über 50 Millionen Euro liegt. Zu genauen Details der Transaktion haben die Vertragspartner Stillschweigen vereinbar, heißt es auf Anfrage weiter.

Stärkung über den DACH-Raum hinaus

Mit der mehrheitlichen Übernahme soll sich Eversports zu einer der “weltweit führenden Software- und Buchungsplattformen für Sport, Fitness und Wellness” entwickeln. Als Wachstumsstrategie werden sowohl mögliche Zukäufe als auch organisches Wachstum genannt.

Vorantreiben wolle man die Marktpräsenz der Plattform vor allem in der DACH-Region, in den Niederlanden sowie in Belgien, Frankreich, Italien und Spanien. Außerdem ziele man darauf ab, das Partnernetzwerk weiter auszubauen und “noch mehr Studios und Aggregatoren den Zugang” zur Software-Schnittstelle (API) von Eversports zu ermöglichen.

Eversports zählt 1,5 Mio. Nutzer:innen

Das Wiener Startup Eversports wurde 2013 gegründet und spezialisierte sich auf die Buchung und Vermarktung von Boutique-Fitnessstudios und Sportangeboten. Seither habe sich Eversports über vier Millionen Nutzer:innen erreicht und arbeite europaweit mit Fitnessstudios, Veranstaltungsorten und Unternehmen zusammen. Monatlich verzeichne man aktuell rund 500.000 aktive Nutzer:innen und 1,5 Millionen Sportbuchungen.

Hanno Lippitsch, CEO und Mitgründer von Eversports, sagt zur mehrheitlichen Übernahme: „Ich möchte meinen Mitgründern, dem gesamten Team, unseren Investoren, Partnern und unseren Kunden für das in uns gesetzte Vertrauen danken. Wir freuen uns darauf, weiter an unserer Mission „Make Sport Happen“ zu arbeiten und einen Beitrag zu einer gesünderen und aktiveren Gesellschaft zu leisten und sind stolz, mit Verdane einen so renommierten Wachstumspartner gefunden zu haben.”

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