09.10.2019

BitterLiebe: DHDL-Startup nach Löwen-Gebrüll mit Judith Williams auf Mission

Bei der Startup-TV-Show "Höhle der Löwen" stritten sich die Investoren Nils Glagau und Ralf Dümmel um die strategische Ausrichtung von BitterLiebe und um die richtigen Vertriebswege. Schlussendlich konnte sich das Startup Judith Williams schnappen. Gemeinsam ist man nun auf einer Mission, "bitter" als Geschmack zurückzubringen, wie die beiden Gründer Andre Sierek und Jan Stratmann dem brutkasten erzählen.
/artikel/bitterliebe-startup-schnappt-sich-williams
Bitterliebe, Höhle der Löwen, Andre Sierek, Jan Stratmann, Bitter
(c) BitterLiebe - BitterLiebe Gründer Andre Sierek und Jan Stratmann mit einem "Tröpfelchen voll bitter".

Am Ende der letzten Folge von “Die Höhle der Löwen” ging es heiß her. Neo-Löwe Nils Glagau und Ralf Dümmel gerieten aneinander, als sie versuchten, sich als passender Investor für BitterLiebe darzustellen. Der Idee Glagaus die Produkte (Pulver und Tropfen zum Würzen von Speisen) von Jan Stratman und Andre Sierek in Apotheken zu vertreiben setzte Dümmel entgegen, dass der Lebensmitteleinzelhandel “eine ganz andere Größenordnung sei”. Dann kam es zum Zwist.

+++ Höhle der Löwen-Startup rezemo: Millionen-Deal geplatzt +++

Die Schlichterin als Investorin

Durch die Aussage Dümmels fühlte sich der Geschäftsführer von Othomol genötigt, darauf hinzuweisen, dass ein Produkt namens Veluvia, bei dem Dümmel beteiligt ist, am “Massen Markt gescheitert und kaputt sei”. Es kam zu Wortgefechten und Aufforderungen “bei der Wahrheit zu bleiben”. Summa summarum ging es darum, den richtigen Vertriebsweg für BitterLiebe zu finden. Judith Williams beendete den Streit der Investoren und überzeugte die beiden Gründer, sie zu einer Beteiligung von 20 Prozent für 200.000 Euro mit an Bord zu holen. Eine gute Entscheidung, wie Sierek sagt.

Deal aus Sendung hält

Nach der Aufzeichnung der TV-Show ging alles sehr rasch: “Die Due-Diligence-Prüfung war bei uns vergleichsweise schnell durch, sodass Judith Williams nun seit Mai offiziell bei uns beteiligt ist – exakt zu den Rahmenbedingungen, die wir in der Sendung verhandelt haben. Mit dem Team rund um die Investorin sind wir tatsächlich fast täglich in Kontakt. Sie alle sind Vollprofis in Sachen Markenaufbau”, sagt er.

Williams als Türöffnerin für BitterLiebe

Dank der Homeshopping-Queen ist das Startup nun bei der Drogeriekette DM gelistet und hat Auftritte beim Teleshopping-Sender HSE24. “Zudem unterstützt uns ihr Team beim strategischen Aufbau unserer Marke und steht uns hier mit wahnsinnig wertvollem Input und Kontakten zur Seite. Wir schätzen die enge Zusammenarbeit sehr und konnten dank Williams unser Wachstum innerhalb kürzester Zeit massiv steigern. Unterm Strich werden uns durch die Partnerschaft Türen geöffnet, für die wir ansonsten wahrscheinlich jahrelang hart hätten kämpfen müssen”, ergänzt Stratmann.

Fokus auf Online-Handel

Die Diskussion rund um den Vertrieb ihrer Produkte vor laufender Kamera war nichts Neues, wie beide zugeben. “Die strategische Diskussion um eine Vertriebs-Entscheidung zwischen Handel und Apotheken haben nicht nur die Löwen geführt. Das sind natürlich auch Fragen, die wir uns bereits vorab gestellt haben und seitdem auch weiterhin im Auge behalten. Beispielsweise sind unsere Produkte bereits über ausgewählte Apotheken bestellbar. Jedoch nicht mit sichtbaren Aufstellern auf der Fläche vertreten, was aktuell auch kein Thema sein soll. Momentan liegt unser strategischer Fokus ganz klar auf dem Online-Handel und daneben auf Drogerieketten, sowie Teleshopping, um die Marke weiterhin zu stärken”, erklären die Gründer.

