14.06.2021

Bitcoin schießt nach oben – diese Elon-Musk-Aussagen stecken dahinter

Der Tesla-CEO stellte in Aussicht, dass das Unternehmen Bitcoin wieder als Zahlungsmittel akzeptieren könnte - sobald rund 50 Prozent des beim Mining verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammen.
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Bitcoin
Foto: Adobe Stock

Dieser Artikel wurde aktualisiert, nachdem der Kurs die 40.000-Dollar-Marke überschritten hatte.

Elon Musk hat es wieder einmal getan: Der Tesla-CEO äußerte sich auf Twitter zu Bitcoin und sorgte damit für eine deutliche Kursreaktion – diesmal allerdings nach oben. Der Kurs der größten Kryptowährung der Welt stieg in der Nacht auf Montag zwischenzeitlich bis auf knapp 39.750 US-Dollar. Am Montagvormittag lag er zunächst etwas unter seinem Tageshoch bei 39.600 Dollar – ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vortag, knackte dann aber erstmals seit Ende Mai die 40.000-Dollar-Marke.

Musk hatte in einem Tweet auf den Vorwurf der Kursmanipulation reagiert. Magda Wierzycka, die Chefin des Finanzdienstleisters Sygnia, hatte Musk in einem Bericht auf Cointelegraph vorgeworfen, den Bitcoin-Preis zunächst bewusst in die Höhe getrieben zu haben, nur um dann einen großen Teil seiner Bestände an der Spitze verkauft zu haben. Worauf sie sich beziehen dürfte: Bei der Veröffentlichung der Tesla-Geschäftszahlen für das erste Quartal 2021 Ende April war bekannt geworden, dass der Elektroautoherstellers Teile seiner Bitcoin-Bestände wieder verkauft hatte.

Musk hatte damals schon gesagt, dass nur 10 Prozent der Bitcoin-Bestände des Unternehmens verkauft worden waren – und zwar, um zu zeigen, dass Bitcoin eine liquide Alternative zu Cash in der Bilanz sei. Dies bekräftigte der Tesla-CEO nun: Die in dem Bericht aufgestellte Behauptung sei falsch, schrieb Musk und wiederholte, dass das Unternehmen nur rund 10 Prozent seiner Bestände verkauft habe, “um zu bestätigen, dass Bitcoin leicht liquidiert werden kann, ohne den Markt zu bewegen”.

Tesla könnte Bitcoin-Zahlungen wieder akzeptieren

Im selben Tweet stellte Musk dann in Aussicht, dass der Elektroautohersteller Bitcoin unter Umständen künftig wieder als Zahlugnsmittel akzeptieren könnte: Sobald sich bestätige, dass rund 50 Prozent des beim Bitcoin-Mining verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammten und ein positiver Trend für die Zukunft erkennbar sei, werde Tesla Bitcoin-Transaktionen wieder zulassen, schrieb Musk.

Tesla hatte erst im März Bitcoin-Zahlungen von US-Kunden ermöglicht. In einer aufsehenerregenden Kehrtwende hatte Musk dann dies aber bereits Mitte Mai via Twitter wiederrufen – unter Verweis auf die negativen Umweltauswirkungen des Bitcoin-Minings. In weiterer Folge hatte Musk mehrfach auf Twitter Kritik an Bitcoin geübt und häufig dabei auch die als Scherz gestartete Meme-Kryptowährung Dogecoin gepusht. Dies hatte den Bitcoin-Kurs teilweise deutlich unter Druck gebracht.

Ende Mai hatte der Kurs jedoch positiv reagiert, nachdem Musk eine Initiative angekündigte hatte, mittels derer Bitcoin-Mining in Nordamerika nachhaltiger gestaltet werden soll. Viele Aussagen von Musk wurden in der Krypto-Community inhaltlich stark kritisiert. Zuletzt zeigte sich, dass der Bitcoin-Kurs auf neuerliche kritische Tweets von Musk nicht mehr so stark reagiert hatte wie noch in den Wochen zuvor.

