29.09.2016

Die Blaue Sau: Zweiter Versuch nach fast 20 Jahren

Getränke-Startup einmal anders: Vor fast 20 Jahren verschwand der Energydrink Die Blaue Sau von der Bildfläche. Seit eineinhalb Jahren versucht Michael Lackner das blaue Getränk wieder auf dem Markt zu etablieren. Dem Brutkasten erzählte er, wie es dazu kam.
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(c) Die Blaue Sau

Nur wenige unter 30-jährige können sich wohl aktiv an diesen Energydrink erinnern, der vor rund 20 Jahren gegen Red Bull antrat: Mitten während des großen Energydrink-Hypes brachte TV-Moderator Dominic Heinzl gemeinsam mit seinem Bruder Michael 1995 Die Blaue Sau auf den Markt. Das nach Bubblegum schmeckende Getränk, das die Zunge blau färbt, wurde mit umfangreichen Werbekampagnen promotet und sorgte allein schon mit seinem Namen für Aufsehen. Und es lief zunächst nicht schlecht: Es gab eine treue Fan-Gemeinde und der Einstieg in andere europäische Märkte, etwa in Deutschland, gelang schnell.

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Schadhafte Dosen führen zur Katastrophe

Doch 1998 kam es zur wirtschaftlichen Katastrophe. Schadhafte Dosen verfälschten den Geschmack des Getränks und sonderten schädliche Stoffe ab. Es musste daraufhin komplett aus dem Handel genommen werden. Das und der damit verbundene Imageschaden trieben die Firma der Heinzl-Brüder in den Konkurs. Die ebenfalls österreichische Firma Indrinks übernahm damals die Markenrechte und versuchte die Marke weiterzuführen – vergeblich. Sie kam nicht mehr an ihre alte Größe heran und wurde wenig später eingestellt. Ein weiterer Launchversuch, 2002 in den USA unter dem Namen Blue Ox, wurde erfolgreich vom Konkurrenten Red Bull als Plagiat geltend gemacht. 2005 wurde der Drink auch dort wieder vom Markt genommen. Damit endete die Geschichte der Blauen Sau erst einmal. Bis Anfang 2015.

“Es sind genau Leute in meinem Alter, die Die Blaue Sau damals geliebt haben und sie gerne wieder haben wollten”

“Was ist eigentlich daraus geworden?”

(c) Die Blaue Sau: Founder Michael Lackner (Mitte)
(c) Die Blaue Sau: Founder Michael Lackner (Mitte)

Der 29-jährige Michael Lackner sah damals auf einer Gastro-Messe in Salzburg einen Stand des ebenfalls 1995 auf den Markt gebrachten Energydrinks Dark Dog. “Ich habe mich gewundert, dass es die noch immer gibt. Da musste ich an Die Blaue Sau denken und habe mich gefragt, was eigentlich daraus geworden ist”, erzählt er. Er hatte den Drink noch aus seiner Kindheit in Erinnerung, als sein Vater ihn in seinem Lokal im 6. Bezirk in Wien verkaufte. Er begann zu recherchieren und merkte schnell, dass er nicht der einzige war, der das Getränk vermisste. “Es sind genau Leute in meinem Alter, die Die Blaue Sau damals geliebt haben und sie gerne wieder haben wollten”, erklärt Lackner.

Mit dem Verteibspartner zu Nah & Frisch und Tankstellen

Er recherchierte weiter und stieß auf die Firma Indrinks, die nach wie vor die Markenrechte hat. Er besorgte sich von ihnen eine Lizenz und legte los. Schon davor hatte er es mit einer anderen Limonade versucht, doch darüber will er nicht weiter ins Detail gehen, will nicht einmal den Namen verraten. “Jetzt fahre ich jeden Tag quer durch Österreich und verbreite Die Blaue Sau”, erzählt Lackner. Und er kann bereits einige Erfolge verbuchen. So konnte er etwa den Großzulieferer Eurogast Kienast als Vertriebspartner gewinnen. Auf diesem Weg gelangt das Getränk etwa in Nah&Frisch-Märkte in ganz Ostösterreich. Auch Tankstellen der Doppler-Gruppe, darunter einige in Wien, werden bereits von ihm beliefert.

