31.05.2017

BitPanda: No Country for Old Bank

Immer wieder kritisieren etablierte Banker Bitcoins als neue Währung. Nun reagiert das Wiener Fintech-Startup BitPanda darauf.
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(c) bitpanda: Das Team

Wiederholt äußerte Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny Befürchtungen rund um das Thema „Bitcoins“. Beispielsweise verglich er sie mit der Tulpenblase, wie die Tageszeitung “Die Presse” berichtet. Die größte europäischen Bitcoin-Plattform BitPanda.com, die in Wien gegründet wurde, reagiert nun in einer Presseaussendung darauf. Man erkenne an solchen Äußerungen die Unwissenheit und Angst vor einer rasanten Marktänderung, in der etablierte und arrivierte Staatsbanker nicht mehr mitkommen, heißt es von BitPanda.

Intransparenz als Irrglaube

„Kryptowährungen wie Bitcoins oder Ethereum, als modernes und sicheres Währungssystem werden zu zentralen Punkten in unserem Alltag werden, stehen aber nicht im direkten Konflikt mit klassischen Währungen“, sagt Eric Demuth, Gründer des FinTech-Startups. Speziell dem Irrglauben der Intransparenz von Kryptowährungen widerspricht er vehement: “Das Gegenteil ist der Fall, das Netzwerk wird mit steigender Größe immer noch transparenter. Transaktionen sind klar nachvollziehbar und es handelt sich nicht um ein anonymes System.“

Redaktionstipps

Rahmenbedingungen schaffen

Warum Nowotny der neuen Währung so kritisch gegenübersteht, versteht man bei BitPanda nicht: „Wir gründeten BitPanda im Jahr 2014 und zählen aktuell über 200.000 User und erreichen Ende des Jahres ein voraussichtliches Gesamttransaktionsvolumen von deutlich über 100 Millionen. Euro. Herr Nowotny hat also eine der größten Bitcoin/Blockchain Firmen Europas vor seiner Haustür und könnte sich jederzeit mit uns zusammensetzen, aber vermutlich kennt er uns noch nicht einmal”, sagt Demuth. Vom Chef der Nationalbank habe er sich gerade im Hinblick auf die Zukunft des Finanzstandortes Österreichs mehr erwartet. Österreich müsse sich dem Thema ernsthaft widmen und zukunftssichere Rahmenbedingungen schaffen, wobei BitPanda gerne helfen würde, heißt es in der Aussendung.

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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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