23.08.2017

Bitcoin und Blockchain schlagen im Mainstream auf

Zuerst ignorieren sie dich, dann belächeln sie dich, dann bekämpfen sie dich. Und dann? Start der Brutkasten-Grundsatzartikel-Serie zu Blockchain und Kryptowährungen.
/artikel/bitcoin-und-blockchain-schlagen-im-mainstream-auf
(c) fotolia.com - jan_S

Ist es eine Revolution? Ist es eine riesige Bubble? Ist es vielleicht beides? Nach einer jahrelangen Aufwärmphase sind die Themen Bitcoin und Blockchain im Mainstream gelandet. Vor allem die Kryptowährung Bitcoin, die Lokomotive unter den Blockchainanwendungen, beflügelt die Fantasie von immer mehr Anlegern, Bankern und Unternehmern, die mit dabei sein wollen beim großen Hype. Und wenn Bitcoin mal wieder einen Rekord knackt, dann kommt das inzwischen sogar in die “Zeit im Bild”.

+++ Grundwissen: Die Blockchain – einfach erklärt +++

Blockchain-Technologie als Revolution

Ja, die Blockchain ist viel mehr als “nur” Bitcoin. Sie ist ein wichtiger Baustein in Richtung der nächsten Evolutionsstufe des Internets. Aber ohne den phänomenalen Erfolg der Währung wäre die Technologie noch nicht so allgemein bekannt. Längst gibt es eine eigene Gruppe von Bitcoin-Skeptikern, die vor einer Blase der Kryptogelder warnen, aber die Blockchain-Technologie an sich sehr wohl für eine Revolution halten. Gleichzeitig entstehen überall auf der Welt – vor allem auch in Österreich neue Startups, die versuchen, die Probleme der Menschen mit Hilfe der Blockchain zu lösen. Manche sind komplimentär zu Bitcoin, manche sind eine Konkurrenz zu Bitcoin – und wieder andere versuchen etwas völlig neues.

Blase? Der Hype geht jetzt erst richtig los

Vielleicht ist die Erinnerung an die Dot-Com-Bubble hilfreich, damit die Visionäre sich nicht allzuweit vom Boden der Realität wegbewegen. Aber die Tatsache, dass die Wall Street, dass Goldman Sachs, Bloomberg und CNBC erst in den vergangenen Monaten so wirklich aufmerksam geworden sind auf Bitcoin und Co., lässt eher vermuten, dass der Hype jetzt so richtig los geht. Dass das Dicke Ende dieser Blase noch bevorsteht. Und dass wir erst dann wirklich wissen, wer die Facebooks, Amazons, Microsofts und Googels dieser neuen Industrie sind – und wer die Altavistas, MySpaces und Lycos’ sind, die das Zeitliche segnen.

+++ Kryptowährungen: Spekulationsblase oder die Revolution der Finanzwelt? +++

Wo wird das Blockchain-Silicon Valley liegen?

Junge Unternehmer, Anleger oder einfach nur Interessierte haben ohnehin keine Wahl. Sie müssen jetzt rein in den Wahnsinn, sich intensiv mit den Neuerungen auseinandersetzen. Sonst riskieren sie, zurückzubleiben. Dasselbe gilt für Regierungen und Politiker, egal ob auf nationaler oder regionaler Ebene. Da tun sich jetzt schon große Gräben auf im Umgang mit den neuen Technologien und den Unternehmern, die sie nutzen wollen. Nicht nur die Konkurrenz zwischen den jungen Unternehmen und Projekten – auch die zwischen den Standorten kennzeichnet diesen Sektor. Noch ist völlig offen, wo das nächste Silicon Valley liegen wird; im Blockchain-Bereich liefern sich Entwickler aus Amerika, Europa und Asien ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Die Wild-West-Phase hört auf, doch es bleibt spannend

Bitcoin-Anleger sind gegen Bubble-Warnungen ohnehin ein bisschen immun. Wer in den vergangenen Jahren dabei war, hat schon viele Aufs und Abs erlebt – das war die Phase des Wilden Westens. Die geht jetzt langsam vorbei, was aber nicht bedeutet, dass es weniger spannend ist. Neue Player, etablierte Unternehmen und institutionelle Investoren können den Sektor auf ein neues Level heben. Auch was den Zugang für die Massen betrifft und die “Bedienerfreundlichkeit” des Systems. Dazu gehört auch die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Informationen – an denen es dem Sektor bisher sicherlich mangelt.