Die entscheidende Frage: Wo gibt’s das zu kaufen?

Und tatsächlich ist die Frage, wo sein Drink überhaupt erhältlich ist, für jene, die sich zum Geschmack der Jugend zurücksehnen, die entscheidende. Daher hat Lackner eine Google-Maps-Karte mit allen Standorten erstellt.”Die stimmen zu 99 Prozent. Aber ich habe keinen Logistiker. da ist es schwer, das komplett unter Kontrolle zu halten”, erzählt er. Ansonsten kommt seine Website, wie auch die Dose selbst im Retro-Design – nicht im besten Sinne des Wortes – daher. Doch das ist wohl verzeihlich, ist Lackner doch ein Einzelunternehmer im wahrsten Sinne des Wortes und macht wirklich fast alles selbst.

Das sind die Standorte, an denen Die Blaue Sau erhältlich ist:

“Das ist einfach eine Marke. das heißt halt so.”

Retro-Design – ganz so wie damals

Tatsächlich unterscheidet sich das Aussehen der Dose übrigens kaum von jenem Ende der 1990er-Jahre. “Ich habe nur die eine oder andere Kleinigkeit geändert. Für ein paar Sachen gibt es jetzt andere Bestimmungen”, sagt Lackner. Schließlich soll es ja ganz so sein wie damals. Das Ziel ist jetzt erstmals, dass Die Blaue Sau flächendeckend in Österreich erhältlich ist. Dann sollen auch andere europäische Märkte (wieder) erobert werden. Den Namen sieht Lackner da nicht als Hindernis: “Das ist einfach eine Marke. das heißt halt so.”

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Alpbach
(c) EFA

Das European Forum Alpbach (EFA) hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1945 als eine bedeutende Plattform für den interdisziplinären Dialog etabliert. Jährlich versammelt das Forum führende Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft im malerischen Alpbachtal in Tirol, um aktuelle und zukünftige Herausforderungen zu diskutieren.

Die Zukunft Europas und “Moment of Truth”

Angesichts der rasanten technologischen Entwicklungen und ihrer tiefgreifenden Auswirkungen auf alle Lebensbereiche, bietet das EFA auch in diesem Jahr wieder eine Plattform, um sich unter anderem über die Wechselwirkungen zwischen technologischen Innovationen und gesellschaftlichen Veränderungen auszutauschen.

Traditionsgemäß legt das European Forum Alpbach einen Fokus auf europaweit relevante Themen. Im Sinne des grenzüberschreitenden Wissensaustausch werden Ende August wieder Expert:innen aus dem In- und Ausland nach Tirol anreisen. Ingesamt werden über 4000 Teilnehmer:innen erwartet.

“In einer Zeit voller politischer und wirtschaftlicher Herausforderungen sowie starker Polarisierung ist das spezielle Konzept des EFA relevanter denn je. Unter dem Motto ‚Moment of Truth‘ konzentrieren wir uns auf die nötigen Lösungen, die Europas Zukunft und seine Rolle in der Welt nachhaltig prägen können”, so Andreas Treichl, Präsident des European Forum Alpbach.


Technologie und Innovation innerhalb der vier Themen-Tracks

2024 setzt das EFA auf vier inhaltliche Schwerpunkte (Tracks). Dazu zählen der Security Track rund um geopolitische Fragestellungen, der Finance and Economy Track zur Zukunft unseren Wirtschaftssystem, der Climate Track zur Klimakrise sowie der Democracy and the Rule of Law Track, der sich mit demokratiepolitischen Fragestellungen auseinandersetzt.

Innerhalb der vier Hauptthementracks werden dieses Jahr wieder technologie- und innovationsübergreifende Themen behandelt. Themen wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, Cybersecurity, und die Zukunft der Arbeit stehen dabei im Mittelpunkt. Hier ein kurzer Überblick über Programmpunkte des European Forum Alpbach, die sich mit Themen rund im Innovation und Technologie befassen:


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Im Rahmen eines Hikes wird der Frage nachgegangen, wie sich die Arbeitswelt durch künstliche Intelligenz und Automatisierung verändert. Expert:innen wie Anja Meierkord (Arbeitsmarktexpertin OECD), Philip Meissner (Gründer / Direktor European Center for Digital Competitiveness) und Werner Stengg (Kabinettsexperte European Commission) diskutieren dabei die Auswirkungen auf Beschäftigung und Gesellschaft sowie Strategien zur Anpassung.

