24.05.2023

Blaguss-Busse fahren mit Diesel aus Speisefett

Mit Speisefett zur Klimaneutralität: Das österreichische Busunternehmen Blaguss betreibt seine Busflotte ab Mai 2023 mit dem fossilfreien Kraftstoff HVO100, der auf pflanzlichem Speisefett basiert - und will damit Klimaneutralität erreichen.
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Mit pflanzlichem Speisefett betriebene Fahrzeuge sollen nur so viel CO2 emittieren, wie die Pflanze vorab aufgenommen hat (c) blaguss.com

Am gestrigen Dienstag veröffentlichte das Busunternehmen Blaguss seinen Nachhaltigkeitsbericht. Das Ziel: Die CO2-Emissionen des Unternehmens um 90 Prozent zu reduzieren. Das will Blaguss als erstes Busunternehmen mit einem fossilfreien Brennstoff versuchen, nämlich dem biogenen Treibstoff HVO100, der aus altem, pflanzlichen Speisefett hergestellt wird.

Wie Pflanzenöle als Kraftstoff funktionieren

Gemäß seines Nachhaltigkeitsberichts will Blaguss seine Busflotte ab Mai 2023 mit dem fossilfreien Treibstoff HVO100 betreiben. Die Abkürzung HVO steht für “Hydrated Vegetable Oils”, also hydrierte Pflanzenöle. Diese werden in einem raffinierten Verfahren mittels katalytischer Reaktionen, unter anderem durch Zugabe von Wasserstoff, in brennbare Kohlenwasserstoffe umgewandelt.

Medienberichten zufolge sollen “Speisefett”-betriebene Fahrzeuge ebenso wie fossil-betriebene Vehikel CO2 ausstoßen. Klimaneutralität sei bei Biokraftstoffen aber insofern gegeben, da bei ihrer Verbrennung nur so viel Kohlendioxid abgegeben wird, wie die Pflanze während ihres Wachstums aus der Atmosphäre gebunden hat. Bio-Diesel aus hydrierten Pflanzenölen können also bis zu 90 Prozent der CO2-Emissionen, wie sie bei fossilen Kraftstoffen entstehen, reduzieren, so Blaguss. Darüber hinaus würde um 33 Prozent weniger Feinstaub sowie um 24 Prozent weniger Kohlenmonoxid verursacht.

Pilotprojekte der Speisefett-Variante wurden bereits Anfang Mai 2023 durchgeführt, so das Busunternehmen. Je nach Kundennachfrage und der Entwicklung des Spritverbrauchs könne das Unternehmen alle Reisebusse auf den biogenen Kraftstoff aus Pflanzenöl umstellen. Die ersten sechs Busse sollen schon ab Mai 2023 mit Speisefett als Antrieb im Verkehr sein.

Klimaschonend ohne Mehrkosten?

„Entscheidend ist, dass so wenig wie möglich klimaschädliches CO2 auf unseren Straßen ausgestoßen wird. Die Reduktion von Dieselverbrauch und fossilen Treibstoffen ist dafür unumgänglich. Darum ist die Umstellung unserer Flotte auf HVO100 eine wichtige und richtige Trendwende“, so die Geschäftsführer Mag. Thomas und Paul Blaguss im Rahmen des Nachhaltigkeitsberichts.

Das Personentransportunternehmen habe sich darüber hinaus das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2035 die Klimaneutralität der gesamten Reisebusflotte zu erreichen. Die Nachfrage von Kund:innenseite sei gegeben, so die Geschäftsführung. Bis zu 60 Prozent der Blaguss-Kund:innen würden sich aktiv für fossilfreien Treibstoff und für umweltfreundliche Reisealternativen ohne wesentliche Mehrkosten interessieren.

