02.03.2015

Bitcoin-Odyssee: Die digitale Währung auf dem Prüfstand

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Im 19. Jahrhundert hat der Goldrausch die Arbeiter aus den Fabriken gelockt. Sie haben ihre Sachen gepackt, um auf den Goldfeldern Glück und Reichtum zu finden. So einfach wie das klingt, war es natürlich nicht. Trotzdem hat sich der romantische Gedanke in den Köpfen der Menschen festgesetzt. Heute würde wohl kaum jemand daran denken, in einer Mine nach Gold oder Diamenten zu schürfen. Aber eben nur fast. “Schürfen” und damit Geld verdienen, das geht auch mit Bitcoin, die Internetwährung, über deren Zukunft seit Jahren diskutiert wird. Viele haben ihr keine allzu lange Lebenszeit vorausgesagt, andere schwören darauf, dass die Zukunft des Geldes in dem digitalen Zahlungsmittel liegt. Und obwohl es die Währung in den letzten Monaten nicht aus den News-Schlagzeilen geschafft hat, wissen die meisten Menschen nicht, was genau Bitcoins eigentlich sind und wie man zu ihnen kommt.

Würde man sich das Internet als geografisches Land vorstellen, dann wären Bitcoins die Währung mit der man aktiv am Zahlungsgeschehen teilnehmen kann. Es handelt sich hier um vollständig digitales Geld. “Niemand ‘besitzt’ oder kontrolliert das Bitcoin-Netzwerk. Es ist ein Netzwerk, das unter seinen Usern verteilt wird. Das bedeutet, dass jeder im Netzwerk alle Informationen hat. Dadurch wird der Bedarf eines zentralen Server eliminiert”, so Victor Cazacu, Board Member der Fundatia Bitcoin Romania, eine Organisation, die zur Aufklärung von Bitcoins beiträgt.”Würde eine herkömmliche Bank so funktionieren, gäbe es eine identische Kopie aller Transaktionen sowie auch der Kunden-Datenbank auf allen Computern jedes Bankkunden”.

Aus der User-Perspektive ist der Umgang mit Bitcoins nicht mehr als ein Computerprogramm oder eine App mit dem Nutzern die Organisation des Zahlungsmittel ermöglicht wird. Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man zu Bitcoins kommt. Einerseits kann man, Waren und Dienstleistungen in einem Shop verkaufen oder als Händler Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren. Andererseits kann man Bitcoins auf Marktplätzen im Internet kaufen. Spezielle Börsen bieten aktuelle Tauschkurse. Und dann gibt es noch die Möglichkeit, Bitcoins selbst zu erzeugen. Beim “Mining” bearbeiten Nutzer Transaktionen und “verdienen” damit Bitcoins. Man stellt dabei die Kapazität seine Rechners zur Verfügung, was viel Strom kosten kann. Die “erwirtschafteten” Bitcoins werden unter den beteiligten Rechnern verlost. Dies ist aber nicht allzu einfach: Man braucht eine gute Grafikkarte, viel Zeit und vor allem Glück – beinahe so wie die Goldschürfer in der Vergangenheit.

“Blockchain” ist das System dahinter. Hier werden alle Transaktionen gespeichert. Dadurch kann jeder Nutzer die Gültigkeit einer Buchung selbst überprüfen. Das bedeutet, dass jeder Bitcoin-Verwender die volle Kontrolle über seine Zahlungen behält. “Die wahre Innovation von Bitcoin ist das Protokoll, auf dem es beruht, nicht unbedingt seine Verwendung als Währung oder Geld. Es wurde so entwickelt, dass jeder im Netzwerk alle Informationen hat. Blockchain ist ein öffentliches Buchungssystem”, erklärt Cazacu. Sollten plötzlich 90 Prozent aller am Netzwerk beteiligten Computer wegfallen, bleibt das System dank den restlichen 10 Prozent intakt. Das Protokoll kann für eine Vielzahl von Applikationen genutzt werden. Überall, wo es kein zentrales Kontrollorgan geben muss. “Das Bitcoin-Protokoll ist quasi eine neue Schicht über das Internet, das Informationen dezentralisiert”.

Um ein Konto zu erstellen, muss man keine persönlichen Angaben machen. Man bekommt für seine “Wallet”, also seine virtuelle Geldbörse zwei Schlüssel. Einen privaten, damit der User sein “Konto” schützen kann und einen öffentlichen Schlüssel mit dem man Handel betreiben kann. Das kann man sich ähnlich wie beim Online Banking vorstellen. Wird der private Schlüssel hergegeben, kann das Konto leergeräumt werden.

Interessant ist, dass ab einer Gesamtsumme von 21 Millionen Bitcoins die Währung nicht mehr erzeugt wird. Die Anzahl neuer Bitcoins, die jährlich generiert wird, halbiert sich automatisch, dadurch soll der Wert kontinuierlich steigen. Die Nutzung an sich ist einfach, ähnlich einer Kredit- oder Debitkarte. Die Menschen stehen der Währung trotzdem skeptisch gegenüber. Der Preis eines Bitcoins wird von Angebot und Nachfrage bestimmt. Da es noch ein kleiner Markt ist, braucht es keine hohen Beträge, um den Preis zu heben oder u senken, weshalb er noch vielen Schwankungen unterliegt. Alleine im Januar 2015 schwankte der Preis zwischen 315 und 177 Dollar.

