26.01.2023

Bitpanda: White-Label-Lösung wird zu Bitpanda Technology Solutions ausgebaut

Bitpanda geht mit seiner 2021 gestarteten White-Label-Lösung den nächsten Schritt. Sie wird zur modularen Software-as-a-Service-Plattform erweitert und künftig unter dem Namen Bitpanda Technology Solutions vermarktet. Damit sollen auch klassische Banken verstärkt angesprochen werden.
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Die Bitpanda-Co-Founder Eric Demuth und Paul Klanschek © Bitpanda
Die Bitpanda-Co-Founder Eric Demuth und Paul Klanschek | © Bitpanda

Schon Mitte 2021 ist Bitpanda mit seiner White-Label-Lösung gestartet. Diese ermöglicht es Banken und Fintechs, das Produktangebot von Bitpanda in ihre Anwendungen einzubinden und somit direkt ihren eigenen Kund:innen zur Verfügung zu stellen.

Bitpanda konnte damit einige große Namen aus der Fintech-Szene als Kund:innen gewinnen: So steht die White-Label-Lösung etwa hinter dem Krypto-Angebot der Neobank N26, das im Oktober in Österreich und erst kürzlich in Deutschland und einigen weiteren Märkten gestartet ist. Die französische Fintech-“Superapp” Lydia nutzt für ihr Krypto-Angebot ebenso die Bitpanda-Lösung wie die britische Challengerbank Plum. Mit diesen und weiteren Unternehmen werden insgesamt nach eigenen Angaben bereits mehr als 20 Millionen Kund:innen bedient.

Bitpanda Technology Solutions als modulare Software-as-a-Service-Plattform

Nun will Bitpanda mit seinem B2B-Angebot den nächsten Schritt gehen – und hat dazu die Marke Bitpanda Technology Solutions ins Leben gerufen. Diese sei die nächste Entwicklungsstufe der White-Label-Lösung, schreibt das Unternehmen in einer Mitteilung. “Das bedeutet, dass unsere Partner jetzt mehr Assetklassen integrieren können und Zugang zu all unseren europäischen Lizenzen haben”. Bitpanda verfügt aktuell über zehn Lizenzen in unterschiedlichen europäischen Ländern – darunter Österreich, Deutschland und Frankreich.

Auf brutkasten-Anfrage hieß es zudem aus dem Unternehmen, dass zusätzliche Features nun in die Plattform integriert würden – etwa Krypto-Staking oder Asset-zu-Asset-Swaps. Die White-Label-Lösung sei primär eine Programmierschnittstelle (API) gewesen. Nun werde das Angebot zu einer vollwertigen Software-as-a-Service-Plattform mit einem modularen Ansatz ausgebaut.

Damit werden nun auch klassische Banken stärker zur Zielgruppe: Jeder potenzielle Partner könne dann genu die Probleme lösen, die von seinen Kund:innen gefragt würden, hieß es weiter. Banken könnten beispielsweise bereits ein Aktien-Angebot haben, aber keines für Krypto-Assets. In solchen Fällen sei dann der modulare Ansatz gefragt.

Enzersdorfer-Konrad wird CEO von Bitpanda Technology Solutions

Bitpanda Technology Solutions wurde nun auch als eigener Geschäftsbereich definiert, den Bitpandas Deputy CEO Lukas Enzersdorfer-Konrad als CEO leiten wird. Finanzinstitutionen seien mit hohen Anlaufkosten konfrontiert, wenn sie moderne Anlagelösungen schaffen wollen – und häufig seien die entwickelten Produkte auch schon wieder veraltet, bevor sie überhaupt auf den Markt gekommen sind, erläutert Enzersdorfer-Konrad den Use Case. “Finanzinstitutionen schaffen das alles nicht selbst, wenn sie sowohl eine schnelle Markteinführung als auch hohe Compliance-Standards anstreben. Indem sie mit uns zusammenarbeiten, können sie neue Einnahmequellen erschließen und gleichzeitig ihre Kunden an sich binden”, sagt er weiter.

Ein auf dem Bitpanda-Angebot basierendes Produkt kann dabei innerhalb von drei Monaten live gehen, stellt das Unternehmen in Aussicht. Die Plattform ermöglicht es, mit einem modularen System 2.500 Assets einzubinden – von Aktien- und ETF-Produkten über Krypto-Assets bis hin zu Edelmetallen und Rohstoffen. Zu den angebotenen Features zählen neben den bereits erwähnten Krypto-Staking und Asset-Swaps auch unter anderem Sparpläne und Teilaktien.

DisclaimerDie Bitpanda GmbH ist mit 3,9849 % an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

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Anyconcept, AnyConcept, Automatiserung, Software testen,
(c) AnyConcept - Das AnyConcept-Team.

Rund 80 Prozent aller Unternehmen testen ihre Anwendungen und Software händisch. Entweder klicken sie sich mühsam durch ihre Software oder ihren Webshop, um zu sehen, was funktioniert und was nicht, oder sie coden sich ihre Tests. Beides langwierige, kostenintensive und mühsame Aufgaben. Das wissen Leander Zaiser, CEO, Manuel Weichselbaum, CTO, und Markus Hauser, die gemeinsam mit Kevin Intering und Pascal Goldschmied das KI-Startup AnyConcept gegründet haben.

AnyConcept und das Problem der No-code-Software

Die Founder haben sich deswegen dazu entschlossen eine Testautomatisierungs-Software zu entwickeln, um den Prozess für Unternehmen zu vereinfachen und günstiger zu gestalten.

