02.06.2021

Bitpanda macht eigene Trading-Infrastruktur für Fintechs zugänglich

Das Wiener Fintech startet ein "White Label"-Angebot, mit dem Neobanken und andere Finanzinstitute die Bitpanda-Infrastruktur für ihre Kunden nutzen können.
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die Bitpanda-Cofounder Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth - Betriebsferien
Die Bitpanda-Cofounder Christian Trummer, Paul Klanschek und Eric Demuth | © Bitpanda

Dass das Wiener Fintech Bitpanda seine technische Infrastruktur anderen Unternehmen zur Verfügung stellen will, hatte Co-CEO Paul Klanschek bereits im brutkasten-Talk Anfang Mai angekündigt – nun ist das Unternehmen mit einer “White Label”-Lösung gestartet, mit der Finanzinstitute die Infrastruktur von Bitpanda über eine Programmierschnittstelle (API) nutzen können, um ihren Kunden ein ähnliches Angebot selbst zur Verfügung stellen können.

Man richte sich damit an “Neobanken, Multi-Banking-Apps sowie traditionelle Unternehmen”, heißt es in einer Aussendung von Bitpanda. Mit dem Schritt werde das Fintech nun zum Anbieter von digitalen Finanzinfrastrukturen. Gestartet ist man dabei mit drei Unternehmen aus Spanien, Italien und Frankreich, wie FinanceForward berichtete.

“Unsere Philosophie war es immer, die Infrastruktur selbst zu stellen, um beste Dienstleistungen anbieten zu können und unsere Expertise im Bereich Digital Finance zu nutzen. Jetzt öffnen wir unsere Infrastruktur für andere Akteure weltweit, damit sie ihren Kunden eine einfache und hochwertige User Experience bieten können”, sagte Bitpanda-Co-CEO Eric Demuth in einer Stellungnahme, die dem brutkasten übermittelt wurde. Die Lösung bietet laut Bitpanda “höchste technische Expertise, eine sichere Infrastruktur, Branchen-Know-how und erfüllt gleichzeitig regulatorische Anforderungen sowie höchste Sicherheitsstandards”.

Angebot war bereits angekündigt

Im brutkasten-Talk im Mai hatte Paul Klanschek das Angebot folgendermaßen erklärt: “Wenn man als Bank eine große Kundenschicht hat und denen zusätzliche Produkte anbieten will, ist immer die Frage, ob man es selbst baut oder zukauft“. Ersteres sei aufwendig, für Zweiteres brauche man einen guten Partner. „Es gibt in Europa nicht viel Angebot, also kann man sich nur auf die paar Anbieter verlassen, die unserer Meinung nach zu wenig Serviceangebot haben, zu teuer sind oder zu schlechte Qualität haben“, sagt Klanschek. Bitpanda wolle hier gute ausgebaute Serviceangebote entwickeln, die man über eine API anschließen könne und mithilfe derer man Kunden das gesamte Angebot zur Verfügung stellen könne.

Aktuell 2,7 Mio. Kunden

Bitpanda hatte im März 2021 eine 170 Mio. US-Dollar schwere Series-B-Runde abgeschlossen und mit einer Bewertung von 1,2 Mrd. Dollar den „Unicorn“-Status erreicht. Anfang Mai wurde die Runde noch einmal erweitert. Bereits Ende April startete das Unternehmen „Bitpanda Stocks“, seitdem kann auf der Trading-Plattform auch in Aktien und ETFs investiert werden. Schon seit Mai 2019 ist auf Bitpanda der Handel mit Edelmetallen wie Gold und Silber möglich, nachdem das Unternehmen zuvor ein reiner Krypto-Broker war. Die Bitpanda-Plattform wird nach eigenen Angaben aktuell von 2,7 Mio. Menschen genutzt.

DisclaimerDie Bitpanda GmbH ist mit 3,9849 % an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

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(c) Somareality - Das Somareality-Team.

Vor rund einem halben Jahr vermeldete das Wiener DeepTech-Startup Somareality den Erhalt eines 1,5 Mio. Euro schweren Investments (brutkasten berichtete). Nun kommuniziert das Startup eine Aufstockung des Kapitals: In einem LinkedIn-Posting gab das Unternehmen den Abschluss einer “überzeichneten Seed-Runde” in Höhe von 2,6 Millionen Euro bekannt. In dem Posting nennt das Unternehmen unter anderem Birdhouse Ventures, Gateway Ventures, Startup Wise Guys, FFG und aws als Unterstützer.

“Ein finales Closing für unsere 2024-Runde”

Laut Co-CEO Julia Kern handelt es sich bei den genannten Stakeholdern um “wesentliche Partner” in der nun geschlossenen Runde. Auf brutkasten-Nachfrage bestätigt Co-CEO Kern außerdem, dass es sich bei der nun kommunizierten Runde um “ein finales Closing für unsere 2024-Runde” handelt. Die in diesem Jahr gesammelte Summe soll “direkt auf unsere Kommerzialisierung und den Ausbau des Produktportfolios für nächstes Jahr” einzahlen, so Co-CEO Kern.

Somareality wurde 2019 in Wien gegründet und entwickelt Eye-Tracking-basierte Biomarker, um damit Rückschlüsse auf den kognitiven Zustand einer Person treffen zu können. Mit dem ersten Biomarker erreichte das Unternehmen einen Umsatz von knapp einer Million Euro. Bis 2026 sollen weitere Folgen, die insgesamt ein volles non-invasives kognitives Monitoring ermöglichen sollen.

Im Vorjahr hatte das Unternehmen einen strategischen Pivot vorgenommen: Das Projektgeschäft wich einem B2B-SaaS-Modell und die bestehende Technologie wurde fit gemacht für Hardware-Umgebungen außerhalb von Virtual Reality.

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