22.03.2021

Beneto: Schwarzer Skorpion am Spieß als Ideengeber für Grillen-Startup

Der Auftritt in der "Höhle der Löwen" lief für Beneto ideal. Zwei Löwen stritten untereinander darum, wer der bessere Investor sei und mehr fürs Grillen-Startup tun könne. Gründerin Lara Schuhwerk erklärt, warum sie Nico Rosberg für die richtige Wahl hielt und was ein Skorpion am Spieß mit ihrem Unternehmen zu tun hatte.
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(c) Beneto Food/FB - Gründerin Lara Schuhwerk packt Grillen in Pasta.

Bevor sich Ralf Dümmel und Nico Rosberg um Beneto zankten – und der Formel 1 Weltmeister mit 7,5 Prozent für 80.000 Euro, plus Option auf weitere 7,5 Prozent einsteigen durfte – hatte Gründerin Lara Schuhwerk bereits 2017 eine wegweisende Entscheidung getroffen. Sie verschrieb sich dem Fitness-Lifestyle.

Ethische und moralische Gründe

“Es war gar nicht so einfach den täglichen Proteinbedarf zu decken, ohne ständig auf konventionell tierische Proteinquellen wie Fleisch, Fisch, Eier oder Milchprodukte zurückzugreifen. Aus ethischen, moralischen und ökologischen Gründen entschied ich mich diese Nahrungsmittel weitestgehend von meinem Speiseplan zu verbannen”, erinnert sich die Gründerin.

Insekten in Snacktüten

Die zündende Idee zu Beneto kam ihr im April 2017 als sie sich von Heißhunger auf eine Portion Nudeln geplagt an ihren einjährigen Aufenthalt in China zurückerinnerte. Dort wurde sie erstmals auf einem Nachtmarkt in Peking mit verzehrbaren Insekten aller Art konfrontiert, die in Snacktüten wie Pommes angepriesen wurden.

Der Ideenkatalysator für Beneto Foods

“Die erste Mutprobe bestand darin einen ganzen frittierten, handgroßen, schwarzen Skorpion am Spieß zu vertilgen. Gesagt, getan. Diese Erfahrung erwies sich Jahre später als Ideenkatalysator für Beneto Foods. Denn es stellte sich heraus, dass Insekten, ob Made, Heuschrecke oder Grille, erstaunlich lecker waren. Sie erinnern an Kartoffelchips und gebratenes Hühnchen und sind darüber hinaus hervorragende Proteinlieferanten”, sagt Schuhwerk.

(c) Beneto Foods/FB – Gründerin Lara Schuhwerk sieht sich als Nahrungsmittel-Visionärin.

Leider scheiterte es an besagtem Abend an der grundsätzlichen Verfügbarkeit von Insekten, erinnert sie sich. Auch die Vorstellung von Maden-Croutons auf dem Salat erschien der Founderin wenig verlockend oder gar Appetit anregend. Also überlegte sie sich einen Weg, um vom Insektenprotein zu profitieren und gleichzeitig den Ekelfaktor im Kopf auszuschalten.

Die Geburtsstunde von Beneto

“Da der Heißhunger auf eine ordentliche Portion Pasta immer noch vorherrschte, träumte ich davon, wie großartig es wäre einen Berg Spaghetti ohne schlechtes Gewissen schlemmen und gleichzeitig damit den Proteinbedarf decken zu können”, so Schuhwerk weiter. “Gemahlenes Insektenmehl wirkt weitaus weniger ekelerregend als der Anblick von ganzen Tieren. So lassen sich Insekten in ein Grundnahrungsmittel, das vom Großteil der Bevölkerung geliebt und dementsprechend oft verzehrt wird, problemlos verstecken. Dieser Moment läutete die Geburtsstunde von Beneto’s High Protein Pasta ein.”

Insektenverzehr: “Es kann noch Jahre dauern”

Schuhwerk weiß, dass sich besonders der DACH-Raum im Rahmen der “Novel Food Verordnung” im Jahr 2018 erstmals intensiv mit dem Benetarismus, dem Verzehr von Insekten, beschäftigt. Und dass Essgewohnheiten sozial anerzogen und kulturell verankert sind, weshalb es vermutlich einige Jahre dauern könnte bis Insekten auf dem Speiseplan akzeptiert und anerkannt werden.

