20.04.2021

Bitmovin schließt 25 Mio. Dollar schwere Series-C-Finanzierungsrunde ab

Der Kärntner Anbieter von Instrastruktur für Videostreaming will das Geld verwenden, um neue Innovationen voranzutreiben.
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Stefan Lederer und Christopher Müller haben Bitmovin gegründet.
Stefan Lederer und Christopher Müller haben Bitmovin gegründet. | Foto: Bitmovin

Die nächste große Finanzierungsrunde für ein Scaleup aus Österreich: Das in Kärnten gegründete Videostreaming-Unternehmen Bitmovin hat am Dienstagnachmittag den Abschluss einer 25 Mio. US-Dollar (rund 20,8 Mio. Euro) schweren Series-C-Runde kommuniziert. Angeführt wird die Runde von Swisscom Ventures, ebenfalls beteiligt sind ClimbVentures sowie die Bestandsinvestoren Atomico, Highland Europa und Constantia New Business. Der Anbieter von Infrastruktur für Videostreaming will das Geld für die Erweiterung seiner Streaming-Lösungen verwenden und Innovationen vorantreiben.

Dies wird vor allem wegen des starken Marktwachstums nötig: “Der Markt für Online-Video-Streaming ist exponentiell gewachsen – mindestens um das 10-fache – seit wir Bitmovin im Jahr 2013 gegründet haben”, sagt Stefan Lederer, CEO und Gründer des Unternehmens. Mehr Konsumenten als je zuvor ziehen würden es vorziehen, Inhalte auf jedem Gerät und zu jeder Zeit anzuschauen, statt in linearen Programmen, führt Lederer aus. Dieser Trend würde durch Fortschritte in der Konnektivität und Unterhaltungselektronik sowie durch Innovationen bei Streaming-Technologien weiter angeheizt. “Wir sind stolz darauf, eine führende Rolle bei der Transformation der Streaming-Industrie einzunehmen, indem wir neue Dienste rund um den Globus ermöglichen”, sagt der Bitmovin-Gründer.

Starkes Wachstum in Pandemie

Dass die Nachfrage nach Videostreaming-Angeboten in der Pandemie stark gestiegen ist, zeigen auch die Zahlen: Die von Bitmovin abgewickelten Videowiedergaben erhöhten sich um 118 Prozent, die angesehen Minuten um 220 Prozent und der Netzwerkverkehr von Videos im Internet um 380 Prozent. Die starke Nachfrage nach Videos und der damit verbundene Datenverkehr stellte ein enorme Belastung für Internetanbieter dar – die durchschnittliche Bandbreite, die einem User zur Verfügung steht, hatte sich nach Angaben von Bitmovin dadurch um rund 15 Prozent reduziert. Deshalb hat das Unternehmen “erhebliche Investitionen” in effizientere Kompressionstechnologien getätigt. So hätten viele globale Streamingdienste Breitbandeinsparungen von bis zu 60 Prozent erreichen können.

Weltweit über 400 Kunden

Zu den weltweit über 400 Kunden von Bitmovin zählen unter anderem DAZN, BBC, RTL, das Red Bull Media Houes und die New York Times. Neben dem traditionellen Medien haben sich in der Pandemie jedoch auch in der Pandemie auch neue Streaming-Anwendungsbereiche für Bitmovin ergeben – das Unternehmen nennt hier etwa Online-Fitness, E-Learning und Gottesdienste. In diesem Bereich habe man ein Wachstum von 180 Prozent verzeichnet.

Bitmovin hat 150 Mitarbeiter und seinen offiziellen Sitz mittlerweile in San Francisco. Das Kompetenzzentrum für Forschung und Entwicklung befindet sich aber nach wie vor in Klagenfurt. Mit der jüngsten Finanzierungsrunde haben Investoren nun insgesamt 68 Mio. Dollar in das Unternehmen gesteckt. Bei der Series-B-Runde 2018 hatte Bitmovin 30 Mio. Dollar aufgenommen.

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Die Kurstafel:

📈 Bitcoin erstmals über 90.000 US-Dollar

In der Folgewoche hatten wir an dieser Stelle schon das Bitcoin-Rekordhoch thematisiert, das unmittelbar nach den Wahlen in den USA erreicht worden ist. Seither ging es weiter deutlich nach oben - zwischenzeitlich sogar über die 90.000-Dollar-Marke. Auf 7-Tage-Sicht liegt der Bitcoin-Kurs 18 Prozent im Plus. Und das nach einer bereits starken Vorwoche, die schon einen klaren Kursanstieg gebracht hatte.

