12.01.2021

Biodiversität soll weitere Pandemien verhindern

Der Tenor bei der Präsentation des aktuellen "Gesundheitsjahrbuchs" war klar: Es braucht mehr Biodiversitätsschutz, um weitere Gesundheitskrisen zu verhindern.
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Gruppenfoto bei der Präsentation des Gesundheitsjahrbuchs - Biodiversität soll gegen Pandemien schützen
Gruppenfoto bei der Präsentation des Gesundheitsjahrbuchs © SANOFI/SCHIFFL Katharina
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Im Laufe des vergangenen Jahres ist ob der Coronakrise die bis dahin in der Wahrnehmung dominante Klima- und Biodiversitätskrise oftmals untergegangen. Dabei besteht zwischen den beiden ein direkter Zusammenhang. “Auch Ursula von der Leyen (Anm. EU-Kommissionspräsidentin) sagte diese Woche beim Klimagipfel in Frankreich, dass Biodiversität verhindern wird, dass wir wieder eine Pandemie wie vergangenes und dieses Jahr haben werden”, sagt Wolfgang Kaps, Geschäftsführer von Sanofi Österreich, in seinen einführenden Worten bei der Präsentation des aktuellen “Gesundheitsjahrbuchs”.

“Löwenanteil der Arzneimittel aus biologisch hergestellten oder pflanzlichen Rohstoffen”

Denn zum einen helfe die biologische Vielfalt dabei, Krankheitserreger frühzeitig lokal einzudämmen. Zum anderen liefere sie die Grundstoffe zur Lösung bestehender Probleme mit Infektionskrankheiten. “Man darf nicht vergessen: Ein Löwenanteil der Arzneimittel wird aus biologisch hergestellten oder pflanzlichen Rohstoffen erzeugt”, erklärt Kaps. Bei Sanofi ergebe sich dadurch das Prinzip der “Planet Mobilization”. “Ein Ziel ist etwa, durch Wiederverwertung und Recycling so gut wie gar keinen Deponieabfall mehr zu generieren. Bei 65 von 110 weltweiten Standorten haben wir das heute schon umgesetzt”, so der Geschäftsführer.

Mainstage der Jahrbuch-Präsentation im Video

Kaps ist mit dieser Einschätzung bei der Gesundheitsjahrbuch-Präsentation freilich nicht alleine, entspricht sie doch aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen der Präsentation gemeinsam mit Komplexitätsforscher Stefan Thurner, Gesundheitspsychologin Haliemah Mocevic und Peter Lehner, Vorsitzendem der Konferenz der Sozialversicherungsträger, sagt auch Umweltministerin Leonore Gewessler: “Biodiversität und Klimaschutz sind unsere Lebensversicherung. Wir Menschen sind in so vieler Hinsicht von einer intakten Natur abhängig. Wenn wir aus 2020 etwas mitgenommen haben, dann: Auf einem kranken Planeten gibt es kein gesundes Leben und Wirtschaften”.

(vlnr.) Wolfgang Kaps, Leonore Gewessler, Peter Lehner, Sabine Loho, Stefan Thurner © SANOFI/SCHIFFL Katharina

Startup-Input zum Thema Biodiversität & Gesundheit

Neben der erwähnten Diskussion und etwa auch einem Impulsvortrag von Stefan Thurner waren bei der Gesundheitsjahrbuch-Präsentation auch Startups eingeladen, sich in virtuellen Breakout-Sessions an der Diskussion zu beteiligen – auch der brutkasten war als Organisationspartner an Bord. Die Themen waren “Innovationen im Gesundheitswesen” mit Angelika Heißl, Claudia Lingner und Herwig Ostermann, “Gesundheitsversorgung in der Zukunft” mit Michaela Fritz, Michael Heinisch und Romana Ruda, “Patientenmitbestimmung im System und als Betroffene” mit Gerald Bachinger, Karin Duderstadt und Iris Herscovici und “Wirtschaftsfaktor Gesundheit” mit Marietta Babos, Doris Wendler und Bernhard Wurzer.

