20.07.2021

Basenbox: Wiener Food-Startup mit einer halben Dekade Sauerkampf

Basenbox widmet sich seit fünf Jahren der Aufgabe Leute zu einer basischen und gesünderen Ernährung zu bringen.
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Basenbox,
(c) Daniel Auer - Das Basenbox-Team feiert fünfjähriges Bestehen.

2016 von den beiden Geschwistern Leopold Lovrek und Philippa Hoyos sowie Cousin Lukas und Freund Albrecht Eltz gegründet. Drei Jahre später direkt aus einer kleinen Küche ins TV zu “2 Minuten 2 Millionen“. Heuer sind es fünf Jahre, die sich Basenbox auf basische Ernährung spezialisiert und mit seinem Ernährungsprogramm (Frühstück, Mittag und Abendessen) die Körper seiner Kunden entsäuern, entgiften und die Vitalstoffspeicher wieder auffüllen will.

Basenbox mit täglich 250 Basenboxen

Es war Hoyes’ Vision, die basische Ernährung möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Und dies scheint gelungen zu sein. Aus der kleinen Kochstube von 2016 ist eine große Küche geworden, in der Montag bis Freitag täglich bis zu 250 Basenboxen (Basenkur-Pakete) zubereitet, verpackt und in ganz Wien und Umgebung ausgeliefert werden.

“Es freut uns, dass die basische Ernährung zunehmend an Prominenz gewinnt. Mehr basische Berichterstattung, mehr Bestellungen und vor allem mehr Menschen, die Lust auf Entgiftung und mehr Vitalität haben. Bei unserer Gründung kannte man das Wort „basisch“ nur aus dem Chemieunterricht. Heute hat jeder Zweite bereits von der basischen Ernährung gehört. Diese erfolgreichen Jahre zeigen: Wir sind am richtigen Weg”, so Lukas Lovrek, einer der Mitgründer.

Probleme durch schlechte Ernährung

Dieser Weg besteht daraus “Awareness” zu schaffen, dass zu viel Fleisch, Alkohol, Zucker, Weißmehl und zu wenig Gemüse den Körper übersäuern können. Mögliche Folgen vom “zu sauer sein” wären, schlechter Schlaf, Nervosität, hoher Blutdruck, Müdigkeit, Hautprobleme, Gewichtszunahme, Cellulite, Wassereinlagerungen, Kopfschmerzen bis hin zu schwerwiegenden Gesellschaftskrankheiten: “Sauer macht also nicht lustig”, so das Basenbox-Team. “Gemüse hingegen wirkt stark basisch und bringt den Basen-Säure Haushalt in Balance. Sowohl bei der Basenkur in Wien als auch bei den Bio-Supermarktprodukten der Basenbox spielt Gemüse die Hauptrolle.”

Aus dem Archiv: Basenbox-Gründer Lukas Lovrek im Interview

Die nächsten Schritte der Basenbox zielen darauf ab, einen neuen Supermarkt-Bereich zu erobern. Eltz dazu: “Wir arbeiten bereits an neuen innovativen Bio-Basengerichten. So viel sei verraten. Ab Herbst 2021 wird es im Tiefkühlregal etwas basischer.”

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vlnr.: Verena Handler-Kunze. Peter Buchroithner, David Pflügl und Thomas Schranz | (c) Waffle
vlnr.: Verena Handler-Kunze. Peter Buchroithner, David Pflügl und Thomas Schranz | (c) Waffle

Viele haben es versucht und nur die Allerwenigsten haben es geschafft: Ein neues soziales Medium zu etablieren ist wohl so etwas wie die Königsklasse im Startup-Bereich. Und das, obwohl das Lamento über die Riesen am Markt allgegenwärtig ist. Auch Peter Buchroithner, Thomas Schranz, David Pflügl und Verena Handler-Kunze sind mit dem bestehenden Angebot nicht zufrieden. Mit Rakun, das eine App für neurodivergente Menschen betreibt, haben die vier erst dieses Jahr ein neues Startup gegründet, wie brutkasten berichtete. Nun kommt mit Waffle ein weiteres dazu.

