05.07.2022

Bitpanda: Das sagen die Gründer zu Vorwürfen rund um die Kündigungen

Nach der Kündigungswelle beim Wiener Unicorn Bitpanda gab es im Netz Kritik und Vorwürfe von Gekündigten zur Vorgehensweise des Unternehmens.
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Die Bitpanda-Co-Founder Eric Demuth und Paul Klanschek © Bitpanda
Die Bitpanda-Co-Founder Eric Demuth und Paul Klanschek | © Bitpanda

Vorletzte Woche verkündete das Wiener Krypto-Unternehmen Bitpanda eine größere Kündigungswelle und wurde so zum ersten österreichischen Scaleup, das sich in der aktuellen Lage zu einer solchen gezwungen sah. Seitdem tauchten im Netz mehrere meist anonyme Vorwürfe von (nach eigenen Angaben) Gekündigten auf – auch der brutkasten erhielt Mails dazu. So habe etwa die Kommunikation sehr plötzlich stattgefunden und gekündigte Mitarbeiter:innen seien unmittelbar danach aus den Systemen “herausgeworfen” worden. Es habe mehrere “Härtefälle” unter den Gekündigten gegeben, es sei Druck ausgeübt worden, eine einvernehmliche Kündigung zu unterschreiben und die Gesamt-Zahl der Gekündigten sei viel höher, als in der Kommunikation nahegelegt.

Kurzfristige Kommunikation: “Wir hätten es gerne anders gemacht”

Nun äußerten sich dazu die beiden Gründer und CEOs, Eric Demuth und Paul Klanschek, exklusiv gegenüber dem brutkasten. Zur sehr kurzfristigen Kommunikation sagt Demuth: “Wir hätten es gerne anders gemacht. Wir hätten gerne die Leute vorab ins Boot geholt. Leider ist die einheitliche Kommunikation aufgrund der unterschiedlichen rechtlichen Anforderungen in den verschiedenen Ländern schwierig”.

Bitpanda-Gründer Demuth: “Müssen jetzt noch viele Verschwörungstheorien über uns ergehen lassen”

Zudem unterliege man als Finanzunternehmen weiteren besonders strengen Regeln, durch die auch Sicherheitsmaßnahmen wie der Ausschluss aus bestimmten Systemen direkt nach Ausspruch der Kündigung vorgeschrieben seien. Man müsse sich an internationale Standards der Finanzindustrie bei System- und Datensicherheit halten. “Wir haben längere Zeit lang versucht, einen guten Weg zu finden und dazu viele Rechts-Experten ins Boot geholt. Das war der Weg, der am Ende übrig geblieben ist. Wir wissen, dass das für viele nicht zufriedenstellend ist. Das ist es auch für uns nicht”, so der Gründer.

Der Prozess sei in einigen Ländern noch nicht abgeschlossen, daher könne Bitpanda aktuell viele Details dazu noch nicht öffentlich kommunizieren. “Wir müssen jetzt noch viele Verschwörungstheorien und Gerüchte oder gefährliches Halbwissen im Internet über uns ergehen lassen, und dürfen es nicht kommentieren”, meint Demuth.

Genaue Anzahl der Gekündigten soll bald kommuniziert werden

Die genaue Anzahl der Gekündigten könne man auch deswegen nicht kommunizieren, weil der Prozess noch nicht in allen Ländern abgeschlossen ist. Man halte jedenfalls am Ziel der Reduktion auf 730 Personen fest. “Wenn der komplette Prozess abgeschlossen ist, werden wir konkrete Zahlen kommunizieren”, sagt Demuth.

Bitpanda-Gründer Klanschek: Umgang mit Härtefällen “extrem vorsichtig”

Zum Umgang mit Härtefällen wie etwa schwangeren Mitarbeiter:innen sagt Demuth: “Da gibt es überhaupt keine Frage: Wenn wir von der Schwangerschaft wussten, dann gab es natürlich keine Kündigung. Aber wenn es dem Unternehmen vorher nicht mitgeteilt wurde, konnten wir es auch nicht wissen”. Es habe auch einen Fall gegeben, wo eine Kündigung wieder rückgängig gemacht wurde, obwohl eine Kollegin ihre Schwangerschaft erst danach kommunizierte, ergänzt Bitpanda Co-Founder Paul Klanschek. “Mit Härtefällen gehen wir extrem vorsichtig um”, meint er.