Das “Gesundheitsjahrbuch” wird von Sanofi Österreich und der Plattform Gesundheitswirtschaft der Wirtschaftskammer Österreich seit 2009 mittlerweile zum 12. Mal herausgegeben. Es bietet, gemeinsam mit der Wiener Städtischen Versicherung und dem 4GameChangers Festival als langjährigen Partnerinnen, jährlich einen kompakten Überblick über alle relevanten gesundheitspolitischen und gesundheitswirtschaftlichen Veränderungen des vergangenen Jahres.

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“Zusammenspiel aus Technologie und Menschlichkeit Grundlage für Erfolg”

Employee Experience, KI und mentale Gesundheit - das sind die Job-Trends für 2025, geht es nach Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben. Er erklärt.
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Mental Health, mentale Gesundheit, willhaben
(c) willhaben - Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben.

Für Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben, markiert das Jahr 2025 in mancherlei Hinsicht einen Wendepunkt am österreichischen Arbeitsmarkt. Die Integration von Künstlicher Intelligenz in Human Resources-Prozesse eröffne neue Möglichkeiten für Effizienz und Innovation, bringe jedoch auch Herausforderungen mit sich. Der anhaltende Fachkräftemangel erfordere zudem nachhaltige Strategien in der Personalplanung, im Employer Branding und im Bereich der Diversität.

Attraktive Arbeitgeber:innen

Gleichzeitig würden die Bedürfnisse der Mitarbeitenden stärker in den Fokus rücken: Employee Experience, mentale Gesundheit und hybride Arbeitsmodelle spielen eine zentrale Rolle, um Unternehmen als attraktive Arbeitgeber:innen zu positionieren, heißt es.

Künstliche Intelligenz schaffte außerdem sukzessive immer mehr Möglichkeiten, um Routineaufgaben wie die Anwesenheitserfassung oder die Gehaltsabrechnung effizienter zu gestalten. KI-gestützte Tools, darunter Chatbots und Systeme für das Bewerber:innen-Management, sollen Zeit und Ressourcen sparen, die in strategische Aufgaben und den Aufbau zwischenmenschlicher Beziehungen investiert werden könnten.

Und das sei von maßgeblicher Bedeutung, denn: “Nur Unternehmen, die ethische Aspekte, Datenschutz und vor allem den Menschen in den Fokus rücken, können langfristig von diesen Entwicklungen profitieren”, sagt er.

Das Zeitalter der KI verlange allen neue Fähigkeiten ab. Führungskräfte stünden dabei in der Pflicht, Mitarbeitende gezielt zu fördern, kreative Fähigkeiten zu stärken und klare Grenzen zwischen menschlicher und maschineller Arbeit zu ziehen.

“Es gilt, Vertrauen aufzubauen, indem Unternehmen KI transparent und verantwortungsvoll einsetzen, um das Potenzial ihrer Teams bestmöglich auszuschöpfen. Dieses Zusammenspiel aus Technologie und Menschlichkeit wird 2025 die Grundlage für nachhaltigen Erfolg sein”, sagt Zink weiters.

Langfristige Personalplanung gegen Fachkräftemangel

Der vielzitierte Fachkräftemangel stellt auch 2025 eine der größten Herausforderungen am Arbeitsmarkt dar. Besonders stark betroffen sind dabei weiterhin Bereiche wie die öffentliche Sicherheit, Energiewirtschaft, das Gesundheitswesen und die Pflege, wobei in manchen Bundesländern – etwa Vorarlberg, Tirol und Salzburg – besonders händeringend nach Personal gesucht wird. Befeuert wird diese Entwicklung durch den demografischen Wandel, unzureichende Umschulungsangebote und die eher geringe Mobilität am österreichischen Arbeitsmarkt; aber auch durch fehlende Strategien, um nachhaltige Lösungen zu etablieren.

Essenziell sei hierbei unter anderem eine langfristige Personalplanung, wie Zink skizziert: “Wenn Unternehmen vorausschauend planen, statt überstürzt Stellen auszuschreiben, können sie Engpässe frühzeitig eindämmen bzw. vermeiden. Wesentlich sind außerdem Employer Branding, um das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren, zielgruppenorientierte Stellenanzeigen und die Förderung von Diversität und von Quereinsteiger:innen.”

