19.09.2019

Bolt: Uber-Konkurrent plant, komplett CO2-neutral zu werden

Der estnische Fahrtendienstanbieter Bolt will seine CO2-Emissionen einerseits durch den Einsatz umweltschonender Verkehrsmittel reduzieren. Zudem sollen die weltweiten Emissionen des Unternehmens schon 2020 finanziell kompensiert werden.
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Bolt soll komplett CO2-neutral werden
Die Bolt-Gründer Markus und Martin Villig

“Beginnen wir mit den Fakten. Der Klimawandel ist Realität und die Treibhausgas-Emissionen sind die größte Ursache dafür. Der Straßenverkehr macht heute etwa 30 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen Europas aus. Da Bolt ein Teil dieses Ökosystems ist, müssen wir auch Teil der Lösung sein”, schreibt Markus Villig, CEO und Gründer des estnischen Uber-Konkurrenten Bolt (ehem. Taxify) in einer Aussendung. Man wolle daher komplett CO2-neutral werden.

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“Übergang zum klimafreundlichen Unternehmen nicht schnell genug”

Dies soll nicht nur über den Einsatz umweltschonenderer Verkehrsmittel, sondern auch über Ausgleichszahlungen passieren, wodurch bereits 2020 die weltweiten CO2-Emissionen des Unternehmens ausgeglichen werden sollen. “Wir arbeiten jeden Tag daran, den Umstieg auf gemeinsame und effizient genutzte Fahrzeuge durch unseren Ride-Hailing-Service zu beschleunigen – Elektroautos, Fahrräder, Roller und andere Arten von Fahrzeugen, die noch erfunden werden müssen. Allerdings müssen wir uns der Realität stellen, dass unser gegenwärtiger Übergang zum klimafreundlichen Unternehmen nicht schnell genug ist”, sagt Villig dazu. Über die Zahlungen wolle man diesen Übergang beschleunigen. Das Unternehmen rechnet mit notwendigen Investitionen von mehreren Millionen Euro.

Bolt: “Green Plan” mit starken Kapitalgebern im Rücken

Die Initiative ist Teil eines “Green Plan” von Bolt, in dem konkrete Ziele, etwa der Ausgleich von fünf Millionen Tonnen CO2 bis 2025, festgelegt wurden. Zusammen mit 32 estnischen Technologieunternehmen unterzeichnete Bolt zudem auf dem Tallinn Digital Summit ein “Green Pledge” mit dem Versprechen, die Geschäftstätigkeit bis 2030 auf vollständig umweltverträglicher Basis auszuführen.

Bolt bedient derzeit 25 Millionen Kunden in über 30 Ländern weltweit, vorwiegend in Europa und Afrika. Auch in Wien betreibt man eine Flotte, wobei Kunden auch explizit E-Fahrzeuge anfordern können. Insgesamt hat das 2013 gestartete Unternehmen mehr als 200 Millionen Euro Kapital aufgenommen. Unter den Investoren sind Daimler, Didi Chuxing, Korelya Capital und TransferWise-Co-Founder Taavet Hinrikus.

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Lympik
Teamfoto: Links: Tom Schwartz, rechts Thomas Peroutka | (c) Lympik

Bereits im Oktober 2022 hat die ESA in Hinblick auf die olympischen Spiele 2024 in Paris und 2026 in Milano-Cortina Förderungen unter dem Motto “Space for Olympic Games” ausgeschrieben. Europäische Startups und KMUs sollten und sollen weiterhin dabei unterstützt werden, erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln, die Weltraumtechnologie nutzen und den olympischen Spielen damit Nutzen bringen.

Das niederösterreichische Startup Lympik hat aus dem Topf eine Förderung im unteren sechsstelligen-Bereich erhalten. Damit möchte man seine Produkte weiterentwickeln und Geschäftsfelder ausweiten. Auch eine Folgeförderung stehe im Raum.

Lympik: Angebot ausbauen

“Meine Idee war von Beginn an, Weltraumtechnologie wie Satellitennavigation und -kommunikation, für den Sport zu nutzen”, erklärt der Gründer von Lympik, Thomas Peroutka, der selbst viele Jahre als Leistungssportler aktiv war. “Begonnen haben wir mit einer neuen Art der digitalen Zeitmessung, dann kamen GPS-Tracking und Videoanalyse dazu. Diese Kombination können wir nun dank der ESA-Förderung schneller und umfangreicher ausbauen.” Aktuell ist das ÖSV-Biathlon-Team der erste Testanwender der neuen Lösung.

“In sechs bis neun Monaten wollen wir so weit sein, dass unsere Lösung für digitale Zeitmessung, GPS-Tracking und Videoanalyse für unterschiedliche Sportarten einsatzbereit ist”, so Peroutka weiter.

Bisher konnten in Sportarten wie Ski Alpin oder Langlauf im Training lediglich die Endzeiten sowie drei bis vier Zwischenzeiten verglichen werden. Mit der Technik von Lympik – brutkasten berichtete – sei eine minutiöse Detailanalyse möglich: Etwa, wer an welcher Stelle auf welcher Linie wie viele Millisekunden gewonnen oder verloren hat oder welche Ausrüstung zum Einsatz kam.

Sensoren

“Durch unsere Lösung stehen nicht nur viel mehr Informationen zur Verfügung, die Teams ersparen sich auch viel Zeit- und Personalaufwand bei der Analyse und noch mehr bei der Auswertung. Während bisher immer eine Person während des Trainings alle Eckpunkte manuell in ein Tablet eingeben musste, geht jetzt alles automatisch”, erklärt Peroutka.

Die Athletinnen und Athleten werden vom Startup dazu mit Sensoren ausgestattet und das Training wird gefilmt. Nach dem Training werden die Videos in eine App geladen und automatisch mit den Daten aus der Zeitmessung und dem GPS-Tracking synchronisiert. Nach wenigen Sekunden stehen die Daten aufgegliedert bereit.

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