“Bis in den Sommer Bestellungen selbst verpackt”

Das frische Kapital ist zur Gänze in die Warenfinanzierung geflossen, da BitterLiebe sich plötzlich einem “unfassbar schnellen Wachstum” gegenüber sah. “Wir sind seit der Sendungsaufzeichnung mit unserem Büro umgezogen, da wir mittlerweile acht Mitarbeiter sind und uns entsprechend räumlich vergrößern mussten. Auch das Thema Packaging und Versand haben wir in den letzten Monaten deutlich professionalisiert – bis August haben wir unsere Bestellungen nämlich tatsächlich noch selbst verpackt und versendet”, erklärt Sierek, “seit kurzem ist der gesamte Prozess an einen externen Dienstleister ausgelagert, sodass wir hier mit einer deutlich höheren Auslastung wunderbar klarkommen”.

Bis zu 2 Millionen Euro Umsatz geplant

Zwischen Mai und Dezember 2018 konnte BitterLiebe einen Umsatz von rund 200.000 Euro erzielen – für 2019 soll sich diese Summe  deutlich steigern: “Wir planen hier mit rund 1,6 bis 2 Millionen Euro Umsatz”, sagt Stratmann. Mit diesem Wachstum im Hinterkopf haben die beiden Gründer und Williams viel vor: “Unsere Mission ist es, die Kraft der Bitterstoffe aus der Vergessenheit zu holen, sie wieder in das Bewusstsein der Menschen zur rücken und sie vor allem zurück in die tägliche Ernährung der Menschen zu bringen. Während unsere Großeltern ganz selbstverständlich und regelmäßig bitterstoffhaltige Gemüse und Pflanzen in ihren Speiseplan integrierten, findet man heute so gut wie keine Bitterstoffe mehr auf den Tellern”, sagt Sierek.

Bitterstoffe wie Salz & Pfeffer

Und Stratmann fügt an: “Da die Geschmackssinne in den letzten Jahrzehnten zunehmend durch Geschmacksverstärker aus der Lebensmittelindustrie geprägt wurden, haben heute nur noch die wenigsten Menschen gut ausgeprägte Bitterrezeptoren auf der Zunge. Stattdessen empfinden die meisten Konsumenten Bitterstoffe als ‘unangenehm’. Genau das möchten wir mit BitterLiebe ändern. Denn durch die fehlenden Bitterstoffe entgeht jedem von uns eine wunderbare Naturkraft. Sie gehören in die Küche und auf den Esstisch wie Salz und Pfeffer”.

“Besser als jeder Schnaps”

Das Produktsortiment von BitterLiebe umfasst aktuell drei Produkte: Die Tropfen, das Pulver und eine Teemischung “Unsere Tropfen enthalten die konzentrierte Kraft aus 15 erlesenen Naturkräutern und Wurzeln, die das allgemeine Wohlbefinden steigern und perfekt nach dem Essen anzuwenden sind – besser als jeder Schnaps oder Espresso”, sagt Sierek lächelnd.

Naturkräuter und Wurzeln

Das Pulver enthalte eine spezielle Mischung aus sieben erlesenen Naturkräutern und Wurzeln, die verschiedenen Gerichten wie Salatsoßen, Schnitzelpanaden oder Smoothies beigefügt werden können, so die Gründer. “Und unser Tee mit sechs Kräutern und Wurzeln ist ideal für alle, die es sich gern mit einem warmen Getränk gemütlich machen – wobei er natürlich kalt genauso köstlich schmeckt”, schließt Stratmann ab.

