23.11.2023

Bitpanda-CEO Demuth kommentiert Binance-Strafe und -CEO-Abgang

Bitpanda-CEO Eric Demuth sieht die Milliardenstrafe für Binance in den USA und den damit verbundenen erzwungenen Rückzug von CEO Changpeng Zhao in einem Statement als "Meilenstein".
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Bitpanda-Co-Founder Eric Demuth im Video-Talk über die Rot-Weiß-Rot-Karte
Bitpanda-Co-Founder Eric Demuth | (c) brutkasten

Ein großes Thema dominierte gestern die weltweite Krypto-Berichterstattung: Die Milliardenstrafe für die Krypto-Börse Binance in den USA. Nachdem das Unternehmen Verstöße gegen Geldwäschegesetze zugeben musste, wurde ihm eine Strafzahlung in Höhe von 4,3 Milliarden US-Dollar auferlegt. Zudem muss Gründer und CEO Changpeng Zhao – in der Szene als “CZ” bekannt – seinen Posten für mindestens drei Jahre räumen. Das Unternehmen wird unter Aufsicht gestellt.

“Kann nicht als Rückschlag, sondern als Meilenstein betrachtet werden”

Eric Demuth, Co-Founder und CEO des Wiener Krypto-Unicorns Bitpanda, begrüßt diese Entwicklung in einem Presse-Statement. “Nachdem im November 2022 FTX kollabiert ist, geschah in dieser Novemberwoche erneut etwas Bemerkenswertes, das nicht als Rückschlag, sondern als Meilenstein betrachtet werden kann”, meint er. “Denn hierbei geht es nicht um Geldstrafen oder große Namen in der Branche, vielmehr geht es um Wachstum sowie die Akzeptanz von Regulierung und Vorschriften.” Er sei überzeugt, dass das aktuelle Beispiel “eine neue Ära für digitale Vermögenswerte” einleite.

Bitpanda betont in seiner Kommunikation stets, alle notwendigen Lizenzen zu erwerben und gut mit den Behörden zusammenzuarbeiten. “Der Erwerb von Lizenzen mag an sich beschwerlich sein, aber es ist der einzig richtige Weg. Als die meist regulierte Börse in Europa legen wir bei Bitpanda größten Wert auf die Einhaltung regulatorischer Vorschriften”, so Demuth weiter. Das wachsende Netzwerk an renommierten Bank-Partnern könne als Beweis dafür gesehen werden, dass dieser Ansatz erfolgreich sei.

Zuwachs im Bereich “Bitpanda Business” wird Sicherheit und Regulierung zugerechnet

Zeitgleich mit dem Statement veröffentlichte Bitpanda auch aktuelle Zahlen zum Businesskund:innen-Geschäft, das neuerdings mit “Bitpanda Business” eine eigene Dachmarke hat. Demnach verzeichnete das Scaleup dieses Jahr einen Kund:innen-Zuwachs von 27 Prozent in dem Bereich. Die Geschäftskund:innen würden aus unterschiedlichsten Branchen stammen, etwa Immobilien, Finanzen, IT, Landwirtschaft und Einzelhandel, heißt es vom Unicorn. Dabei punkte man mit hoher Sicherheit und Regulierung.

Zur Entwicklung des Privatkund:innen-Geschäfts im “Krypto-Winter”-Jahr 2023 traf das Unternehmen an dieser Stelle keine Aussage. Im Jahr 2022 hatte Bitpanda hohe Verluste hinnehmen müssen, wie brutkasten berichtete. Dieses Jahr ist das Unicorn nach eigenen Angaben “im operativen Geschäft” positiv.

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Christopher Helf und Constantin Dißelkamp | Bild: pagent.ai

Christopher Helf war CTO und CO-Founder beim Wiener Krypto-Trading-Startup Trality. Im August des Vorjahres musste dieses Konkurs anmelden. Bereits ein Monat zuvor musste die Trading-Plattform ihren Service einstellen. Damals sei es dem Startup “aufgrund des aktuellen Marktumfelds nicht möglich gewesen, die Plattform und Dienstleistungen weiterhin anzubieten” – brutkasten berichtete.

Mit Januar 2024 startete Helf eine neue Challenge als CTO und Co-Founder des in Bonn sitzenden AI-Startups pagent.ai – gemeinsam mit CEO und Co-Founder Constantin Dißelkamp. Am gestrigen Montag vermeldete das Startup positive Nachrichten: Nämlich den Abschluss einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 900.000 US-Dollar – umgerechnet etwa 857.000 Euro.

AI-basierte Hyperpersonalisierung

Pagent.ai befasst sich mit der “AI-basierten Hyperpersonalisierung von Websites”. Das nun frische Kapital stammt vom teilstaatlichen High-Tech Gründerfonds (HTGF) – einem der größten deutschen Seed-Investoren, ebenfalls mit Sitz in Bonn.

Mit der generativen KI von pagent.ai können personalisierte Webinhalte erstellt und damit eine bessere Nutzeransprache ermöglicht werden. Wie das deutsche Medium startbase.de berichtet, soll pagent.ai “Webseiten automatisch auf die Bedürfnisse und Vorlieben bestimmter Zielgruppen abstimmen”, wodurch diese Marketingziele effizienter erreichen können.

Die Lösung von pagent.ai eigne sich insofern für Unternehmen, als dass diese keine A/B-Testungen mehr durchführen bräuchten, so das Startup. Das AI-System des Startups soll “automatisch die effektivste Variante der Website” identifizieren und “sie den Nutzern ausspielen, was zu einer verbesserten Nutzererfahrung führt”, heißt es auf starbase.de. Die Lösung soll überdies auf die “Verbesserung von Text- und Bildelementen” setzen.

Telekom und E-Commerce im Fokus

Für das kommende Geschäftsjahr plane das Startup, die Funktionalitäten seiner Technologie auf Struktur, Design und Video-Inhalte auszudehnen. Aktuell würden Testungen mit Pilotkunden durchgeführt, wobei sie die sogenannten “pagents” von pagent.ai testen. Diese “pagents” ermöglichen es, Website-Elemente automatisiert zu optimieren und die beste Version für Nutzer:innen auszuspielen, heißt es.

“Unser langfristiges Ziel ist es, das führende AI-Modell für personalisierte Kommunikation zu entwickeln und Online-Erfahrungen völlig neu zu gestalten”, wird Co-Founder Dißelkamp von startbase.de zitiert.

Die Lösung zeige sich bislang – nach Angaben des Startups – besonders für Unternehmen aus den Bereichen der Telekom und des Mode-Online-Handels interessant. Co-Founder Helf bestätigt: “Besonders Telekommunikations- und Fashion-E-Commerce-Unternehmen zeigen großes Interesse für die Automatisierungslösung. Für jede Organisation mit Onlinepräsenz liegt großes Potenzial in der Marketingautomatisierung mit AI, um ihre Ziele besser zu erreichen.”

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