04.07.2023

Bitpanda-Gründer Demuth: “würde jedem Therapie empfehlen”

Nach Reaktionen auf ein brutkasten-Interview äußert sich Bitpanda-Gründer Eric Demuth noch ausführlicher zu seinem Burnout und dem Thema Mental Health.
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Eric Demuth | (c) Bitpanda
Eric Demuth | (c) Bitpanda

“In der zweiten Jahreshälfte 2018 hatte ich einen harten Burnout”, sagte Bitpanda-Gründer Eric Demuth kürzlich in einem brutkasten-Interview. “Seit dem Erscheinen des Interviews, bekam ich dazu sehr, sehr viele Nachrichten und vor allem viele Fragen und Geschichten von Menschen, die Ähnliches erlebt haben”, schreibt der Unicorn-CEO nun auf LinkedIn. Das Thema bewege viele, doch kaum jemand traue sich, darüber zu sprechen. “Es ist noch immer ein Tabuthema”, so Demuth, der sich in seinem Posting noch konkreter zu seinem Burnout vor fünf Jahren äußert.

“Irgendwann hat der Körper die Aufgabe übernommen, mich in die Schranken zu weisen”

Dieser habe sich “weniger in einer ‘klassischen’ Depression, sondern vielmehr in Form von Angststörungen und Erschöpfung” geäußert. “Da ich regelrecht Raubbau an mir betrieb und nicht auf meine Bedürfnisse achtete, hat irgendwann der Körper die Aufgabe übernommen, mich in die Schranken zu weisen und mir Herzrhythmusstörungen und dauerhaftes Muskelzucken einzubringen, was dann nach und nach in einen Burnout mit Angststörungen überging”, beschreibt der Unternehmer. “Es dauerte fast sechs Monate, in denen es mir wirklich schlecht ging. Mit Therapie, Medikamenten, der großartigen Unterstützung meiner damaligen Lebensgefährtin, meiner Familie und meiner Mitgründer kam ich aus diesem Loch wieder heraus”.

“Psychotherapie ist ein Investment in sich selbst”

Ihm missfalle, so Demuth weiter, dass “in Europa Therapie als Schwäche und sogar ‘unmännlich’ abgetan” werde. Das sei “absoluter Unsinn”. “Ich würde sogar jedem Therapie empfehlen, ob akute Probleme vorliegen oder nicht”, meint der Bitpanda-Gründer. Psychotherapie sei “ein Investment in sich selbst”, Therapeut:innen würden helfen, “die vielen Dinge, die ständig auf uns einprasseln, besser zu ordnen” und einen gleichzeitig beim Wachsen unterstützen. “Bei Profisportlern ist auch es gang und gäbe. Denn gerade als Führungskraft kann man nur gut sein, wenn man mit sich selbst im Reinen ist”, so Demuth.

Bitpanda-Gründer Demuth will trotzdem weiterhin “durchbeißen” und “die Extra-Meile gehen”

Dabei dürfe man ihn nicht falsch verstehen, betont der Bitpanda-CEO. Er priorisiere seine Arbeit weiterhin, versuche aber, ein besseres Gleichgewicht zu finden. “Ich persönlich halte es nach wie vor für absolut wichtig, öfter ‘durchzubeißen’ und die Extra-Meile zu gehen. Die eigenen Grenzen überwinden, mehr geben als andere, dann von der eigenen Leistungsfähigkeit überrascht werden und wachsen”, schreibt Demuth. “Ich bin kein 9-to-5-Typ und werde es auch nie sein. Ich liebe diese ‘get sh*t done’-Mentalität und vermutlich werde ich immer meine Limits austesten”. Aber es gelte zu respektieren, dass jeder Mensch anders ist, es gebe kein Patentrezept. Jedenfalls sei es keine Schwäche, sondern eine Stärke, über Erfahrungen, Druck und Ängste zu sprechen.

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Die Kurstafel:

🔨 US-Börsenaufsicht genehmigt Ethereum-ETFs endgültig

Es war letztlich nur mehr eine Formalität: Denn dass die US-Börsenaufsicht Ethereum-Spot-ETFs zulassen würde, war schon im Mai klar (siehe Crypto Weekly #141). Damals war die Entscheidung eine Überraschung, denn die meisten Beobachter:innen hatten frühestens mit einer Zulassung im Herbst gerechnet. Bitcoin-Spot-ETFs hatte die Börsenaufsicht einige Monate zuvor, Anfang Jänner, erstmals zum Handel zugelassen.

Im Mai folgte dann die Entscheidung zu den Ethereum-ETFs. Rein formal betrachtet, hatte die Behörde aber “nur” Änderungen von den Antragstellern auf diese ETFs verlangt. Die endgültige Zulassung war noch ausständig. Es hatte aber niemand mehr Zweifel, dass dies geschehen würde.

Diese Woche war es nun so weit. Am Montag erteilte die Börsenaufsicht die entsprechenden Genehmigungen. Und damit waren die Fonds, wie in den USA üblich, bereits am folgenden Handelstag verfügbar und konnten an der Börse gehandelt werden. Eine ganze Reihe an Ethereum-Fonds starteten dann am Dienstag in den Handel - und zwar von BlackRock, Grayscale, 21Shares, Fidelity, VanEck, Franklin Templeton, Bitwise und von Invesco/Galaxy Digital.