+++ Kommentar: Warum Bitcoin nicht die 3000-Wurstsemmel-Marke knackt +++

Disclaimer: Dieser Beitrag entstand in redaktioneller Unabhängigkeit mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) der Republik Österreich. 


Der Brutkasten wird sich in einer Serie zu Blockchain und Kryptowährungen in den kommenden Wochen mit all diesen Fragestellungen beschäftigen und den Sektor gründlich ausleuchten. Wir werden heimische Blockchain-Startups besuchen, große Firmen bei deren Projekten beobachten und die Veränderungen auf den globalen Finanzmärkten analysieren. Wir werden in die Geschichte von Bitcoin tauchen, die Welt des Minings erkunden, uns die spannendsten Projekte im Zahlungsvekehr ansehen und auch die Frage zu beantworten versuchen, wo wir in Sachen Bitcoin-Bubble wirklich stehen.

Wie schon beim Internet waren es die jungen Menschen, die sich zuerst auf Blockchain und Bitcoin gestürzt haben. Wieder haben sie einen entscheidenden Startvorteil in dieser neuen Welt – die für Banken, Politiker und selbst etablierte Tech-Unternehmen noch Neuland ist. Wir wollen dabei helfen, dass unsere Leser diesen Vorteil auch nutzen können.

Deine ungelesenen Artikel:
20.12.2024

Was Startups vom Mega-Investment-Deal für ParityQC lernen können

Das Tiroler Quantencomputing-Startup ParityQC sorgte 2024 im Zuge einer Finanzierungsrunde mit einer Bewertung im neunstelligen Bereich für Aufsehen. Wir haben mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der den Deal begleitet hat, über Strategie, IP-Rechte und Verhandlungsmacht gesprochen.
/artikel/was-startups-vom-mega-investment-deal-fuer-parityqc-lernen-koennen
20.12.2024

Was Startups vom Mega-Investment-Deal für ParityQC lernen können

Das Tiroler Quantencomputing-Startup ParityQC sorgte 2024 im Zuge einer Finanzierungsrunde mit einer Bewertung im neunstelligen Bereich für Aufsehen. Wir haben mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der den Deal begleitet hat, über Strategie, IP-Rechte und Verhandlungsmacht gesprochen.
/artikel/was-startups-vom-mega-investment-deal-fuer-parityqc-lernen-koennen
Rechtsanwalt Christian Nordberg | (c) Nordberg

Mitten in der österreichischen Startup-Szene sorgte das Quantencomputing-Unternehmen ParityQC im April diesen Jahres für Aufsehen: Das Unternehmen rund um Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser sicherte sich ein Investment der B&C Innovation Investments GmbH, die mit einem nicht genannten Betrag beim Spin-off einstieg. Laut einer Aussendung der Uni Innsbruck und der Österreichische Akademie der Wissenschaften erreichte ParityQC eine Bewertung vergleichbar mit US-börsennotierten Quantenunternehmen. Diese Bewertungen bewegten sich zum damaligen Zeitpunkt meist im niedrigen neunstelligen Bereich. (brutkasten berichtete).

