14.01.2022

B.A.M: Wiener Blockchain-Ticketing-Startup will nach Millioneninvestment durchstarten

Das Wiener Startup B.A.M. sagt gefälschten Konzert- und Sport-Tickets und überzogenen Preisen am Sekundärmarkt den Kampf an und hat dazu eine eigene Blockchain entwickelt.
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Die B.A.M-Gründer Georg Müller und Mirko Ilić | NFT Ticketing
Die B.A.M-Gründer Georg Müller und Mirko Ilić | (c) B.A.M

Das Problem ist durchaus bekannt: Begehrte Tickets für Konzerte, Sport-Events und andere Großveranstaltungen sind innerhalb von Minuten ausverkauft. Später tauchen viele davon aber zu völlig überzogenen Preisen am Sekundärmarkt auf. Professionelle Weiterverkäufer nutzen Bots, um das zu bewerkstelligen. Mitunter werden auch Fälschungen verkauft, die dann vor Ort zur großen Enttäuschung führen. “Das ist Künstlern, Veranstaltern und Vereinen ein Dorn im Auge. Viele davon, etwa Adele und Rammstein, machen sich dagegen stark. Ed Sheeran verkauft deswegen dieses Jahr die Tickets für ein Konzert in Frankreich über eine Blockchain-Lösung”, erklärt Georg Müller. Sein Wiener Startup B.A.M will mit genau so einer Blockchain-Lösung für Ticketing, die die oben genannten Probleme beseitigen soll, durchstarten.

Eigene B.A.M-Blockchain mit ausreichend Transaktionen pro Sekunde

Dazu setzt B.A.M auf eine eigene Blockchain, in der jedes einzelne Ticket ein NFT ist. Damit holte man bereits zwei Jahre in Folge den German Blockchain Award. “Mit den bekannten Blockchains wie Ethereum ist eine derartige Business-Lösung unserer Meinung nach nicht möglich. Dabei geht es um das bekannte Thema Durchsatz. Ein Elton John-Konzert im Wembley-Stadion ist innerhalb von sieben Minuten ausverkauft. Dazu braucht es 350 Transaktionen pro Sekunde, mit Ethereum sind aber nur 25 möglich – und das weltweit auf alle Anwendungen, die über die Blockchain laufen”, erklärt Müller.

Mit der B.A.M-Blockchain, die dezidiert für Ticketing optimiert ist, komme man bereits jetzt auf mehr als tausend mögliche Transaktionen pro Sekunde und es sollen noch mehr werden. Und über “Sharding” könne man das System skalieren und diese Rate für viele Events gleichzeitig zu Verfügung stellen. Extrem wichtig sei bei der Entwicklung der B.A.M-Blockchain auch die Interoperabilität, sagt Müller: “Wir glauben nicht, dass eine Lösung alles können muss, sondern dass es mehrere braucht. Wir haben etwa Bridges zu Ethereum oder zu Corda, über die der digitale Euro der EZB laufen wird”.

Heute FC Pinkafeld, morgen Barcelona und Real Madrid

Letztlich sollen Fans und Künstler:innen massiv von der Lösung profitieren. Müller bringt ein Beispiel: “Ein perfekter Usecase wäre ‘El Clásico’ [Anm. Fußball-Match zwischen Real Madrid und Barcelona]. Die Spiele sind auf Jahre ausverkauft. Die Tickets werden dann am Sekundärmarkt für tausend Euro aufwärts verkauft. Der Händler sagt dir, er legt es im Hotel auf deinen Kopfpolster. Dann musst du noch zittern, ob es echt ist. Mit unserer Lösung weiß der Käufer bereits vor dem Zahlen, ob das Ticket echt ist und der Preis kann auch nicht einfach erhöht werden”.

