19.10.2018

Börsenzugang für Startups ab Anfang 2019 deutlich einfacher

Eine Änderung des Aktiengesetzes zur Öffnung des sogenannten dritten Markts der Wiener Börse für Startups und KMU ist beschlossen und tritt mit Anfang 2019 in Kraft. Das Instrument "direct market plus" der Wiener Börse soll den Börsenzugang für Startups und KMU zusätzlich vereinfachen.
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Christoph Boschan, CEO Wiener Börse - Einfacherer Börsenzugang für Startups und KMU - Öffnung des dritten Markts
(c) Wiener Börse: Christoph Boschan, CEO Wiener Börse

2011 war der sogenannte dritte Markt der Wiener Börse für KMU im Lichte von Geldwäsche- und Intransparenz-Vorwürfen gesperrt worden und seitdem börsennotierten Unternehmen vorbehalten. Dieser ermöglicht das Handeln von Inhaberaktien. Das sind Anteils-Papiere, die nicht explizit auf einen Namen ausgestellt sind. Die Gesetzesänderung erschwerte auch Börsenzugang für Startups ungemein. Das soll sich nach einer neuerlichen Änderung im Aktiengesetz, die nun beschlossen wurde und die Anfang 2019 inkrafttritt nun wieder zum Besseren ändern.

+++ Börsianer-Chef Dominik Hojas über die Börse als Chance für Startups +++

Neues Instrument für leichteren Börsenzugang für Startups

Die Wiener Börse setzt dazu mit “direct market plus” ein neues Instrument auf, das den Einstieg zusätzlich erleichtern soll und ab 21. Jänner kommenden Jahres laufen wird. “Das neue Angebot richtet sich an Aktiengesellschaften ab einer Aktionärsanzahl im niedrigen zweistelligen Bereich. Der Bedarf ist da, das zeigen konkrete Absichtserklärungen von Unternehmen. Die einen wollen auch Handel, manche nur ein reines Listing. Das bringt Ordnung, Sichtbarkeit und eine Perspektive auf leichtere Kapitalbeschaffung für die Unternehmen. Je nach Strategie, kann dann die Entwicklung in weitere Segmente folgen”, erklärt Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse und ihrer Holding in einer Aussendung.

Relativ niedrige Kosten für “direct market plus”

Angesprochen werden sollen neben mittelständischen Unternehmen explizit auch “expandierende Jungunternehmen”. Kostenseitig fallen für die Einbeziehung ins “direct market plus”-Programm eine einmalige Gebühr von 5000 Euro und jährliche Zahlungen in der Höhe von 1000 Euro an. “Unser Einstiegssegment kann die Basis für den nächsten Schritt zu mehr Kapital und Wachstum sein”, heißt es in der Kommunikation der Wiener Börse.

“direct network” als Zusatzleistung

Im direct market plus müssen Unternehmen eine Mindestbestandsdauer von einem Jahr aufweisen, Jahresabschluss und Halbjahres-Zwischenberichte veröffentlichen, eine Unternehmenskalender führen und sich von einem Capital Market Coach begleiten lassen. Um die Unternehmen optimal auf das Börsenleben vorzubereiten, leiste man mit dem direct network auch einen Beitrag zur Belebung des zugehörigen Ökosystems, heißt es seitens der Wiener Börse. “Die Kernidee des direct network bilden der Wissenstransfer und die Etablierung persönlicher Kontakte zu Beratern und Investoren. Alle Partner des Netzwerks weisen einen Track Record zu durchgeführten IPOs auf oder haben Erfahrung im Bereich der vorbörslichen Unternehmensfinanzierung”.

⇒ Wiener Börse über das neue Instrument

Promotion-Video der Wiener Börse zu “direct market plus”:

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Heizma
(c) Heizma - (v.l.) ): Alexander Valtingojer, Michael Kowatschew und Valentin Perkonigg von Heizma.

Das Wärmepumpen-Startup Heizma von Alexander Valtingojer (Founder Coinpanion), Michael Kowatschew (ehemaliger Sigma Squared-Präsident) und Valentin Perkonigg (Brickwise) wurde am 27.03.2024 in Wien gegründet. Im September berichtete man bereits von einem Mitarbeiter:innen-Wachstum, brutkasten berichtete, und stellte zwei Monate danach den ehemaligen HalloSonne-Cheftechniker Peter Peter Astl als technischen Direktor ein. Nun gibt es weitere Erfolgsmeldungen.

Heizma mit klimaneutralen Wärmepumpen

Heizma spezialisiert sich auf die Installation von Wärmepumpen und möchten damit eine Lösung für eines der aktuell drängendsten Probleme entwickeln: das Heizen in privaten Haushalten, welches als drittgrößtes Klimaproblem Europas gilt.

Alleine in Österreich sind noch immer über 1,3 Millionen Haushalte mit Öl- und Gasheizungen ausgestattet, die einen erheblichen CO2-Ausstoß verursachen. Mit der Gründung des Unternehmens ist das Gründer-Trio angetreten, um Hausbesitzer:innen einen “möglichst schnellen und einfachen Umstieg auf klimaneutrale Wärmepumpen zu ermöglichen”.

Um sich vom Mitbewerb zu differenzieren, wurden vom ersten Tag an möglichst viele Arbeitsprozesse digitalisiert und ein Komplettpaket entwickelt, das die Installation der Wärmepumpe inklusive sämtlicher Elektroleistungen sowie Förderantragabwicklung aus einer Hand umfasst. Nach Beauftragung kümmert sich das mittlerweile siebzigköpfige Heizma-Team um die Auftragsabwicklung.

500 Stück verkauft

Mit diesem Ansatz gelang es Heizma seit seinem Bestehen 500 Wärmepumpen zu verkaufen und Aufträge in Summe von über zehn Millionen Euro zu erzielen.

“Wir haben Heizma mit dem Versprechen gegründet, die Wärmewende von Haushalten ohne großen Zeit- und Geldaufwand möglich zu machen. Mit 500 verkauften Wärmepumpen im Gründungsjahr haben wir unsere hochgesteckten Erwartungen weit übertroffen. Ohne unseren unbeschreiblichen Teamgeist wäre es schlicht unmöglich gewesen, innerhalb so kurzer Zeit zum Marktführer in unserer Branche aufzusteigen”, sagt Heizma-Geschäftsführer Kowatschew.

Heizma kooperiert mit Bosch und Panasonic

Um diesen Wachstumskurs fortzusetzen, hat das Startup Kooperationen mit Herstellern wie Bosch, Viessmann, LG, Panasonic und iDM abgeschlossen. Im Frühjahr 2025 möchte Heizma sein Angebot unter der Leitung von Astl um Photovoltaik-Lösungen erweitern.

Zudem ist die Gründung eines weiteren Betriebs für Tirol und Vorarlberg in Planung, um auch die beiden westlichsten Bundesländer ohne Partnerbetriebe abdecken zu können.

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