Zaiser war sechs Jahre lang RPA-Experte (Robotics Process Automation) bei Raiffeisen und hat dort Automatisierungssoftware automatisiert. Der CEO musste dabei feststellen, dass vermeintliche No-code-Software ohne Entwicklungskompetenzen sich nicht erfolgreich einsetzen ließ. Für gelernte Softwareentwickler wiederum war das Arbeiten mit solch einer Anwendung keine attraktive Tätigkeit.

Weichselbaum indes forscht seitdem er 17 ist an Künstlicher Intelligenz. Und widmet sich dabei vor allem immer den aktuellen Herausforderungen der internationalen Forschung. Das passte hervorragend zu Zaisers erkanntem Problem: aktuelle Automatisierungssoftware ist zu komplex für Non-Coder und nicht attraktiv genug für Coder. Also fragten sich die Founder: Was, wenn man Automatisierung mit einem No-Code-Ansatz macht, mithilfe einer KI, die genau das tut, was man ihr auf dem Bildschirm zeigt? So war AnyConcept geboren.

Das Black Friday-Problem

“Jede Software, jeder Webshop, jede Applikation muss immer wieder getestet werden, ob sie richtig funktioniert. Und da sie auch ständig durch neue Updates von Entwicklern oder bei einem Webshop mit neuen Produkten gefüttert wird, verändern sich Applikationen dauerhaft. Das kann wieder zum Brechen der bisherigen Funktionen führen”, erklärt Hauser, ein per Eigendefinition fleischgewordenes Startup-Kind, das zuletzt Johannes Braith (Storebox) als rechte Hand begleiten und somit Entrepreneurship aus nächster Nähe beobachten und Mitwirken durfte.

Der Gründer präzisiert sein Argument mit einem Beispiel passend zum Black Friday. Jedes Jahr würden Unternehmen Milliarden US-Dollar verlieren, weil sie ihre Preise falsch definieren oder Prozente und Dollar verwechseln, ohne dass es wem auffällt. Außerdem könnten “Trilliarden US-Dollar” an Schäden durch fehlerhafter Software, die nicht richtig getestet wurde, vermieden und “50 Prozent der IT-Projektkosten” gesenkt werden, wenn Testen automatisiert mit No-Code abläuft, so seine Überzeugung.

“Durch unser KI-Modell, das ein User-Interface rein durch Pixeldaten, Mausklicks und Tastatureingaben erkennen und manövrieren kann, schaffen wir es Automatisierung No-Code zu gestalten”, sagt Hauser. “Das Ziel ist es unsere KI-Agenten zukünftig zum Beispiel einen Prozess wie UI-Software-Testing rein durch eine Demonstration, das bedeutet das Vorzeigen des Testfalles, automatisiert durchführen zu lassen. Sie werden sich dabei exakt so verhalten wie es ein Benutzer tun würde, orientieren sich nur an den Elementen des User-Interface und konzentrieren sich nicht auf den dahinterliegenden Code. Das ist unser USP.”

FUSE for Machine Learning

Dieses Alleinstellungsmerkmal fiel auch Google auf. Konkreter Google Cloud Storage FUSE for Machine Learning. Anfänglich noch ein Open Source-Produkt als “Linux Filesystem in Userspace” oder eben als “FUSE” tituliert, wurde die Software von Google in die Cloud integriert und hilft beim Verwalten von Unmengen von Trainingsdaten, Modellen und Kontrollpunkten, die man zum Trainieren und Bereitstellen von KI-Workloads benötigt.

Anwendungen können hierbei direkt auf die Cloud zugreifen (Anm.: anstatt sie lokal herunterzuladen); als wären sie lokal gespeichert. Es müssten zudem keine benutzerdefinierte Logik implementiert werden und es gebe weniger Leerlaufzeit für wertvolle Ressourcen wie TPUs und GPUs, während die Daten übertragen werden.

FUSE sei einfach ein Produkt für Unternehmen, so Weichselbaum weiter, um große Datenmengen bequem zu verwalten und sie verfügbar zu machen: “Wir verwenden es, um viele Terrabytes von Daten auf der Cloud zu lagern, was am Computer nicht möglich ist”, sagt er.

Google sagt Hallo

Weil AnyConcept das Service von FUSE sehr intensiv nutzte, wurde Google auf die Grazer aufmerksam. Und hat konkret nachgefragt, was sie für einen Use-Case mit ihrem Angebot entwickelt haben. “Wir waren einer der ersten, die das genutzt haben, um effizient unsere KI-Agents zu trainieren“, sagt Weichselbaum. “Das Produkt von Google ist ein Teil unserer Datenverarbeitung und des Trainings unserer ganz spezifischen KI und Google wollte wissen, warum und wie wir das so intensiv verwenden. Das hat dazu geführt, dass wir unsere Ideen für Produktverbesserungen und Skripts mit ihnen teilen durften.“

AnyConcept und seine Konzepte

Das Ziel von AnyConcept ist es, ein Foundation-Modell nicht für Texte oder Bilder, sondern für Interaktionen mit dem User-Interface zu entwickeln.

Im Detail reicht hierbei eine Demonstration von einem solchen Interface und AnyConcept analysiert es mit neuronalen Netzwerken. Es erkennt Strukturen, die das Startup seinem Namen getreu “Konzepte” nennt und die auf breites Wissen aufbauen, wie man mit einem Computer interagiert.

“So ein Konzept wäre etwa ein ‘Button’ auf einer Website”, erklärt es Zaiser in anderen Worten. “Die KI versteht dann, dass man ihn anklicken kann und was danach passiert. Oder wie lange eine Website braucht, sich zu öffnen und wie sie aussieht.”

Aktuell forscht AnyConcept an der Generalisierungsfähigkeit ihres Netzwerkes. Zaiser dazu: “Wir testen unsere KI bereits mit Pilotkunden bei der Anwendung von Software-Testautomatisierung und bekommen großartiges Feedback.”

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