Erstmals seit Ende Mai über 40.000 Dollar

Nun demonstrierte der Tesla-CEO aber, dass der den Kurs durchaus noch bewegen kann. Sieht man sich den Chart allerdings etwas genauer an, zeigt sich: Der Bitcoin-Kurs stieg am Sonntagabend schon kurz vor Musks Tweet deutlich von rund 36.000 auf 37.000 Dollar. Nach dem Tweet baute er seine Kursgewinne aus. Rund eine Stunde nach der Veröffentlichung sprang der Bitcoin-Kurs noch einmal stark von 37.500 bis auf über 39.000 Dollar nach oben. In der Nacht näherte er sich bis auf rund 400 Dollar der 40.000-Dollar-Marke an, am Vormittag übersprang er sie schließlich erstmals seit Ende Mai.

Andere großte Kryptowährungen stiegen am Montagvormittag ebenfalls – allerdings etwas weniger stark. Die Kurse von Ethereum (ETH), Binance Coin (BNB), Cardano (ADA) oder XRP lagen zuletzt zwischen 5 und 8 Prozent im Plus.

Aktueller Anteil von erneuerbarer Energie bei 25 Prozent?

Bleibt noch eine Frage offen: Welcher Anteil des beim Bitcoin-Mining verwendeten Stroms stammt aktuell aus erneuerbaren Energiequellen? Dies lässt sich nicht eindeutig feststellen – und Schätzungen weisen hohe Bandbreiten auf. 2020 ging das Cambridge Centre for Alternative Finance in einem Report von 39 Prozent aus. Eine älterere Untersuchung von CoinShares aus dem Jahr 2018 nahm sogar an, dass der Anteil bereits bei über 77 Prozent liege, wobei die Methode der Studie in die Kritik kam.

Die tatsächliche Zahl dürfte deutlich niedriger liegen. Larry Cermak, Director of Research bei The Block, geht aktuell von einem Wert rund um 25 Prozent aus. Blockchain-Experte Andreas Freitag von Accenture nimmt ebenfalls an, dass der überwiegende Großteil von Strom beim Bitcoin-Mining derzeit aus fossilen Brennstoffen stammt, wie er in einem Gastbeitrag für den brutkasten darstellte.

Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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Silana, Textilundustrie, Fussl Modestraße,
(c) silana - (v.l.) Michael Hofmannrichter, Anton Wohlgemuth und Michael Mayr.

Das Wiener Startup silana hat den ersten Nähroboter weltweit entwickelt und möchte damit den prekären Arbeitsbedingungen zur Herstellung von Kleidung entgegenwirken. Dieser Mission schließen sich nun der DeepTech Investor SOSV, der Oberösterreichische HightechFonds und prominente Business Angels an, wie etwa eine US-Milliardärs-Familie, der Textilproduzent Tim Becht, die waterdrop-Gründer Martin und Henry Murray, Nachhaltigkeitsexpertin in der Textilindustrie Yoobin Jung und der Sequoia Scout und ex-CGO von N26, Alexander Weber. Insgesamt erhielt das Startup 1,5 Millionen Euro an Kapital.

Gegründet wurde das Unternehmen Mitte 2022 von Michael Hofmannrichter (CEO), Michael Mayr (COO) und Anton Peter Wohlgemuth (CTO). Die drei Founder wissen, dass aktuell 100 Prozent aller Kleidungsstücke per Hand produziert werden. Die damit verbundenen hohen Lohnkosten führten zur Abwanderung vieler Produzenten in den südost-asiatischen Raum – und das nicht ohne Folgen.

brutkasten-Talk: Michael Hofmannrichter über das silana-Investment

“An einem T-Shirt arbeiten oft zwölf bis fünfzehn Personen in sklavenartigen Arbeitsbedingungen meist zwölf Stunden am Stück” sagt Mayr, dessen Familie den größten österreichischen Modehändler Fussl Modestraße betreibt und dabei speziell auf eine verantwortungsvolle Supply-Chain achtet.

“Die Bekleidungsindustrie ist für zehn Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich. Gleichzeitig bekommen mehr als 90 Prozent der Beschäftigten in den herstellenden Fabriken zu wenig Lohn, um für ihr Überleben zu sorgen. Knapp ein Drittel der hergestellten Kleidungsstücke können gar nicht erst verkauft werden und werden stattdessen zu bereits überfüllten Mülldeponien in Afrika verschickt”, führt Hofmannrichter zu den prekären Umständen in der Modeindustrie weiter aus.

