17.03.2022

Biogena steigt bei Bio-Pilz-Produzenten aus NÖ ein – Fleischvermeidung als Ziel

Die Biogena Gruppe rund um Albert Schmidbauer beteiligt sich an Vitus Bio-Edelpilze mit Sitz im niederösterreichischen Perschling. Das Ziel ist die Fleischvermeidung.
/artikel/biogena-beteiligung-pilze
Biogena
Biogena Gründer und Eigentümer Albert Schmidbauer | (c) Biogena/Schwammerlprinzen GmbH

Wer sich mit Food-Startups, pflanzlicher Ernährung oder Future Food in Österreich beschäftigt, kommt um einen Namen nicht herum. Die Rede ist von Albert Schmidbauer, der 2006 die Biogena-Gruppe gegründet hat. Das Unternehmen ist mittlerweile hierzulande Marktführer für therapiebegleitenden Mikronährstoffe.

Biogena gilt darüber hinaus in Österreich als einer der aktivsten Investoren im Food-Startup Bereich. Bereits in der Vergangenheit erfolgten zahlreiche Beteiligungen. Dazu zählen unter anderem das Wiener Startup Zirp, das Österreichs ersten Insekten-Burger auf den Markt gebracht hat, oder Neoh, das mit seinen süßen Snacks und der Zuckerersatz-Formel “Enso” international expandiert.

Indoor Produktion von Bio-Edelpilzen in Niederösterreich

Wie Biogena bekannt gab, erfolgte nun die nächste Beteiligung – konkret an Vitus Bio-Edelpilze mit Sitz in Perschling im Bezirk Sankt Pölten. Das Unternehmen, hinter dem die Schwammerlprinzen GmbH rund um Gründer und Geschäftsführer Martin Doppler steht, hat sich auf die Indoor-Produktion von biologischen Shiitake, Austernpilzen und Kräuterseitlingen spezialisiert. Pro Woche werden am niederösterreichischen Standort rund fünf Tonnen Pilze produziert, die per Hand geerntet, verpackt und anschließend an Märkte sowie Küchen in der Region geliefert werden.

Für die Aufzucht wird ein eignes Substrat verwendet, das aus Mehrweg-Materialen besteht. Dazu zählt in erster Linie Sägemehl, das ein Nebenprodukt der holzverarbeitenden Industrie ist. Herzstück des Unternehmens bilden die sogenannten Kulturkammern, in denen die Bio-Edelpilze heranwachsen. Erst 2019 errichtete das Unternehmen hierfür eine neue Produktionsanlage.

(c) Schwammerlprinzen GmbH

Beteiligung und Positionierung im Bereich Future Food

Über die Höhe des Investment der Biogena-Gruppe wurde Stillschweigen vereinbart. Auf Rückfrage des brutkasten bestätigt Biogena COO Stefan Klinglmair allerdings, dass es im Zuge der Beteiligung eine enge Zusammenarbeit im Bereich des Vertriebs geben soll. Zudem wolle man sich auch aktiv mit dem eigenen Know-How einbringen, wobei die Unterstützung in erster Linie über das Biogena Netzwerk und die Expertise im Bereich der Digitalisierung erfolgen soll.

Mittlerweile hat Vitus Edelpilze auch Pilz-Burger Patties im Programm. Die Patties kommen ganz ohne Fleischanteil aus und bestehen zum größten Teil aus Kräuterseitlingen. Pilze gelten als beliebter Fleischersatz, da sie reich an Protein, Aminosäuren und Ballaststoffen sind. “Die Pilz-Burger-Patties werden nachhaltig und CO2 schonend produziert. Das reiht sich aus unserer Sicht sehr gut in die Thematik Future Food ein, wobei wir so auch die Fleischvermeidung weiter vorantreiben können”, so Klinglmair.


Deine ungelesenen Artikel:
25.07.2024

ParaStruct: Wie ein Tiroler Startup die Bauindustrie mit 3D-Druck nachhaltiger machen möchte

Das Tiroler Startup ParaStruct hat sich der nachhaltigen Transformation der Bauindustrie verschrieben. Die 3D-Druck- und Recyclingtechnologien des Startups ermöglichen es, Bauteile vollständig kreislauffähig zu machen. Gründer und CEO Georg Breitenberger hat uns am Business Angels Summit in Kitzbühel mehr zu den nächsten Wachstumsschritten erzählt.
/artikel/parastruct-wie-ein-tiroler-startup-die-bauindustrie-mit-3d-druck-nachhaltiger-machen-moechte
25.07.2024

ParaStruct: Wie ein Tiroler Startup die Bauindustrie mit 3D-Druck nachhaltiger machen möchte