Kapseln und Hautpflege im Sinn

Das Gründer-Duo denkt bereits über eine Erweiterung des Sortiments nach und tüftelt an Ideen über weitere “Darreichungsformen” wie Kapseln. Sierek dazu: “Wir erkunden aber auch ganz andere Gebiete, für die das Thema ‘bitter’ wahnsinnig spannend wäre, wie etwa Hautpflege. Das ist aber alles noch nicht spruchreif und für die nächsten Monate möchten wir uns gern auf unsere aktuellen Kernprodukte konzentrieren, unsere Präsenz im Handel weiter ausbauen und natürlich unser Online-Geschäft im europäischen Raum erweitern”.


==> Zur Website des Bitter-Startups

==> DHDL-Folgen zum Nachsehen auf TVNOW

==> DHDL

Redaktionstipps
Deine ungelesenen Artikel:
25.07.2024

Österreich unterzeichnet “European Declaration on Quantum Technologies”

Die "European Declaration on Quantum Technologies" ist seit Ende 2023 in Ausarbeitung und wurde nun von Österreich unterzeichnet.
/artikel/oesterreich-unterzeichnet-european-declaration-on-quantum-technologies
25.07.2024

Österreich unterzeichnet “European Declaration on Quantum Technologies”

Die "European Declaration on Quantum Technologies" ist seit Ende 2023 in Ausarbeitung und wurde nun von Österreich unterzeichnet.
/artikel/oesterreich-unterzeichnet-european-declaration-on-quantum-technologies
Declaration on Quantum Technologies, Hause, Quantencomputer
(c) Stock.Adobe/Mac - Österreich schließt sich der "Declaration on Quantum Technologies" an.

Österreich hat vor kurzem offiziell die “European Declaration on Quantum Technologies” unterzeichnet, die eine strategische Zusammenarbeit der EU-Mitgliedsstaaten zur Förderung der Quantentechnologien festlegt. Die Unterzeichnung erfolgte durch das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW).

Declaration on Quantum Technologies seit 2023 in Arbeit

Die Deklaration wurde ursprünglich Ende 2023 auf Initiative der Europäischen Kommission während der spanischen Ratspräsidentschaft erarbeitet. Anfangs unterzeichneten nur elf Staaten das Dokument, mittlerweile sind jedoch bereits 18 EU-Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland, Frankreich und die Niederlande, beigetreten.

Die österreichische Forschung im Bereich der Quantentechnologien wurde nicht zuletzt durch den Nobelpreis von Anton Zeilinger im Jahr 2022 der breiten Öffentlichkeit gewahr, auch das Startup planqc mit dem Tiroler Co-Founder Alexander Glätzle machte bereits von sich reden – hier und hier nachzulesen.

Magdalena Hauser und Wolfgang Lechner zur Deklaration

Auch das Innsbrucker Quantencomputing-Spin-off ParityQC ist eine bekannte Größe in diesem Segment, das bei der letzten Finanzierungsrunde eine neunstellige Bewertung erreichte. Für die beiden Gründer:innen und Co-CEOs Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser sind Kooperationen auch in der unternehmerischen Quantenanwendung nicht wegzudenken.

“Um Europa im Wettbewerb bei Quantencomputer an der Weltspitze zu halten sind Kollaborationen zwischen allen Mitgliedsstaaten essentiell”, sagen sie. “Mit Unterzeichnung der ‘European Declaration on Quantum Technologies’ verspricht nun auch Österreich, die nötigen nächsten Schritte zu setzen, um Forschung und Wirtschaft in diesem Bereich zu stärken. Als Quantenarchitektur-Unternehmen agieren wir weltweit, das bedeutet, Kooperationen gehören für uns zum Kerngeschäft und wir freuen uns sehr, dass Österreich dies unterstützt.”

Österreich bei Publikationen im Spitzenfeld

Die Republik liegt bei wissenschaftlichen Publikationen in der Quantenforschung mit ca. 27 Publikationen pro Million Einwohnerinnen und Einwohner auf Platz 2 im EU-Ländervergleich. Aber auch bei anderen Output-Indikatoren ist Österreich im Spitzenfeld: Mit 1,7 Patentanmeldungen pro 10.000 F&E-Beschäftigte nahm Österreich 2021 im EU-Vergleich den 3. Platz ein.