Der Hintergrund ist klar: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik, nach dem Donald Trump die Präsidentschaftswahl für sich entschieden hatte. Trump hatte sich im Wahlkampf als Bitcoin- und Krypto-Befürworter positioniert. Dabei hatte er auch immer wieder den Kurs der Biden-Regierung kritisiert. Die Börsenaufsicht unter dem von Biden eingesetzten Behördenchef Gary Gensler war insbesondere in den vergangenen beiden Jahren scharf gegen viele Akteure aus der Branche vorgegangen. 

Gensler wird nun abgelöst werden, so viel ist klar. Wer ihm nachfolgt, ist noch offen. Die Stimmung in der US-Kryptobranche könnte so beschrieben werden: Jede andere Person ist besser als Gensler. Die Hoffnung ist aber natürlich, dass möglicherweise sogar eine explizit krypto-affine Person den Posten erhält. Noch ist dies aber offen. Wie auch vieles andere, was die neue Trump-Regierung angeht. 

Aber es geht nicht nur um die Regierung. Denn gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen wurden auch zahlreiche Sitze im Senat und im Repräsentantenhaus neu gewählt. Und Auswertungen der US-Kryptobörse Coinbase zufolge reüssierten dabei viele Kandidat:innen, die der Branche aufgeschlossen gegenüber stehen (siehe Crypto Weekly #151). Dies erhöht die Chancen, dass die Regulatorik in den USA in den kommenden Jahren günstiger für die Branche werden wird.

🤔 Wann knackt Bitcoin die 100.000-Dollar-Marke? 

Zusammenfassend kann man sagen: Die US-Kryptobranche hofft auf einen Kurswechsel in der Politik - und damit auf bessere Zeiten. Wirklich Konkretes weiß man aber noch nicht. Der Markt ist aktuell also primär von Hoffnung getrieben. Diese ist durchaus berechtigt, aber eben auch mit viel Unsicherheit verbunden. In den kommenden Wochen und Monaten wird sich nach und nach zeigen, was alles Realität werden wird. Die Position des Chefs der Börsenaufsicht wird dabei sicherlich eines der zentralen Themen sein. Aktuell preist der Markt aber einfach eine Verbesserung gegenüber dem Status Quo ein.

Mit zwischenzeitlich über 90.000 US-Dollar hat sich der Bitcoin-Kurs auch schon der immer wieder beschworenen Marke von 100.000 Dollar angenähert. Im Bullenmarkt von 2021 entstand etwa der Social-Media-Trend, dass Bitcoiner:innen ihre Augen in ihren Profilbildern durch Laseraugen ersetzen - und zwar, so die Ankündigung, bis der Bitcoin-Preis 100.000 Dollar erreiche. 

Im damaligen Cycle war allerdings dann bei knapp über 70.000 Dollar Endstation - und ein “Kryptowinter” brach an, der auch den Bitcoin-Kurs massiv nach unten drückte. Im Zuge des Debakels rund um die Pleitebörse FTX sank er bis auf deutlich unter 20.000 Dollar. Zu diesem Zeitpunkt schien die 100.000-Dollar-Marke völlig unerreichbar.

Zwei Jahre später sieht die Situation ganz anders aus. Nach dem bereits starken Jahr 2023 mit einem Plus von rund 150 Prozent ging es 2024 noch einmal weiter nach oben. Schon im März wurde der Höchststand aus 2021 überschritten. Im November dann neuerlich. Dazwischen lag kein spektakulärer Bullenmarkt, der die Schlagzeilen dominierte - aber nach und nach rückte die 100.000er-Marke plötzlich näher. 

🤭 Warum die Antwort darauf egal ist

Mit einem Bitcoin-Kurs von aktuell knapp unter 90.000 Dollar bräuchte es nur noch einen Kursanstieg von etwas mehr zehn Prozent. Und einen solchen kann es am Kryptomarkt durchaus schon einmal an nur einem (starken) Tag geben. Dass die Marke in den nächsten Wochen überschritten wird, ist also durchaus wahrscheinlich. 

Zeigen wird sich dann aber auch wieder einmal etwas anderes: Dass es sich bei allen vielbeschworenen und genau beobachteten Kursschwellen um völlig willkürlich gewählte Marken handelt, deren Überschreiten in Wirklichkeit keine große Bedeutung hat. Klar, ein Bitcoin-Kurs über 100.000 Dollar ist schon ein Statement und zeigt natürlich auch, wie etabliert Bitcoin mittlerweile ist. Aber das tut ein Bitcoin-Kurs von 99.741 Dollar oder von 102.743 Dollar genauso. Zusammenfassend könnte man also sagen: Die 100.000er-Marke wird früher oder später erreicht werden - es bedeutet nur nichts. 


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