Aber wie läuft ein solcher Deal ab, insbesondere wenn es um hochsensible Technologien wie Quantencomputing geht? brutkasten hatte die Gelegenheit, mit Christian Nordberg, dem Rechtsanwalt, der die Transaktion rechtlich begleitet hat, zu sprechen. Nordberg liefert Einblicke in die Dynamik einer solchen Finanzierung, die Rolle der IP-Rechte und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Zudem liefert Nordberg auch Tipps für Startups, die sich in einer Finanzierungsrunde befinden.

Die Ausgangslage im Fall von ParityQC

Das 2019 gegründete Unternehmen ParityQC hat sich in kürzester Zeit einen Namen in der internationalen Quantencomputing-Szene gemacht. Die Gründer Wolfgang Lechner und Magdalena Hauser entwickelten ein einzigartiges Architekturmodell für Quantencomputer, das speziell auf Optimierungsprobleme ausgerichtet ist. Diese Technologie ist in der Lage, komplexe Probleme schneller und effizienter zu lösen als herkömmliche Systeme – ein entscheidender Vorteil in Bereichen wie Logistik, Energienetzwerken und Finanzmärkten.

Anders als viele Startups, die oft Jahre brauchen, um profitabel zu werden, hatte ParityQC in der Phase der Finanzierungsrunde bereits eine starke finanzielle Basis. Dank renommierten Kunden wie NEC ist das Unternehmen nach eigenen Angaben seit 2023 profitabel – eine Seltenheit in der Quantenbranche (brutkasten berichtete).

“Ein Unternehmen wie ParityQC, das bereits operativ erfolgreich ist, hat natürlich eine viel bessere Verhandlungsposition gegenüber Investoren als ein Startup in der Frühphase, das dringend Kapital benötigt,“ erklärt Nordberg. Die Profitabilität und die bereits bestehende Kundenbasis gaben dem Unternehmen eine gewisse Unabhängigkeit und Verhandlungsmacht.

Die Bedeutung von IP-Rechten

In der hochspezialisierten Welt des Quantencomputings kommen rechtliche Herausforderungen, wie die Bewertung und Absicherung geistigen Eigentums, besonders stark zum Tragen. Bei einer Due-Diligence-Prüfung wird das gesamte Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft – von den finanziellen Aspekten über das Geschäftsmodell bis hin zu den IP-Rechten.

Nordberg erklärt: „Für den Investor steht die Frage im Vordergrund, wie gut die einzigartigen Technologien von ParityQC rechtlich geschützt und risikominimiert werden können.“ IP-Rechte, insbesondere bei einer technologischen Innovation, die wie bei ParityQC eine Zukunftsbranche vorantreibt, sind ein entscheidender Faktor, um das Investment langfristig abzusichern.

In diesem Fall wurde ein technischer Berater hinzugezogen, der die Patente und Technologien im Detail analysierte. Neben dem rechtlichen Schutz ist es hier wichtig, dass der Inhalt und die Funktionsweise der Technologie verstanden werden. “Bei Quantencomputing war das auch für uns als Kanzlei eine besondere Herausforderung, da es sich um hochkomplexe technologische Entwicklungen handelt”, so Nordberg.

Weit mehr als reine Paragraphen

Die Rechtsberatung spielte in der Verhandlungsphase von ParityQC eine zentrale Rolle. Neben der Prüfung der rechtlichen Aspekte war es für Nordberg und sein Team essenziell, das Unternehmen durch die Verhandlungen zu begleiten und strategisch zu beraten. Der Unterschied zu größeren Unternehmen besteht oft darin, dass Startups keine eigenen Rechtsabteilungen oder Corporate-Strukturen besitzen. “Bei ParityQC war das zwar nicht der Fall, Startups in der Frühphase benötigen allerdings oft nicht nur rechtliche, sondern auch strukturelle Unterstützung, um den Anforderungen von Investoren gerecht zu werden“, betont Nordberg.

