29.11.2017

Bitcoin knackt die 10.000 Dollar-Marke – eine Analyse

Es war in den vergangenen Wochen bereits absehbar. Nun ist es passiert. Die Kryptowährung Bitcoin hat die 10.000-Dollar-Marke erreicht - und steigt weiter.
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(c) fotolia.com - shurchkov

Seit Jahresbeginn 2017 hat sich der Wert der Kryptowährung Bitcoin mehr als verzehnfacht. Nun wurde auch die nächste “magische” Marke geknackt. Über 10.000 Dollar bekommt man seit gestern für einen Coin auf den Trading-Börsen der Welt. Seitdem ist der Kurs sogar nochmal auf über 11.000 Dollar angestiegen – und es geht weiter.

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“Wir sollten Bitcoin endlich ernst nehmen!”

Die Kryptowährung scheint damit, trotz dauernder Warnungen von Experten (vorwiegend aus der Old Economy) und trotz einiger Abspaltungen in Form von “Hard Forks” in den vergangenen Monaten unaufhaltbar. Im Fortune Magazine wird der Hedge-Fonds-Milliardär Michael Novogratz zitiert, der die 10.000er-Marke für 2017 vorausgesagt hatte und für 2018 einen Anstieg auf 40.000 Dollar erwartet. Das Magazin t3n kommentiert das Knacken der Marke: “Wir sollten Bitcoin endlich ernst nehmen!” – Der Appell richtet sich freilich an die Vertreter von Notenbanken und anderen etablierten Institutionen, die die Kryptowährung nicht erst seit ihrem aktuellen Höhenflug abtun.

Zahlungsmittel, Wertaufbewahrungsmittel und Recheneinheit?

Und abtun kann man Bitcoin wohl tatsächlich nicht mehr. Die Frage, die man allerdings stellen muss ist, wozu das Flagschiff des Kryptobereichs eigentlich taugt. Denn die Bedenken der Noten-Banker sind nicht aus der Luft gegriffen. Der österreichische Nationalbank-Gouverneur Ewald Nowotny mag die Medien mit eher plumpen Warnungen vor dem Risiko durch Volatilität versorgen. Seine Deutschen Kollegen Carl-Ludwig Thiele und Martin Diehl bringen aber Argumente, die bedacht werden müssen. “Bitcoin erfüllt bislang keine der drei Geldfunktionen im ökonomisch relevanten Maße, weil es nicht über eine Nische hinausreicht und extrem wertinstabil ist”, ließen sie kürzlich wissen. Denn eine Währung müsse als Zahlungsmittel, als Wertaufbewahrungsmittel und als Recheneinheit genutzt werden können.

Die Krux mit den Transaktionen pro Sekunde

Tatsächlich ist Bitcoin zwar sehr wohl eine Wertanlage (Die Kursgewinne sprechen für sich). Von einem Wertaufbewarungsmittel kann man aber bei der Volatilität nicht sprechen. Auch der Aspekt “Recheneinheit” fällt bei Kursschwankungen von mehreren Hundert Dollar am Tag definitiv weg. Die Kategorie “Zahlungsmittel” bietet aber die größte Hürde. Denn obwohl Startups wie TenX mit ihren Debit Card-Systemen inzwischen Wege gefunden haben, Kryptowährungen zum tatsächlichen Zahlen zu nutzen, bleibt im Hintergrund ein riesiges technisches Problem bestehen. Über die Bitcoin-Blockchain können nach wie vor weltweit nur eine Handvoll Transaktionen pro Minute ausgeführt werden. Die “Soft Forks” – Software-Updates der vergangenen Monate haben die Situation zwar verbessert. Von hunderttausenden Transaktion pro Sekunde, wie bei Kreditkartenanbietern, ist man aber noch Meilen weit entfernt.

+++ “Kreis-System”: Wie Anleger mit ICOs abgezockt werden +++

Zugpferd Bitcoin holt Stärke aus Mainstream

Bei der Ethereum-Blockchain, über die auch die meisten Altcoins laufen, ist die Situation nicht viel besser. Dennoch wird von Experten aus der Szene immer wieder die technische Überlegenheit der Blockchain herausgestrichen. Auf einschlägigen Trading-Plattformen ist daher immer weniger von Bitcoin die Rede. Dort setzt man – trotz der enormen Kursgewinne – inzwischen tendenziell auf andere Coins. Zugpferd Bitcoin bekommt seine Stärke eher dadurch, dass es inzwischen im Mainstream angekommen ist und von Menschen gehalten wird, die mit dem Krypto-Bereich sonst wenig am Hut haben.

Mining als heikles Thema

Nicht nur bei Bitcoin, sondern auch bei Ethereum dräut aber noch ein weiteres heikles Thema am Horizont. Das Mining, also die Generierung der Coins (sehr vereinfacht ausgedrückt – mehr hier), verbraucht weltweit Unmengen an Strom. Inzwischen betrage der Energiebedarf 0,12 Prozent des weltweiten Verbrauchs, war kürzlich in internationalen Medien zu lesen. Das entspreche dem Energie-Konsum Dänemarks. In der Mining-Hochburg China wird dafür vielfach Strom aus schlecht oder nicht gefilterten Kohlekraftwerken genutzt.

Neuer “Proof” gegen unnötigen Stromverbrauch?

