22.03.2021

Beneto: So will das Startup mit Grillenmehl den Welthunger bekämpfen

Das Jungunternehmen von Gründerin Lara Schuhwerk stellt proteinreiche Pasta her - ihre wichtigste Zutat: Grillenmehl.
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Lara Schuhwerk ist die Gründerin von Beneto Foods
Lara Schuhwerk ist die Gründerin von Beneto Foods | Foto: Beneto

Nichts weniger als die “Food Revolution” verspricht das Startup Beneto aus Albstadt in Baden-Württemberg. Das Jungunternehmen rund um Gründerin Lara Schuhwerk stellt eine Pasta her, die Grillenmehl enthält und wird sich am Montagabend in der ersten Folge der neunten Staffel von “Die Höhle der Löwen” den Investoren präsentieren.

Aber warum Grillen? Sie können ein Teil der Lösung des globalen Ernähungsproblems sein, ist die Gründerin überzeugt. Bis zum Jahr 2050 sollen Prognosen zufolge zehn Milliarden Menschen auf der Erde leben. Derzeit sind es 1,7 Milliarden. “Wie soll man diese ganzen Menschen nachhaltig ernähren und mit lebensnotwendigen Proteinen versorgen, ohne die eigene Lebensgrundlage zu zerstören?”, fragte sich Schuhwerk.

100 Mal weniger CO2-Emmissionen bei doppelter Menge Protein

Diese Frage war der Ausgangspunkt für weitere Recherchen. Auf der Suche nach alternative Proteinquellen stieß sie dann auf Grillen: Diese erhalten um 50 Prozent mehr Protein als Hühner- oder Rinderfleisch, 15 Prozent mehr Eisen als Spinat und genausoviel Vitamin B12 wie Fisch, stellte Schuhwerk fest.

Gleichzeitig ist es jedoch deutlich nachhaltiger: “Grillen erzeugen 100 Mal weniger CO2-Emissionen und verbrauchen 2.000 Mal weniger Wasser als Rinder, um die doppelte Menge an Protein zu erzeugen”.

Gestartet mit Crowdfunding

Im September 2019 wurde es dann ernst: Schuhwerk startete eine Crowdfunding-Kampagne – und nahm damit 16.000 Euro ein, um eine Pasta aus Grillenmehl zu produzieren. Der angepeilte Mindestbetrag wurde damit um das Doppelte bertroffen. Seit Anfang 2020 ist die Pasta von Beneto am Markt. Sie enthält vier Mal mehr Protein als herkömmliche Pasta und besteht aus Dinkelgrieß, Erbse und eben zu 15 Prozent auch aus Grillen. Beneto bietet unterscheidliche Varianten an: Natur, Tomate, Steinpilz, Curry sowie Schoko & Zimt.

Pasta von Beneto enthält Grillenmehl – und daher viel Protein. | Foto: Beneto

15 Prozent für 80.000 Euro

Bei der Pasta soll es nun aber nicht blieben. Die 28-jährige Beneto-Gründerin möchte weitere Produkte basierend auf Insektenmehl entwickeln – und genau deswegen pitcht sie bei den Löwen. Ihr Angebot: 15 Prozent ihrer Firmenanteile für 80.000 Euro. Ihre angepeilte Bewertung liegt somit bei 533.333 Euro.

Der Name des Startups ist übrigens eine Kombination aus dem italienischen “bene” (gut) und den beiden Buchstaben “to”. Diese seien in der Insectfood-Szene “schon fast zu einer Insider-Abkürzung für Entomophagie geworden, was den menschlichen Verzehr von Insekten beschreibt”, schreibt das Startup.

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Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech
Das OroraTech-Führungsteam mit dem Kärntner Co-Founder Thomas Grübler (3.v.l.) | (c) OroraTech

Angesichts der Zunahme von Naturkatastrophen gewinnt die Entwicklung innovativer Technologien in diesem Bereich zunehmend an Bedeutung. Eine dieser Technologien ist die „satellitengestützte Thermalsensorik“ von OroraTech. Mithilfe ihrer Nanosatelliten-Technologie kann das Startup Temperaturen auf der Erdoberfläche direkt aus dem Weltall messen und analysieren.

OroraTech wurde 2018 in München von dem österreichischen Co-Founder Thomas Grübler gegründet. Nach mehreren Finanzierungsrunden in Millionenhöhe gab Grübler im Oktober 2023 seinen Posten als CEO ab und übernahm die Rolle des Chief Strategy Officer (CSO). Nun verkündet OroraTech seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Raumfahrtagentur (DLR).

OroraTech stellt “hochwertige Wärmedaten” für die Forschung zur Verfügung

Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, einem breiten Netzwerk aus Forscher:innen und Wissenschaftler:innen entscheidende Daten zur Landoberflächentemperatur bereitzustellen. Grundlage dafür sind Informationen, die von OroraTechs Satelliten Forest-2 sowie dem bald startenden Otc-P1 im Orbit gesammelt werden.

„Durch die Partnerschaft mit OroraTech können wir deutschen Wissenschaftlern und Anwendungsentwicklern die hochwertigen Wärmedaten zur Verfügung stellen, die sie benötigen, um wirkungsvolle Forschung voranzutreiben und ihren innovativen Wert zu erkunden, während wir eine nachhaltigere Zukunft für alle Bürger aufbauen”, erklärt Godela Roßner, Leiterin der Erdbeobachtung bei der DLR.

Landoberflächentemperatur als wichtiges Instrument

OroraTech will mit seinen Echtzeitdaten Forscher:innen dabei unterstützen, „kritische Umweltprobleme besser zu verstehen und anzugehen“, erklärt das Startup.

„Daten zur Landoberflächentemperatur sind ein wichtiges Instrument, um zu verstehen, wie sich Umweltveränderungen auf Ökosysteme und städtische Gebiete auswirken. Wir sind stolz darauf, dass unsere Daten Wissenschaftlern in ganz Deutschland ermöglichen, innovative Lösungen für die Herausforderungen des Klimawandels zu entwickeln“, sagt Lisa-Katharina Habich, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei OroraTech.

Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor

Diese Daten leisten einen wertvollen Beitrag für Forschung und Wissenschaft. Sie eröffnen vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von der Überwachung städtischer Wärmemuster zur Förderung einer nachhaltigen Stadtplanung, über Waldbrandprävention bis hin zur Beobachtung der Bewässerung von Nutzpflanzen zur Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität.

Mit der „Integration der fortschrittlichen Wärmedaten von OroraTech in ihr Ökosystem“ will die DLR die zentrale Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor betonen. Diese Partnerschaft sei ein entscheidender Schritt für die erfolgreiche Umsetzung umfassender nationaler Klimainitiativen, heißt es in der Aussendung.

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