Das Tiroler Startup ParaStruct hat sich der nachhaltigen Transformation der Bauindustrie verschrieben. Die 3D-Druck- und Recyclingtechnologien des Startups ermöglichen es, Bauteile vollständig kreislauffähig zu machen. Gründer und CEO Georg Breitenberger hat uns am Business Angels Summit in Kitzbühel mehr zu den nächsten Wachstumsschritten erzählt.
/artikel/parastruct-wie-ein-tiroler-startup-die-bauindustrie-mit-3d-druck-nachhaltiger-machen-moechte
Gründer und CEO Georg Breitenberger am Business Angel Summit | (c) martin pacher / brutkasten

Die Zement-, Beton- und Bauindustrie zählt zu den CO2-intensivsten Industrien weltweit: Laut dem UN Global Status Report ist der Bau- und Gebäudesektor für rund 38 Prozent des globalen CO2-Aufkommens verantwortlich. Während die Nachfrage nach neuen Gebäuden und Infrastrukturen stetig wächst, verursacht die traditionelle Bauweise erhebliche ökologische Probleme. Ein Grund dafür ist der Mangel an kreislaufähigen Technologien, um Baureststoffe effizient zu recyceln und die Emissionen signifikant zu senken.

25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie

Mit ParaStruct ging 2021 ein Unternehmen aus Tirol an den Start, das künftig ungenützte Rohstoffe in der Bauindustrie nutzbar machen und eine Lösung zur nachhaltigen Transformation der Bauindustrie bieten möchte. “Parastructs 3D-Druck- und Recyclingtechnologien ermöglichen es, Bauteile vollständig kreislauffähig zu machen und dabei Kosten und den CO2 Fußabdruck zu senken”, so Gründer und CEO Georg Breitenberger.

Der gebürtige Südtiroler verfügt über 25 Jahre Erfahrung in der Bauindustrie. Bereits während des Bauingenieur-Studiums beschäftigte er sich mit 3D-Druckverfahren in der Bauindustrie. “In diesem Bereich wurden von mir verschiedene Leitprojekte in Ländern wie Taiwan, Schweiz, Deutschland und Italien entwickelt. Um meine Ziele noch besser zu erreichen, habe ich mich 2021 selbständig gemacht”, so der Gründer.

Das Gründungsteam (v. l.n.r. Georg Breitenberger, Freia Ruegenberg, Kilian Rießbeck) mit einem Mitarbeiter | (c) ParaStruct

Zunächst hat er sein Startup als Ein-Personen-Unternehmen (EPU) gegründet. Als er die Recyclingfähigkeit von mineralischen Bindemitteln untersuchen wollte, holte er sich mit Freia Ruegenberg und Kilian Rießbeck zwei weitere Expert:innen im Bereich der anorganischen Chemie als Gründungsmitglieder an Bord.

Die Entwicklung der Materialplattform von ParaStruct

Über die letzten zwei Jahre entwickelte Breitenberger gemeinsam mit seinem Team eine Materialplattform, die biogene und mineralische Reststoffe oder Abfallstoffe der Bauindustrie aufbereitet und durch digitale Fertigungsverfahren, wie 3D-Druck, wiederverwertet.

Konkret handelt es sich dabei um meist feinkörnige organische Materialen wie Holzmehl oder Sägespäne bzw. anorganische Schüttgüter. Diese Abfälle werden mit einem speziellen Bindemittel kombiniert, das wiederum wiederverwendbar ist.

“Bei industriellen Prozessen in der Holz oder Ziegelherstellung entstehen sehr große Mengen an feinkörnigen Abfällen. Das entspricht rund 30 Prozent der gesamten Abfallmenge. Über die Materialplattform bringen wir die Produktionsreststoffe mit den geeigneten Bindemitteln zusammen”, so der Gründer über die Lösung von ParaStruct.

Das 3D-Druckverfahren ist dabei eine Option, aber keine Notwendigkeit. So können die Abfallmaterialen auch konventionell verarbeitet werden. 3D-Druck bietet sich jedoch insofern an, als dass man funktionale und ästhetisch anspruchsvolle Bauteile herstellen kann.

Das Geschäftsmodell und erste zahlende Kunden

ParaStruct plant, seine Technologie durch Lizenzvergabe an bestehende Produzenten zu monetarisieren. Das Startup hat laut dem Gründer bereits 16 Letters of Interest von Unternehmen aus ganz Europa erhalten, die an den innovativen Recyclinglösungen interessiert sind. Zudem zählt das noch recht junge Unternehmen bereits erste zahlende Kunden aus der Stahl- und Betonfertigungsindustrie.