Einvernehmliche Kündigungen: Kein Druck, aber zusätzliche Leistungen

Generell habe man im Rahmen der Kündigungen einige zusätzliche Leistungen für die Mitarbeiter:innen erbracht, die deutlich über den gesetzlichen Vorgaben gelegen seien, sagt Eric Demuth. Auch dazu könne man aber öffentlich erst ins Detail gehen, wenn der gesamte Vorgang abgeschlossen sei.

Die Bitpanda-Gründer äußern sich auch zu den Vorwürfen, es sei Druck ausgeübt worden, eine einvernehmliche Kündigung zu unterschreiben. “Druck gab es aus meiner Sicht gar keinen. Wir haben auch die zunächst gesetzte Frist nach Fragen noch einmal um fünf Tage verlängert, damit genug Zeit bleibt, um alles zu klären”, so Paul Klanschek. Diese Frist laufe aktuell noch. Und natürlich sei niemand gezwungen, die einvernehmliche Kündigung zu unterschreiben. Doch man habe Wert darauf gelegt, dass Mitarbeiter:innen mit dieser deutlich besser aussteigen, als es das Gesetz vorschreiben würde, ergänzt Demuth: “Finanziell wäre es für uns besser, wenn die Leute es nicht unterschreiben würden”. Die meisten hätten die einvernehmliche Kündigung mittlerweile aber angenommen.

DisclaimerDie Bitpanda GmbH ist mit 3,9849 % an der Brutkasten Media GmbH beteiligt.

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Dass man sensible Firmeninformationen besser nicht mit den großen bekannten KI-Sprachmodellen, ChatGPT und Co, verarbeiten sollte, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Und es hat mehrere Anbieter auf den Plan gerufen, die Lösungen mit entsprechendem Datenschutz versprechen – etwa weil das Sprachmodell auf lokalen Servern betrieben wird. Das Linzer Unternehmen schorn.io reiht sich in die Liste dieser Anbieter ein und bietet mit “AI in a box” dennoch eine ungewöhnliche Lösung.

“Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen”

Das Sprachmodell wird im Angebot des Unternehmens nämlich tatsächlich in einer Box geliefert. Die KI läuft auf einem kleinen Hardware-Device, das sich ins bestehende Netzwerk integrieren lässt, und kann dort komplett offline und lokal, also ausschließlich innerhalb des Intranets, genutzt werden. “Sie können sich AI in a Box ähnlich einem Netzwerkdrucker vorstellen, der für eine definierte Anzahl von Benutzer:innen verfügbar ist”, sagt schorn.io-CEO Thomas Schorn. Es sei wortwörtlich “eine KI zum Angreifen”.

Offline-Betrieb zur Einhaltung von Datenschutzrichtlinien

Besonders in Branchen, die sensible Daten verarbeiten, wie Recht, Finanzen und Personalwesen, sei der Offline-Betrieb entscheidend für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, argumentiert man bei schorn.io. Zudem sei die Lösung im Vergleich zu umfangreichen Cloud-Lizenzen kostengünstig. Genutzt werden könne sie etwa in den Bereichen Softwareentwicklung, Assistenz und Buchhaltung, Marketing und Kundensupport, Personalmanagement, Projektmanagement, Rechtsberatung und Vertrieb.

“Meeting in der Box” als konkreter Anwendungsfall

Schorn.io nennt dazu einen konkreten Anwendungsfall von “AI in a box”. “Besonderes Beispiel ist die Nutzung als ‘Meeting in der Box’: Die Transkription von vertraulichen Gesprächen in Echtzeit generiert automatische Protokolle und To-Do-Listen, die direkt in bestehende Workflows integriert werden können”, heißt es vom Unternehmen.

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