25.07.2018

Bitcoin: Bereit für den nächsten Hype?

Nach dem Mega-Hype im vergangenen Dezember ging es mit Bitcoin tendenziell bergab. Kurz wurde es sogar medial recht leise um Kryptowährungen. Jetzt sind Analysten wieder außergewöhnlich optimistisch. Stehen wir vor dem nächsten Hype?
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Bitcoin-Hype
(c) fotolia.com - rades

Langfristig gesehen entwickelt sich der Bitcoin-Kurs wellenförmig. Und zwar nach oben. In der relativ kurzen Geschichte der bekanntesten und “ersten richtigen” Kryptowährung folgte auf jede Rezessionsphase ein Aufschwung, der letztlich den vorigen übertraf. Zugegeben: Am Langzeit-Chart sieht es nicht nach Wellen aus, waren die jeweiligen Phasen doch sehr unterschiedlich lang, sehr unterschiedlich ausgeprägt und fanden vor allem auf einem sehr unterschiedlichen Niveaus statt. Der Sprung von 10 Cent auf 2 Dollar ist im Diagramm, in dem auch der Sprung von 1000 auf 20.000 Dollar abgebildet ist, nicht erkennbar. Für Anleger brachten die beiden aber die gleiche Rendite.

+++ Teil 1 der Blockchain-Serie mit Andreas Freitag: “Bitcoin – wie alles begann” +++

Es ging etwas leiser weiter

Eben jene 20.000 US-Dollar erreichte der Bitcoin-Kurs bekanntlich vergangenen Dezember. Der Bitcoin-Hype war am Höhepunkt. Doch es war allem Anschein nach eine Schwelle, die in sehr vielen Anlegern etwas auslöste. Denn seit eben jenem Tag, an dem sie überschritten wurde, ging es – wellenförmig – bergab. Auf jede Kurserholung folgte nach einiger Zeit ein neuer Tiefstand. Auch medial wurde es dabei leiser um die Kryptowährung. Doch während sich Normalverbraucher wieder um andere Dinge kümmerten, ging die Beschäftigung mit Bitcoin und Co. nicht nur bei Krypto-Freaks, sondern auch bei Institutionen und im professionellen Finanzbereich weiter.

Positive Signale der G20

Nun legte der Coin wieder einmal einen besonders schnellen Wachstumsschub hin, wie man es aus dem Vorjahr kennt. Und Analysten versprühen inzwischen ungewohnten Optimismus. Denn in jüngster Zeit häufen sich die postitiven Meldungen über Bitcoin in mehreren Bereichen. So war etwa in der Szene ein Treffen der Finanzminister und Notenbank-Chefs der G20-Staaten am Wochenende in Buenos Aires mit Spannung erwartet worden – und brachte Erleichterung. “Technologische Innovationen, einschließlich jener, die Kryptowährungen zugrunde liegen, können erhebliche Vorteile für das Finanzsystem und die Wirtschaft im weiteren Sinne mit sich bringen”, heißt es in der Abschlussverlautbarung. Trotz geäußerten Bedenken in mehreren Bereichen ist die Schlagrichtung damit deutlich positiver, als noch vor einiger Zeit. Das Abklingen des Hypes könnte sich da durchaus positiv ausgewirkt haben.

“Der Markt steht vor einem Paradigmenwechsel”

Als wichtiges Signal wird auch die Bekanntgabe von Plänen des größten Vermögensverwalters der Welt, Blackrock, gewertet. Dort will man ein Team zu den Themen Kryptomarkt und Blockchain aufstellen. Analysten sehen nicht nur daran ein nun tatsächlich schlagend werdendes Interesse institutioneller Anleger an Krypto-Assets. “Der Markt steht vor einem Paradigmenwechsel”, sagt etwa Ökonom Philipp Sandner gegenüber dem Wirtschaftsmagazin Handelsblatt. “Der Markt scheint wie ausgewechselt”, befindet die deutsche Emden Research.

Begleitet wird die positive Stimmung von Gerüchten über einen börsengehandelten Bitcoin-Indexfonds, der von der US-Behörde SEC zugelassen werden könnte. Und das Lightning-Network, in das auf technologischer Seite große Hoffnung gesetzt wird, wurde im Juli auf den ersten Plattformen implementiert.

Stehen wir vor dem nächsten Bitcoin-Hype?

