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Am Ende der letzten Folge von “Die Höhle der Löwen” ging es heiß her. Neo-Löwe Nils Glagau und Ralf Dümmel gerieten aneinander, als sie versuchten, sich als passender Investor für BitterLiebe darzustellen. Der Idee Glagaus die Produkte (Pulver und Tropfen zum Würzen von Speisen) von Jan Stratman und Andre Sierek in Apotheken zu vertreiben setzte Dümmel entgegen, dass der Lebensmitteleinzelhandel “eine ganz andere Größenordnung sei”. Dann kam es zum Zwist.
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Die Schlichterin als Investorin
Durch die Aussage Dümmels fühlte sich der Geschäftsführer von Othomol genötigt, darauf hinzuweisen, dass ein Produkt namens Veluvia, bei dem Dümmel beteiligt ist, am “Massen Markt gescheitert und kaputt sei”. Es kam zu Wortgefechten und Aufforderungen “bei der Wahrheit zu bleiben”. Summa summarum ging es darum, den richtigen Vertriebsweg für BitterLiebe zu finden. Judith Williams beendete den Streit der Investoren und überzeugte die beiden Gründer, sie zu einer Beteiligung von 20 Prozent für 200.000 Euro mit an Bord zu holen. Eine gute Entscheidung, wie Sierek sagt.
Deal aus Sendung hält
Nach der Aufzeichnung der TV-Show ging alles sehr rasch: “Die Due-Diligence-Prüfung war bei uns vergleichsweise schnell durch, sodass Judith Williams nun seit Mai offiziell bei uns beteiligt ist – exakt zu den Rahmenbedingungen, die wir in der Sendung verhandelt haben. Mit dem Team rund um die Investorin sind wir tatsächlich fast täglich in Kontakt. Sie alle sind Vollprofis in Sachen Markenaufbau”, sagt er.
Williams als Türöffnerin für BitterLiebe
Dank der Homeshopping-Queen ist das Startup nun bei der Drogeriekette DM gelistet und hat Auftritte beim Teleshopping-Sender HSE24. “Zudem unterstützt uns ihr Team beim strategischen Aufbau unserer Marke und steht uns hier mit wahnsinnig wertvollem Input und Kontakten zur Seite. Wir schätzen die enge Zusammenarbeit sehr und konnten dank Williams unser Wachstum innerhalb kürzester Zeit massiv steigern. Unterm Strich werden uns durch die Partnerschaft Türen geöffnet, für die wir ansonsten wahrscheinlich jahrelang hart hätten kämpfen müssen”, ergänzt Stratmann.
Fokus auf Online-Handel
Die Diskussion rund um den Vertrieb ihrer Produkte vor laufender Kamera war nichts Neues, wie beide zugeben. “Die strategische Diskussion um eine Vertriebs-Entscheidung zwischen Handel und Apotheken haben nicht nur die Löwen geführt. Das sind natürlich auch Fragen, die wir uns bereits vorab gestellt haben und seitdem auch weiterhin im Auge behalten. Beispielsweise sind unsere Produkte bereits über ausgewählte Apotheken bestellbar. Jedoch nicht mit sichtbaren Aufstellern auf der Fläche vertreten, was aktuell auch kein Thema sein soll. Momentan liegt unser strategischer Fokus ganz klar auf dem Online-Handel und daneben auf Drogerieketten, sowie Teleshopping, um die Marke weiterhin zu stärken”, erklären die Gründer.
“Bis in den Sommer Bestellungen selbst verpackt”
Das frische Kapital ist zur Gänze in die Warenfinanzierung geflossen, da BitterLiebe sich plötzlich einem “unfassbar schnellen Wachstum” gegenüber sah. “Wir sind seit der Sendungsaufzeichnung mit unserem Büro umgezogen, da wir mittlerweile acht Mitarbeiter sind und uns entsprechend räumlich vergrößern mussten. Auch das Thema Packaging und Versand haben wir in den letzten Monaten deutlich professionalisiert – bis August haben wir unsere Bestellungen nämlich tatsächlich noch selbst verpackt und versendet”, erklärt Sierek, “seit kurzem ist der gesamte Prozess an einen externen Dienstleister ausgelagert, sodass wir hier mit einer deutlich höheren Auslastung wunderbar klarkommen”.
Bis zu 2 Millionen Euro Umsatz geplant
Zwischen Mai und Dezember 2018 konnte BitterLiebe einen Umsatz von rund 200.000 Euro erzielen – für 2019 soll sich diese Summe deutlich steigern: “Wir planen hier mit rund 1,6 bis 2 Millionen Euro Umsatz”, sagt Stratmann. Mit diesem Wachstum im Hinterkopf haben die beiden Gründer und Williams viel vor: “Unsere Mission ist es, die Kraft der Bitterstoffe aus der Vergessenheit zu holen, sie wieder in das Bewusstsein der Menschen zur rücken und sie vor allem zurück in die tägliche Ernährung der Menschen zu bringen. Während unsere Großeltern ganz selbstverständlich und regelmäßig bitterstoffhaltige Gemüse und Pflanzen in ihren Speiseplan integrierten, findet man heute so gut wie keine Bitterstoffe mehr auf den Tellern”, sagt Sierek.
Bitterstoffe wie Salz & Pfeffer
Und Stratmann fügt an: “Da die Geschmackssinne in den letzten Jahrzehnten zunehmend durch Geschmacksverstärker aus der Lebensmittelindustrie geprägt wurden, haben heute nur noch die wenigsten Menschen gut ausgeprägte Bitterrezeptoren auf der Zunge. Stattdessen empfinden die meisten Konsumenten Bitterstoffe als ‘unangenehm’. Genau das möchten wir mit BitterLiebe ändern. Denn durch die fehlenden Bitterstoffe entgeht jedem von uns eine wunderbare Naturkraft. Sie gehören in die Küche und auf den Esstisch wie Salz und Pfeffer”.
“Besser als jeder Schnaps”
Das Produktsortiment von BitterLiebe umfasst aktuell drei Produkte: Die Tropfen, das Pulver und eine Teemischung “Unsere Tropfen enthalten die konzentrierte Kraft aus 15 erlesenen Naturkräutern und Wurzeln, die das allgemeine Wohlbefinden steigern und perfekt nach dem Essen anzuwenden sind – besser als jeder Schnaps oder Espresso”, sagt Sierek lächelnd.
Naturkräuter und Wurzeln
Das Pulver enthalte eine spezielle Mischung aus sieben erlesenen Naturkräutern und Wurzeln, die verschiedenen Gerichten wie Salatsoßen, Schnitzelpanaden oder Smoothies beigefügt werden können, so die Gründer. “Und unser Tee mit sechs Kräutern und Wurzeln ist ideal für alle, die es sich gern mit einem warmen Getränk gemütlich machen – wobei er natürlich kalt genauso köstlich schmeckt”, schließt Stratmann ab.
Kapseln und Hautpflege im Sinn
Das Gründer-Duo denkt bereits über eine Erweiterung des Sortiments nach und tüftelt an Ideen über weitere “Darreichungsformen” wie Kapseln. Sierek dazu: “Wir erkunden aber auch ganz andere Gebiete, für die das Thema ‘bitter’ wahnsinnig spannend wäre, wie etwa Hautpflege. Das ist aber alles noch nicht spruchreif und für die nächsten Monate möchten wir uns gern auf unsere aktuellen Kernprodukte konzentrieren, unsere Präsenz im Handel weiter ausbauen und natürlich unser Online-Geschäft im europäischen Raum erweitern”.
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