29.10.2021

Warum Bitcoin etwas ganz, ganz anderes ist als Krypto, Shiba und Doge

Bitcoin hat etwas zurückgebracht, das verloren schien: hartes, verlässliches Geld. Wir können wieder sparen. Das hat Konsequenzen. Zuerst für die Bitcoiner. Und dann für die Welt.
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brutkasten-Kolumnist Nikolaus Jilch
brutkasten-Kolumnist Nikolaus Jilch | Hintergrund © Adobe Stock

Ein schlauer Mann hat mal gesagt: “Wenn das Geld kaputt ist, wird alles zu Geld”. Das ist der Grund, warum wir heute über Inflation reden. Warum wir über Geldanlage reden. Über Aktien, Immobilien, Gold, Silber, Rohstoffe, Antiquitäten – über “Krypto” und NFTs – und natürlich über Bitcoin. Was ich und einige andere seit vielen Jahren sagen, spricht sich langsam rum – wenn nicht als Einsicht, dann als Gefühl.

Dass unser Geld kaputt ist. Dass wir veräppelt werden von denen, die es schon lange verstehen. Sparen ist zur Farce verkommen. Jetzt, wo es offensichtlich wird, kann es gar nicht schnell genug gehen mit den Tradingapps und den Hundetoken. Zeiten hoher Inflation sind immer Zeiten großer Spekulation. Aber am Ende geht es in genau die andere Richtung.

Eine Frage der Zeitpräferenz

Wir erleben die Ausläufer eines großen Experiments. In diesem wurde die Frage gestellt: Wie hoch kann man die Zeitpräferenz der Menschen treiben? Wie viel sinnloser Konsum ist möglich? Wie schnell kann das Hamsterrad sich drehen? Zeitpräferenz ist eines dieser scheinbar schwierigen ökonomischen Konzepte, die in Wahrheit ganz simpel sind. Menschen mit hoher Zeitpräferenz leben im Hier und Jetzt. Sie geben ihr Geld aus, konsumieren auf Teufel komm raus – und ziehen diesen Konsum vielleicht sogar mit Krediten vor.

Menschen mit niedriger Zeitpräferenz planen längerfristig. Über Jahre, Jahrzehnte – vielleicht sogar Generationen. Reiche Menschen, die reich bleiben wollen, haben meist eine niedrige Zeitpräferenz – auch wenn das erst auf den zweiten Blick ersichtlich ist, wenn man den Luxus ausblendet und die Immobilien, die Kunstwerke und die Firmenbeteiligungen sieht. Arme Menschen haben eine hohe Zeitpräferenz. Sie haben meist gar keine Wahl, wenn es ums blanke Überleben geht.

Auch die Umwelt leidet unter schlechtem Geld

Aber dank der Erfindung von ungedecktem Papiergeld und der permanenten Abwertung dieses Geldes in den vergangenen 50 Jahren, wurde auch der Masse diese Wahl immer schwieriger gemacht. Die Zeipräferenz wurde Stück für Stück in die Höhe getrieben. Das Ergebnis: Fast Food, Fast Fashion, Fast Everything. Und Schulden. Jede Menge Schulden. Auch die Umwelt wurde zum Opfer dieser Welt der hohen Zeipräferenz, in der Menschen 20 Paar Schuhe in einem Jahr kaufen – statt einem Paar in 20 Jahren.

Es war die Abwesenheit von hartem, verlässlichen Geld, die uns in dieses Schlamassel manövriert hat. Und es ist die Rückkehr von hartem, verlässlichen Geld, die uns da wieder rausholen wird. Das ist auch der Unterschied zwischen “Krypto”, NFTs, “DeFi”, Hundegeld (Doge, Shiba) und Bitcoin. Die ersten vier Dinge sind ein Ausdruck der allerhöchsten Zeitpräferenz, die man sich vorstellen kann. Pure Spekulation, weil es ohnehin egal zu sein scheint. YOLO.

Dank Bitcoin haben wir wieder Zeit

Bitcoin ist anders. Wer Bitcoin verstanden hat, senkt seine Zeitpräferenz. Er drosselt den sinnlosen Konsum. Er plant wieder langfristig. Er verändert sich und seine Umwelt. Das mag manchen Ökonomen nicht gefallen, die das “allgemeine Nachfragelevel” zu ihrem Gott erhoben haben.

Aber diese Ökonomen fragt niemand mehr. Bitcoin ist die Rückkehr von hartem, verlässlichen Geld – in einer komplett neuen, digitalen Form. Eine Erfindung, die heute noch weitgehend misverstanden wird. Klar, die Kurskapriolen und die Lambos (auch die gibt es) verstellen den Blick. Aber das ändert nichts. Bitcoin gibt denen, die das wollen, ihre Zeit zurück. Dank Bitcoin haben wir wieder Zeit. Wir können wieder Sparen. Langfristig. Das verändert die Bitcoiner. Und dann die Welt.