Stehen wir also vor dem nächsten Bitcoin-Hype? Das kann freilich erst in einigen Tagen bis Wochen halbwegs sicher beantwortet werden. Der oben angesprochene Paradigmenwechsel könnte die Dynamik auch dauerhaft verändern. Mit einem großen Einstieg institutioneller Anleger und Instrumenten wie dem börsengehandelten Fonds könnte sich Bitcoin mittelfristig auch stabilisieren. Die Volatilität, die zugleich als Fluch und Segen der Kryptowährung gilt, könnte sich zumindest abschwächen. Bevor das passiert ist aber, wenn alles gemäß der derzeitigen optimistischen Einschätzung läuft, mit einem ordentlichen Anstieg zu rechnen. Und wie immer gilt: Die Analysten könnten auch daneben liegen und der nächste Einbruch auf ein noch niedrigeres Niveau schon in den nächsten Tagen passieren.

Der Weg für die Medien ist geebnet

Ausschlaggebend werden dabei gewiss nicht nur die Handlungen institutioneller AkteurInnen sein, sondern weiterhin auch jene der Trader. Und auch die Medien werden ihren Anteil haben. Denn einen Hype, bei dem auch Normalverbraucher wieder vom Goldrausch gepackt werden, wird es nur mit ihnen geben. Facebook hat seine restriktiven Maßnahmen gegen Krypto-Content inzwischen übrigens wieder abgeschwächt. Der Weg für die nächste Runde ist also zumindest dort geebnet.

+++ ICOs: Der Hype ist vorbei – die Chance lebt +++

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N26-Founder Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf Onlinebank neobank n26
N26-Founder Maximilian Tayenthal und Valentin Stalf (v.li.) (c) N26

N26, die Berliner Neobank der Wiener Gründer Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal kündigte heute an, ihren Kund:innen den Handel mit “Sofort-Fonds” zu ermöglichen. Nach Angaben des Scaleups haben N26 Kund:innen damit Zugang zu Multi-Asset-Portfolios aus Exchange-Traded Funds (ETFs) und Indexfonds, welche von Investment-Expert:innen von BlackRock verwaltet werden. Das Angebot soll in den kommenden Tagen in neun europäischen Ländern, darunter Österreich, schrittweise freigeschalten werden.

N26 Ziel: Investitionsentscheidungen vereinfachen

Mayur Kamat, Chief Product Officer bei N26: “Das Anlegen in Kapitalmärkte nimmt eine immer wichtigere Rolle beim langfristigen Vermögensaufbau ein. Mit Sofort-Fonds können N26-Kund:innen nun mit wenigen Klicks und der Unterstützung von erfahrenen Investmentpros ihre Anlagekarriere beginnen.”

Kund:innen können die Sofort-Fonds direkt in der N26-App auswählen. Es stehen dabei drei Optionen zu Verfügung – je nach persönlicher Risikobereitschaft – mit einem daraus resultierenden geschätzten jährlichen Ertrag. Zusammengesetzt sind die drei Varianten jeweils aus Aktien, festverzinslichen Anlagen und nicht-traditionellen Investitionen. N26-Kund:innen können ab einem Betrag von einem Euro investieren.

Timo Toenges, EMEA Head of Digital Wealth bei BlackRock: “Wir freuen uns, mit N26 zusammenzuarbeiten, um ihren Kund:innen Sofort-Fonds anzubieten. Diese Multi-Asset-Fonds sind Teil eines einfachen Anlageprozesses, der es leicht und erschwinglich macht, zu investieren. Mit unserer weltweiten Anlageexpertise möchten wir es mehr Menschen in Europa ermöglichen, ihre ersten Anlageschritte mit Zuversicht und Leichtigkeit zu tun, indem sie die Vorteile verschiedener Anlageklassen in wenigen Klicks nutzen können.”

Seit kurzem erstmals profitabel

Erst im September dieses Jahres meldete N26, das erste Mal seit dem elfjährigen Bestehen auf Monatsbasis profitabel zu sein (brutkasten berichtete). Später wurden auch schwarze Zahlen im Quartal verkündet. Zudem wurde eine mögliche Profitabilität im Gesamtjahr in Aussicht gestellt. N26 verarbeitet ein jährliches Transaktionsvolumen von mehr als 100 Milliarden Euro und beschäftigt derzeit über 1.500 Mitarbeiter:innen.

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