24.04.2019

Bluecode CEO zu Apple Pay: “Banken geben Customer Journey freiwillig auf”

Zum Start von Apple Pay in Österreich meldet sich auch Christian Pirkner, CEO des Wiener FinTech-Startups Bluecode, in einer Aussendung zu Wort. Bereits in der Vergangenheit übte er scharfe Kritik an den Payment-Diensten der US-Tech-Riesen.
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Bluecode-CEO Christian Pirkner äußert sich zum Apple Pay-Launch
(c) Bluecode International / Tanzer: CEO Christian Pirkner

“Ich habe während meiner langjährigen Tätigkeit für Startups im Silicon Valley selbst miterlebt, wie Apple und Google zu den größten Musik-Vermarktern aufgestiegen sind und dabei die gesamte Kundeninteraktion mitsamt den Nutzerdaten übernommen haben. Ähnliche Entwicklungen werden uns in der Finanzwelt bevorstehen”, warnt Christian Pirkner anlässlich des heutigen Apple Pay-Launchs in Österreich. Der CEO des Wiener FinTech-Startups Bluecode setzt sein Konzept den Diensten der US-Payment-Riesen entgegen und kritisierte Apple Pay und Google Pay bereits in der Vergangenheit gegenüber dem brutkasten scharf.

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Personenbezogene Zahlungsdaten für Werbezwecke?

Konkret sieht er etwa mögliche Gefahren beim Umgang mit User-Daten. Diese würden durch die neue EU-Richtlinie PSD2 begünstigt, die Banken, bei Zustimmung des Kunden, die Weitergabe von Zahlungsdaten an Drittanbieter vorschreibt. “Wenn Google und Apple nun über Schnittstellen Zugang zu den Bankkonten eines Users erhalten, dann könnte beispielsweise der aktuelle Kontostand des Users in der Mobile-Payment-Wallet angezeigt werden. Das klingt natürlich praktisch und bequem für den User. Aber andererseits könnten Partner von Google und Apple aus genau diesen personenbezogenen Zahlungsdaten viele für sie interessante und weiterverwertbare Informationen herauslesen und auf Basis dieser Daten weitere Finanzdienstleistungen anbieten”, schreibt Pirkner.

“Einnahmen werden sukzessive aus Europa abgezogen”

Doch nicht nur User-seitig ortet er Gefahren. Für die heimischen Banken stehe sehr viel am Spiel. “Kurzfristig ist es für sie spannend, weil man sich ‘innovativ’ zeigen kann und weil es für iOS-Kunden ja ohne Zweifel eine tolle Erweiterung ist. Mittel- und langfristig ist es jedoch gefährlich, weil in der mobilen Welt immer derjenige den Kunden und dessen Geschäft gewinnt, der die Customer Journey hält. Und heute geben die ersten Banken diese bereits freiwillig auf”, schreibt der Bluecode CEO. Banken, die mit Apple Pay kooperieren, würden einen weiteren außereuropäischen Player in die Wertschöpfungskette holen. “Das heißt, es besteht die Gefahr, dass Einnahmen aus dem Zahlungsverkehr und die Wertschöpfung sukzessive aus Europa abgezogen werden”.

“Einzige mobiles Bezahlsystem, das für alle Endgeräte offen ist”

Freilich nutzt Pirkner seine Aussendung auch, um sein eigenes System zu promoten. “Durch unser TAN-basiertes Verfahren mit Barcode-Scan können wir sicherstellen, dass beim Bezahlvorgang keine Userdaten gespeichert oder übertragen werden. Zudem ist Bluecode das einzige mobile Bezahlsystem, das für alle iOS- und Android-Endgeräte offen ist, da wir die von Apple für Drittsysteme gesperrte NFC-Schnittstelle nicht benötigen”, schreibt der Bluecode CEO. Und zum Thema Customer Journey: “Wir verfolgen den Ansatz, die Bluecode-Zahlungsfunktion verstärkt in Banking-Apps zu integrieren. Dadurch könnten Banken nicht nur die Zahlungsdaten weiterhin sicher verwahren und die gesamte Kundeninteraktion in Europa halten, sondern in Zukunft auch an den steigenden Einnahmen aus dem mobilen Zahlungsverkehr teilhaben”.

Archiv: Bluecode CEO Christian Pirkner im Video-Talk

Live-Talk mit Christian Pirkner von Bluecode

Video-Talk mit Christian Pirkner, CEO der Blue Code International AG, über sein Produkt, das Europas Alternative zu Visa, Apple Pay und Co. werden soll.

Gepostet von DerBrutkasten am Freitag, 23. November 2018

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Daiki-CEO Kevin Michael Gibney | (c) Daiki
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Die liebe Not mit AI-Act und anderen regulatorischen Anforderungen für Unternehmen in Österreich und der EU prägt die aktuelle Standort-Diskussion wie kaum ein anderes Thema. Dass man sich diese bürokratischen Hürden auch zu Nutzen machen und dabei anderen Unternehmen helfen kann, will das Wiener Startup Daiki beweisen – brutkasten berichtete bereits im Oktober über ein Millioneninvestment.

Zentrale Anwendung zur KI-Überwachung

Daiki launchte nun seine AI-Registry, wie das Startup heute bekanntgab. Die Anwendung, die über ein SaaS-Modell vertrieben wird, dokumentiert und überwacht sämtliche KI-Systeme, die im Unternehmen genutzt werden. Sie soll dabei einen umfassenden Überblick über KI-Risiken und Compliance schaffen, für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sorgen und klare Insights zur Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der genutzten Systeme liefern.

“Detaillierter Katalog der KI-Systeme und -Modelle”

“Die KI-Registry ermöglicht es Unternehmen, einen detaillierten Katalog der KI-Systeme und -Modelle zu erstellen, die ihr Team verwendet oder entwickelt, indem es Vorlagen für gängige Modelle verwendet oder eigene Systembeschreibungen erstellt”, heißt es vom Startup. Nach der Fertigstellung erhielten Unternehmen ein Feedback von Daiki mit konkreten Verpflichtungen und Empfehlungen für das Qualitätsmanagement durch automatisches Benchmarking und die Überprüfung der Einhaltung durch Experten. Nach erfolgreicher Überprüfung erhalten die Unternehmen einen “trustworthiness score”.

Daiki-System auch für Unternehmen mit hohem Risiko laut AI-Act

Nicht nur reine Anwender, sondern auch Unternehmen, die gemäß EU-AI-Act als “Bereitsteller und Anbieter von KI-Systemen” mit hohem Risiko eingestuft werden, könnten mithilfe der AI-Registry alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, betont man bei Daiki.

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