Die Biomaterialien sind vielfältig von der Bauindustrie bis zur Möbelindustrie einsetzbar. Hier handelt es sich um einen Hocker, der für ein italienisches Möbelcluster aus Altholz hergestellt wurde.

“Das Lizenzsystem ist variabel und die Partner können unterschiedliche Bausteine auswählen. Sie zahlen eine Einmalzahlung zu Beginn und eine laufende Lizenzgebühr von fünf Prozent auf den Umsatz”, so der Gründer.

Die Umstellung auf recycelbare Baumaterialien bietet laut Breitenberger enorme Vorteile, insbesondere in Ländern wie Dänemark und den Niederlanden, wo bereits Steueranreize für nachhaltige Bauweisen existieren. In diesem Kontext verweist der Gründer unter anderem auf den Markt für kreislauffähige Materialien. Dieser wird aktuell von der Unternehmensberatung Roland Berger auf 540 Milliarden Euro geschätzt, mit einem jährlichen Wachstum von zwölf Prozent.

Förderungen durch die Austria Wirtschaftsservice

Im Zuge des Aufbaus des Unternehmens wurde Breitenberger gemeinsam mit seinem Team von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) unterstützt. So konnte das Unternehmen über das Programm aws Preseed – Deep Tech eine Förderung an Land ziehen.

Im Modul Preseed – Deep Tech werden auf angewandter Forschung und Entwicklung basierende unternehmerische Vorgründungs- und Gründungsvorhaben unterstützt, die durch Erarbeitung eines ersten “proof of concept” bzw. eines Prototypen einer wirtschaftlichen Umsetzung zugeführt werden sollen.

“Durch die aws Preseed-Finanzierung war es möglich, ein qualifiziertes und spezialisiertes Team aufzubauen. Zudem diente sie uns als Referenz bei weiteren Fördergeldgebern im EU-Kontext und bei ersten Testkunden. Auch hat die Unterstützung bei der Strukturierung der Gründungsphase etliche Entscheidungen erleichtert”, so Breitenberger.

Fundraising und die weiteren Pläne von ParaStruct

Anfang Juli nahm Breitenberger am Business Angel Summit in Kitzbühel teil. Einmal pro Jahr treffen sich auf Einladung der Austria Wirtschaftsservice (aws) und der Standortagentur Tirol in dem bekannten Alpen-Städtchen dutzende Business Angels und Startup-Investor:innen zum Austausch über aktuelle Themen und Trends (brutkasten berichtete von Ort).

Wie bereits in den Vorjahren erhielten auch in diesem Jahr wieder zwölf Startups die Chance, an der Netzwerkveranstaltung teilzunehmen – darunter auch ParaStruct. Das Unternehmen konnte sich unter 150 Bewerbern durchsetzen und pitchte gemeinsam mit weiteren elf Startups seine Technologie vor mehr als 130 Business Angels.

“Bis Ende des Jahres wollen wir eine Finanzierungsrunde in Höhe von 600.000 Euro abschließen. Uns wäre es auch wichtig, einen deutschsprachigen Leadinvestor zu finden”; so Breitenberger über die mittelfristigen Pläne von ParaStruct.

Langfristig möchte das Startup bis 2025 den Nutzen seiner Technologie auch in Branchen außerhalb des Baus nachweisen. Zudem will ParaStruct künftig mit dem speziellen 3D-Druckverfahren zur Besiedelung extraterrestrischer Räume wie Mond und Mars beitragen. Unter anderem hat das Startup im Space-Bereich dafür bereits erste Preise gewonnen.



* Disclaimer: Das Porträt entstand im Zuge einer Kooperation mit der Austria Wirtschaftsservice GmbH.

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Biogena steigt bei Bio-Pilz-Produzenten aus NÖ ein – Fleischvermeidung als Ziel

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Biogena steigt bei Bio-Pilz-Produzenten aus NÖ ein – Fleischvermeidung als Ziel

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Biogena steigt bei Bio-Pilz-Produzenten aus NÖ ein – Fleischvermeidung als Ziel

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Biogena steigt bei Bio-Pilz-Produzenten aus NÖ ein – Fleischvermeidung als Ziel

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Biogena steigt bei Bio-Pilz-Produzenten aus NÖ ein – Fleischvermeidung als Ziel

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Biogena steigt bei Bio-Pilz-Produzenten aus NÖ ein – Fleischvermeidung als Ziel

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Biogena steigt bei Bio-Pilz-Produzenten aus NÖ ein – Fleischvermeidung als Ziel

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Biogena steigt bei Bio-Pilz-Produzenten aus NÖ ein – Fleischvermeidung als Ziel

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Biogena steigt bei Bio-Pilz-Produzenten aus NÖ ein – Fleischvermeidung als Ziel