Zum Autor

Niko Jilch ist Finanzjournalist, Podcaster und Speaker. Website: www.nikolausjilch.com Twitter: @nikojilch


Disclaimer: Dieser Text sowie die Hinweise und Informationen stellen keine Steuerberatung, Anlageberatung oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren dar. Sie dienen lediglich der persönlichen Information. Es wird keine Empfehlung für eine bestimmte Anlagestrategie abgegeben. Die Inhalte von brutkasten.com richten sich ausschließlich an natürliche Personen.

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(c) EY/Point of View

Im Zuge der „Entrepreneur of the Year“-Gala wird die Wiener Hofburg jedes Jahr in ein festliches Galabankett verwandelt. Smoking für die Herren und Abend- oder Cocktailkleid für die Damen sind Voraussetzung, um an diesem glanzvollen Abend teilzunehmen. Am Freitagabend war es dann wieder so weit: Bereits zum 19. Mal wurde der “EY Entrepreneur Of The Year” Award in Österreich vergeben. Mit dem Preis werden jedes Jahr ausgewählte Entrepreneure für ihre besonderen Leistungen ausgezeichnet. Zu den Beurteilungskriterien der Fachjury zählen Wachstum, Zukunftspotenzial, Innovation, Führung von Mitarbeiter:innen und gesellschaftliche Verantwortung.

Johannes Braith: “Können schnell auf Marktsituationen reagieren”

Der Wettbewerb um die Auszeichnung als Entrepreneur Of The Year in der Kategorie “Startups” wurde dieses Jahr wieder über den separat ausgetragenen EY Scale-up Award durchgeführt, den Johannes Braith mit Storebox bereits im Juni für sich entscheiden konnte (brutkasten berichtete). Braith wurde somit auch als Entrepeneur des Jahes in der Kategorie “Startups” beim EY Entrepreneur Of The Year geehrt. Im Vorjahr wurden mit diesem Preis übrigens Kilian Kaminski und Peter Windischofer von refurbed ausgezeichnet (brutkasten berichtete).

“Einer unserer Erfolge ist es sicherlich, sehr schnell auf Marktsituationen zu reagieren und dementsprechend einzigartige Lösungen schaffen zu können”; so Braith im Zuge der Ehrung.

Storebox auf Expansionskurs

Das österreichische Lager- und Logistikunternehmen Storebox eröffnete erst Anfang Oktober seinen 350. Standort. Ingesamt zählt das Unternehmen 21.000 Lagerabteile in über 200 Städten verteilt auf sechs Länder. Neben Österreich und Deutschland sind das die Niederlande, Luxemburg, Belgien und die Schweiz. Zentral für das stetige Wachstum ist auch die kontinuierliche Expansion in den Niederlanden, wo auch der 350. Standort eröffnet wurde (brutkasten berichtete)

Storebox wurde 2016 gegründet und bietet neben zentral gelegenen Lagermöglichkeiten für Privatkund:innen auch B2B-Lösungen für die letzte Meile, wie Micro-Hubs und Paketwände an. Die Standorte von Storebox können rund um die Uhr digital gebucht und genutzt werden.

Die Preisträger:innen und Entrepreneure des Jahres:

Der Unternehmerpreis wurde heuer von der Fachjury in fünf Kategorien vergeben: “Innovation & Hightech”, “Nachhaltigkeit & Greentech“, “Handel“, „Dienstleistungen” und „Social Entrepreneur“.

In der Kategorie “Dienstleistungen” wurde auch Johannes Ferner von fiskaly als “Preisträger” geehrt. Fiskaly unterstützt Unternehmen mit Cloud-basierter Technologie, um Geschäftsfälle und Zahlungen am Point of Sale zu fiskalisieren und Belege elektronisch abzusichern. Im Juni gab das Scaleup den Einstieg des Private Equity-Investors Verdane bekannt, wobei sich die Finanzierungsrunde auf mindest 20 Millionen Euro belief (brutkasten berichtete).

Kategorien Nachhaltigkeit & GreenTech

Entrepreneur Of The Year: Erich Wiesner, WIEHAG
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Entrepreneur Of The Year: Erich Raffeiner, Sprecher Automation
Preisträger:innen: Brigitte und Josef Ortner, Ortner Reinraumtechnik
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Entrepreneur Of The Year: Manfred Kröswang, Kröswang Gastro
Preisträger: Karl Schwarz, Privatbrauerei Zwettl
Preisträger:innen: Fritz Wutscher sen., Alexandra Wutscher-Hold und Fritz Wutscher jun., sehen!wutscher

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Entrepreneur Of The Year: Wolfgang Kradischnig, DELTA Gruppe
Preisträger: Rainer Kalkbrener und Stefan Csizy, ACP Group AG
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Kategorie Social Entrepreneur

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Preisträger: Tobias Holzinger, LeadMe
Preisträger: Georg Tschare, Sign Time

Sonderpreis

Der Sonderpreis für das unternehmerische Lebenswerk ging an Helmut List von AVL List. Als langjähriger CEO hat List das Unternehmen zu einem der weltweit führenden
Technologieanbieter im Bereich Antriebssysteme gemacht.

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