03.06.2020

Blitz: Das Startup, bei dem man E-Roller als Firmenfahrzeug-Abo mietet

Das Startup Blitz bietet Unternehmen E-Roller auf Abo-Basis an. Dadurch werden die Mitarbeiter nicht bloß mobiler, es werden auch die lokalen Emissionen reduziert.
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Blitz Scooter
(c) Blitz Scooter

Der Frühling ist da, der Corona-Lockdown nähert sich schrittweise dem Ende – und schon bevölkern wieder die Elektro-Roller von Anbietern wie Lime, Bird und Tier die Straßen. Und was sich in den vergangenen Jahren vor allem bei Privatpersonen steigender Beliebtheit erfreute, das bietet das Mobility-Startup Blitz nun auch für Firmenkunden. Hier können Unternehmen die E-Scooter auf Abo-Basis mieten und in ihren Fuhrpark integrieren. So sollen Mitarbeiter ebenso wie Kunden die letzte Meile bewältigen.

Storyclash-Daten zeigten Potenzial für Blitz-Gründung

Die Gründungsidee entstand im Gespräch zwischen Mathias Fink, Andreas Gutzelnig und Richard Greslehner Anfang vergangenen Jahres. Denn noch bevor der Scooter-Trend Österreich und die EU erreichte, war aus den Insights der von Gutzelnig  gegründeten Social-Media-Monitoring-Lösung Storyclash erkennbar, dass der durch Elektroscooter neu geschaffene Markt der Mikro-Mobilität spannende Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle bot.

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Storyclash hatte zu dem Zeitpunkt bereits Elektroscooter für seine Mitarbeiter gekauft, die dieses neue Angebot sehr schätzten. Allerdings traten immer wieder Defekte oder Störungen auf, sodass die Geräte bereits nach einigen Wochen nicht mehr einsatzbereit waren. “Das war der entscheidende Punkt zur Entwicklung unseres Geschäftsmodelles als Mobilitätsservice für Firmen und Storyclash der erste Kunde”, sagt Fink: “Die Vermietung der Geräte, Service, Reparaturen sowie Branding der Scooter im Firmendesign ist im Blitz-Abo enthalten. Unternehmen mieten damit ein sorgenfreies, innovatives Mobilitätsservice und erhalten einen genialen Mitarbeiter-Benefit.”

Fink ist nun Gründer und CEO von Blitz, Gutzelnig und Greslehner begleiten das Projekt als Advisors. Wie bei Storyclash ist auch bei Blitz der CDA-Verlag als Company-Builder und Inkubator aktiv. “Das Sales-Team des CDA-Verlags hilft zum Beispiel mit, die Lösung zu vertreiben”, sagt Fink: “Im Laufe dieses Jahres wird die Ausgründung in eine GmbH vorgenommen und das Team aufgestockt.”

Image-Video: Blitz-Scooter im Einstaz

Kosten und Nutzen der Blitz Scooter

Der Preis des Scooter-Abos beläuft sich laut Website des Startups auf 50 Euro pro Monat und Scooter (exkl. MwSt., bei jährlicher Zahlung), darin enthalten sind zum Beispiel die kostenlose Lieferung und Einschulung vor Ort, Versicherungsschutz durch allgemeine Unternehmens- und Privathaftpflichtversicherung, ein garantierter Tausch bei Defekt innerhalb von 5 Werktagen und – ab zehn Scootern – ein kostenloses Branding im Firmendesign.

Denn neben dem Aspekt der Mobilität können die Blitz-Scooter einen zusätzlichen Marketing-Nutzen bringen, wenn sie mit einem entsprechenden Branding versehen sind.  Ein weiterer Vorteil ist der buchhalterische: Durch die unbegrenzte Nutzung entstehen planbare Fixkosten, die steuerlich einfach abgewickelt werden können. Und schließlich ist da noch der ökologische Aspekt: Im Vergleich zu vielen anderen Verkehrsmitteln verursacht der E-Scooter keine lokalen Emissionen.