Die “Declaration on Quantum Technologies” an sich verpflichtet die Mitgliedstaaten zur Zusammenarbeit bei der Entwicklung eines europäischen “Ökosystems der Quantentechnologie von Weltrang”. Zu den Zielen gehören die Stärkung der europäischen Position in der Weiterentwicklung von Quantentechnologien, die Sicherung der europäischen Souveränität und Sicherheit sowie die Förderung von Innovation und Schaffung von Arbeitsplätzen.

“Die Unterzeichnung der Deklaration zeigt den starken Willen Österreichs die eigene Spitzenposition in den Quantenwissenschaften zu festigen und auszubauen”, sagt Gregor Weihs, Leiter des Exzellenzclusters “Quantum Science Austria”. “Technologieentwicklung braucht als Basis die Grundlagenforschung wie sie im Exzellenzcluster Quantum Science Austria auf höchstem Niveau betrieben wird. Umgekehrt ermöglichen die neuesten Technologien Durchbrüche an den Grenzen unseres Wissens. Im Quanten-Pakt verpflichten sich die Staaten beide Bereiche nach Kräften zu fördern.”

Declaration on Quantum Technologies: Technologieführerschaft als Ziel

Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher sieht in der “Declaration on Quantum Technologies” den Weg zur Spitze: “Quantentechnologien sind ein bedeutendes Zukunftsthema. Deshalb müssen Innovationen in diesem Bereich verstärkt in die Praxis und wirtschaftliche Nutzung eingebunden werden. Schon jetzt befassen sich zahlreiche führende Unternehmen sowie Startups und Scaleups in Österreich mit Quantentechnologien. Die European Declaration on Quantum Technologies hat ausdrücklich die Anwendung in Unternehmen zum Ziel. Sie ist ein wichtiger Schritt hin zu einer europäischen Technologieführerschaft in diesem Bereich.”

Bundesministerin Leonore Gewessler bezeichnet die Deklaration als europäisches Quanten-Valley, in dem “Österreich dank herausragender wissenschaftlicher und angewandter Expertise eine wichtige Rolle spielen kann.”

Sie sagt: “Quantentechnologien haben auch ein beträchtliches Potential für eine nachhaltige Technologiegeneration, von hochpräziser Klimamodellierung und Wettervorhersage dank verbesserter Quanten-Sensorik. Über die Entdeckung und Entwicklung neuer Materialien für die Speicherung und Umwandlung von Energie durch Quanten-Simulation bis hin zu Quanten-Hochleistungsrechnern, die mit dem Bruchteil von Energieressourcen auskommen werden.“

Fonds Zukunft Österreich

Abseits davon hat die Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung auf Vorschlag der Bundesregierung beschlossen, Mittel aus dem Fonds Zukunft Österreich für eine Quanten-Initiative der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) und der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) zur Verfügung zu stellen. Mit insgesamt acht Millionen Euro soll der Weg zur wirtschaftlichen Verwertung und Kommerzialisierung von Quantentechnologien in Österreich bereitet werden. Auch soll eine stärkere Vernetzung der Player und Bewusstsein für das Thema durch Einrichtung eines “virtuellen Quanten-Hubs” geschaffen werden.

Das Programm wird in den nächsten Wochen von aws und FFG finalisiert und soll im Herbst 2024 für Einreichungen geöffnet werden.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

BitterLiebe: DHDL-Startup nach Löwen-Gebrüll mit Judith Williams auf Mission

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

BitterLiebe: DHDL-Startup nach Löwen-Gebrüll mit Judith Williams auf Mission

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

BitterLiebe: DHDL-Startup nach Löwen-Gebrüll mit Judith Williams auf Mission

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

BitterLiebe: DHDL-Startup nach Löwen-Gebrüll mit Judith Williams auf Mission

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

BitterLiebe: DHDL-Startup nach Löwen-Gebrüll mit Judith Williams auf Mission

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

BitterLiebe: DHDL-Startup nach Löwen-Gebrüll mit Judith Williams auf Mission

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

BitterLiebe: DHDL-Startup nach Löwen-Gebrüll mit Judith Williams auf Mission

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

BitterLiebe: DHDL-Startup nach Löwen-Gebrüll mit Judith Williams auf Mission

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

BitterLiebe: DHDL-Startup nach Löwen-Gebrüll mit Judith Williams auf Mission