Für Bitcoin eine Plattform zu schaffen, was für Aktien die Wall Street ist und dabei reich zu werden, ist der Plan einiger Finanzhaie. Der New Yorker Barry Silbert ist neben den Winklevoss-Zwilligen einer der bekannten Verfechter einer regulierten Bitcoin-Börse. Die Geschwister, die Mark Zuckerberg vorwerfen, ihnen die Idee für Facebook gestohlen zu haben, tüfteln am gleichen Plan. Erst kürzlich wurde bekannt, dass die Bitcoin-Börse MyCoin in Hongkong schließt – und mit ihr verschwinden auch die rund 342 Millionen Euro. Da virtuelle Währungen keiner Regulierung unterliegen, sind die Anleger vor Vorlusten auch nicht geschützt. Darum war der Februar ein guter Monat für Bitcoin-Fans. Denn nun gibt es den weltweit ersten Bitcoin-Handelsplatz mit Anbindung ans klassische Bankensystem. Kunden der FIDOR Bank können auf Bitcoin.de Bitcoins per “Express-Handel” kaufen und verkaufen. Der Unterschied: Hier bleibt das Geld am eigenen Bankkonto liegen und ist dadurch geschützt.

In Österreich kann man Bitcoins inzwischen auch in rund 600 Trafiken erwerben. Außerdem gibt es einen ATM im Sektor5 in Wien. Liegt also die Zukunft des Geldes in bitcoins? “Ich denke, es gibt eine gute Chance, dass dies möglich ist. Über 100.000 Händler akzeptieren Bitcoins und die Unterstützung aus der Community ist groß. Natürlich könnte das System durch ein anderes ersetzt werden, aber dieses müsste nicht nur außerordentlich innovativ sein, es muss auch viel passieren, um Bitcoin tatsächlich gänzlich verschwinden zu lassen”, so Cazacu.

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Freundschaft, Freundschaft im Job
(c) Stock.Adobe/charmedlightph - Freundschaften am Arbeitsplatz können positive Effekte auslösen.

Liebeleien am Arbeitsplatz, Intimitäten auf Weihnachtsfeiern und Work-Husbands und -Wives sind ein längst bekanntes Metier der Arbeitswelt. Was aber kaum thematisiert wird, sind Freundschaften im Job. Dies hat nun der willhaben-Jobmarktplatz geändert und 1.050 User:innen zum Thema “Freundschaft am Arbeitsplatz” befragt.

Team-Building für Freundschaften hilfreich

Aus der Umfrage lässt sich herauslesen, dass drei Viertel der Arbeitnehmer:innen in ihrem derzeitigen Job Freundschaften geschlossen haben – konkret meinten 10,2 Prozent “eine” und 66,5 Prozent “mehrere” Freundschaft(en) über ihre Arbeit gefunden zu haben. Als besonders gesellig erweisen sich dabei Kärntner:innen, Steirer:innen und Wiener:innen.

Um Kolleg:innen näher kennenzulernen, zeigten sich vor allem vom Arbeitgeber oder Arbeitgeberin organisierte Team-Building-Maßnahmen und gemeinsame Unternehmungen hilfreich. Mit 58,1 Prozent hat mehr als die Hälfte der Befragten den Eindruck, dass Freundschaften bei ihrem derzeitigen Job gefördert werden.

Das Feierabend-Getränk

Auf der anderen Seite ist es aber auch das ein oder andere Feierabend-Getränk, das aus Arbeitskolleg:innen Freund:innen werden lässt. Auch hier sind es etwa drei Viertel der Befragten, die der Thematik positiv gegenüberstehen. Im Detail empfinden es 22,1 Prozent als “sehr angenehm” und wichtig für den Teamgeist und weitere 51 Prozent als “eher angenehm”. Dem gegenüber steht jedoch etwa ein Viertel der willhaben-Nutzer:innen, die mit “eher unangenehm, ich nehme selten teil” geantwortet haben oder solche Aktivitäten überhaupt vermeiden.

Bemerkenswert ist zudem, dass nicht nur der direkte Kontakt Freundschaften fördern kann. In Zeiten der Digitalisierung spielen sie sich zu einem gewissen Teil in den sozialen Netzwerken ab. Ein Viertel der Befragten nimmt eine Anfrage immer an, wenn sich ein/e Arbeitskolleg:in in den sozialen Medien vernetzen will. Weitere 52,5 Prozent “nehmen die Anfrage an, wenn sie sich mit der Person gut verstehen”. 11,3 Prozent nutzen keine sozialen Netzwerke.

Bei Vorgesetzten sieht die Sache jedoch etwas anders aus. Arbeitnehmer:innen zeigen sich hier aufgeschlossen, wenn auch etwas zögerlicher. Während die überwiegende Mehrheit offen ist, Führungspersonal auf Instagram und Co. zu adden, ist der Anteil jener, die dies eher bzw. gänzlich ausschließt, mit 29,3 Prozent merklich höher als bei Kolleg:innen, die sich beruflich auf derselben hierarchischen Ebene befinden.

Folgen der Freundschaft

Doch was sind die Folgen davon, sich mit Kolleg:innen zu befreunden? Am häufigsten genannt wurden dabei “besserer Teamzusammenhalt” (77,4 Prozent), “mehr Spaß während des Arbeitstages” (77,2 Prozent) sowie “höhere Zufriedenheit und Wohlbefinden bei der Arbeit” (72,4 Prozent). Gefolgt von zwei Faktoren in puncto Produktivität, nämlich “schnellere Problemlösung durch gegenseitige Unterstützung” (63,9 Prozent) und “erhöhte Motivation” (57,5 Prozent).

Als Kehrseite der Medaille und als Problemfall wird die Bevorzugung einzelner Kolleg:innen (51,6 Prozent) genannt, auch “Schwierigkeiten, berufliche und persönliche Grenzen zu wahren” (44,8 Prozent) sowie “Ablenkung und reduzierte Produktivität” (40,3 Prozent) werden hier als Nachteil angeführt.

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