Die immer steigende “Mining-Difficulty”, die zu ständig wachsendem Stromverbrauch führt, ist dabei künstlich generiert. Durch das “Proof of Work”-System werden die Rechenoperationen, die zur Erstellung einer Block-Verschlüsselung (Hash) gebraucht werden, bei festgelegten Etappen, erschwert. Eigentlich wäre für die reine Verschlüsselung der Blöcke nämlich nur sehr wenig Rechenleistung notwendig. Der Modus führt nicht nur dazu, dass Mining immer weniger rentabel wird. Auch gerät es aus der Umweltschutzperspektive immer mehr in Kritik. (Auch Green-Mining-Konzepte können daran nicht viel ändern). Andere “Proof”-Systeme ohne künstlich gesteigertem Stromverbrauch bekommen nun immer mehr Aufmerksamkeit. Sie könnten mit ihren eigenen Chains und Coins auf Dauer die derzeit großen Blockchains ablösen.

Wollen wir Bitcoin tatsächlich als Zahlungsmittel?

Und dennoch. Bitcoin steigt und steigt. Und das Ende ist, auch wenn es laufend heraufbeschworen wird, nicht abzusehen. Wer vor einem Jahr investiert hat, hat sein Geld mehr als verzehnfacht. Wer vor einem halben Jahr investiert hat, hat es etwa verfünffacht und wer vor einem Monat investiert hat, hat es immerhin noch vereineinhalbfacht. Das heißt, auch wer jetzt investiert könnte noch eine im Vergleich zu klassischen Finanzprodukten unglaubliche Rendite herausbekommen. Bei all dem Hype müssen wir aber Fragen: Wollen wir Bitcoin irgendwann tatsächlich als Zahlungsmittel verwenden? Oder lassen wir es einfach das sein, was es im Moment ist – eine volatile Wertanlage.

+++ Regeln, Verbote, Warnungen: Ist die wilde Zeit von Bitcoin bald vorbei? +++


Disclaimer: Dieser Beitrag entstand in redaktioneller Unabhängigkeit mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) der Republik Österreich.

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The team around Redeem Solar Technologies Co-Founder Florian Ehrlich-Sommer benefited from the aws First International Incubator

Austria is increasingly positioning itself as an international hub for innovative entrepreneurs. A significant contributor to this development is the aws First Incubator, which will kick off a new round with a special focus call for international founders in spring 2025. This program, run by the Austria Wirtschaftsservice (aws), is designed for startup founders and founding teams, and students who want to establish a startup in Austria or have recently done so.

The aws First Incubator offers a combination of financial support, targeted mentoring, and a dynamic network – a package that helps international founders integrate into Austria’s vibrant startup ecosystem.

Financial Support for Early-Stage Startups

Financial barriers are among the biggest challenges for early-stage founders. The aws First Incubator addresses this by providing monthly personnel cost subsidies and grants for project, rental, and travel expenses. This financial support allows founders to focus fully on developing their business ideas.

However, the program goes beyond financial aid. It offers a comprehensive package of workshops, project-specific mentoring, and specialized coaching sessions. These resources ensure that startups receive not only financial support but also strategic and operational guidance.

Knowledge Transfer Through Practical Workshops

The program’s workshops deliver targeted knowledge on topics critical to startups, such as business model development, marketing strategies, patent law, and funding planning. The practical approach ensures that the content is directly tailored to the needs of the founders.

A key highlight of the program is the direct access to experts and mentors who share their years of experience in the startup and business world. This individualized support helps participants overcome specific challenges and refine their business ideas.

Success Story: Redeem Solar Technologies

An example of the program’s success is the startup Redeem Solar Technologies. Founded by Florian Ehrlich-Sommer (COO) and his international team, the company develops photocatalytic reactors for sustainable hydrogen production. Ehrlich-Sommer explains how the program helped his team sharpen their vision and gain new perspectives: “Interacting with founders from different industries and countries gave us fresh perspectives and helped refine our business model. As engineers, we tend to communicate in technical language. Through the program, we learned to present our idea clearly and understandably.”

The international team of Redeem Solar Technologies | (c) Redeem Solar Technologies

Redeem Solar Technologies uses light energy to enable chemical reactions, in order to produce hydrogen in an environmentally friendly way. The startup’s solutions are particularly relevant to the pharmaceutical and fine chemicals industries. Through the aws program, the team not only secured financial support but also made valuable connections in the Austrian startup scene.

Interdisciplinary and International Exchange

One of the most significant benefits of the aws First Incubator’s special international call is the interdisciplinary and international exchange. The participating teams come from various industries – from software startups to sustainability technologies and innovative food products. This diversity allows founders to gain insights beyond their own fields and learn from each other.

Ehrlich-Sommer highlights this exchange as a critical factor: “It was fascinating to talk to founders developing completely different solutions. This helped us question and improve our own approaches.”​

Program Structure

The program lasts up to 12 months and includes regular workshops and coaching sessions. Participants meet in Vienna to attend these sessions and learn from experts. Teams rooted outside the city will need to commute to attend the program. This, however, is far worth the effort, as co-founder Ehrlich-Sommer emphasizes: “Being in Vienna helped us get to know the local startup scene and establish valuable connections.”

An essential part of the program is the intensive selection process. During this phase, founders work with mentors and experts to refine their ideas and prepare for the program. This preparation is crucial for consecutive success.

Austria as a Startup Hub for International Founders

The aws First Incubator plays a significant role in positioning Austria as an attractive destination for international founders. The combination of financial support, targeted knowledge transfer, and a dynamic network creates optimal conditions for innovative business ideas.

The program not only supports the individual development of participating startups but also strengthens Austria’s startup ecosystem as a whole. International founders bring new impulses, ideas, and perspectives to Austria, helping to enhance the country’s innovation potential.

Applications for 2025

The next round of the aws First Incubator’s international call starts in spring 2025. Founders with an international team who want to establish their startup in Austria or have recently done so should not miss this opportunity. Applications will soon be open – a chance that could be a crucial step for a startup’s future.

For more information and application details, visit the official aws First Incubator website.


* Der Beitrag entstand in Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice (aws)

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