10.09.2021

Biogen: “Pioniergeist ist Teil unserer DNA”

Biogen wurde 1978 gegründet. 2004 gelang der erste Durchbruch. Seither konzentriert sich das Biotech auf seltene Krankheiten.
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Dejan Jovicevic (brutkasten) im Gespräch mit Biogen Österreich-Geschäftsführer Michael Kreppel-Friedbichler © brutkasten Media
Dejan Jovicevic (brutkasten) im Gespräch mit Biogen Österreich-Geschäftsführer Michael Kreppel-Friedbichler © brutkasten Media
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Angetrieben von der Corona-Pandemie erlebt Biotech einen kräftigen Boom. Laut McKinsey flossen 2020 mehr als 230 Milliarden Dollar in die Branche. Mittendrin das in der Schweiz gegründete Biotech-Unternehmen Biogen, das sich als global aufgestellter Player vor allem jenen Krankheiten widmet, für die es bisher kaum oder keine Therapien gibt.

Biogen wurde 1978 von Charles Weissmann, Heinz Schaller, Kenneth Murray sowie den späteren Nobelpreisträgern Walter Gilbert und Phillip Sharp gegründet. 2004 gelang der erste Durchbruch in Multipler Sklerose. “Dann haben wir uns genau in diesem Bereich der Neurowissenschaften weiterentwickelt – etwa im Bereich seltener Muskelerkrankungen”, sagt Biogen Österreich-Geschäftsführer Michael Kreppel-Friedbichler. “Pioniergeist ist dabei Teil unserer DNA. Wir gehen mutig dorthin, wo noch keiner war”.

“In klinischer Forschung hungrig bleiben”

Immer wieder konzentriert sich Biogen dabei auf die Forschung zu komplett neuen Medikamenten. Ein Bereich, der eine hohe Risikobereitschaft erfordere und: “Man muss vor allem verantwortungsvoll mit der Hoffnung umgehen, die man bei Patienten weckt”, so Kreppel-Friedbichler. “In der klinischen Forschung muss man immer neugierig und hungrig bleiben, aber auch Prioritäten setzen”. 

In Österreich hat Biogen ein Team aus 40 Mitarbeitern und setzt international stark auf die Zusammenarbeit mit akademischer Forschung, aber auch mit Startups und großen Technologieunternehmen wie Apple. Gleichzeitig helfe die Digitalisierung auch, Patienten und Experten besser zu vernetzen. “Wir bilden zum Beispiel in der Multiplen Sklerose digitale Communities: Wie kann ich fit bleiben, wie kann ich Ernährung verbessern, wie kann ich andere unterstützen und mein Leben bestmöglich leben? Wir sehen uns als Dienstleister auf dem gesamten Weg der Patienten”, beschreibt Kreppel-Friedbichler. In Österreich hat sich Biogen vorgenommen, gemeinsam mit Partnern an einem Innovations-Ökosystem zu bauen. 

Biogen-130008  Stand der Information: Sep 2021

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Tractive
(c) Tractive - (v.l.) Wolfgang Reisinger, COO/CFO bei Tractive und Founder Michael Hurnaus.

Was im Mai 2024 – siehe hier – angekündigt wurde, ist nun wahr geworden. Damals hatte Tractive CEO Michael Hurnaus gesagt, man bewege sich noch heuer auf über 100 Millionen Euro ARR (Annual Recurring Revenue – eine wichtige Kennzahl für Startups mit Abo-Modellen) zu. Nun ist dieser Milestone geschafft.

Tractive erreicht Ziel, das nur wenigen Abonnementunternehmen gelingt

Wie der Gründer auf Linkedin beschreibt, haben er und sein Team nach zwölf Jahren harter Arbeit, Hingabe und der Verbesserung des Lebens von Millionen von Haustiereltern ein lang angestrebtes Ziel erreicht: “100 Mio. € ARR bei Tractive – etwas, das nur sehr wenige Abonnementunternehmen jemals erreichen”.

Er sagt: “Wir sind besonders stolz darauf, dass wir dieses Niveau erreicht haben, während wir Hunde- und Katzenbesitzern helfen, indem wir Produkte entwickeln, die das Leben unserer Kunden wirklich zum Besseren verändern – und das mit viel Spaß.”

Das Abo-Modell

Damit Abo-Modelle wie jene von Tractive funktionieren, müsse man, laut Hurnaus Worten aus dem Spätfrühling, “dem Kunden zuerst erklären, dass es Sinn macht, ein Abo abzuschließen, und dass das nicht reine Abzocke ist”. Nach Erfahrungswerten bot das Scaleup schließlich ein Monats-, Jahres- und Zweijahres-Abo an – jeweils in einer Basic- und Premium-Variante.

Damit, so hieß es damals, gewinne man deutlich mehr Nutzer:innen für das Jahresabo – konkret um 20 Prozent mehr. Schließlich falle der Monatspreis mit der Abo-Dauer. Bezahlt wir das Abo im Voraus.

“Unser ständiges Bemühen, Produkte zu entwickeln, die in ihrer Kategorie führend sind, zahlt sich aus”, so Hurnaus auf Linkedin weiter. “Wir haben das Unternehmen fast aus dem Nichts aufgebaut und benötigten im Laufe der Jahre nur sehr wenige Finanzmittel.”

Tractive: USA als Erfolgstreiber – das Valley aber nicht als Vorbild

Das Tractive-Team hat während seiner gesamten Reise jeden einzelnen Euro in die Verbesserung ihrer Produkte, in die Einstellung von Mitarbeiter:innen aus der ganzen Welt und in den Aufbau der Unternehmenskultur investiert.

“Unser Team besteht aus rund 270 talentierten Mitarbeiter:innen und wir wachsen weiter. Wir sind auch weiterhin auf der Suche nach den besten Talenten und werden noch selektiver vorgehen, um nur die außergewöhnlichsten Mitarbeiter einzustellen, die wir finden können”, so Hurnaus weiter.

Seit knapp dreieinhalb Jahren ist das Pet-Tech auch in den USA vertreten. Im Vorjahr konnten die Staaten sogar Deutschland bei der Anzahl der Tractive-Kunden überholen. Hurnaus dazu: “Die USA sind nach wie vor unser am schnellsten wachsender Markt, und wir werden dieses Wachstum weiter vorantreiben.”

Nach zwölf Jahren erwartet Tractive, dass sich diese Dynamik fortsetzt, und prognostiziert ein Wachstum von rund 40 Prozent im Jahr 2025. “Ein gesundes Wachstum, das heißt: nachhaltig, ohne Massenkündigungen oder übermäßige ineffiziente Marketingausgaben”, erklärt Hurnaus abschließend. “Das ist der österreichische Weg, im Gegensatz zum Silicon-Valley-Ansatz (der für viele Unternehmen funktioniert, aber nicht unser Stil ist)”.

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