Die Reichweite eines Blitz-Scooters beträgt laut Website des Startups 30 Kilometer, die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 25 km/h. Die Roller sind zusammenklappbar und mit LED-Scheinwerfern ausgestattet. Neben Unternehmen als Fortbewegungsmittel für Kunden und Mitarbeiter könnten zum Beispiel auch Hotels die Roller nutzen, um Gästen zusätzlichen Komfort zu bieten, und Werkstätten könnten eine unkomplizierte Alternative zum Leihwagen bieten.

Die ersten Kunden der Blitz Scooter

Blitz startet offiziell im Juni 2020, konnte aber bereits fünf Early-Adopter Kunden – Storyclash, Greiner, MIC, Karriere.at, DS Automotion – mit insgesamt 50 Scootern für sich gewinnen. “Der ‘proof of concept’ für das Geschäftsmodell ist erbracht”, sagt Fink: “Derzeit liegt der Fokus auf Wachstum und Expansion in Österreich. Wir sind auf der Suche nach einem Co-Founder sowie Sales und Business Development Mitarbeitern, um Teams für Verkauf und Service in den einzelnen Landeshauptstädten aufzubauen.” Das Ziel ist ein sechsstelliger Jahresumsatz bis zum Ende des Jahres. Der Rollout für den DACH-Raum ist für das zweite Quartal 2021 geplant.

==> zur Website des Startups

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PlanRadar Co-Founder und CEO Sander van de Rijdt | (c) der brutkasten / Martin Pacher

Hierzulande laufen nach wie vor die Regierungsverhandlungen zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS mit ungewissem Ausgang. Die neue EU-Kommission steht dafür bereits. Währenddessen kommt nicht nur Österreich weiterhin nicht aus der Rezession heraus und auch die Prognosen bleiben recht düster. Entsprechend gibt es dieser Tage eine Häufung an dramatischen Appellen und Forderungen nach umfassenden Änderungen in der Wirtschaftspolitik.

Wie steht es wirklich um Österreich und die EU? Was sind nun die drängendsten Maßnahmen? brutkasten geht diesen Fragen gemeinsam mit führenden Köpfen der heimischen Innovationsszene nach.

PlanRadar-Gründer Sander van de Rijdt hält im brutkasten-Interview nicht mit deutlichen Worten zurück. Und er benennt dabei konkret, was es seiner Ansicht nach braucht, damit es in Österreich und der EU wirtschaftlich wieder bergauf geht.


brutkasten: Negativ-Nachrichten dominieren aktuell die Wirtschaftsberichterstattung. Ist die Situation wirklich so dramatisch?

Sander van de Rijdt: Das Gesamtbild zeichnet sich wirklich düster, insbesondere auch wie sich Österreich – und Deutschland – im Vergleich zum EU-Raum entwickeln. Den Vergleich zu den USA braucht man gar nicht erst zu suchen. Beim inflationsbereinigten Wachstum ist nur Luxemburg schlechter, von der Entwicklung von Staatsausgaben und Produktivität will man nicht sprechen. Aber wenn man tiefer reinschaut, gibt es nach wie vor Lichtblicke, also Nischen und Teilmärkte, die resilient sind und gut performen.

Welche gesamtwirtschaftlichen Maßnahmen sollten auf nationaler Ebene möglichst schnell umgesetzt werden? Was siehst du also als Must-Haves im Regierungsprogramm?

Es braucht eine sofortige Bremse bei den Staatsausgaben. Wir haben ganz klar ein Ausgaben- und kein Einnahmenproblem. Neue Steuern werden mit Sicherheit keine Lösung sein. Sie werden das dringend benötigte Wirtschaftswachstum weiter einbremsen. Im Gegenteil sollten Anreize für Vollzeit und mehr Produktivität geschaffen werden. Durch die sechste Urlaubswoche, Pensionserhöhungen und vollen Bezug bei Teilzeit wird sich das Problem der abwandernden und eingehenden Industrie höchstwahrscheinlich nicht lösen lassen.

Und wie sieht es auf EU-Ebene aus? Was sollte die neue Kommission unbedingt sofort angehen?

