03.05.2023

Bearcover: Roboter Oscar kontrolliert Heimbewohner:innen durch geschlossene Türen

Oscar heißt jener Roboter des Berliner Startups Bearcover, der Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen entlasten soll. Oscar kann nämlich ungewöhnliche Aktivitäten von Patient:innen durch geschlossene Türen erkennen.
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Das Team von Bearcover mit CEO Daniel Flynn, CRO Ben Duffy und CTO Fernando Tolares (c) bearcover.de

Durch geschlossene Türen zu sehen ist dem menschlichen Auge nicht möglich. Oscar, der Pflegeroboter des Berliner Startups Bearcover, kann dies aber ganz gut – und will damit die Pflegebranche revolutionieren. Dank hochsensibler UWB-Sensoren soll der Roboter durch geschlossene Türen ungewöhnliche Aktivitäten erkennen und per App Alarm schlagen können.

“Alles schläft, einer wacht”

Das Motto des Gründer-Trios, bestehend aus den beiden Schulfreunden Ben Duffy und Daniel Flynn sowie Fernando German Torales Chorne: Alles schläft, einer wacht. Während Patient:innen schlafen und sich Pflegekräfte auf die Versorgung der Heimbewohner:innen konzentrieren, hält Roboter Oscar durch geschlossene Türen nach ungewöhnlichen Aktivitäten Ausschau und kann Pflegekräfte in Pflegeheimen und Kliniken vor allem bei nächtlichen Einsätzen entlasten.

Oscar verlässt seine Ladestation zur programmierten Uhrzeit und kann daraufhin Patient:innen bzw. Heimbewohner:innen alle 15 Minuten durch geschlossene Türen kontrollieren. In diesem Rhythmus kann Oscar rund 20 Kontrollen pro Patient:in und Nacht durchführen. Entdeckt der Roboter ungewöhnliche Aktivitäten, wie wandernde Heimbewohner:innen hinter den Zimmertüren, so schlägt er Alarm und kontaktiert das Pflegepersonal über die Bearcover App.

So arbeitet Oscar

Oscar verfügt über moderne Computertechnik, die Bewegung und Atmung durch geschlossene Türen erkennt. Dabei handelt es sich um Ultrabreitband (UWB)-Radarsensoren, die schon kleine menschliche Bewegungen durch geschlossene Türen identifizieren. Dank der hochsensiblen Sensoren erkennt der Roboter, ob sich Personen nachts in einem Raum bewegen oder sich nicht in der richtigen Position befinden. Die Technologie hinter Bearcover und dem Roboter Oscar ist bereits zum Patent angemeldet, wie die Unternehmenswebsite preisgibt.

Der Roboter erkennt große Bewegungen aus bis zu acht Metern Entfernung. Das Entwicklerteam arbeitet aktuell an einer Lösung, dass Oscar auch Personen erkennen kann, die sich nicht bewegen, aber in falschen Positionen befinden, also beispielsweise gestürzt sind. Persönliche Informationen über Heimbewohner:innen oder Patient:innen, wie deren Namen, werden nicht gespeichert. Die Erfassung der Radardaten bleibt anonym, so Bearcover auf der Unternehmenswebsite.

Bereits in zwei deutschen Pflegeheimen im Einsatz

Laut eigenen Angaben habe Oscar bereits Erfahrung in zwei deutschen Seniorenheimen gesammelt und sei dort nach wie vor im Einsatz. Kontrollieren könne er dabei, in Kollaboration mit einer anderen Pflegeperson, bis zu 90 Betten und drei Stockwerke.


Mehr zu Bearcover und dem Pflegeroboter Oscar gibt es in der nächsten Folge der “Höhle der Löwen” am kommenden Montag, den 8. Mai, um 20:15 Uhr auf VOX. Außerdem mit dabei sind ModulFix, Headwave, eSelly und Foodwater.

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Peter Weinelt (Generaldirektor Wiener Stadtwerke), Christiane Brunner (Vorständin CEOs for Future), Haimo Primas (CEO Holcim Österreich)
Peter Weinelt (Generaldirektor Wiener Stadtwerke), Christiane Brunner (Vorständin CEOs for Future), Haimo Primas (CEO Holcim Österreich) | Foto: CEOs for Future / Martin Hron

Wirtschaftswachstum darf nicht länger Umwelt, Klima und soziale Grundlagen gefährden – darin sind sich inzwischen viele einig. Doch global ist Wachstum weiterhin eng mit dem CO₂-Ausstoß verknüpft: Wo die Wirtschaft wächst, steigen meist auch die Emissionen. Einige Länder schaffen bereits eine teilweise Entkopplung – dank erneuerbarer Energien und Elektrifizierung. Manchmal liegt das aber auch daran, dass klimaschädliche Prozesse ins Ausland verlagert wurden.

