25.03.2022

BettaF!sh: Das steckt hinter Europas schnellst wachsendem Startup für Fischalternativen

Das in Berlin ansässige Startup BettaF!sh hat sich auf die Herstellung von rein pflanzlichen Thunfischalternativen spezialisiert. Bei One Change a Week verraten die beiden Gründer:innen Deniz Ficicioglu und Jacob von Manteuffel, welche Wachstumsstrategie hinter Europas schnellst wachsendem Startup für pflanzliche Fischprodukte steckt.
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Die BettaF!sh- Gründer:innen Jacob von Manteuffel und Deniz Ficicioglu | (c) (c)FabianBrennecke

Thunfisch ist weltweit eine der am meisten konsumierten Fischarten. In der Regel findet er sich als Dosenthunfisch auf fast jedem Menü – angefangen bei Pizza und Pasta, über Salate, Baguettes & Co. Gerade weil er so beliebt ist, sind bereits 43 Prozent seiner globalen Bestände überfischt.

Um dieser Spirale entgegenzuwirken haben die beiden Gründer:innen Deniz Ficicioglu und Jacob von Manteuffel das in Berlin ansässige Startup BettaF!sh gegründet, das sich auf die Herstellung von veganen Thunfischalternativen spezialisiert hat. Zum Einsatz kommen dafür Bio-Meeresalgen aus den Fjorden Norwegens und Irlands sowie Proteinen aus der Bio-Ackerbohne, die in Nordfrankreich wächst.

Rasanter Start in Deutschland

Ende Oktober 2021 schaffte das noch recht junge Startup mit seinen veganen Thunfisch-Sandwiches über Aldi den Sprung in den deutschen Einzelhandel. Und den Gründer:innen gelang dabei deutschlandweit ein regelrechter Coup. Die Sandwiches sind mittlerweile in über 4000 Märkten in Deutschland erhältlich. “Unser Aufschlag in 4.000 Märkten war tatsächlich der größte Launch in der Geschichte der Fischalternativen. Das hat vorher noch niemand geschafft“, so die beiden Gründer:innen. Möglich machte dies unter anderem die Teilnahme an einem eigenen Startup-Programm von Aldi, das auch die Türen zu Produzent:innen öffnete. Sie waren schlussendlich auch bereit die hohe Stückzahl zu produzieren, während sich das Startup auf den Aufbau der Logistik-Ketten fokussieren konnte. Kein leichtes Unterfangen, bedenkt man die aktuelle Probleme rund um Lieferketten & Co.

Die rasante Europa-Expansion

Nur wenige Monate nach dem Launch in Deutschland startete das Startup seine Europa-Expansion und erweiterte zudem sein Produktportfolio. Erneut in Kooperation mit Aldi Nord und Aldi Süd launchte BettaF!sh im Jänner 2022 eine vegane Thunfisch-Pizza. Das Startup verfolgt dabei eine hochskalierbare Produkte-Strategie, wobei die Produkte für die breite Masse erschwinglich sind. So kosten die veganen Thunfisch-Sandwiches nicht mehr als konventionelle Sandwiches am Markt.

Parallel zur Produkterweiterung erfolgte zudem die Listung bei Aldi in der Schweiz, wobei die Produkte dort in allen Filialen verfügbar sind. In Deutschland wechselt hingegen die Verfügbarkeit bei Aldi aktuell noch und orientiert sich an spezifischen Aktionswochen. Neben Deutschland und der Schweiz schaffte das noch recht junge Startup auch die Listung im österreichischen Einzelhandel. Seit Anfang März sind die veganen Thunfish-Sandwiches österreichweit bei Billa und Billa Plus erhältlich.

Wie die beiden Gründer:innen bei One Change a Week erläutern, läuft aktuell auch die Expansion in Dänemark an. Weitere Länder in Europa sollen demnächst folgen, wobei das Startup aktuell auch seine Fühler nach Großbritannien ausstreckt. Auch in den Niederlanden gibt es die vegane Thunfischalternative bereits, wobei das Startup hier auch im B2B-Bereich mit Restaurants kooperiert. Hierfür wird die Thunfisch-Alternative auch als Basis für Salate, Pastasoßen & Co angeboten.

