03.03.2020

Kerns Blue Minds Group steigt bei Solarglasproduzent Interfloat ein

Die HS Timber Group und die Blue Minds Group rund um Eveline Steinberger-Kern und Christian Kern übernehmen das deutsche Unternehmen Interfloat.
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Eveline Steinberger-Kern, Gründerin der Blue Minds Group. (c) Rafaela Pröll

Die HS Timber Group (früher Schweighofer Holzindustrie) und die Blue Minds Group rund um Eveline Steinberger-Kern und den ehemaligen Bundeskanzler Christian Kern übernehmen gemeinsam den deutschen Solarglasproduzenten Interfloar Corporation. Das teilten die Unternehmen unter anderem in einer Presseaussendung mit.

Interfloat-Übernahme nach Genehmigung der Behörden

Die HS Timber Group soll dabei 80 Prozent, Blue Minds 20 Prozent an Interfloat übernehmen. Der Vertrag wurde am 28. Februar unterzeichnet, das Closing findet vorbehaltlich der Genehmigung durch die deutschen und österreichischen Wettbewerbsbehörden statt. Das Closing, also der formalrechtliche endgültige Abschluss des Kaufs, wird – vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden – für das zweite Quartal 2020 erwartet.

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Der Aussendung zufolge ist das Unternehmen in Brandenburg der europäische Marktführer im Bereich Solarglas für Photovoltaikanlagen. Mit rund 300 Mitarbeitern wurde 2019 ein Umsatz von rund 45 Millionen Euro erwirtschaftet.

Die Pläne von HS Timber und Blue Minds

Die neuen Eigentümer betonen in der Aussendung das große Marktpotenzial des Solarmarktes. “HS Timber Group und Blue Minds wollen die internationalen Wachstumschancen dieses Marktes aktiv nützen und die regionale Präsenz in Europa systematisch ausbauen”, heißt es dazu von den Unternehmen.

Die HS Timber Group erweitert mit dem Erwerb ihr nachhaltiges Portfolio, heißt es weiters in der Aussendung. Für HS Timber Group “folgt dieser Schritt der strategischen Erwägung, neben der Verankerung in der Holzverarbeitung auch ein Standbein in der Gestaltung nachhaltiger Energieproduktion der Zukunft zu haben”. Die neuen Eigentümer “bekennen sich dezidiert zum Standort Brandenburg und seinen exzellenten Mitarbeitern”.

Bezüglich der Blue Minds Group heißt es, dass hier der Schwerpunkt des Beteiligungs-Portfolios auf Operational Technologies und AI-basierter Datenintegration liegt. “Mit dem Anteilserwerb an Interfloat erweitert Blue Minds ihr Portfolio von digitalen Geschäftsmodellen hin zur industriellen Fertigung im Bereich der Energytransition”, heißt es abschließend.

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(c) Adobestock

Wie steht es um die Haltung und Aktivitäten rund um Nachhaltigkeit in der heimischen Wirtschaft? Ein umfassendes Bild liefert eine neue Befragung der Unternehmenberatung Deloitte, die gemeinsam mit Foresight im Herbst 2024 über 400 Unternehmen mit mehr als 25 Mitarbeiter:innen befragt hat.

Strategische Verankerung fehlt

Das Ergebnis: Unternehmen erkennen zunehmend die Relevanz von Nachhaltigkeit. So schätzen 86 Prozent der Befragten das Thema als entscheidend für ihren künftigen Geschäftserfolg ein. Zudem haben mehr als die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Dekarbonisierung eingeleitet, etwa durch Photovoltaikanlagen oder den Umstieg auf grünen Strom. Diese Maßnahmen bleiben laut Deloitte jedoch häufig oberflächlich. Die strategische Verankerung von Nachhaltigkeit im Kerngeschäft – inklusive klarer Zielsetzungen – ist oft nicht ausreichend ausgeprägt.

“Zwar setzen viele Betriebe bereits Einzelmaßnahmen um, aber es fehlen die strategische Verankerung sowie klar definierte und laufend überprüfte Nachhaltigkeitsziele. Die nachhaltige Transformation kann allerdings nur mit einem klaren strategischen Fokus gelingen“, so Karin Mair, Managing Partnerin Risk Advisory & Financial Advisory bei Deloitte Österreich.

Geschäftskunden üben Druck aus

Besonders der Druck aus den nachgelagerten Wertschöpfungsstufen treibt Unternehmen an. 60 Prozent der Befragten berichten, dass ihre Geschäftskunden (30 Prozent) sowie öffentliche und private Kunden die Haupttreiber für Nachhaltigkeitsmaßnahmen sind. Dieser Druck wird durch strikte Berichtspflichten und die zunehmende Nachfrage nach Transparenz verstärkt.

Im Fokus vieler Nachhaltigkeitsagenden steht vor allem die Reduktion der CO2-Emissionen. 61 Prozent der Befragten haben dazu zwar mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen begonnen, hinsichtlich der erwartbaren Kosten für eine umfassende Dekarbonisierung herrscht aber große Unsicherheit. So kann oder will über ein Drittel (39 Prozent) derzeit keine Angaben über die diesbezügliche Kostenveranschlagung des Unternehmens machen.

Investitionsbereitschaft geht zurück

Gleichzeitig geht auch die Investitionsbereitschaft zurück: Der Anteil jener Betriebe, die von 500.000,- bis über fünf Millionen Euro pro Jahr für Maßnahmen zur Dekarbonisierung aufwenden wollen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 17 Prozent gesunken.

Ein wesentlicher Stolperstein ist die fehlende Klarheit bei der Umsetzung europäischer Richtlinien in nationales Recht. Rund ein Viertel der Unternehmen in Österreich weiß noch nicht, ob sie von der neuen Berichtspflicht betroffen sind, was Unsicherheiten bei der Planung verstärkt. Gleichzeitig bleibt die Bürokratie für viele kleinere Unternehmen eine fast unüberwindbare Hürde.



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Kerns Blue Minds Group steigt bei Solarglasproduzent Interfloat ein

  • Die HS Timber Group und die Blue Minds Group rund um Eveline Steinberger-Kern und den ehemaligen Bundeskanzler Christian Kern übernehmen gemeinsam den deutschen Solarglasproduzenten Interfloar Corporation.
  • Die HS Timber Group soll dabei 80 Prozent, Blue Minds 20 Prozent an Interfloat übernehmen.
  • Der Vertrag wurde am 28. Februar unterzeichnet, das Closing findet vorbehaltlich der Genehmigung durch die deutschen und österreichischen Wettbewerbsbehörden statt.
  • Das Closing, also der formalrechtliche endgültige Abschluss des Kaufs, wird – vorbehaltlich der Zustimmung der Behörden – für das zweite Quartal 2020 erwartet.
  • Der Aussendung zufolge ist das Unternehmen in Brandenburg der europäische Marktführer im Bereich Solarglas für Photovoltaikanlagen. Mit rund 300 Mitarbeitern wurde 2019 ein Umsatz von rund 45 Millionen Euro erwirtschaftet.

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  • Die HS Timber Group soll dabei 80 Prozent, Blue Minds 20 Prozent an Interfloat übernehmen.
  • Der Vertrag wurde am 28. Februar unterzeichnet, das Closing findet vorbehaltlich der Genehmigung durch die deutschen und österreichischen Wettbewerbsbehörden statt.
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