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Hinweis: Dies sind nur einige der Highlights des EFA24 rund um das Thema “Technologie & Innovation”. Das gesamte Programm des European Forum Alpbach findet ihr hier. Die Liste der Mitwirkenden wird laufend aktualisiert. brutkasten wird als Medienpartner im Vorfeld des Forums und vor Ort live berichten.


brutkasten-Networking-Session am EFA2024 zum Thema “Corporate Venturing”

Neben diesen Themen wird 2024 auch brutkasten als Programmpartner am European Forum Alpbach auftreten und die Ergebnisse seiner neuen Schwerpunktserie “Corporate Venturing” vorstellen.

Acht Pioniere aus dem Bereich – AVL, Elevator Ventures, Flughafen Wien, ÖBB, Plug and Play Austria, Raiffeisen Bank International, UNIQA Ventures und Verbund – teilen ihre wichtigsten Erkenntnisse und Best Practices. Gemeinsam werden in einem Whitepaper konkrete Empfehlungen an die Politik formuliert, um die Rahmenbedingungen für Corporate Venturing zu verbessern.

Im Zuge einer Networking-Session am Mittwoch, den 28. August (12:00 – 14:00 Uhr), werden die Ergebnisse des Whitepapers präsentiert. Diese Session bietet eine Plattform für wertvolle Kontakte und tiefere Einblicke in aktuelle Entwicklungen rund um das Thema. Nähre Infos zur Networking-Session werden demnächst veröffentlicht. Stay tuned!


Jetzt Tickets für das European Forum Alpbach Tickets sichern

Das European Forum Alpbach gliedert sich in fünf Module. Für jedes dieser Module können über den Ticketshop separate Tickets gekauft werden. Hinweis für Startups: EFA bietet ein limitiertes Kontingent an ermäßigten Tickets von 50 Prozent an (50 Tickets pro Modul). Berechtig sind unter anderem Vertreter:innen eines Startup-Unternehmens.


Überblick zu den fünf Modulen:

Während der “Euregio Days” (17. – 20. August) treffen Menschen aus der Europaregion Tirol/Südtirol/Trentino in Alpbach zusammenIm Rahmen der Euregio-Days werden herausragende Forschung und Innovation prämiert; der „Tirol-Tag“ bietet einen ersten festlichen Höhepunkt des EFA24.

Die Alpbach Seminars“ (18. – 24. August) bilden den internationalen Auftakt für über 600 Stipendiat:innen aus der ganzen Welt beim European Forum Alpbach – ein zentraler Teil des Forums, wie Treichl ausführt: „Junge Menschen aus über 70 Ländern kommen nach Alpbach und gemeinsam mit Entscheidungsträger:innen entsteht ein diverser, interdisziplinärer und generationsübergreifender Austausch, wie es ihn sonst nirgendwo gibt. So entstehen auch über ideologische Differenzen hinweg Ideen, wie wir Gegenwart und Zukunft gestalten können“

Konkrete Fragestellungen werden bei den „Lab Days“ (22. – 24. August) bearbeitet. Expert:innen aus den unterschiedlichsten Bereichen arbeiten dabei an Lösungen.

Die „Europe in the World Days“ (24. – 27. August) setzen verstärkt auf europäische Stakeholder. Zahlreiche Entscheidungsträger:innen der europäischen Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur treffen sich für den Saisonauftakt in Alpbach.

Bei den Austria in Europe Days” (27. – 30. August) steht die Rolle Österreichs in Europa im Mittelpunkt. Die wichtigsten Akteur:innen der Zivilgesellschaft sowie Unternehmer:innen und Politiker:innen kommen nach Alpbach, um untereinander sowie mit der nächsten Generation in Austausch zu treten.

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