Muss die Wirtschaft also schrumpfen, damit die Klimaziele eingehalten werden können? Der Climate Business Circle, ein Kooperationsprojekt der CEOs for Future, präsentiert ein Szenario für Österreich, in dem Industriewachstum und Klimaneutralität gemeinsam gelingen sollen.

Dekarbonisierung und Elektrifizierung

„Die Energiewende ist die Basis für die ökologische und die wirtschaftliche Frage“, sagt Christiane Brunner, Vorständin von CEOs for Future und Initiatorin des Climate Business Circle. Gemeinsam mit dem Generaldirektor der Wiener Stadtwerke und dem CEO von Holcim Österreich stellt sie ein Szenario für die nächsten 15 Jahre vor. Der Climate Business Circle nennt ihn Energiezielbild 2040.

Seine Essenz: Alle Sektoren sollen dekarbonisiert werden, anstelle fossiler Energieträger tritt Elektrizität. In den Bereichen Haushalte und Gewerbe sowie Transport soll höhere Effizienz für weniger Energieverbrauch sorgen. Die eingesparte Energie fließt dann in den Bereich Industrie – der laut Plan dann sogar weiter wachsen kann. Entkoppelt natürlich.

In dem Szenario steigt der Stromverbrauch enorm, der CO2-Ausstoß fällt signifikant, und der Gesamtenergieverbrauch sinkt zumindest ein wenig. Letzteres wegen der Effizienzsteigerung.

Gesamt-Endverbrauch nach Sektoren in Österreich in TWh laut Energiezielbild des Climate Business Circle | Grafik: APG / Climate Business Circle

Für die Finanzierung wollen die Strateg:innen auch selbst in die Tasche greifen. Die Mitgliedsunternehmen von CEOs for Future sind bereit, gemeinsam 45 Milliarden Euro in konkrete Dekarbonisierungsprojekte zu investieren.

Kritik und Ausblick

Nur: Ob das Konzept aufgeht, muss sich erst zeigen. Der Climate Business Circle hat ein Szenario, aber keinen Fahrplan präsentiert. Das Szenario basiert einerseits auf Erneuerbaren Energien: Von ihnen sollen jährlich mehr in Österreich selbst erzeugt werden. Andererseits setzt die Idee auf Effizienz. Konkret heißt das, das beispielsweise immer weniger Energie benötigt wird, um einen Kubikmeter Raum zu beheizen.

Gleichzeitig steigt der Wohnbedarf. Menschen wohnen in immer größeren Wohnungen. Und immer mehr Menschen leben in Österreich. Das bedeutet auch mehr Wohnraum, der beheizt werden muss – und kann entsprechend die Effekte der Effizienz schmälern, weil die Zahlen, mit denen man den Input multiplizieren muss, immer größer werden.

Auf wie viel Wohnraum jemand wohnt oder wie viele Autos, selbst wenn es elektrische sind, ein Haushalt besitzt, entscheiden immer noch Menschen, und nicht die Industrie. Der Climate Business Circle verweist hier auf Incentives: Preisanreize oder Convenience wären Beispiele dafür. Wer sie am Ende setzen wird, bleibt offen.

CEOs for Future wollen Versorgungssicherheit für den Wirtschaftsstandort

Der Wirtschaftsstandort jedenfalls soll laut Climate Business Circle von solch einem Szenario profitieren. Peter Weinelt, Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, verweist hier vor allem auf die Versorgungssicherheit und infolge stabile Kostenplanung. Gaspreise beispielsweise unterliegen starker Volatilität, die Abhängigkeit von externen Produzenten kann diese Preisschwankungen verstärken.

Die Wiener Stadtwerke wollen bis 2040 deswegen die Fernwärme dekarbonisieren. Der Anteil der Fernwärme an der Raumwärme soll bis dahin von etwa 42 auf 56 Prozent steigen. In den kommenden Jahren wird das Unternehmen Bohrungen durchführen, um warmes Wasser aus bis zu 3.000 Metern Tiefe zu gewinnen und mittels Wärmepumpentechnologie in das Fernwärmenetz einzuspeisen. Die Energie, die daraus gewonnen wird, soll ein ganzes Gaskraftwerk ersetzen. Und weitere Maßnahmen sind geplant.

Ob das Dekarbonisierungs-Szenario auch dort greift, wo der Climate Business Circle keinen Einfluss hat, ist fraglich. Fest steht aber: Jeder Schritt in Richtung Dekarbonisierung hilft jedenfalls dem Klima.

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