12.04.2021

Biogena will 5,8 Mio. Euro über Emission neuer Aktien aufnehmen

Der Salzburger Spezialist für Nahrungsergänzungsmittel ist über eine Investmentgesellschaft seit November indirekt an der Wiener Börse vertreten. Mit der Ausgabe neuer Aktien sollen nun knapp 5,8 Mio. Euro aufgenommen werden.
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Biogena ist ein Spezialist für Nahrungsergänzungsmittel
Die Biogena Group Invest AG ist an der Biogena-Gruppe beteiligt. | Foto: Biogena

Die Salzburger Biogena Group ist nach eigenen Angaben Österreichs Marktführer bei Nahrungsergänzungsmitteln – und über die Investmentgesellschaft Biogena Group Invest AG seit November seit vergangenem November indirekt an der Wiener Börse vertreten. Diese Gesellschaft will sich nun durch die Ausgabe neuer Aktien frisches Kapital holen – und in ein höheres Segment wechseln.

Die Bezugsfrist ist am heutigen Montag gestartet und läuft noch bis 26. April. Bis dahin können Bestandsaktionäre die neuen Aktien zum Bezugspreis von 2,90 Euro erwerben. Alle Aktien, die nicht von Bestandsaktionären gekauft werden, werden dann bis 29. April an übrige Anleger zugeteilt. Neuinvestoren können ebenfalls bereits jetzt Order dafür erteilen.

Kapitalerhöhung soll 5,79 Mio. Euro einbringen

Insgesamt werden 1.995.000 Aktien angeboten. Mit der Kapitalerhöhung sollen also knapp 5,79 Mio. in die Kassen der Investmentgesellschaft gespült werden. Das endgültige Volumen der Kapitalerhöhung wird nach Ablauf der Bezugsfrist und Durchführung der Privatplatzierung voraussichtlich am 30. April 2021 festgelegt. Die neuen Aktien sollen dann ab 6. Mai handelbar sein.

Investoren beteiligen sich mit der Kapitalerhöhung nicht direkt an Biogena – sondern eben an der börsennotierten Biogena Group Invest AG. Dieser gehören 1,857 Prozent der Biogena Group Invest GmbH & Co KG, die wiederum 100 Prozent an der Biogena GmbH & Co KG hält, in der ein Großteil des operativen Geschäfts der Gruppe liegt. Das frische Kapital soll nun dazu verwendet werden, den Anteil der Invest-AG um bis zu 2 Prozentpunkte auf knapp 4 Prozent aufzustocken.

Marktkapitalisierung bei 7 Mio. Euro

Aktuell wird die Aktie des Biogena Group Invest AG an der Wiener Börse mit 3,50 Euro gehandelt. Der Börsenwert der Gesellschaft liegt damit bei 7 Mio. Euro. Gestartet war die Aktie vergangenen Herbst am 27. November bei 1,8124 Euro. Zwischenzeitlich war sie sogar bis auf 6,84 Euro gestiegen. Die Aktie notiert derzeit im Segment “direct market”. Im Zuge der Kapitalerhöhung soll sie jedoch ins das höhere “direct market plus”-Segment wechseln. Auch dies soll mit 6. Mai geschehen, wie auf brutkasten-Anfrage vom Unternehmen bestätigt wurde.

Die Biogena Group ist eine operativ tätige Unternehmensgruppe im Bereich Nahrungsergänzungsmittel, an der die Biogena Group Invest AG beteiligt. Die Gruppe beschäftigt rund 370 Mitarbeiter. Für das erste Quartal (Oktober bis Dezember 2020) des laufenden schiefen Geschäftsjahres 2020/21 meldete die Biogena Group Invest GmbH & Co KG und deren Konzerngesellschaften einen Umsatz von 15,5 Mio. Euro (+27 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres) sowie einen Gewinn für Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 3,3 Mio. Euro (+120 Prozent).

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Der vegane „Camembert“ des Wiener Startups Freundeskreis ist seit Juni dieses Jahres in ausgewählten veganen Supermärkten erhältlich. Co-Gründerin Mona Heiß gibt im Interview mit brutkasten einen Einblick in die nächsten Schritte des Unternehmens.
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Das „Kernteam“: Leo Sulzmann, Mona Heiß und Markus Korn. (c) Freundeskreis

Käsealternativen aus Cashewnüssen, Mandeln, Soja oder Erbsenprotein: Der Markt für Käseersatzprodukte erlebt derzeit eine Hochphase. Auch das Startup Freundeskreis hat es sich zur Mission gemacht, mit seinem pflanzlichen „Cam-mhh-berta“ die Käsewelt zu transformieren. Anstelle von Milchkulturen, die in herkömmlichem Camembert verwendet werden, setzt das Unternehmen auf eine untypische Zutat: Marillenkerne – ein Nebenprodukt der heimischen Obstindustrie.

Ende letzten Jahres konnte Freundeskreis eine Förderung von 400.000 Euro von der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft (aws) sichern – brutkasten berichtete. Mit dieser Förderung bauten sie nicht nur ihre Produktion aus, sondern brachten auch ihren veganen „Cam-mhh-berta“ erfolgreich auf den Markt. Im Interview mit brutkasten berichtet Co-Gründerin Mona Heiß über die Fortschritte des Startups und die Pläne für die Zukunft.

