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Wer Bitcoin oder andere Kryptowährungen über Bitpanda kauft, tut dies häufig über den Broker-Dienst des Unternehmens. Daneben betreibt das Wiener Investment-Fintech bereits seit August 2019 aber auch eine eigene Börse – die sich vor allem an Profis wie institutionelle Investor:innen oder an erfahrene Privatanleger:innen richtet. Oder besser gesagt: Bitpanda betrieb eine eigene Börse.
Denn wie nun bekannt wurde, ist Bitpanda Pro abgespalten worden und nun als eigenständiges Unternehmen unterwegs. In diesem wird Bitpanda weiterhin einen “kleinen Anteil” halten, wie es in einem Blog-Eintrag des Unternehmens heißt. Operativ wird Bitpanda nicht mehr involviert sein, wie ein Sprecher auf brutkasten-Anfrage bestätigte. Im Zuge der Abspaltung erfolgte auch ein Rebranding, die Plattform firmiert nun als “One Trading” und startet mit dem heutigen Mittwoch unter diesem Namen neu.
30 Mio. Investment für One Trading
Gleichzeitig kommunizierte das Unternehmen ein 30 Mio. Euro schweres Series-A-Investment. Als Lead-Investor in der Runde fungierte Peter Thiels Valar Ventures, das auch bereits mehrere Finanzierungsrunden von Bitpanda selbst angeführt hatte.
Ebenfalls dabei sind bei der Runde die österreichische Venture-Capital-Gesellschaft Speedinvest, die ebenfalls schon länger an Bitpanda beteiligt ist, sowie MiddleGame Ventures, Keyrock und Wintermute Ventures. Auch Wintermute steht schon länger in einer Beziehung zum Wiener Fintech: Mitgründer Yoann Turpin hatte sich an einer im Frühjahr 2021 kommunizierten Erweiterung der Bitpanda-Series-B-Runde beteiligt.
One Trading soll weiterhin vom bisherigen Bitpanda-Pro-CEO Joshua Barraclough geleitet werden. Der Fintech-Experte ist im Herbst 2021 zum Unternehmen gestoßen und war zuvor für die US-Großbank J.P. Morgan in London tätig.
Bitpanda-CEO Demuth: “Wussten immer, dass Pro eigenes Unternehmen werden würde”
Bitpanda-CEO Eric Demuth kommentiert die Abspaltung in einer Aussendung folgendermaßen: “Es ist unsere Philosophie bei Bitpanda, dass man agil und fokussiert bleiben muss, um in diesem schnellen Umfeld die besten Dienstleistungen anzubieten. Seit wir Bitpanda Pro ins Leben gerufen haben, wussten und planten wir angesichts seines Potenzials immer, dass es sich aufgrund seines Erfolgs zu einem eigenen Unternehmen entwickeln würde”.
Josh Barraclough wiederum kündigt an, dass One Trading die “schnellste und am beste skalierbare Börse” sein werde. Sie basiere “auf reale Metriken” und richte sich an “ein gemeinsames Publikum aus Privatkunden und institutionellen Kunden”.
Bitpanda im B2B-Bereich mit Bitpanda Technology Solutions aktiv
Im B2B-Bereich hat Bitpanda in den vergangenen Monaten mehrere neue Kunden präsentiert. Erst in der Vorwoche war beispielsweise die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Zahlungsinstitut P.F.C. kommuniziert worden. Das Unternehmen zählt rund 150.000 Kund:innen und integriert die Trading-Infrastruktur des Wiener Investment-Unicorns nun in ihr eigens Angebot.
Zuvor hatten dies unter anderem bereits die Berliner Neobank N26, die französische Fintech-“Superapp” Lydia und das britische Unternehmen Plum gemacht. Mit der Raiffeisenlandesbank Wien-Niederösterreich wurde immerhin eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet. Zudem hat Bitpanda in den vergangenen Monaten auch Partnerschaften mit Coinbase und Visa verkündet.