Noch sind Real Madrid und Barcelona aber Wunsch-Kunden des Startups. Tatsächlich im Einsatz ist die Lösung bereits beim burgenländischen FC Pinkafeld und bei einem “bekannten Museum in Wien”, das nicht genannt werden darf. Zudem führe man Gespräche im Festival-Bereich, sagt der Gründer. Um schneller voranzukommen stellte das Startup zuletzt eine Million Euro auf, davon 750.000 Euro über Crowd-Investing, 200.000 Euro von der auf Blockchain-Startups spezialisierten Early Stage-Beteiligungsgesellschaft Blockrocket und 50.000 Euro von einem privaten Investor.

“Damit ist der Kapitalbedarf für eineinhalb Jahre gedeckt”, sagt Müller. Nun fokussiere man auf eine White Label-Lösung, die im Frühling auf den Markt kommen soll. “Jeder, der ein eigenes Ticketing-System haben will, kann sich die Software herunterladen und auf zwei Servern installieren”, erklärt der Gründer. Zwei Projekte mit Pilot-Kunden laufen bereits.

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Jumug Carbon Recovery Ataleo Insolvenzen
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Das Unternehmen ilvi mit Sitz in Gleisdorf, Steiermark, digitalisiert mit seiner Hardware-Software-Kombination die Erfassung von Vitalwerten von Patient:innen. 2018 gab es dafür eine knapp siebenstellige Kapitalspritze unter dem Lead von eQventure. Wie nun der KSV (Kreditschutzverband) bekannt gab, wurde ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung am Landesgericht Graz beantragt.

ilvi: Sanierungsplanquote von 20 Prozent

Es gibt 37 Gläubiger, elf Dienstnehmer:innen und rund 165.000 Euro Aktiva, bei 1,6 Millionen Euro Passiva. Das Unternehmen bietet eine Sanierungsplanquote von 20 Prozent, zahlbar innerhalb von zwei Jahren vom Tag der Annahme des Sanierungsplanvorschlages an.

Zu den Gründen für die Insolvenz zählen, dass die Umsatzerlöse der ilvi GmbH für das Jahr 2024 nicht erzielt werden konnten. Zudem wurde ein gewährtes Darlehen schneller verbraucht als ursprünglich angenommen. Eine weitere Darlehensvergabe war nicht möglich. Gespräche mit potentiellen Investoren führten ebenfalls zu keinem positiven Abschluss.

2018 gegründet

Zur Geschichte: Die ilvi GmbH wurde am 16. August 2018 von Erwin Berger und Christoph Kauer als Spin-off der Berger Medizintechnik GmbH gegründet. Nach mehreren Wechseln an der Spitze wird das Unternehmen seit dem 14. Mai 2024 durch Geschäftsführer Franz Salomon selbstständig vertreten.

Das Medtech fokussierte sich auf Softwareentwicklung im Bereich der Medizintechnik, insbesondere im Bereich mobiler Datenerfassung im Gesundheitsbereich. Darauf basierend entwickelt, produziert und vertreibt das Unternehmen Medizintechnikprodukte.

Die mobilen Softwarelösungen hingegen zielen darauf ab, die Lebens- und Versorgungsqualität der Patient:innen zu verbessern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung der Zukunft sicherzustellen. Der “Personal Digital Assistant”, der Gesundheitswerte direkt am Krankenbett erfasst, via Bluetooth mit unterschiedlichen Geräten kommuniziert und Daten an das Krankenhaus-Informationssystem überträgt, soll die Arbeitsprozesse des Pflegepersonals digitalisieren und dadurch zugleich optimieren.

Fortführung von ilvi geplant

Die ilvi GmbH beabsichtigt das Unternehmen unter Umsetzung einiger Sanierungs- und Restrukturierungsmaßnahmen fortzuführen: “Der zu bestellende Insolvenzverwalter wird nunmehr zu prüfen haben, ob eine Fortführung im Interesse der Gläubiger liegt und der vorgelegte Sanierungsplan eingehalten werden kann”, sagt Brigitte Peißl-Schickmair, Leiterin Unternehmensinsolvenz Graz.

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