“Nicht von der Hand zu weisen ist letztlich auch die Tatsache, dass gewisse Branchen aufgrund herausfordernder Arbeitsbedingungen und vergleichsweise niedriger Gehälter mit einem Fachkräftemangel zu kämpfen haben. Weil höhere Löhne aufgrund der schwächelnden Konjunktur oftmals schwer zu implementieren sind, plädieren Expert:innen hier für gezielte Weiterbildungsmaßnahmen im Sinne von Höherqualifizierung”, heißt es laut Aussendung.

Employee Experience

Der Begriff Employee Experience indes umfasst alle Interaktionen, Erlebnisse und Eindrücke, die Mitarbeiter:innen während ihrer Zeit im Unternehmen sammeln – von der Einstellung bis zum Austritt. Dabei handele es sich nicht nur um ein fancy Buzzword, so Zink, sondern um ein Konzept, das über kurzfristige Maßnahmen hinausgehe. Vielmehr geht es darum, langfristig ein Arbeitsumfeld zu schaffen, in dem Mitarbeitende engagiert und möglichst selbstbestimmt zur Unternehmenskultur und dem Unternehmenserfolg beitragen.

“Eine positive Employee Experience basiert auf individueller Wertschätzung und gezielten Entwicklungsmöglichkeiten. Unternehmen können dies unter anderem durch flexible Arbeitsmodelle, die Förderung von Work-Life-Balance sowie durch Programme für mentale Gesundheit priorisieren. Ein wesentlicher, jedoch oftmals vernachlässigter Baustein ist in diesem Zusammenhang vor allem eine gesunde und gelebte Feedbackkultur, in der der Austausch von konstruktivem Feedback zwischen Führungskräften, Mitarbeiter:innen und Kolleg:innen selbstverständlich ist”, gibt Zink zu bedenken.

Auch Krisen von außen – wie beispielsweise politische Konflikte, Kriege und das Stagnieren der Wirtschaft – erzeugen Druck. In Kombination mit privaten Herausforderungen, aber auch Stress, Überlastung und fehlender Wertschätzung im Beruf können die mentale Gesundheit erheblich beeinträchtigt werden. Lange galt es als Tabu, darüber am Arbeitsplatz – also ausgerechnet an jenem Ort, an dem man einen Großteil seiner Zeit verbringt – zu sprechen. Heute ist immer mehr die Rede davon, dass der Umgang mit dem Thema “Mental Health” im Berufsleben offener geworden ist.

“Das Wohlbefinden der Mitarbeiter:innen, oftmals auch als ‚Employee well-being‘ bezeichnet, umfasst drei Dimensionen: Die physische, die mentale und die finanzielle Dimension. Wie heimische Arbeitgeber:innen das Thema Mental Health handhaben, haben wir kürzlich im Rahmen einer repräsentativen Studie in Zusammenarbeit mit marketagent erörtert”, sagt Zink und ergänzt: “Dabei zeigt sich, dass mentale Gesundheit am Arbeitsplatz in Österreich zunehmend enttabuisiert wird. 68,2 Prozent der Befragten geben an, dass das Thema bei ihrem aktuellen oder letzten Arbeitgeber einen sehr hohen (28,3 Prozent) oder eher hohen Stellenwert (39,9 Prozent) hat.

2024 haben viele Unternehmen angekündigt, ihre Home-Office-Regeln zu verschärfen oder das Home-Office gar gänzlich abzuschaffen. Nichtsdestotrotz haben sich hybride Arbeitsmodelle, die Heimarbeit und Büropräsenz kombinieren, vielerorts als Norm etabliert, weiß Zink. Durch die fortschreitende Digitalisierung und das neue Telearbeitsgesetz, das in Österreich am 1.1. 2025 in Kraft getreten ist, werde die Flexibilität noch weiter ausgebaut: Mitarbeitende könnten ortsungebunden arbeiten – sei es im Co-Working-Space, bei Angehörigen oder in einer Berghütte.

“Damit einhergeht jedoch unter anderem, dass Unternehmen Maßnahmen zur Förderung des Teambuildings priorisieren müssen”, sagt Zink abschließend. “Denn diese sind in Zeiten des hybriden Arbeitens wichtiger denn je.”

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