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Koffer haben es dem österreichischen Gründer Michael Kogelnik sichtlich angetan. Mit seinem niederösterreichischen Unternehmen Vocier ist er bereits seit Jahren im Gepäck-Business tätig – der brutkasten berichtete schon 2015. Dabei ist der Unternehmer, der seine Karriere im Finanzsektor startete, auch als Designer tätig. Seit zwei Jahren hat er mit Bazza ein neues Koffer-Startup.
Bazza revitalisierte Fabriksgelände im Piemont
Dabei zog es den Gründer nach Italien. Dort hat er mit seinem neuen Unternehmen ein altes Fabriksgelände im Norden des Piemont renoviert und zum Produktionssitz gemacht. Bazza-Produkte werden zu hundert Prozent in Italien hergestellt und sollen auch vom Design-Image des Landes profitieren.
1,4 Kilogramm
Italienisch ist auch der Name des ersten Produkts des Startups, das aktuell noch nicht am Markt erhältlich ist: der “Superleggera” – zu deutsch “superleicht”. Der Name ist Programm: Es sei der “leichteste Koffer der Welt”, verspricht Kogelnik. Bei einem Leergewicht von 1,4 Kilogramm wirkt dieser Marketing-Claim zumindest plausibel.
“Superleggera” als eierlegende Wollmilchsau
Doch der Bazza-Koffer soll nicht nur mit dem Gewicht punkten. Viel mehr ist er eine Art eierlegende Wollmilchsau unter den Gepäckstücken, wenn man dem Gründer folgt. Er besteht aus einem Material, das aus Bohnen gewonnen wird. Dieses sei widerstandsfähiger und leichter als herkömmliches Plastik. Der “Superleggera” sei vollständig recyclebar und habe einen 90 Prozent geringeren CO2-Ausstoß als herkömmliche Koffer. Und obendrein bekomme man um 50 Prozent mehr Gepäck hinein.
“90-Kilo-Mann kann darauf springen”
Jede Schraube, den Verschluss und die Räder habe Bazza neu gedacht und darauf geprüft, leicht, aber widerstandsfähig zu sein, sagt Kogelnik: “Es war eine Herausforderung, an allen Details so lange zu tüfteln, bis das Minimalgewicht erreicht ist”. Das Ergebnis sei: “Meine einjährige Tochter hebt den Koffer ohne Probleme hoch und ein 90-Kilo-Mann kann darauf springen, ohne dass er kaputtgeht.”
Bazza-Koffer im Rennen um 130.000 Euro-Award
Der Prototyp des “Superleggera” wird nun im Rahmen der “Design Intelligence Award”-Ausstellung im Museumsquartier in Wien gezeigt. Dabei soll er zu Illustrationszwecken im Museum an einem Luftballon an der Decke schweben. Der Award könnte auch finanziell lukrativ für Bazza werden – der Koffer ist auf der Shortlist im Rennen um den Goldpreis, der mit 130.000 Euro dotiert ist und im November verliehen wird.