Neue Fluglinien werden immer wieder gegründet. Bavarian Airlines sticht jedoch heraus. Erst im November 2022 gestartet und vergangene Woche formell gegründet, will das Unternehmen schon Ende 2023 mit zwölf gemieteten Jets des Typs Embraer E195-E2 von München aus Linienflüge nach Wien, Amsterdam, London City, Berlin, Düsseldorf und Mailand anbieten. Und was vielleicht noch erstaunlicher ist, als der ambitionierte Zeitplan: Co-Founder und CEO Adem Karagöz ist gerade einmal 18 Jahre alt.

Bavarian Airlines-Gründer Adem Karagöz im brutkasten-Interview:

Bavarian Airlines soll mit besserem Essen und breiteren Sitzen punkten

Dieser hat auch einen Plan, gegenüber der etablierten Konkurrenz wie Lufthansa und Co herauszustechen, wie er in einem RTLInterview erzählt: “Wir möchten ein neues Produkt auf den Markt bringen, das es in Deutschland so noch nicht gibt. Es ist vergleichbar mit der Domestic First Class in den USA. Das bedeutet, wir möchten ein besseres Service anbieten”. Das heiße etwa besseres Essen und breitere Sitze. “In der Business Class gibt es eine 1-1-Bestuhlung statt einer 2-2-Bestuhlung, in der Economy Class eine 2-2-Bestuhlung statt einer 3-3-Bestuhlung”, so Bavarian Airlines-Gründer Karagöz. Auf die Idee sei er während eines Business Class-Flugs gekommen, bei dem er sich über schlechtes Service und niedrigen Sitzkomfort geärgert habe, sagt der junge Gründer: “Ich dachte mir, das kann ich besser”.

Trotzdem moderate Preise geplant

Trotz dieses Service-Versprechens will Bavarian Airlines Endverbraucher:innen-Preise in der Größenordnung der etablierten Konkurrenz bieten. Bei Analysen sei man zum Ergebnis gekommen, dass man sogar bei niedrigeren Preisen profitabel arbeiten könne, erklärt Adem Karagöz. Ob man im dritten oder vierten Quartal dieses Jahrs losstarten könne, hänge von der aktuell größten Herausforderung ab: Noch hat das Unternehmen keine Lizenz. Diese wurde aber bereits beantragt, wie sich RTL vom zuständigen Bundesamt bestätigen ließ.

18-jähriger Adem Karagöz stellte zweistelligen Millionenbetrag als Startkapital auf

Und wie finanziert der junge Gründer das alles? Gegenüber der deutschen Bild geht er nicht ins Detail, erzählt aber, man habe bereits einen zweistelligen Millionenbetrag “von Investoren und aus eigener Tasche”. Schon 2024 wolle man mit Bavarian Airlines 2,1 Millionen Passagiere befördern – mit insgesamt 21 900 Flügen, also 60 pro Tag, sagt Karagöz dort. Und: Es werde ein Bonusmeilen-Programm geben, bei dem man in Kryptowährung – “Bavarian Tokens” – ausbezahlt wird.