Mit “Er” ist Bernhard-Stefan Müller gemeint. Der Unternehmensberater und Investor hat, gemeinsam mit zwei Partnern, zum Jahreswechsel den Tiroler Bastel-Onlineshop Bastelschachtel übernommen. Obwohl der Plan anfangs ein anderer gewesen war.

Bastelschachtel und das “Pandemie-Problem”

Basteln und Kreativprojekte habe oft ihr hoch, wenn man nichts anderes zu tun hat. So geschehen während der Corona-Pandemie, als es nicht viel außerhalb der eigenen vier Wände zu tun gab – man erinnere sich an Lockdowns und Co.

Eigentlich wurde die Bastelschachtel bereits 2016 von der bisherigen Eigentümerin gegründet und war als Onlineshop für überwiegend Vintage-Artikel zum selber basteln bekannt. Nach einer langsamen Anlaufphase kam dann mit der Pandemie schließlich der große Durchbruch für den Shop – alleine im Jahr 2023 lag das Wachstum bei über 40 Prozent. Für die Founderin trotz Mitarbeiter:innen jedoch nicht mehr stemmbar.

Produkte in 17 Ländern

“Die Gründerin entschied sich schweren Herzens den Bastelshop zu verkaufen und beauftragte mein Unternehmen Tantum mit dem Unternehmensverkauf. Nachdem zwei Käufer aufgrund mangelnder Finanzierung abgesprungen waren, entschied ich mich kurzerhand, die Bastelschachtel selbst zu kaufen”, erklärt Müller.

Derzeit vertreibt das Unternehmen seine Produkte in 17 Länder über den eigenen Onlineshop und über Amazon. Viele davon sind Eigenkreationen, die exklusiv für den Shop produziert worden sind.

“Der bastelnde Investor ist ein Bild, das vielen jetzt ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern wird, aber ich hab mir das Investment natürlich sehr gut überlegt. Gemeinsam mit meinen Partnern, die aus dem handwerklich-kreativen Sektor stammen, haben wir ein Konzept. Wir wollen nicht irgendein beliebiger Shop sein. Ich will der neue Bastelkönig werden”, präzisiert Müller seine Pläne.

Bastelschachtel bleibt Vintage, aber…

Die Bastelsets werden überwiegend regional produziert. Bei Schulsets folge man zudem einen hohen pädagogischen Anspruch und damit verbundenen Lerncharakter: “Wir arbeiten gerade an einer Bastelsetlinie für Schulen und an einer weiteren für Altersheime und Rehazentren”, sagt Müller. “Wir werden zwar die Vintage-Richtung, für die uns unsere Kunden bisher geschätzt haben, zum einen beibehalten – die Bastelschachtel wird künftig aber noch viel mehr Seiten und Facetten zeigen. Bald wird es in jedem bastelaffinen Haushalt ein Produkt von uns geben.”