27.02.2019

Benu: 2Min2Mio-Deal wegen weiterer Interessenten noch nicht durch

Das Wiener Startup Benu ermöglicht es, online Bestattungen zu planen. Bei "2 Minuten 2 Millionen" wollten sich gleich drei Investoren am Unternehmen beteiligen. Wegen weiterer Investment-Angebote ist der TV-Deal aber noch nicht unter Dach und Fach. Der brutkasten sprach mit Gründer Alexander Burtscher.
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Benu, Tod, Startup, 2 Minuten 2 Millionen, Investor, Florian Gschwandtner, Bestattung
(c) Gerry Frank - Das Bestattungs-Startup Benu scheint in der Geldgeber-Szene gefragt zu sein.

Der Verlust eines Menschen verlangt Hinterbliebenen einiges ab. Die Bewältigung der Trauer geht oftmals mit der schwierigen Aufgabe einher, eine Bestattung zu organisieren. Der Mensch muss funktionieren, egal wie schwer der Tod wiegt. “Einer unserer Mitgründer war genau in dieser Situation”, erklärt Alexander Burtscher, Founder von Benu, “Er musste leider eine Bestattung für einen seiner besten Freunde organisieren. Da er nicht wusste, was als erstes zu ist, hat er online nach dem Thema gesucht und kaum Informationen gefunden”.

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Österreich: über 165.000 Online-Anfragen zu Bestattung im Monat

Das war der Grund warum Benu gegründet wurde. “Als wir dann darüber gesprochen haben, haben wir gemeinsam beschlossen, dass wir diese Lücke füllen müssen. Spätestens, als wir gesehen haben, dass über 165.000 Online-Suchanfragen pro Monat nur in Österreich zum Thema ‘Bestattung’ abgegeben werden, waren wir uns sicher, dass es hier ein unadressiertes Bedürfnis gibt. Wir wussten, dass ein gewisser digitaler Service auch beim Thema ‘End of Life’ die Zukunft sein wird und wir eine Lösung dafür entwickeln sollten”, sagt Burtscher.

Drei Investoren von Benu begeistert

In der Startup-Show “2 Minuten 2 Millionen” stellte sich das Unternehmen einem größeren Publikum vor und konnte vor laufender Kamera gleich drei Investoren für sich gewinnen: Leo Hillinger, Martin Rohla und Florian Gschwandtner. “Wir waren natürlich sehr nervös, aber ab der ersten Sekunde des Pitches war  die Aufregung fast weg. Insgesamt kann man im Nachhinein sogar sagen, dass es bei aller Anspannung im Vorfeld tatsächlich Spaß gemacht hat dort aufzutreten”, erinnert sich Burtscher an die Gefühlslage während der Aufzeichnung.

Jury erkennt Nutzen des Startups

Das positive Feedback der Jury war keine Selbstverständlichkeit, wie der Gründer erklärt. “Immerhin versuchen wir, ein sehr sensibles und emotionales Thema zu digitalisieren, den Tod. Aber die Investoren haben schnell den Nutzen dahinter erkannt und gemerkt, dass wir nicht einfach als Selbstzweck digitalisieren, sondern weil dadurch der Service wirklich besser wird. Man kann alles was zur Bestattung dazugehört in Ruhe, von zuhause aus, ohne Druck erledigen und hat volle Kostentransparenz und Leistungsvergleiche”, so Burtscher weiter.

Noch kein Deal mit “2 Minuten 2 Millionen-Investoren”

Nach der Sendung gab es zwischen den Gründern ein Treffen mit den potentiellen Financiers aus der Sendung. “Den Lead vonseiten der Investoren hat Florian Gschwandtner übernommen, das hat uns sehr gefreut. Es waren gute Gespräche, allerdings können wir (noch) nicht sagen, dass der Deal auch tatsächlich geclosed wurde. Wir sind aber nach wie vor im Austausch”, sagt Burtscher.

Noch mehr Deal-Möglichkeiten

Die Aussicht auf einen Deal mit gleich drei der medial bekanntesten Business Angels Österreichs hat das Startup-Team von Benu beinahe überwältigt, wie sie zugeben. “Gerade, weil die drei Investoren jeweils eine beeindruckende Erfahrung und unterschiedliche Skills und Netzwerke mitbringen”, so Burtscher. Allerdings gab es parallel zur Show und danach Entwicklungen, die dem Startup weitere Offerte eingebracht haben.

Business Angel schaltet sich ein

“Wir wurden aus anderen Kanälen von vielen Investoren angesprochen. Offenbar ist Bestattung für viele Business Angels und VCs ein spannenderes Thema, als wir dachten. Vor allem, weil es noch kaum digital bearbeitet wurde. Wir haben zudem noch von einem Business Angel ein sehr attraktives Term-Sheet erhalten”, erklärt Burtscher, warum der Deal mit den “2 Minuten 2 Millionen-Investoren” noch nicht finalisiert wurde.