Die Anforderung an den Rechtsberater ist nicht nur eine klassische Rechtsberatung zu liefern, sondern auch ein Verständnis für unternehmerische Abläufe mitzubringen. “Wenn Startups Unterstützung bei Verhandlungen benötigen, dann geht es häufig auch darum, die Verhandlungsposition zu stärken und sicherzustellen, dass das Startup langfristig von der Partnerschaft mit dem Investor profitiert,“ erklärt Nordberg.

Ein zusätzlicher, oft unterschätzter Aspekt sind dabei die vertraglichen Feinheiten, die sich aus der Investmentrunde ergeben. Hierzu zählt etwa der Gesellschaftsvertrag, der neu aufgesetzt wird, um Investoren Mitsprache- und Vetorechte einzuräumen, ohne dabei die Gründungsgesellschaften in ihrer zukünftigen Geschäftsentwicklung zu stark einzuschränken.

Tipps für Startups in Finanzierungsphasen

Nordberg gibt zudem auch Ratschläge für Startups, die sich in einer Finanzierungsphase befinden. „Investoren wollen sehen, dass ein Startup eine gewisse Struktur aufweist, da dies Vertrauen schafft“, betont er. Dabei gehe es keinesfalls darum, die Atmosphäre eines Konzerns zu simulieren, sondern vielmehr darum, grundlegende Prozesse und Abläufe klar zu definieren. “Wenn ein Startup strukturiert auftritt und den genauen Finanzierungsbedarf kennt, zeigt das den Investoren, dass sie es mit einer professionellen Organisation zu tun haben,“ so Nordberg.

Ein weiterer Tipp des erfahrenen Anwalts betrifft die Wahl des Investors. Hier sollten Gründer:innen darauf achten, dass der Investor zur Unternehmenskultur und den Zielen passt. Neben dem finanziellen Beitrag sind es oft die Netzwerke, Branchenkenntnisse und die Unterstützung bei der Weiterentwicklung des Produkts oder der Dienstleistung, die ein Investor bieten kann. “Ein Startup sollte sich gut überlegen, ob der Investor lediglich Kapital bereitstellt oder auch strategischen Mehrwert bringt,“ erklärt Nordberg.

Arbeit mit Startups erfordert Dynamik und Flexibität

Nordberg teilt zudem auch seine persönlichen Learnings. Für Rechtsanwälte, die sich mit Startup-Beratung beschäftigen, bringt diese Arbeit eine besondere Dynamik und Flexibilität mit sich. Die oft noch jungen Gründer:innen sind stark auf die Entwicklung ihrer Produkte und Ideen fokussiert, und Rechtsberatung muss daher effizient und verständlich sein. „Die Gründer haben selten die Zeit und Kapazität, sich in komplexe juristische Details einzuarbeiten. Da ist es unsere Aufgabe, sie praxisnah und lösungsorientiert zu unterstützen,“ sagt Nordberg.

Abschließend betont Nordberg, dass es für die österreichische Gründerszene ein positives Signal sei, dass ein so komplexes Thema wie Quantencomputing in Österreich erfolgreich im Zuge einer Eigenkapitalrunde finanziert werden konnte. Der Anwalt ist überzeugt, dass derartige Deals dazu beitragen, den Innovationsstandort Österreich zu stärken. Mit seiner Kanzlei sieht er sich gut aufgestellt, um weiteren Startups den Weg durch die komplexe Welt der Investorengespräche zu ebnen – eine Rolle, die in einer wachsenden Startup-Landschaft immer wichtiger wird.


Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Bitcoin und Blockchain schlagen im Mainstream auf

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitcoin und Blockchain schlagen im Mainstream auf

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitcoin und Blockchain schlagen im Mainstream auf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitcoin und Blockchain schlagen im Mainstream auf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitcoin und Blockchain schlagen im Mainstream auf

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitcoin und Blockchain schlagen im Mainstream auf

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitcoin und Blockchain schlagen im Mainstream auf

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitcoin und Blockchain schlagen im Mainstream auf

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Bitcoin und Blockchain schlagen im Mainstream auf