Waffle: “Back to the roots der sozialen Medien”

“Bei Waffle geht es sozusagen back to the roots der sozialen Medien. In den letzten Jahren habe ich das Gefühl, dass die Verbindung zu den Menschen, mit denen ich eigentlich Kontakt haben will, bei den gängigen Social-Media-Plattformen verloren gegangen ist. Facebook ist voller Werbung und Memes, auf Instagram sieht man Gelegentlich eine Hochzeit, aber es ist dominiert von Influencern, die dir etwas verkaufen wollen, und auf TikTok sind Leute, die tanzen und dich unterhalten”, sagt Peter Buchroithner im Gespräch mit brutkasten.

Auch auf Messaging-Apps wie WhatsApp und Telegram sei man zusehends mit Werbung konfrontiert und private und berufliche Kontakte würden sich mischen. “Jeder, der irgendwann einmal deine Nummer gehabt hat, kann dir einfach schreiben”, sagt Buchroithner. Das Team habe aber einen Ort schaffen wollen, wo man wirklich nur mit seinen besten Freund:innen kommuniziert.

Kein “Geschwafel” bei Waffle

Beziehungsweise “von ihnen hört”. Denn Waffle setzt auf Voice-Messages. “Man hat nicht immer Zeit, mit seinen Freunden zu telefonieren, aber es ist schön und man fühlt sich mehr verbunden, wenn man ihre Stimme hört. So sind wir auf das Thema Voicenotes gekommen”, sagt Buchroithner. Nicht nur im Namen setzt das Startup beim Social-Media-Trend “Wednesday Waffle” an, bei dem User:innen einer ausgewählten Gruppe an Leuten einmal in der Woche ein Update über sich geben.

(c) Waffle

Wer bei der Kombination aus “Social” und “Audio” also an die ebenso schnell aufgestiegene wie untergegangene “Social-Audio-App” Clubhouse gedacht hat, kann beruhigt sein – das Konzept ist ein völlig anderes. Bei Waffle sind die Voice-Messages auf eine Minute beschränkt und User:innen sind dazu aufgefordert, dazu jeweils ein Bild hochzuladen. Maximal drei dieser Nachrichten können pro Tag gesendet werden, um “Geschwafel” zu verhindern, wie man es aus überlangen WhatsApp-Voice-Messages kennt. Und nach 24 Stunden verschwinden diese wieder von selbst.

Ungefilterte Kommunikation mit Filtern

Doch das ist nicht die einzige bewusste Einschränkung. Wer sich bei der App, die aktuell nur für iOS verfügbar ist, registriert, kann genau acht Kontakte auswählen, um seine Messages mit diesen zu teilen. Weil man auch von anderen Menschen ausgewählt werden kann, kann man dennoch in mehreren solchen Neun-Personen-Kreisen sein. “Es geht darum, nur den Leuten Updates zu geben, denen man wirklich alles erzählen kann. Es geht um ungefilterte Kommunikation”, so Peter Buchroithner.

(c) Waffle

Wobei: Filter sind bei Waffle durchaus geplant, erzählt der Gründer. “So, wie man bei Snapchat Filter über Fotos und Videos legen kann, wird man das bei uns mit dem Ton machen können – also etwa mit Darth-Vader-Stimme sprechen.” Generell wolle man im Thema Voice noch “sehr, sehr vieles dazubauen”.

“Ich denke, das Produkt hat das Potenzial, dass es von 100 Millionen Menschen verwendet wird”

Neben der Produktentwicklung geht es in den kommenden Monaten aber natürlich vor allem auch darum, viele User:innen in die App zu bekommen. Eine Android-Version soll daher bald folgen und die Plattform Product Hunt soll für Aufmerksamkeit sorgen. Firmenseitig befindet sich Waffle gerade als GmbH in Wien in Gründung. “Und wir planen auch eine Investment-Runde”, verrät Buchroithner.

In Sachen Monetarisierung werde man, wie andere soziale Medien, auf Werbung setzen. “Das ist in diesem Fall natürlich ein sehr sensibles Thema. Die Leute werden bei Waffle wohl nicht so tolerant sein wie etwa auf Facebook. Wir werden also mit ausgewählten Marken über eine Zusammenarbeit sprechen”, räumt der Gründer ein. Das sei aber “aktuell nicht wirklich hoch in der Priorität”. Denn zuerst gelte es, viele User:innen zu bekommen. “Ich denke, das Produkt hat das Potenzial, dass es von 100 Millionen Menschen verwendet wird. Und wenn man sowas schafft, dann ist die Monetarisierung nie ein Problem.”

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