21.04.2021

Benu: Wiener Startup organisiert inzwischen 100 Bestattungen pro Monat

Seit 2017 will das Wiener Startup Benu den Bestattungs-Markt erobern. Co-Founder Stefan Atz gab uns ein Update zur Entwicklung des Unternehmens.
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Benu: Co-Founder Stefan Atz
(c) Benu - Benu-Co-Founder Stefan Atz ist mit seinem Bestattungs-Startup auf Wachstumskurs.

Ein Online-Portal zur Organisation einer Bestattung von zuhause aus – das war die Idee, mit der Stefan Atz und Alexander Burtscher 2017 antraten. Mit ihrem Startup Benu wollten sie die Bestattungsbranche als “Bestatter ohne Urnen und Särge” erobern. Nach einem Auftritt bei 2 Minuten 2 Millionen (Ausstrahlung im Frühjahr 2019) ging es richtig los. Zwar platzte damals der Deal, doch das Wiener Unternehmen holte sich andere Investoren an Bord. In der Zwischenzeit entwickelte sich das Geschäft gut – das Startup ist aber von seinem rein digitalen Ansatz abgekommen.

Team auf 30 Leute angewachsen – eigenes Bestattungspersonal in Wien und NÖ

Schon im Sommer 2019 organisierte Benu rund 30 Bestattungen im Monat, wie der brutkasten damals berichtete. “Inzwischen hat sich die Anzahl mit über 100 Bestattungen pro Monat sogar mehr als verdreifacht”, sagt Mitgründer Atz nun. Dieser Erfolg zeige, dass mit Kostentransparenz, Digitalisierung und einfühlsamer Betreuung genau der Zahn der Zeit getroffen werde und eine längst überfällige Entwicklung in der Branche stattfinde, meint der Gründer.

Das Team ist in der Zeit von acht auf 30 Leute angewachsen. Das ist vor allem auch dem Aufbau eines eigenen Bestattungsteams für Wien und Niederösterreich geschuldet. “Hier werden mittlerweile alle Bestattungen durch das eigene Personal abgewickelt, was auch noch stärkeren Fokus auf die Weiterentwicklung der Dienstleistung ermöglicht”, erklärt Atz. In den restlichen Teilen Österreichs werden die Bestattungen nach wie vor von ausgewählten Bestattungspartnern abgewickelt.

Benu Concept Store ohne Besichtigen von Särgen oder Urnen

Noch während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 war Benu mit Begräbnis-Livestreams mit einer weiteren digitalen Dienstleistung aufgefallen. Im Herbst vergangenen Jahres wagte das Startup aber auch in Sachen Kundenakquise und -beratung den Schritt in die physische Welt. Der Benu Concept Store in der Burggasse in Wien Neubau soll dezidiert nicht an ein klassisches Bestattungshaus erinnern.

Benu Concept Store
(c) west68: Benu Concept Store

“Das Besichtigen von Särgen oder Urnen und das Durchblättern von dicken Trauerdruck-Katalogen entspricht längst nicht mehr den aktuellen Bedürfnissen von Bestattungskundinnen und -kunden. Stattdessen stehen bei uns Transparenz in Bezug auf Leistungen und Kosten sowie die persönliche Beratungssituation in angenehmer Atmosphäre im Vordergrund”, sagt Atz. Das Konzept komme bei den Kunden ausgesprochen gut an. Deshalb wolle man noch in diesem Jahr mindestens drei weitere Standorte eröffnen.

Vorsorge als weiteres Standbein – ein “Playbook für den Tag X”

Ein weiteres Standbein des Startups ist Bestattungsvorsorge, wo man inzwischen zusätzlich zu den akuten Bestattungen monatlich “deutlich über 100 Anfragen” verzeichne. Die Produkte aus diesem Segment sollen es Kunden ermöglichen, sowohl finanziell als auch inhaltlich für die eigene Bestattung vorzusorgen und so die Angehörigen zu entlasten.

Das Thema Vorsorge greift auch ein weiteres Produkt auf, die “Benu BoX” – “für den Tag X”. Diese soll Kunden Themen wie das Testament, die Bestattungsvorsorge oder die Vorsorgevollmacht “verständlich und spielerisch näherbringen”. Der in der Box enthaltene Leitfaden gebe Antworten auf die häufigsten Fragen und biete eine Möglichkeit, sich selbstständig zu informieren, erklärt Atz. “Das Playbook bietet unterschiedliche Leitfäden und Inspirationen, um sein eigenes Vermächtnis zu schaffen und schöne Erinnerungen an die Familie und Freunde weiterzugeben. Die Box selbst bietet einen physischen Ort, an dem alle Unterlagen, Dokumente und persönlichen Gegenstände rund um die Vorsorgeplanung aufbewahrt werden können”, so der Gründer.

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Don't Call it Deo
(c) Don't Call it Deo - Stefan Steiner (r.) von Don't Call it Deo.

Aus 241 mach 386. Bereits seit März 2024 war das Antitranspirant Fluid des Salzburger “Anti-Schweiß-Startups” Don’t Call it Deo in der Mehrheit der heimischen Filialen der Drogeriekette dm gelistet. Nun verkündet das Unternehmen die Voll-Listung mit seinem Produkt in allen 386 Geschäften des deutschen Drogerie-Riesen in Österreich.

Voll-Listung bei dm folgt auf Kooperation mit Shop Apotheke

Für das Salzburger Startup, das sich zuletzt im April des Vorjahrs ein Investment sicherte, bedeutet das einen weiteren Meilenstein. Das Produkt ist sonst bislang über den eigenen Online-Shop, über Amazon und seit vergangenem Herbst über Shop Apotheke (brutkasten berichtete) in Österreich und Deutschland erhältlich. “Mit der Voll-Listung bei dm Österreich haben wir ein wichtiges Ziel erreicht und können unser Produkt noch mehr Menschen zugänglich machen”, kommentiert Gründer Stefan Steiner in einer Aussendung.

Weiteres Produkt soll in wenigen Wochen folgen

Zudem gibt es von Don’t Call it Deo eine Ankündigung: Man stehe kurz vor der Markteinführung “weiterer innovativer Produkte”, heißt es vom Startup. “Das nächste Produkt, das in wenigen Wochen erscheint, ist für einen anderen Körperbereich konzipiert und wird ebenfalls die Geruchs- und Schweißbildung zu 100 Prozent stoppen.” Mit dem Antitranspirant Fluid verspricht das Unternehmen, mit nur einem Tropfen pro Anwendung die Geruchs- und Schweißbildung im Achselbereich für mehrere Tage zu stoppen. Dies wird mit dermatologischen und klinischen Tests untermauert.

Gespräche über Don’t Call it Deo-Listung mit deutschen Einzelhändlern

“Mit diesen positiven Entwicklungen sind wir nun bereit, den stationären Einzelhandel in Deutschland zu erschließen. Gespräche hierzu laufen bereits”, verrät Gründer Steiner. Ob es sich dabei auch um – angesichts der laufenden Kooperation durchaus logische – Gespräche mit dm in Deutschland handelt, ist aktuell noch nicht bekannt.

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