Klimaschutz auf dem Teller

“Sushi hat eine ganz ähnliche Vergangenheit. Dennoch glauben wir an das große Potential von Insekten, um im Jahr 2050 zehn Milliarden Menschen nachhaltig mit Proteinen zu versorgen. Es ist nicht die Frage ob, sondern lediglich wann”, zeigt sich Schuhwerk überzeugt. “Wir sehen uns nicht in der Rolle des Erziehers, sondern in der des Aufklärers, Visionärs und Wegbereiters. Beneto will Menschen befähigen nachhaltige Entscheidungen zu treffen und Klimaschutz auf den Teller zu bringen. Denn diese Entscheidung beginnt nicht erst beim Auto, sondern bereits bei der Wahl der Lebensmittel.”

Rosberg Teil des Beneto-Teams

Um diese Ziele zu erreichen hat sich die Gründerin nun einen Weltmeister an die Seite geholt, der ihrer Ansicht nach wie kein zweiter für das Thema Nachhaltigkeit stehe und den Mut habe, Dinge neu denken. Schuhwerk bestätigt, dass der Deal mit Rosberg hinter den Fernsehkameras so wie ausgemacht zustande kam.

Sinn für Klimaschutz

“Die Zusammenarbeit mit Nico Rosberg hat meine bisherigen Erwartungen mehr als erfüllt. In Nico und seinem Team haben wir einen starken strategischen Partner gefunden, der uns konstruktiv und stets auf Augenhöhe bei wichtigen Entscheidungen unterstützt”, sagt die Gründerin. “Die Zusammenarbeit ist nicht nur eine unternehmerische Bereicherung, sondern macht auch richtig viel Spaß. Nicos Netzwerk, seine Erfahrung als Spitzensportler und sein Sinn für Klimaschutz helfen Beneto dabei, Insekten als nachhaltige Proteinquelle aus der Nische in die breite Öffentlichkeit zu tragen.”

Grillenfarm in Arbeit

Beneto Foods ist im Online-Shop und auf Amazon erhältlich. Zu den nächsten Zielen des Startups gehören ein großes Team aus Benetariern aufzubauen und das Produktsortiment zu erweitern. Schuhwerk sagt: “Wir arbeiten zudem an Deutschlands erste vollautomatisierter Grillenfarm. Denn, die Zukunft zirpt.”

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Andreas Grassauer, CEO Marinomed.
(c) Marinomed - Andreas Grassauer, CEO Marinomed

Nach Berichten des Wirtschaftsportals Wallstreet Online, hat das Korneuburger BioTech Marinomed, das im August Insolvenz anmelden musste, eine Vereinbarung zum Verkauf seines Carragelose-Geschäfts an das französische Unternehmen Unither Pharmaceuticals unterzeichnet.

Das Unternehmen erwartet sich aus dem Verkauf rund 20 Millionen Euro. Dieser Betrag soll zur Finanzierung des Sanierungsplans beitragen und laut Marinomed für Investitionen in die Marinosolv-Plattform verwendet werden. Erst am 14. November fand am Landesgericht Korneuburg die Sanierungsplantagsatzung über die Marinomed Biotech AG statt (brutkasten berichtete).

Marinomed: Einhaltung des Sanierungsplan entscheidend

Der Abschluss des Verkaufes ist vom erfolgreichen Restrukturierungsverfahren und der Zustimmung der Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung abhängig, meldete Wallstreet Online. Ebenfalls ist eine Vorauszahlung von bis zu fünf Millionen Euro vorgesehen, wobei weitere Zahlungen von der Erreichung bestimmter kommerzieller und operativer Ziele in den nächsten zwei Jahren abhängen.

Das französische Unither Pharmaceuticals beabsichtigt nun, das Carragelose-Portfolio für das Wachstum im Husten- und Erkältungssektor sowie bei Allergiebehandlungen und Augentropfen zu nutzen, so Wallstreet Online. Das Korneuburger BioTech Marinomed konzentriert sich dahingegen nun auf die Marinosolv-Plattform.

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