Speisefett an über 8.000 Tankstellen Europas erhältlich

Mit dem fossilfreien HVO100 würde Blaguss seinen ökologischen Fußabdruck ohne Zusatzinvestitionen oder steigenden Ressourcenverbrauch senken. Der Kraftstoff auf Speisefettbasis sei geruchslos, besitze “hervorragende Lagereigenschaften” und sei dabei zur “Verwendung in allen Dieselmotoren” ohne Anpassungen geeignet. Mittlerweile soll HVO100 nicht nur an Blaguss-internen Tankstellen, sondern auch an über 8.000 Tankstellen Europas erhältlich sein. HVO100 soll außerdem leisere Motorleistungen ermöglichen, auch bei kälteren Temperaturen, so das Personentransportunternehmen.

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APPsolut, App Hirschbrich, Jugendrotkreuz, Fake News
© ÖRK/Markus Hechenberger - Neue App gegen Falschmeldungen.

Während soziale Medien anfänglich noch als Austausch mit Personen aus dem Freundeskreis genutzt wurden, haben sie seit geraumer Zeit einen Wandel erfahren. Die Feeds sind heutzutage gefüllt von Nachrichten und Informationen und dienen oftmals als Informationsquelle. Das Problem dabei: nicht alle gelesenen Informationen sind wahr und fallen unter der Kategorie “Halbwahrheit” oder Fake News. Das Wiener Jugendrotkreuz hat daher eine App namens APPsolut entwickelt und sich dabei die Hilfe von Apollo.ai-Founder Mic Hirschbrich geholt.

APPsolut nicht kommerziell

Laut dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung besitzen nämlich bereits 50 Prozent der sechs- bis 13-Jährigen und 94 Prozent der zwölf- bis 19-Jährigen ein Smartphone. Umso wichtiger sei es, früh zu lernen, wie man mit Online-News kritisch und sicher umgeht.

“In einer Welt, in der digitale Medien unser tägliches Leben prägen, ist die Förderung von Medienkompetenz eine zentrale Aufgabe der Bildung. Schülerinnen und Schüler müssen lernen, Informationen kritisch zu hinterfragen, Fakten von Falschmeldungen zu unterscheiden und verantwortungsvoll mit digitalen Inhalten umzugehen”, sagt Daniel Kaspar, Leiter des Wiener Jugendrotkreuzes. “Damit legen wir den Grundstein, der notwendig ist, um sich sicher und souverän in der digitalen Welt zu bewegen.” Die neue App des Wiener Jugendrotkreuzes ist nicht-kommerziell und kann von Pädagog:innen im Rahmen des im Schuljahr 2022/2023 eingeführten Schulfachs “Digitale Grundbildung” verwendet werden.

“Über alle Schulklassen hinweg”

“Der beste Weg, um kritischen, reflektierten und modernen digitalen Journalismus zu erlernen, ist es, diesen selbst, unter professioneller Anleitung, zu erproben”, sagt Hirschbrich. “Die vorliegende App soll den jungen Menschen diesen Einblick geben, sowohl hinsichtlich eines zu nutzenden Content-Management-Systems als auch der vorgestellten App, die mit dem Redaktionssystem über alle Schulklassen hinweg verbunden ist. Auch mit KI zum Einsatz von künstlich erstellten Inhalten werden die Nutzer:innen konfrontiert.”

Die Funktionsweise der App ist so gedacht, dass die Schüler:innen selbst Beiträge verfassen und sie nach der inhaltlichen Prüfung durch eine Lehrperson in das Content-Management-System selbst hochladen können. Zusätzlich zu den eigens erstellten Inhalten können sie die Beiträge der anderen Schüler:innen lesen. Durch diese Funktionen entstehe ein “Informationsforum mit Themen von Schüler:innen für Schüler:innen”.

APPsolut: Quellen kritisch hinterfragen

Gerade in Zeiten von Fake News und Desinformation ist die Fähigkeit, Quellen kritisch zu hinterfragen, wichtiger denn je. Kaspar abschließend dazu: “Unsere App bietet den Lehrpersonen die Möglichkeit, Praxisnähe in den Unterricht zu bringen. Denn es ist wichtig, dass die Schülerinnen und Schüler, die online aktiv sind, auch gleich lernen, wie sie ihr Wissen im Alltag anwenden können. Das ist eine tolle Möglichkeit, die Medienkompetenz zu fördern.”

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