19.09.2023

Genau so dringend wie die Klimakrise, aber von Unternehmen ignoriert

Gerade in Unternehmen im DACH-Raum spielt der Biodiversitätsschutz laut einer aktuellen Studie kaum eine Rolle.
/artikel/biodiversitaet-von-unternehmen-ignoriert
Biodiversität Boss Manager Chef Business Man
(c) Hunters Race via Unsplash

Die Klimakrise als “dringendstes” oder zumindest “eines der dringendsten” Probleme unserer Zeit anzuerkennen, gehört in der Wirtschaft mittlerweile zum guten Ton. (Wie ernst das jeweils wirklich gemeint ist, bzw. wie wirksam die präsentierten Lösungen tatsächlich sind, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.) Es gibt allerdings eine zweite Umweltkrise, die laut Expert:innen ebenso dramatisch ist, die es bislang nicht auf vergleichbare Weise in den Mainstream geschafft hat: Die Biodiversitätskrise, also der rasch voranschreitende Verlust der globalen Artenvielfalt.

Nur 16 Prozent der Unternehmen im DACH-Raum haben Biodiversitätsstrategie

Wie unterbelichtet das Thema in den Unternehmen international und speziell im DACH-Raum ist, zeigt eine aktuelle Studie von Capgemini, für die rund 1.800 Führungskräfte aus Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als einer Milliarde US-Dollar befragt wurden. Demnach verfügen bislang nur 24 Prozent der Unternehmen international – und 16 Prozent im DACH-Raum – über eine Biodiversitätsstrategie. Erst 16 Prozent haben die Auswirkungen ihrer Lieferkette auf die Biodiversität untersucht und 20 Prozent die Effekte ihrer Geschäftstätigkeit.

“Alle Wirtschaftszweige sind auf Biodiversität und Ökosysteme angewiesen”

Dabei liegt der Schutz der Artenvielfalt auch im Interesse der Unternehmen selber, betont Capgemini Österreich-Chefin Martina Sennebogen: “Alle Wirtschaftszweige sind auf Biodiversität und Ökosysteme angewiesen. Sei es in Form von Ressourcen wie Wasser oder Naturfasern oder in Form von Ökosystemleistungen wie Gewässerregulierung oder Bodenfruchtbarkeit: Eine lebendige und funktionierende Biosphäre ist entscheidend für das menschliche Wohlergehen, für das Erreichen weiter gefasster Nachhaltigkeitsziele sowie für Wirtschaftswachstum und Stabilität”. Viele Unternehmen würden ihren Einfluss auf den Verlust biologischer Vielfalt sowie ihre Verantwortung für deren Schutz und Wiederherstellung jedoch unterschätzen.

Kaum Wahrnehmung als kurzfrstiges Risiko

Konkret ordnet international fast die Hälfte der befragten Entscheidungsträger:innen (47 Prozent) den Verlust von Biodiversität als ein mittelfristiges Risiko für ihr Unternehmen ein, 30 Prozent sehen darin ein langfristiges Risiko (Zeithorizont 2050), wohingegen nur 17 Prozent den Verlust als unmittelbares Problem betrachten. Die Risikowahrnehmung unterscheide sich dabei von Land zu Land erheblich, heißt es von Capgemini. In Deutschland etwa halten nur sieben Prozent den Biodiversitätsverlust für ein unmittelbares Unternehmensrisiko, 39 Prozent sehen ihn als ein mittel- und 53 Prozent als langfristiges.

Investitionen fünf Prozent des benötigten Betrags

Das schlägt sich auch im Budget nieder, das Unternehmen für den Biodiversitätsschutz bereitstellen. Das Studienteam schätzt, “dass die weltweiten Unternehmensinvestitionen in den Erhalt der biologischen Vielfalt bislang weniger als fünf Prozent dessen betragen, was von allen staatlichen und privaten Stakeholdern innerhalb der nächsten zehn Jahre benötigt wird, um reversible Schäden an der biologischen Vielfalt der Ökosysteme auszugleichen”.

Führungskräfte hoffen auf Technologie

Als besondere Herausforderung sieht ein Großteil der Befragten (59 Prozent) die Komplexität von Biodiversität. Während CO2 sich eindeutig definieren, messen und dokumentieren lasse, sei es schwieriger, die biologische Vielfalt zu quantifizieren, zu überwachen und konkrete Auswirkungen zu evaluieren. Die am häufigsten gesetzten Maßnahmen sind die Aufnahme von Artenschutzbelangen in den Code of Conduct für Lieferanten sowie Maßnahmen im Bereich Kreislaufwirtschaft. Viele Potenzial sehen die Befragten zudem in der Nutzung von Technologien wie KI beim Monitoring von Biodiversitätsstörungen in der Lieferkette.

Deine ungelesenen Artikel:
vor 4 Stunden

Finabro: Gründer schafft nach Konkurs des österreichischen Fintechs Buyout

Finabro, das Wiener Insurtech, musste im Februar 2024 Konkurs anmelden. Nun gelang dem Founder und CEO Søren Obling der Buyout der Finabro Deutschland GmbH.
/artikel/finabro-gruender-schafft-nach-konkurs-des-oesterreichischen-fintechs-buyout
vor 4 Stunden

Finabro: Gründer schafft nach Konkurs des österreichischen Fintechs Buyout

Finabro, das Wiener Insurtech, musste im Februar 2024 Konkurs anmelden. Nun gelang dem Founder und CEO Søren Obling der Buyout der Finabro Deutschland GmbH.
/artikel/finabro-gruender-schafft-nach-konkurs-des-oesterreichischen-fintechs-buyout
Kryptowährungen sind kein Investment - betriebliche Altersvorsorge - Finabro-Gründer Sören Obling
(c) Finabro: Finabro-Gründer Søren Obling.

