In der Pandemie hat man sich an den Blick in die Wohnzimmer der anderen via Zoom, Teams und Co gewöhnt. Das australische Startup Beem verfolgt eine andere Vision, die viele wohl an die Hologramm-Kommunikation in den Star Wars-Filmen erinnert: Es will Gesprächspartner:innen via Augmented Reality direkt in die eigene Umgebung “beamen”. Das funktioniert zunächst mit einer nun (soft) gelaunchten Smartphone-App (iOS und Android) und soll in weiterer Folge – einhergehend mit einem erwarteten Trend – vor allem über AR-Brillen passieren.

Auf viele B2B-Projekte folgt B2C-App

Das 2017 gegründete Startup feilte lange an der AR-Technologie und setzte vor dem nunmehr erfolgten Launch der ersten Consumer-App zahlreiche Projekte mit B2B-Kund:innen um. Darunter waren etwa Vogue, Louis Vuitton, H&M, Warner Music, TEDx oder die britische Armee. Dabei wurden etwa Konzerte, Modeschauen oder Konferenzen in die direkte Umgebung von User:innen transferiert. Nun zum Launch des B2C-Produkts verkündete Gründer Janosch Amstutz, der nach eigenen Angaben in einer Hippie-Kommune nahezu ohne Telekommunikation aufgewachsen ist, auch eine vier Millionen Dollar-Finanzierungsrunde.

Beem: User Experience noch umständlich und langsam

Derzeit funktioniert das System noch nicht in Echtzeit, sondern User:innen können mit der App abgeschlossene Videos aufzeichnen und dann versenden. Aktuell werden laut Angaben von Beem täglich rund 500 solcher Messages verschickt. Das stellt sich in der Praxis umständlich dar, wie auch der brutkasten bei einem kurzen Test der App feststellen musste. Das Smartphone muss dazu so positioniert werden, dass bei der Aufzeichnung der ganze Körper des Verschickenden im Bild ist. Nach der Aufnahme folgt eine ziemlich lange Verarbeitungszeit von mehreren Minuten, in denen man in der App bleiben muss,bevor der Video-Link bereitsteht. In einem weiteren Versuch stürzte die App überhaupt ab.

Das soll natürlich schnell verbessert werden. Gegenüber dem US-Magazin TechCrunch skizziert Gründer Amstutz, wo er mit Beem hin will: “Der ideale Fall ist, wenn beider eine Augmented-Reality-Brille tragen und eine Tracking-Webcam in ihrem Zimmer haben”. Diese Brille soll primär per Sprachbefehl bedient werden. Man arbeite bereits mit einem AR-Brillen-Unternehmen zusammen und habe einen Prototyp dafür.