18.06.2015

Bitcoins wie Gold schürfen- oder beim neuen ATM in Mariahilf abheben

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© Coinimal: Das Wiener Startup Coinimal betreibt den ersten Bitcoin ATM auf der Mariahilferstraße.

Im 19. Jahrhundert hat der Goldrausch die Arbeiter aus den Fabriken gelockt. Sie haben ihre Sachen gepackt, um auf den Goldfeldern Glück und Reichtum zu finden. So einfach wie das klingt, war es natürlich nicht. Trotzdem hat sich der romantische Gedanke in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Heute würde wohl kaum jemand daran denken, in einer Mine nach Gold oder Diamenten zu schürfen. Aber eben nur fast. “Schürfen” und damit Geld verdienen, das geht auch mit Bitcoin, die Internetwährung, über deren Zukunft seit Jahren diskutiert wird. Viele haben ihr keine allzu lange Lebenszeit vorausgesagt, andere schwören darauf, dass die Zukunft des Geldes in dem digitalen Zahlungsmittel liegt. Und obwohl es die Währung in den letzten Monaten nicht aus den News-Schlagzeilen geschafft hat, wissen die meisten Menschen nicht, was genau Bitcoins eigentlich sind und wie man zu ihnen kommt.

Würde man sich das Internet als geografisches Land vorstellen, dann wären Bitcoins die Währung mit der man aktiv am Zahlungsgeschehen teilnehmen kann. Es handelt sich hier um vollständig digitales Geld. Niemand ‘besitzt’ oder kontrolliert das Bitcoin-Netzwerk. Es ist ein Netzwerk, das unter seinen Usern verteilt wird. Das bedeutet, dass jeder im Netzwerk alle Informationen hat. Dadurch wird der Bedarf eines zentralen Server eliminiert. Das bedeutet konkret: Würde eine herkömmliche Bank so funktionieren, gäbe es eine identische Kopie aller Transaktionen sowie auch der Kunden-Datenbank auf allen Computern eines jedes Bankkunden.

Aus der User-Perspektive ist der Umgang mit Bitcoins nicht mehr als ein Computerprogramm oder eine App mit dem Nutzern die Organisation des Zahlungsmittel ermöglicht wird. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man zu Bitcoins kommt. Einerseits kann man, Waren und Dienstleistungen in einem Shop verkaufen oder als Händler Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Andererseits kann man Bitcoins auf Marktplätzen im Internet kaufen. Spezielle Börsen bieten aktuelle Tauschkurse. Und dann gibt es noch die Möglichkeit, Bitcoins selbst zu erzeugen. Beim “Mining” bearbeiten Nutzer Transaktionen und “verdienen” damit Bitcoins. Man stellt dabei die Kapazität seine Rechners zur Verfügung, was viel Strom kosten kann. Die “erwirtschafteten” Bitcoins werden unter den beteiligten Rechnern verlost. Dies ist aber nicht allzu einfach: Man braucht eine gute Grafikkarte, viel Zeit und vor allem Glück – beinahe so wie die Goldschürfer in der Vergangenheit.

“Blockchain” ist das System dahinter. Hier werden alle Transaktionen gespeichert. Dadurch kann jeder Nutzer die Gültigkeit einer Buchung selbst überprüfen. Das bedeutet, dass jeder Bitcoin-Verwender die volle Kontrolle über seine Zahlungen behält. Somit ist Blockchain wahrscheinlich die eigentliche Innovation: Jeder im Netzwerk hat alle Informationen. Das Protokoll kann für eine Vielzahl von Applikationen genutzt werden. Überall, wo es kein zentrales Kontrollorgan geben muss.

Um ein Konto zu erstellen, muss man keine persönlichen Angaben machen. Man bekommt für seine “Wallet”, also seine virtuelle Geldbörse zwei Schlüssel. Einen privaten, damit der User sein “Konto” schützen kann und einen öffentlichen Schlüssel mit dem man Handel betreiben kann. Das kann man sich ähnlich wie beim Online Banking vorstellen. Wird der private Schlüssel hergegeben, kann das Konto leergeräumt werden.

Interessant ist, dass ab einer Gesamtsumme von 21 Millionen Bitcoins die Währung nicht mehr erzeugt wird. Die Anzahl neuer Bitcoins, die jährlich generiert wird, halbiert sich automatisch, dadurch soll der Wert kontinuierlich steigen. Die Nutzung an sich ist einfach, ähnlich einer Kredit- oder Debitkarte. Die Menschen stehen der Währung trotzdem skeptisch gegenüber. Der Preis eines Bitcoins wird von Angebot und Nachfrage bestimmt. Da es noch ein kleiner Markt ist, braucht es keine hohen Beträge, um den Preis zu heben oder u senken, weshalb er noch vielen Schwankungen unterliegt. Alleine im Januar 2015 schwankte der Preis zwischen 315 und 177 Dollar.