Das InsurTech-Unternehmen Finabro, das sich auf den Bereich der betrieblichen Altersvorsorge spezialisiert hat und im Februar Konkurs anmelden musste – brutkasten berichtete – befindet sich nun in einer Phase des Neustarts. Gründer und CEO Søren Obling konnte erfolgreich einen Buyout der Finabro Deutschland GmbH sowie der geistigen Eigentumsrechte durchführen. Dabei blieb Finabro Deutschland, das mehr als 80 Prozent des gesamten Geschäfts des FinTechs ausmacht, während des gesamten Prozesses operativ in Deutschland tätig.

Finabro mit Zuversicht in die Zukunft

Hintergrund der Insolvenz war, dass eine im Raum stehende Kapitalerhöhung in Millionenhöhe aufgrund von Uneinigkeiten innerhalb der Investorengruppe nicht wie erwartet umgesetzt werden konnte. Die Insolvenzanmeldung war daher unvermeidlich, so der Founder.

Aus dem Archiv: Finabro-Gründer Obling und COO Greilhuber über die nächste Wachstumsphase

Obling äußert sich heute jedoch zuversichtlich über die Zukunft des Startups: “Finabro verfügt über ein solides Fundament im deutschen Markt für betriebliche Altersvorsorge. Wir sind eines der führenden digitalen Unternehmen in einem Milliardenmarkt und ich sehe eine starke Zukunft für Finabro”, sagt er.

Angebot in Deutschland unverändert

Das Wiener Fintech strebt weiterhin danach, seinen Partnern und Kunden Dienstleistungen anzubieten und bleibt daher weiterhin fokussiert auf “hohe Servicequalität, innovative digitale Lösungen und hohe Kundenzufriedenheit”, wie es per Aussendung heißt.

“Das wichtigste Update ist wohl, dass sich an Finabros Angebot in Deutschland nichts ändert”, betont Obling. “Wir haben eine starke Marke, zufriedene Kunden und Partner sowie eine der besten Softwarelösungen geschaffen.”

Finabro-Founder: “Die bAV ist einzigartig”

Für den Founder gilt allgemein die Pensionskrise als eine der größten Herausforderungen unserer heutigen Generation. Die weltweit als erfolgreich geltenden Pensions-Systeme – hierzu zählt Obling Dänemark, Niederlande oder die Schweiz – hätten eine Gemeinsamkeit: Sie alle basieren auf einer Kombination aus einer starken staatlichen Pension sowie einer bedeutenden betrieblichen Altersvorsorge (bAV).

“Die ‘bAV’ ist einzigartig, weil sie das Potenzial hat, 90 Prozent der Bevölkerung zu erreichen und mit starken Förderungen eindeutig die attraktivste Pensionsvorsorge in Deutschland darstellt”, so Obling abschließend zur Zukunft von Finabro. “Wir wollen einen Beitrag leisten, vielen Menschen dabei zu helfen, für einen finanziell abgesicherten Ruhestand vorzusorgen.”

Toll dass du so interessiert bist!
Hinterlasse uns bitte ein Feedback über den Button am linken Bildschirmrand.
Und klicke hier um die ganze Welt von der brutkasten zu entdecken.

brutkasten Newsletter

Aktuelle Nachrichten zu Startups, den neuesten Innovationen und politischen Entscheidungen zur Digitalisierung direkt in dein Postfach. Wähle aus unserer breiten Palette an Newslettern den passenden für dich.

Montag, Mittwoch und Freitag

AI Summaries

Genau so dringend wie die Klimakrise, aber von Unternehmen ignoriert

AI Kontextualisierung

Welche gesellschaftspolitischen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Genau so dringend wie die Klimakrise, aber von Unternehmen ignoriert

AI Kontextualisierung

Welche wirtschaftlichen Auswirkungen hat der Inhalt dieses Artikels?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Genau so dringend wie die Klimakrise, aber von Unternehmen ignoriert

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Innovationsmanager:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Genau so dringend wie die Klimakrise, aber von Unternehmen ignoriert

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Investor:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Genau so dringend wie die Klimakrise, aber von Unternehmen ignoriert

AI Kontextualisierung

Welche Relevanz hat der Inhalt dieses Artikels für mich als Politiker:in?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Genau so dringend wie die Klimakrise, aber von Unternehmen ignoriert

AI Kontextualisierung

Was könnte das Bigger Picture von den Inhalten dieses Artikels sein?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Genau so dringend wie die Klimakrise, aber von Unternehmen ignoriert

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Personen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Genau so dringend wie die Klimakrise, aber von Unternehmen ignoriert

AI Kontextualisierung

Wer sind die relevantesten Organisationen in diesem Artikel?

Leider hat die AI für diese Frage in diesem Artikel keine Antwort …

Genau so dringend wie die Klimakrise, aber von Unternehmen ignoriert