21.12.2022

Ex-Finanzminister Blümel zieht sich als CEO von Superfund zurück

Der frühere ÖVP-Politiker hatte die Funktion erst im März übernommen. Er bleibt aber als Berater in der Unternehmensgruppe von Christian Baha.
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Finanzminister Gernot Blümel
Finanzminister Gernot Blümel (Archivfoto) | © BKA / Andy Wenzel

Es war schließlich nicht einmal ein ganzes Jahr, das Gernot Blümel die Funktion des CEO bei Superfund inne hatte. Wie das Unternehmen am Mittwochnachmittag mitteilte, der Aufsichtsrat der Superfund-Holding den CEO-Vertrag einvernehmlich gelöst. Der Schritt sei auf eigenen Wunsch erfolgt, hieß es weiter. Der ehemalige ÖVP-Finanzminister soll der Unternehmensgruppe aber weiterhin als Berater zur Verfügung stehen.

“Neue Sichtweisen und Ideen” in Superfund-Gruppe gebracht

“Gernot Blümel hat mit großem Engagement neue Sichtweisen und Ideen in die Superfund-Gruppe gebracht”, wird Superfund-Gründer Christian Baha in der Aussendung zitiert. Er freue sich, dass Blümel als Berater an Bord bleibe. Blümel wiederum bedankte sich in der Aussendung “bei allen Mitarbeitern und Kunden rund um den Globus für die gute Zusammenarbeit und vor allem bei Superfund-Gründer Christian Baha für sein Vertrauen in mich”.

Köstinger ebenfalls in Unternehmensgruppe aktiv

Eine andere Ministerkollegin Blümels aus den beiden Regierungen von Sebastian Kurz ist weiterhin in der Unternehmensgruppe aktiv. Elisabeth Köstinger wurde, wie berichtet, im Sommer CEO des auf Nachhaltigkeit und ESG spezialiserten Unternehmens Mountain-View Data mit Sitz im Kärntner Bergort Diex. Die Firma ist zu 100 Prozent im Besitz von Superfund-Gründer Baha. Superfund selbst wiederum wurde 1995 in Wien gegründet. In den 2000er-Jahren war es auch als Namenssponsor des Fußball-Bundesligavereins Pasching bekannt.

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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