📈 Ethereum-Spot-ETFs starten in den Handel

Mit Dienstag waren somit erstmals ETFs in den USA handelbar, die direkt in Ether-Token investieren. Bisher mussten Anleger:innen auf sogenannte Ethereum-Futures-ETFs ausweichen. Diese investieren indirekt in Ether - indem sie Finanzprodukte (Futures) kaufen, die den Ether-Kurs nachbilden. Von den im Jänner zugelassenen Bitcoin-ETFs gab es schon gewisse Erfahrungswerte: Sie werden gemeinhin als sehr erfolgreich betrachtet. 

Unmittelbare Rückschlüsse auf die Ethereum-ETFs lassen sich dadurch aber nicht notwendigerweise ziehen. Allerdings: Dass die großen Vermögensverwalter, die im Jänner ihre Bitcoin-ETFs gestartet hatten, nun auch bei den Ethereum-ETFs dabei waren, lässt schon einmal vermuten, dass sie auch hier eine entsprechende Nachfrage wahrnehmen.

Der erste Handelstag verlief dann auch tatsächlich gut: Abzüglich Abflüssen wurden 107 Mio. US-Dollar in Ethereum-ETFs investiert. “Ein sehr solider erster Tag”, kommentierte Bloomberg-ETF-Analyst James Seyffart in einem Posting auf X. Am meisten Kapital floss dabei in die ETFs von BlackRock (rund 266 Mio. Dollar) und Bitwise (204 Mio. Dollar).

🧐 Der Grayscale-Effekt - jetzt auch bei Ethereum

Bei der Gesamtsumme zu berücksichtigen ist aber der Sonderfall Grayscale: Der Vermögensverwalter unterhielt bisher einen “Ethereum Trust”, den er nun in einen ETF umwandelte. Dadurch wurde es für Anleger:innen viel einfacher, Geld abzuziehen: Ein ETF kann jederzeit an der Börse verkauft werden, beim Grayscale Ethereum Trust war es deutlich komplexer, das eingesetzte Kapital wieder herauszunehmen. 

Gerade solche Anleger:innen, die bereits länger investiert waren, hatten somit einen Anreiz, nach dem Handelsstart der ETFs zu verkaufen. Daher verzeichnete der Grayscale-ETF tatsächlich Abflüsse in Höhe von 484 Mio. Dollar und lastete somit auch auf der Gesamt-Statistik. Überraschend ist dies nicht. Ganz ähnlich war es auch zu Jahresbeginn gelaufen, als Grayscale seinen Bitcoin-Trust in einen ETF umgewandelt hatte.

🤔 Was die ersten Zahlen bedeuten 

Was bedeuten diese ersten Zahlen nun? Sie sind sicherlich ein positives Signal. Gleichzeitig sollte man sie jedoch nicht überbewerten. Über den Erfolg der Ethereum-ETFs entscheiden nicht die ersten paar Tage. Ein klares Bild wird man erst über die nächsten Monate erhalten. 

Wie schon bei den Bitcoin-ETFs hoffen in der Krypto-Branche auch hier viele, dass die Ethereum-ETFs es professionellen Großanlegern einfacher machen, in Ether zu investieren. Deren Kapital, so die Hoffnung, treibt dann langfristig auch den Kurs an. Ob und in welchem Ausmaß dies eintreten wird, wird sich aber erst in Monaten und vielleicht sogar Jahren zeigen. 

Und der Ether-Kurs? Unmittelbar auf die Zulassungen oder auch auf den Handelsstart reagierte er kaum. Was durchaus Sinn ergibt, da die Genehmigungen eben nur mehr eine Formalität waren. Im weiteren Wochenverlauf ging es dann sogar abwärts, weshalb Ether mit einem Minus von fünf Prozent gegenüber den anderen großen Krypto-Assets eine Underperformance aufweist. 

Gut möglich, dass die Investor:innen vermuten, dass nach der Genehmigung der Ethereum-ETFs beim Ether-Kurs nun vorerst die Luft draußen ist - und ein nächster Impuls noch nicht erkennbar ist. Doch auch hier gilt: Dies bezieht sich hauptsächlich auf die Marktbewegungen in der eher kurzen Frist. Über die langfristigen Erfolgsaussichten der Ethereum-ETFs sagt es dagegen nichts aus.


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Der Artikel thematisiert den Burnout des Bitpanda-Gründers Eric Demuth und seinen Umgang damit. Demuth betont die Bedeutung von Psychotherapie und spricht sich gegen die Tabuisierung von psychischen Problemen aus. Diese Offenheit ist in der Geschäftswelt eher ungewöhnlich, wodurch Demuth möglicherweise als Vorbild für andere Führungskräfte fungieren kann. Die wirtschaftlichen Auswirkungen könnten sein, dass Arbeitnehmer ermutigt werden, ihre mentale Gesundheit ernst zu nehmen und Unterstützung zu suchen. Dadurch könnten Unternehmen langfristig von einer gesünderen und produktiveren Belegschaft profitieren.

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