07.11.2023

Blockpit: Linzer Krypto-Startup kauft Schweizer Konkurrenten in Millionendeal

Das auf die Versteuerung von Krypto-Assets spezialisierte Linzer Startup Blockpit kauft in der Schweiz zu und übernimmt den Konkurrenten Accointing in einem Multi-Millionen-Deal.
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Blockpit-CEO Florian Wimmer
Blockpit-CEO Florian Wimmer | Foto: brutkasten

Vor drei Jahren sorgte das Linzer Startup Blockpit schon einmal mit einer Übernahme für Aufsehen: Damals kaufte das Unternehmen rund um Gründer und CEO Florian Wimmer das Münchner Startup Cryptotax. Jetzt folgt ein weitere große Übernahme – und zwar in der Schweiz. Blockpit kauft das ebenfalls auf die Versteuerung von Krypto-Assets spezialisierte Unternehmen Accointing.

Dieses gehörte bisher zum Blockchain-Datenanalyseunternehmen Glassnode. Die genauen Konditionen sind nicht bekannt. Allerdings bestätigte Blockpit-CEO Florian Wimmer im brutkasten-Talk, dass es sich um einen “Multi-Millionen-Deal” handle.

Blockpit-CEO: “Mischung aus Share Deal und Asset Deal”

Man habe “grundsätzlich sehr gute Deal Terms” bekommen, sagte Wimmer. “Wir haben eine Mischung gemacht aus Share Deal und auch Asset Deal”. Hinter Accointing standen zwei Schweizer Aktiengesellschaften. Eine wird vollständig übernommen, aus der anderen wurde Intellectual Property (IP) herausgekauft.

“Somit haben wir jetzt auch eine Schweizer Subsidiary neben der deutschen, sind also jetzt im ganzen DACH-Raum vertreten mit Unternehmenssitzen”, erläutert Wimmer im brutkasten-Talk. “Das Gute ist: Wir sind in der EU stark vertreten, aber jetzt mit der Schweiz auch in einem Land, das außerhalb der EU liegt. Damit lässt man sich viel Spielraum offen.”

Finanziell gestemmt wird der fremdkapitalfinanzierte Deal von Bestandsinvestoren von Blockpit. “Wir haben ein wirklich sehr starkes Backing unserer Shareholder. Wir sind seit 2021 eine Aktiengesellschaft mit aktuell 123 Aktionären und da sind einige dabei, die auch in diesem Markt liquiditätsmäßig stark aufgestellt sind”. Herausgekommen ist ein Gesellschafter-Darlehen “zu sehr guten Konditionen in diesem Markt”, wie Wimmer sagt. Der Deal war inklusive Finanzierung innerhalb von eineinhalb Monaten erledigt.

“Zusätzlicher Umsatz, aber müssen Kosten nicht übernehmen”

Accointing sei von allen Konkurrenten jener, der Blockpit am ähnlichsten sei, erläutert der Blockpit-CEO weiter. Besonders interessant für das Linzer Unternehmen sei aber, dass man die Nutzer:innen leicht auf die eigene Plattform migrieren könnte. “Ein Learning aus unserer ersten Akquisition 2020 war, dass wir gesagt haben: So eine Zusammenführung von Software ist schon ein massiver Aufwand, das wollen wir nicht noch einmal machen”.

Diesmal sei die Situation aber eine völlig andere: “Wir bekommen zusätzlichen Umsatz, müssen aber die Kosten nicht übernehmen. Wir müssen das Team nicht übernehmen, wir müssen die Infrastruktur nicht weiter betreiben”.

Deal soll Blockpit in Profitabilität bringen

Durch den zusätzlichen Umsatz werde sich Deal planmäßig “ziemlich schnell amortisieren”, erwartet Wimmer. Der Deal werde Blockpit “sehr wahrscheinlich sehr kurzfristig” in die Profitabilität bringen: “Wenn das alles mit der Migration der Nutzer über die Bühne geht, sind wir hoffentlich auf sehr kurzem Weg profitabel”, kündigt Wimmer an.

Der bisherige Eigentümer Glassnode verkauft Accointing vor allem aus dem Grund, um sich wieder auf institutionellen Kunden zu fokussieren. Dominic Alemany, Chief Operations Officer bei Glassnode, kommentiert die Transaktion in einer Aussendung folgendermaßen: “Ich bin begeistert, mit Blockpit einen prominenten europäischen Kryptosteuer-Anbieter als Käufer gewonnen zu haben. Der Deal erlaubt es Glassnode, den Fokus auf innovative Digital Asset Intelligence Lösungen für Institutionelle Kunden zu vertiefen, während Blockpit das Steuerthema perfektioniert.”