Mitarbeiterwachstum und Finanzierung

Aktuell verfügt das Team von BettaF!sh über 18 Mitarbeiter:innen und ist zudem auf der Suche nach weiteren Talenten, die bei der internationalen Expansion unterstützen. So hat das Startup erst unlängst eine neue CFO-Stelle ausgeschrieben.

Während die Finanzierung in den ersten zweieinhalb Jahren über Bootstrapping erfolgte, hat BettaF!sh für das Wachstum mittlerweile VC-Kapital von Impact-Investoren aufgenommen. Wie viel externes Kapital in die Hand genommen wurde, verraten die Gründer:innen aber nicht. Nur so viel: Die Investor:innen wurden sorgfältig ausgesucht und vertreten auch die Werte und Vision von BettaF!sh.

Die Disruption der Fischerei

Und das Startup hat Großes vor. Im Zentrum des wirtschaftlichen Handelns steht die Disruption eines globalen Wirtschafts-Sektors, wobei sich BettaF!sh als Teil einer Bewegung versteht : “Derzeit leben rund 700 Millionen Menschen direkt oder indirekt vom Fischfang. Aktuell zerstören sie ihre eigene Lebensgrundlage. Sie könnten aber Teil der Lösung sein, indem sie Meeresalgen anbauen”, so Jacob von Manteuffel bei One Change a Week. Der vegane Thunfisch-Ersatz ist hier nur ein Puzzelstück ihrer Vision, vielmehr wollen sie Meeresalgen massentauglich machen und so die Fischindustrie maßgeblich verändern. Der erste Aufschlag ist geglückt.


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Die Totoy-Co-Founder Francis Rafal, Simon Hoffmann, Marcel Koller, Michael Perger, Benedikt Hielscher (c) Totoy GmbH

Seit dem fünften Jänner 2024 steht sie im Firmenbuch, bereits vor über einem Jahr schrieb sie Schlagzeilen: Die KI-Übersetzungs-App Totoy.

Schon etwas früher, nämlich im September 2023 und damit gerade richtig zum Schulstart, launchte das fünfköpfige Gründerteam rund um Mitgründer und CEO Francis Rafal eine App, die Dokumente wie Behörden-, Arzt- oder Elternbriefe in 95 Sprachen übersetzen und anschließend erklären sowie Rückfragen beantworten kann.

Gezielt Behörden adressieren

Vor gut zwei Monaten erreichten uns weitere News rund um das Wiener KI-Startup: Totoy holte sich eine halbe Million Euro in einer Pre-Seed-Runde. Beteiligt waren Angels United sowie die Business Angels Martin Schliefnig und Michael Grabner.

Mit dem frischen Kapital wollte Totoy seine KI-Lösung weiterentwickeln: Mit einer neuen Programmierschnittstelle könne man seither gezielt Unternehmen und Behörden adressieren, heißt es vom Startup.

Davon machte man bereits Gebrauch, wie Gründer Rafal am Donnerstag auf LinkedIn preisgab: Totoy schaffte es, seine KI-Lösung “direkt bei den Behörden zu integrieren.” Konkret gewann man die österreichische Gemeinde-Plattform Gem2Go, ein Produkt der RiS GmbH, als Partner. Gem2Go dient als “Gemeinde-Info und -Service” bzw. als “Bürgerservice-App” und ist kostenlos downloadbar. Auf der App werden Informationen “beinahe aller Gemeinden Österreichs” vereint.

Schritt für “mehr Barrierefreiheit in der digitalen Verwaltung”

Wie Totoy-Co-Founder Rafal auf LinkedIn schreibt, nutzen bereits “die ersten 32 Gemeinden” seit einigen Wochen “den neuen GEM2GO Copilot”. Dieser erklärt Amtstafel-Dokumente mithilfe der Totoy API für Bürger:innen “mehrsprachig” und “in einfacher Sprache”. Auf dieselbe Weise beantworte der Copilot Fragen zur Gemeinde.

Amtsdokumente können damit – dank der Integration von Totoy – in 19 Sprachen übersetzt werden. Die Lösung sei kostenfrei in der Gem2Go-App nutzbar. Das Startup sieht darin einen “wichtigen Schritt für mehr Barrierefreiheit in der digitalen Verwaltung”.

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