Zweites Geschäftsfeld: Vorsorge

Wie auch immer zukünftige Beteiligungs-Details aussehen mögen, die Zukunft von Benu sehen die Gründer rosig. Sie möchten in Marketing und Produktentwicklung investieren. “Ein wichtiges Thema, das die Investoren in der Show angesprochen haben, ist die Vorsorge. Es ist das Bedürfnis, dass sich Menschen, so wie Leo Hillinger in der Sendung, schon zu Lebzeiten Gedanken machen, wie der eigene Abschied einmal aussehen soll. Sie wollen alles geregelt wissen und damit ihre Angehörigen entlasten”, sagt Burtscher.

Den eigenen Tod organisieren

Für genau diese Art von Umgang mit dem Tod gebe es noch kein geeignetes digitales Angebot. “Deshalb arbeiten wir aktuell ganz intensiv an der Entwicklung eines Vorsorgeportals, auf dem man alle diese Dinge regeln kann – bis hin zur Frage, welche Musik auf der Trauerfeier gespielt werden soll”, so der Founder weiter.

“Benu BoX” als Pendant zur Plattform

Zudem entwickelt das Startup ein analoges Pendant zum Portal, die “Benu BoX”, die sowohl als Gebrauchsanweisung für den eigenen Abschied (Tag X), sowie als physischer Ort für alle notwendigen Hinterlassenschaften fungieren soll.

Mission: Partnerakquise

Benu ist mittlerweile österreichweit verfügbar und hat die letzten Monate mit Partnerakquise verbracht, wie die Gründer erzählen. Touren durch ganz Österreich und Treffen mit Bestattungsunternehmen, Blumenhändlern, Steinmetzen oder Sarglieferanten waren eine “Knochenarbeit” sagt Burtscher: “Die Idee der Digitalisierung des Sterbens kam nicht immer gut an. Aber letztendlich haben wir es geschafft, mit viel Überredungskunst und der einen oder anderen Flasche Wein, viele gute Partner zu überzeugen”.

Flächendeckende Erreichbarkeit

Insgesamt hat Benu mittlerweile rund 20 Bestattungen abgewickelt und pro Bestattung 3000 bis 6000 Euro Umsatz gemacht. “Das sind nur die Zahlen für Wien, da wir erst seit dem letzten Wochenende mit unserem Service in ganz Österreich verfügbar sind. Um die ganze Republik abdecken zu können, haben wir jetzt mehr als 15 Partnerunternehmen unter Vertrag. Damit können wir sicherstellen, dass unsere Partner in den allermeisten, selbst ländlichen, Regionen nicht weiter als 40 bis 50 Kilometer vom gewünschten Bestattungsort entfernt sind” sagt Burtscher.

Nächsten Ziele: Launch und Traffic

Bis zum Sommer die Versorgungsplattform zu launchen, hat bei Benu als nächste Aufgabe Priorität, wie man uns wissen lässt. Zudem möchte man die Idee von “Bestattung online” unter die Leute bringe und den Traffic erhöhen.

Tabuthema Tod enttabuisieren

“Vielleicht können wir mit Benu das Thema Tod ein wenig aus der düsteren Ecke holen – immerhin betrifft es jede und jeden von uns einmal. Es ist dann meistens weniger schlimm als gedacht, sich ein bisschen mit der eigenen Vergänglichkeit zu beschäftigen”, so Burtscher abschließend.

⇒ Zur Homepage des Bestattungs-Startups

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Die liebe Not mit AI-Act und anderen regulatorischen Anforderungen für Unternehmen in Österreich und der EU prägt die aktuelle Standort-Diskussion wie kaum ein anderes Thema. Dass man sich diese bürokratischen Hürden auch zu Nutzen machen und dabei anderen Unternehmen helfen kann, will das Wiener Startup Daiki beweisen – brutkasten berichtete bereits im Oktober über ein Millioneninvestment.

Zentrale Anwendung zur KI-Überwachung

Daiki launchte nun seine AI-Registry, wie das Startup heute bekanntgab. Die Anwendung, die über ein SaaS-Modell vertrieben wird, dokumentiert und überwacht sämtliche KI-Systeme, die im Unternehmen genutzt werden. Sie soll dabei einen umfassenden Überblick über KI-Risiken und Compliance schaffen, für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften sorgen und klare Insights zur Glaubwürdigkeit und Vertrauenswürdigkeit der genutzten Systeme liefern.

“Detaillierter Katalog der KI-Systeme und -Modelle”

“Die KI-Registry ermöglicht es Unternehmen, einen detaillierten Katalog der KI-Systeme und -Modelle zu erstellen, die ihr Team verwendet oder entwickelt, indem es Vorlagen für gängige Modelle verwendet oder eigene Systembeschreibungen erstellt”, heißt es vom Startup. Nach der Fertigstellung erhielten Unternehmen ein Feedback von Daiki mit konkreten Verpflichtungen und Empfehlungen für das Qualitätsmanagement durch automatisches Benchmarking und die Überprüfung der Einhaltung durch Experten. Nach erfolgreicher Überprüfung erhalten die Unternehmen einen “trustworthiness score”.

Daiki-System auch für Unternehmen mit hohem Risiko laut AI-Act

Nicht nur reine Anwender, sondern auch Unternehmen, die gemäß EU-AI-Act als “Bereitsteller und Anbieter von KI-Systemen” mit hohem Risiko eingestuft werden, könnten mithilfe der AI-Registry alle regulatorischen Anforderungen erfüllen, betont man bei Daiki.

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