In Österreich kann man Bitcoins inzwischen auch in rund 600 Trafiken erwerben. Außerdem gibt es einen ATM im Sektor5 in Wien. Seit wenigen Tagen kann nun auch am “Bankomat” auf der Mariahilferstraße abgehoben werden. An der Nummer 92 direkt im Café Gretel steht der Bitcoin ATM ab sofort. Der Kaufvorgang dauert nur wenige Sekunden und nach Einwurf des gewünschten Bargeldbetrags in den Automaten versendet dieser den Gegenwert in Bitcoin an die gewünschte Bitcoin-Adresse des Kunden. Betrieben wird der ATM von Coinimal. Das Startup aus Wien zielt auf den Verkauf und Ankauf von Bitcoin & Co. ab und wurde im Oktober 2014 gegründet. Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer sind die Gründer von Coinimal. Die Idee kam aufgrund eigener Notwendigkeit: Als Bitcoin-Ethusiasten wissen die drei, wie mühsam es ist, in der EU Bitcoins zu erwerben. Ihre Plattform ist voll-automatisiert: Sobald eine Zahlung bestätigt wird, werden die Bitcoins & Co. automatisch versandt.

Ein Erklärungsvideo, wie das funktionieren soll, gibt es hier:

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Brigitte-Bierlein-Frauenpreis
(c) Joey Prink/Marcella Ruiz-Cruz/Christoph Steinbauer - Johanna Pirker, Lisa-Marie Fassl und Ali Mahlodji sitzen in der Jury des Brigitte-Bierlein-Frauenpreis.

Mit dem Brigitte-Bierlein-Frauenpreis des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMW) sollen künftig herausragende junge Frauen unter 35 Jahren geehrt werden, die durch innovative Ansätze und Engagement in der Wirtschaft aufgefallen sind.

Brigitte-Bierlein-Frauenpreis richtet sich an Pionierinnen der Wirtschaft

“Der Preis würdigt zwei außergewöhnliche Frauen: Brigitte Bierlein, die erste Bundeskanzlerin Österreichs, und Maria Rauch-Kallat, eine unermüdliche Kämpferin für Frauenförderung. Ihre Leistungen und ihr Mut sind Vorbild für uns alle. Der neue Frauenpreis soll junge Frauen ermutigen, ihren Visionen zu folgen und ihren eigenen starken Weg zu gehen. Denn durch die Förderung von Chancengleichheit und Gleichstellung schaffen wir die Grundlage für eine erfolgreiche und zukunftsfähige Gesellschaft”, sagt Bundesminister Martin Kocher.

Der Preis steht ganz im Zeichen seiner Namensgeberin (am 3. Juni 2024 verstorben) und richtet sich an Pionierinnen, die in Wirtschaft und Gesellschaft als Vorbilder gelten. Eine besondere Rolle in der Auswahl wird Bundesministerin außer Dienst, Maria Rauch-Kallat als Schirmherrin einnehmen und ihre Expertise in die Auswahl der besten Talente einfließen lassen: “Brigitte Bierlein, ihre Arbeit, ihr Leben und ihre Karriere, sind Vorbild für engagierte Frauen. Es soll ihnen Mut machen , Chancen zu ergreifen und auch nicht davor zurückzuschrecken, in manchen Bereichen die Erste zu sein”, sagt sie.

Beim Brigitte-Bierlein-Frauenpreis liegt der Fokus auf den folgenden Bereichen:

  • Entrepreneurship
  • Innovation und Technologie
  • Angewandte, wirtschaftlich-technische Forschung und Wissenschaft
  • Familienunternehmen
  • Startups

Die Jury besteht aus insgesamt acht Personen, darunter ein paar bekannte Namen aus der Startup-Szene:

  • Vorsitz: Martin Kocher, Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft und Maria Rauch-Kallat, Bundesministerin außer Dienst
  • Johanna Pirker, Professorin Games Engineering an der TU Graz
  • Herta Stockbauer, Aufsichtsrätin & ehemalige Vorstandsvorsitzende der BKS Bank
  • Johanna Rachinger, Generaldirektorin Österreichische Nationalbibliothek
  • Ali Mahlodji, Gründer und Unternehmer
  • Lisa-Marie Fassl, Managing Partner Fund F
  • Markus Fallenböck, Vizerektor Personal und Digitalisierung Universität Graz

Einreichungen für den Brigitte-Bierlein-Frauenpreis sind ab sofort bis Ende April 2025 möglich. Dabei können sich Kandidatinnen selbst bewerben oder von anderen vorgeschlagen werden. Das BMAW erstellt aus allen Einreichungen eine Shortlist von 35 Kandidatinnen – die Top 35 unter 35.

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