Einen Abbau der Bürokratie und einen vollen Fokus auf die Wettbewerbsfähigkeit Europas – den Draghi-Bericht nicht nur durchlesen und kritisieren, sondern die teils unbestrittenen Punkte einfach umsetzen. Let’s get the right sh*t done…

Was wären konkret für euch als Scaleup die wichtigsten Schritte auf nationaler und EU-Ebene?

Bürokratische Anforderungen wie DSGVO müssen überarbeitet werden. Wir sprechen hier von 15 Prozent weniger Profitabilität alleine aufgrund dieser Verordnung. Und dabei sind jene Startups und Ventures nicht einmal eingerechnet, die ihre Reise durch die hohe Komplexität wirklicher Compliance überhaupt niemals antreten und dadurch niemals volkswirtschaftlich etwas beitragen können. Das Werk stammt aus 2016. Unter Anbetracht der Schnelllebigkeit der IT ist es somit buchstäblich aus dem Mittelalter.

Du bist auch als Business Angel aktiv – was bräuchte es in diesem Bereich von politischer Seite?

Eindeutig Investitionsanreize. Hierfür muss das Rad überhaupt nicht neu erfunden werden, sondern es funktioniert bereits gut in anderen Ländern. Und der volkswirtschaftliche Effekt kann auch leicht nachgerechnet werden, da das Geld mit Hebel in den Kreislauf zurückfließt und damit einen viel wertvolleren Beitrag als auf dem Sparbuch leistet.

PlanRadar strebt ja auch mittelfristig einen IPO an. Was braucht es, damit die Wiener Börse bzw. zumindest eine europäische Börse dafür attraktiv ist?

Ein IPO hat uns als Gründer von Anfang an fasziniert, aber ob und wann dieser zustande kommt, lässt sich heute noch nicht mit Sicherheit sagen. Um als Marktplatz wirklich kompetitiv zu sein, muss sich hier allerdings auf europäischer Ebene etwas tun. Die Pläne gibt es schon länger, aber ob eine europäische Börse je realisiert werden kann, bleibt abzuwarten. Meiner persönlichen Meinung nach gibt es zu viele Stakeholder mit zu vielen konträren Interessen.

Aktuell wird nicht nur im Zusammenhang mit Börsengängen die Standortattraktivität stark diskutiert. War Abwanderung aus Europa für euch jemals ein Thema?

Jede Unternehmensführung sollte sich periodisch mit strategischen Themen wie Standortattraktivität, Kapitalmaßnahmen und Zukunftssicherheit beschäftigen. Genauso ist es auch bei uns. Und diese Dinge sind nie mit einer einzelnen Entscheidung abgearbeitet, sondern müssen immer wieder neu zum Wohle des Unternehmens betrachtet werden. Wir haben mittlerweile 16 Standorte weltweit und erleben dadurch natürlich genau, bei welchen Themen wir in Österreich noch Aufholbedarf haben.

Bitte eine Prognose: Was passiert, wenn jetzt nicht oder zu langsam Maßnahmen gesetzt werden?

Abwanderung der Industrie, Rezession, Wohlstandsverlust – Stichwort Griechenland.

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AI Summaries

Blitz: Das Startup, bei dem man E-Roller als Firmenfahrzeug-Abo mietet

  • Der Frühling ist da, der Corona-Lockdown nähert sich schrittweise dem Ende – und schon bevölkern wieder die Elektro-Roller von Anbietern wie Lime, Bird und Tier die Straßen.
  • Und was sich in den vergangenen Jahren vor allem bei Privatpersonen steigender Beliebtheit erfreute, das bietet das Mobility-Startup Blitz nun auch für Firmenkunden.
  • Hier können Unternehmen die E-Scooter auf Abo-Basis mieten und in ihren Fuhrpark integrieren.
  • So sollen Mitarbeiter ebenso wie Kunden die letzte Meile bewältigen.
  • Die Reichweite eines Blitz-Scooters beträgt laut Website des Startups 30 Kilometer, die Maximalgeschwindigkeit liegt bei 25 km/h.
  • Blitz startet offiziell im Juni 2020, konnte aber bereits fünf Early-Adopter Kunden – Greiner, MIC, Karriere.at, DS Automotion – mit insgesamt 50 Scootern für sich gewinnen.

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