Blockpit kauft Accointing – Florian Wimmer im Videotalk:

Im brutkasten-Videotalk spricht Florian Wimmer neben den genannten Themen außerdem über regulatorische Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf Blockpit, über die aktuelle Finanzierungssituation für Krypto-Startups und seine Einschätzung, wie es am Kryptomarkt weitergehen wird.

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Das Klimaschutzministerium (BMK) zeichnete am Montag, den 21. Oktober 2024, im Rahmen des fünften DECA Energieeffizienzkongresses 15 heimische Betriebe und 4 Beratungsunternehmen für ihr außerordentliches Engagement in Sachen Klimaschutz aus.
BMK Sektionschef Jürgen Schneider (BMK) und FEBA CEO Eva Kleiner (c) Peter Griesser, klimaaktiv

Bestattungen und Einäscherungen gehören zu den ältesten Gewerben. Während in anderen Industrien bereits Schritte zur Dekarbonisierung unternommen wurden, fehlt es in der Bestattungsbranche jedoch in der Regel an gezielten Maßnahmen. Anders möchte es das 2018 gegründete Unternehmen FEBA-Feuerbestattungen machen, das bewusst auf Energieeffizienz und CO2-Reduktion setzt.

Die Motivation dahinter liegt vor allem an Gründerin Eva Kleiner und ihrem Studium der Agrarwissenschaften an der Universität für Bodenkultur Wien. Sie hat das Krematorium im niederösterreichischen Neustift-Innermanzing gegründet – zusammen mit ihrem Vater Stefan Kleiner, der langjährige Erfahrung als beamteter Umweltanalytiker mit sich bringt. Letzte Woche erhielt das Unternehmen für ihr Engagement in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz eine Auszeichnung des Klimaschutzministeriums.

Nachhaltige Ziele

Mit der Auszeichnung als Vorzeigebetrieb des Klimaschutzministeriums, ging FEBA nun eine Partnerschaft mit Klimaaktiv ein. “Mithilfe des Monitoring-Tools von Klimaaktiv versuchen wir nun gemeinsam unsere Ziele zu erreichen. Besonders in Bezug auf unsere Energieeffizienz”, sagt Eva Kleiner. Sie orientiert ihr Unternehmen energiepolitisch an den Klimaschutzzielen 2030 – im ihrem Fall auf die Optimierung im Energieverbrauch.

“Österreichweit sind wir die Ersten die auf alternative Brennstoffe wie Wasserstoff umsteigen können”, sagt Kleiner. Um für die Wasserstofftechnologie gerüstet zu sein, habe man zusätzlich 300.000 Euro investiert. “Allerdings ist dessen Produktion noch nicht klimaschonend, weshalb wir aktuell darauf verzichten”, so Kleiner.

Erst im August dieses Jahres wurde im Krematorium ein zweiter Ofen in Betrieb genommen, für welchen die Familie 1,7 Millionen Euro investierte. Bei knapp 15 Einäscherungen pro Ofen täglich kommt der Betrieb nun auf fünf statt 30 Kubikmeter Gas. “Wenn wir in Zukunft im Schichtbetrieb fahren, würden wir theoretisch überhaupt kein zusätzliches Gas mehr verbrauchen, da dann beiden Öfen konstant ausreichend Wärme speichern”, meint Kleiner, “je mehr wir also Einäschern, umso weniger Gas brauchen wir.”

Zudem hat der Betrieb die Nachbrennungstemperatur von 850 auf 750 Grad gesenkt, wodurch laut Kleiner bis zu 50 Prozent des Gasverbrauchs eingespart werden – das wirkt sich auch auf die CO2 Emissionen aus.

Kleiner erwartet sich durch weitere Energieeffizienz nicht nur Kosteneinsparungen, sie hofft, mit ihrem Wirken auch weitere Betriebe zum nachhaltigen Wirtschaften motivieren zu können.

Familienunternehmen mit junger Geschichte

“Ein Unternehmen, also frisch gegründet in der Familie gibt es eigentlich nicht so oft. Die meisten Familienunternehmen sind bereits 100 Jahre alt”, meint Eva Kleiner. Sie ist neben ihrer Tätigkeit als Prokuristin gewerberechtliche Leiterin des Krematoriums, sowie sie die Kundenaquise und Betreuung betreibt. Zuletzt wuchs das Familienunternehmen mit Einstieg ihres Bruders.

In Österreich habe man laut Kleiner aktuell eine Einäscherungsrate von rund 30 Prozent. Je nach Bundesland variiert dieser jedoch stark. Für Kleiner ist ein eindeutiger Anstieg spürbar. Ihr Betrieb kommt jährlich auf rund 4.500 Einäscherungen, wobei sie sich 2025 über 5.000 erwartet.

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