Freundeskreis wird mit weiteren 97.000 Euro gefördert

Seit Juni dieses Jahres ist der pflanzliche “Cam-mhh-berta” in ausgewählten Bio-Supermärkten in Wien erhältlich: Pepper & Ginny (1010), Maran Vegan (1060) und Markta (1090). Das Feedback ist vielversprechend: Nach Unternehmensangaben wurden in den ersten vier Monaten bereits rund 1.000 Stück verkauft.

Nur wenige Monate nach der aws-Förderung konnte sich Freundeskreis eine weitere finanzielle Unterstützung sichern: Die Wirtschaftsagentur Wien stellte über die Förderschiene “Produktion” dem Startup rund 97.000 Euro zur Verfügung. Wie Co-Gründerin Mona Heiß im Interview mit brutkasten verrät, soll das Geld in eine neue Pilot-Käsefabrik in Wien-Penzing fließen, die zugleich als zukünftiger Firmenstandort dienen wird.

Bisher finanziert sich Freundeskreis ausschließlich über Fördermittel. Für die kommenden Monate plant das Team jedoch eine Finanzierungsrunde im Frühjahr, um Investor:innen zu gewinnen und das Wachstum des Startups weiter voranzutreiben.

Marillenkerne liefert Cremigkeit und gesunde Nährstoffe

Freundeskreis entwickelte eine pflanzliche Käsealternative, die primär aus Marillenkernen besteht: den „Cam-mhh-berta“. Laut dem Unternehmen ist dieser geschmacklich und in der Konsistenz kaum von herkömmlichem Camembert zu unterscheiden. Der Grund liege in den Eigenschaften der Marillenkerne, die reich an Proteinen und ungesättigten Fettsäuren sind. Diese Nährstoffe sorgen demnach nicht nur für gesundheitliche Vorteile, sondern tragen auch maßgeblich zur cremigen Textur bei, erklärt Heiß.

Die Produktion des „Cam-mhh-berta“ erfolgt in „traditioneller Handarbeit“ auf einem Bauernhof im Wienerwald, in einer ehemaligen Käserei. Dabei setzt Freundeskreis auf dasselbe Verfahren, das auch bei der Herstellung von Kuhmilchkäse Anwendung findet. Das Ergebnis sei ein Käse, der sich durch “Cremigkeit, Nachhaltigkeit und Tradition” auszeichnet.

“Cam-mhh-berta” besteht nur aus vier Zutaten

Das Besondere an der Käsealternative sind die Marillenkerne, die als Hauptzutat dienen. Diese fallen normalerweise als Abfall- oder Nebenprodukt der Saft- und Marmeladenproduktion an. Freundeskreis bezieht die Kerne von regionalen Lieferanten, darunter das niederösterreichische Scaleup Kern Tec – brutkasten berichtete. Aus den Marillenkernen wird durch ein speziell entwickeltes Verfahren eine milchige Flüssigkeit gewonnen, die mithilfe von Reifekulturen, veganen Enzymen und Mikroorganismen zum „Cam-mhh-berta“ verarbeitet wird. Die Käsealternative kommt mit nur vier Zutaten aus: Marillenkerne, Salz, Wasser und vegane Reifekulturen.

Ein kritischer Punkt bei der Verarbeitung von Marillenkernen ist die darin enthaltene Blausäure, die gesundheitsschädlich sein kann. Hier hat Gründer und Forscher Leo Sulzmann ein spezielles Verfahren entwickelt, um die Blausäure auf natürliche Weise abzubauen.

Freundeskreis-Team wächst

Hinter dem Food-Startup Freundeskreis stehen Forscher und Geschäftsführer Leonhard Sulzmann sowie Co-Gründerin Mona Heiß. Während Sulzmann sich auf die wissenschaftlichen und technologischen Aspekte konzentriert, verantwortet Heiß die Kreativdirektion und den Markenaufbau. Zum Kernteam gehört außerdem Sales- und Operations-Verantwortliche Markus Korn. Mittlerweile zählt das Team sechs Mitglieder, die gemeinsam am weiteren Ausbau der Marke Freundeskreis arbeiten.

Zukünftig sollen mehr vegane Käsealternativen auf den Markt kommen

Freundeskreis arbeitet aktuell an der Entwicklung weiterer veganer Käsealternativen. Bereits Anfang nächsten Jahres soll eine vegane „Frischkäsevariante“ auf Basis der Marillenkerne auf den Markt kommen. Doch das ist nicht alles: Eine weitere Produktreihe ist bereits in Planung. Co-Gründerin Mona Heiß verrät, dass es sich dabei voraussichtlich um ein Produkt handeln werde, das speziell zum Backen geeignet sei. Langfristig will das Startup außerdem auch einen veganen „Hartkäse“ anbieten. Die Herstellung dieses Produkts ist jedoch komplexer, da es aufgrund des verwendeten Verfahrens eine bestimmte Zeit für die Reifung benötigt.

In den kommenden Wochen soll außerdem ein Online-Shop live gehen, über den die Produkte von Freundeskreis direkt bestellt werden können. Diese Plattform wird zunächst als Testversion betrieben, um herauszufinden, wie gut sich die Produkte für den Direktvertrieb eignen. Geplant ist dabei ein Modell, bei dem die Käsealternativen erst auf Bestellung und nicht auf Vorrat produziert werden. Weiter in die Zukunft gedacht, kann sich das Startup auch den Vertrieb in Supermärkten vorstellen.

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