03.03.2022

BirdShades: Was ein steirisches Vogelschutz-Startup und Weltraumtechnologie gemeinsam haben

Das Leobener Startup BirdShades entwickelte eine transparente Fensterfolie, die Glas für Vögel sichtbar macht. Das Startup setzt dabei unter anderem auf Erkenntnisse aus dem Weltall.
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kooperation

Weltweit sterben Milliarden an Vögel aufgrund von Kollisionen mit Glas. Abgesehen von den massiven Auswirkungen auf ganze Vogelpopulationen und die Biodiversität, hat dieses Artensterben auch Auswirkungen auf Gebäudeeigentümer, da die Gesetzeslage zunehmend global strenger wird.

Birdshades entwickelt Folie

Aktuell gibt hocheffektive Produkte auf dem Markt. Diese müssen allerdings flächendeckend aufgebracht werden und beeinflussen so die Ästhetik von Glas massiv. Die bekannten Greifvogel-Sticker beispielsweise wirken nur, wenn man sie mit einem Abstand von maximal einer Handfläche flächendeckend auf die Glasfläche aufbringt. BirdShades aus Leoben hingegen entwickele eine Fensterfolie, die für das menschliche Auge unsichtbar, für Vögel hingegen hoch-effektiv ist. Die Idee basiert auf dem Vermögen vieler Vogelarten, UVA-Bereiche von Licht wahrnehmen zu können

(c) Birdshades

Erkenntnisse aus der Weltraumtechnologie

BirdShades entwickelt eine Fensterfolie, welche für das menschliche Auge unsichtbar, für Vögel hingegen hoch-effektiv ist. Die Idee basiert auf dem Vermögen vieler Vogelarten, UVA-Bereiche von Licht wahrnehmen zu können. Wesentlich für die Entwicklung der Folie sind die Erkenntnisse der Weltraumtechnologie: starke UVA-Strahlung im Weltall ist für die Haltbarkeit von Materialien eine Herausforderung. Die Lösungen hierfür, die ursprünglich für die Weltraumtechnologie erforscht wurden, werden nun im Rahmen eines Tech-Transfers für die Integration in die BirdShades Vogelschutzfolie evaluiert. Erste Studien belegen die hohe Wirksamkeit zur Vermeidung von Vogelschlag. Diesen Herbst hat BirdShades erfolgreich seine erste Großproduktion produziert, welche derzeit an Pilotkunden im B2B Bereich verkauft wird.

BirdShades wurde 2019 im Zentrum für angewandte Technologie in Leoben gegründet. Das Team besteht aus engagierten Biolog:innen und Materialwissenschaftlern und verfolgt das große Ziel, Optionen für angewandten Artenschutz direkt vor der eigenen Haustüre (bzw. Glasscheibe) zu bieten. Mehr über die Gründeridee und die bisherige Finanzierung könnt ihr hier nachlesen.


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Die Projektpartner:innen: von TU Wien, Forschung Burgenland. KEBA und kW-Soltions | (c) kW-Solutions

Bidirektionales Laden eröffnet für E-Autos weitreichende Möglichkeiten, die weit über die klassische Nutzung als Fortbewegungsmittel hinausgehen. Mit dieser Technologie können Elektrofahrzeuge nicht nur Energie aus dem Netz beziehen, sondern auch gespeicherten Strom wieder zurückspeisen. Dadurch werden sie zu mobilen Energiespeichern, die flexibel in verschiedene Szenarien eingebunden werden können – so zumindest in der Theorie. In der Praxis ist bidirektionales Laden in Österreich jedoch noch Zukunftsmusik. Ein neues Forschungsprojekt, an dem das Wiener Startup kW-Solutions beteiligt ist, möchte das nun ändern.

Bidirektionales Laden: Innovationsbedarf in Österreich

Das von der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) unterstützte Projekt Interoperable Communication for Bidirectional Charging (ICBC) hat sich zum Ziel gesetzt, die technischen und formalen Hürden von bidirektionalem Laden zu überwinden.

kW-Solutions-Gründer Korbinian Kasinger erläutert: “Es braucht jemanden, der den Vehicle-to-Grid-Prozess in Österreich durchmoderiert – sowohl technisch als auch formell“, so Kasinger​. Eine Herausforderung ist etwa die Zertifizierung des zurückgespeisten Stroms. “Bei einer PV-Anlage weiß man, dass es Grünstrom ist. Bei Autobatterien ist das nicht so einfach”, so der Gründer.

Technologisch ermöglicht es der Vehicle-to-Grid-Prozess (V2G), Strom aus der Batterie zu entnehmen und zurückzuverkaufen oder dem Regelenergiemarkt zur Verfügung zu stellen. Das ICBC-Projekt soll genau diese Möglichkeiten ausloten und zur Marktreife bringen​.

Das Konsortium hinter ICBC

Hinter dem ICBC-Projekt steht ein Konsortium aus kW-Solutions, der Technischen Universität Wien (TU Wien), Forschung Burgenland und KEBA​. Während die TU Wien für die Entwicklung von Kommunikationsschnittstellen sorgt, untersucht Forschung Burgenland die ökonomischen Vorteile von V2G. KEBA bringt seine Expertise in der Entwicklung von Ladeinfrastruktur-Hardware ein​.

kW-Solutions selbst arbeitet an einer flexiblen Software-Architektur, die V2G-Technologie effizient ins bestehende Netz integrieren soll. Das 2021 gegründete Startup hat sich auf die Bereitstellung intelligenter Ladelösungen für Elektrofahrzeuge spezialisiert.

Ein zentrales Produkt ist die Energiemanagement-Software “Charly”, die speziell für Mehrparteienanlagen entwickelt wurde, um ein effizientes Lastmanagement und eine automatisierte Verrechnung zu ermöglichen. 2023 konnte das Startup eine sechsstellige Finanzierungsrunde abschließen und FSP Ventures für sich gewinnen (brutkasten berichtete). Das Family Office ist an zahlreichen bekannten österreichischen Startups beteiligt, darunter Woom, Agrobiogel, Ecop Technologies oder Swimsol.

Pilotprojekte als nächster Schritt

Das ICBC-Projekt ist auf zwei Jahre angelegt und soll erste Antworten auf diese Fragen liefern. “In ein bis zwei Jahren werden wir valide Pilotprojekte in Österreich starten“, so Kasinger​. Ein flächendeckender, standardisierter Einsatz von V2G könnte allerdings noch drei bis fünf Jahre dauern​.

Das ICBC-Projekt legt laut Kasinger großen Wert auf praxisnahe Lösungen. In sechs Arbeitsbereichen werden nun Use-Cases, Schnittstellen und Systemarchitekturen entwickelt, um die Marktfähigkeit sicherzustellen​. Bidirektionales Laden könnte laut dem Gründer für Österreich nicht nur die Elektromobilität attraktiver machen, sondern auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.


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