24.06.2016

Careship: “Idee macht nur ein Prozent des Erfolges aus”

Das Startup Careship wurde von einem Geschwisterpaar aus Wien gegründet. Sie entschieden sich in den Anfängen für ein Accelerator-Programm in Berlin: Das 100-Tage Förderprogramm des Plug and Play Accelerators vom Medienhaus Axel Springer durchlaufen seit einigen Jahren Startup-Gründer, denen neben Mentoring auch Startkapital zur Verfügung gestellt wird.
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(c) Careship - Die beiden Careship Gründer aus Wien: Antonia und Nikolaus Albert.

Plug and Play, das Accelerator-Programm des Axel-Springer-Verlags, startet in seine neunte Saison. Ab September können Startups wieder 100 Tage lang mit professioneller Unterstützung an ihren Konzepten arbeiten, an unterschiedlichen Workshops teilnehmen und kostenlos Büroflächen nutzen. Dazu gibt es 25.000 Euro Startkapital von Axel Springer. Im Austausch dafür erhält das Unternehmen fünf Prozent der Firmenanteile. Die offizielle Bewerbungsfrist für den Accelerator vom Medienhaus Axel Springer ist zwar schon vorbei, aber “da sind wir nicht so streng”, heißt es aus Berlin.

In der letzen Runde war auch Careship dabei. Das Startup der Wiener Geschwister Antonia und Nikolaus Albert kümmert sich um die Vermittlung von geprüften Pflegekräften zur Seniorenbetreuung. Die Geschäftsidee entstand, da die Großmutter der beiden Hilfe brauchte, weder Antonia noch Nikolaus aber vor Ort sein konnten. Im August 2015 erfolgte die Gründung. „Dann standen wir vor der Frage, wie wir schnell loslegen konnten und woher eine Startfinanzierung kommen sollte“, erzählt Antonia im Brutkasten-Gespräch.

Rahmenbedingungen für die kritische Zeit

Die Geschwister bewarben sich bei Plug and Play, pitchten und wurden als eines von sieben Startups in das Programm aufgenommen. „Für die frühe Phase, in der wir uns befanden, war das super“, sagt Antonia. „Es hat uns den Rahmen gegeben, den wir gebraucht haben, gerade weil die ersten drei Monate am kritischsten sind.“ Im Co-Working Space waren die Neo-Gründer zusammen mit anderen Unternehmern, die auch zum ersten Mal gegründet hatten- und damit vor ähnlichen Fragen standen, wie sie selbst. Ein wenig mag das Programm vielleicht an eine Schule erinnern. Workshops und unterschiedliche Trainings sollen die Gründer “Startup-fit” machen. Jede Woche, am sogenannten Pitch-Tuesday erhalten die teilnehmenden Startups etwa ein professionelles Präsentations-Training.

Redaktionstipps

Erfolge nur im Team

Nach drei Monaten im Programm ist allerdings vor allem eines erfolgsentscheidend: „Das Team ist das Um und Auf“, fasst Geschäftsführerin Antonia Albert zusammen. „Die Idee macht ein Prozent des Erfolges aus, die Umsetzung 99!“

Auch dem Umfeld käme eine große Rolle zu, sagt die 26-Jährige. Als es darum ging, wo die Geschwister Careship am besten gründen sollten, entschieden sie sich für Berlin und gegen Wien. „Das Umfeld in Berlin ist super unterstützend. Es gibt Anwälte und Notare, die nur auf Startups spezialisiert sind“, sagt Albert. „Insgesamt sind es drei Dinge: Investoren, andere Startups und das ganze Environment plus die Events. Das ist mit Wien nicht vergleichbar.“

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CEO Martin Lublasser und CTO Stephan Perrer (c) Anywhere.Solar

Anywhere.Solar bietet Photovoltaik-Überdachungen für Parkplätze. Dabei setzen die beiden Salzburger Gründer Martin Lublasser und Stephan Perrer auf die Nutzung bereits versiegelter Flächen zur Solarstromgewinnung. So will das Startup einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten.

Nur ein Jahr nach der Gründung expandierte das Startup bereits in die USA und nach Deutschland – brutkasten berichtete. Nun präsentiert Anywhere.Solar seine neueste Produktlinie: Voltwings Trucks & Busses.

Anywhere.Solar nutzt versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom

Das neueste Produkt von Anywhere.Solar bietet eine modular aufgebaute Überdachungslösung mit Photovoltaik, die speziell auf die Anforderungen großer Fahrzeuge wie LKWs und Busse zugeschnitten ist. Mit einer Einfahrtshöhe von viereinhalb Metern nutzt das Startup versiegelte Flächen zur Erzeugung von Grünstrom und schützt gleichzeitig Fahrzeuge vor Witterungseinflüssen. In Kombination mit Ladetechnik soll die Anlage es ermöglichen, zunehmend elektrifizierte Nutzfahrzeuge direkt vor Ort mit selbst erzeugtem Strom zu versorgen.

Die erste Voltwings Trucks & Busses-Anlage wurde bereits im Oktober in Oberösterreich realisiert. Die 30 Meter lange Überdachung dient hier als Schutz für die Ladestationen von E-Bussen. Ein weiteres Projekt wurde im Salzburger Lungau umgesetzt. Hier gibt es die Möglichkeit, Privat-Fahrzeuge zu laden und vor Witterungen zu schützen.

Neues Voltwings-System fokussiert sich auf modularen Aufbau

Die Modelle von Anywhere.Solar sind als Baukastensystem konzipiert und lassen sich daher flexibel an unterschiedliche Parkplatzflächen anpassen. Besonders soll sich das Voltwings-System durch seinen modularen Aufbau auszeichnen. So soll es den typischen Planungsaufwand bei PV-Carports deutlich verringern und eine schnelle Montage ermöglichen, so CEO Lublasser. „Wir haben im Endeffekt ein optimiertes Serienprodukt entwickelt, dass in der Umsetzung so flexibel ist wie eine Individuallösung. Diese Flexibilität ist absolut neu im Bereich der Fahrzeugüberdachungen”, ergänzt CTO Perrer.

Zusätzlich soll das Voltwings-System auch die Kosten für Planung und Installation senken. Mit diesem neuen Produkt möchte Anywhere.Solar die Energiewende „einfach und effizient vorantreiben“.

Gründer wollen “Beitrag zur Energiewende” leisten

Neben der Einführung ihrer neuen Produktreihe verkündete das PV-Startup auch seinen Erfolg beim Gewinn-Jungunternehmer:in-Award, wo es den zweiten Platz erreichte. Perrer freut sich über die Auszeichnung: „Das ist eine sehr schöne Auszeichnung, die uns auch sehr stolz macht und aufzeigt, dass wir mit unserer Lösung auf dem richtigen Weg sind“.

Anywhere.Solar wurde Anfang 2022 von den Salzburgern Martin Lublasser und Stephan Perrer gegründet. Gemeinsam verfolge man die Vision einer Welt, “in der nachhaltige Energie nahtlos in die Lebensräume der Zukunft integriert“ wird, heißt es von den Gründern. Parkplätze und Verkehrsinfrastrukturen würden ein großes Potenzial haben, mit Photovoltaik-Lösungen einen “entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten”, ohne zusätzliche Flächen zu beanspruchen. Auch für die Zukunft bleibt ihr Ziel klar: Anywhere.Solar will Solarenergie überall verfügbar machen.

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