CO2-Emissionen um mehr als ein Drittel reduzieren

Genau diesem Missstand möchte silana entgegenwirken. Das Wiener Startup kann, eigenen Angaben nach, CO2-Emissionen von Mode um mehr als ein Drittel reduzieren. Mithilfe ihrer Nähroboter sollen heimische Produzenten ihre Produktion wieder zurück nach Europa verlagern können. Eine Verlagerung der Produktion zum Point-of-Sale würde nicht nur Ewigtransportwege per Schiff oder Flugzeug minimieren, sondern vor allem auch den Ressourcenverbrauch in der Produktion verringern.

“Die Überproduktion kann damit faktisch auf null reduziert werden”, erklärt Mayr und Automatisierungsingenieur Wohlgemuth betont, dass “ein hoher Automatisierungsgrad das Nearshoring der Bekleidungsproduktion wieder ermöglichen wird”. Dabei verweist letzterer auf gleichbleibende und planbare Produktionskosten auf asiatischem Niveau. Denn zu hohe Produktionskosten und ein enormer Fachkräftemangel waren die Probleme, die dies bislang verhindert hätten.

Silana-Roboter als letzter Puzzle-Stein für Umschwung

Der Roboter von silana agiert hierbei als letzter Puzzle-Stein in einer optimierten Produktion, um jeden Produktionsschritt von der Stoffrolle bis zum bedruckten T-Shirt vollautomatisiert, auch in Österreich, vornehmen zu können. Jeder Manufakturschritt werde durch eigene Subsysteme in einer eigenen Roboterzelle innerhalb weniger Minuten durchgeführt.

“Wir arbeiten dabei mit den gängigsten Stoffen, und können natürlich auch Stoffe aus nachhaltiger Viskose der Lenzing AG verarbeiten”, erzählt Hofmannrichter. In den vergangenen drei Jahren konnte das Gründerteam den ersten funktionierenden Prototypen entwickeln und damit bereits mehrere renommierte Bekleidungsproduzenten zu Anzahlungen überzeugen. In Österreich wurde hier zum Beispiel der Sportbekleidungshersteller Löffler als Kunde gewonnen.

Silana möchte allgemein für einen radikalen Umschwung in der Textilindustrie sorgen. Eine Miliarde Kleidungsstücke sollen jährlich regional gefertigt werden. Knapp 200 Maschinen wurden hierbei von renommierten Produzenten weltweit bereits vorgemerkt, heißt es. Damit könnten bereits 30 Millionen T-Shirts pro Jahr durch den eigenen SiBot produziert werden. Eine Ausweitung der Produktlinien – unter anderem auf Poloshirts – soll dabei in den nächsten Jahren erfolgen.

Wie aws, die Wirtschaftsagentur und ffg silana beim ersten Funding halfen

Bislang wurde das silana-Team auf sieben Personen aufgestockt. Aktuell ist man auf der Suche nach ambitionierten Hardware- & Software Engineers, die sich der Aufgabe stellen möchten, “flexible Materialien automatisiert verarbeiten zu können, eine Herausforderung die unsere Gesellschaft nachhaltig verändern wird”, wie Wohlgemuth bekräftigt.

Das neue Kapital der Investoren, war nicht die erste finanzielle Förderung, die silana erhalten hat: “Ich muss ein großes Lob an die österreichische Förderkultur aussprechen. Aws, die Wirtschaftsagentur Wien und FFG haben uns davor bereits mit rund 700.000 Euro unterstützt”, erklärt Hofmannrichter im brutkasten-Talk. “Damit konnten wir unseren Prototyp bauen und waren damit als Deep-Tech-Startup in einer genialen Lage, um die erste Runde aufstellen zu können.”

Das frische Kapital läuft nun ganz in die Entwicklung des silana-Roboters, um bereits im kommenden Jahr die ersten Maschinen ausliefern zu können. “Die ersten Kunden sind bereits fixiert, erste Vorverkäufe im DACH-Raum und in den USA haben bereits stattgefunden”, sagt Hofmannrichter. “Wir möchten nun die Implementierung bei unseren Kunden vorbereiten.”

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