26.03.2019

aws JumpStart: Call für Inkubatoren und Startups offiziell gestartet

Das aws-Programm JumpStart fördert seit 2015 Inkubatoren und Akzeleratoren und in weiterer Folge auch direkt Startups. Der Start für die aktuelle Ausschreibungsrunde erfolgte gestern Montag – sie läuft noch bis zum 31. Mai 2019.
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aws JumpStart
(c) fotolia:

Mit dem Programm aws JumpStart unterstützt das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) gemeinsam mit dem Austria Wirtschaftsservice (aws) gezielt junge Unternehmen. Zudem bietet das Programm speziell eine Förderung für Inkubatoren und Akzeleratoren an. Dadurch sollen in weiterer Folge Startups direkt unterstützt werden.

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Gestern Montag startete die aktuelle Ausschreibungsrunde. Sie läuft noch bis 31. Mai 2019. Das Programm besteht aus insgesamt zwei Modulen. Eines richtet sich an Inkubatoren bzw. Akzeleratoren, das andere hingegen direkt an Startups.

Modul 1: Förderung für Inkubatoren und Akzeleratoren

In Modul 1 werden laut aws geeignete Inkubatoren und Akzeleratoren ausgewählt, deren “innovative Konzepte zu einem schnelleren und qualitativ höherwertigen Heranreifen von Startups beitragen soll. Zudem müssen die Inkubatoren ein “leistungsfähiges Geschäftsmodell”anbieten, die den Startups ein Angebot von gebündelte Dienstleistungen anbietet. Zu diesen zählen Beratung in Wirtschafts-, Finanzierungs- und Rechtsfragen, Netzwerkangebote und Mentoring bzw. Coaching.

Darüber hinaus müssen in den letzten zwölf Monaten in den jeweiligen Inkubatoren mindestens drei Unternehmen angesiedelt sein. Die aws fördert Personal-, Sach- und Ausbildungskosten. Im Rahmen des aktuellen Calls können fünf Inkubatoren, eine Förderung in der Höhe von jeweils bis zu 150.000 Euro erhalten (bei maximal 100 Prozent der förderbaren Kosten).

Modul 2: Förderung für Startups

Das Modul 2 richtet sich hingen direkt an Startups. Dabei werden bis zu fünf Unternehmen, die von einem JumpStart Inkubator betreut werden, für eine Förderung ausgewählt. Pro Startup ist eine maximale Förderung von 22.500 Euro möglich (bei maximal 100 Prozent der förderbaren Kosten.

Bisherige Bilanz von JumpStart

Die aws förderte mit JumpStart bisher 15 Konzepte von Inkubatoren bzw. Akzeleratoren sowie 43 Startups, die von diesen betreut wurden. Durch die Unterstützung der Inkubatoren verzeichneten einzelne Startups laut der aws teilweise bis zu 150-prozentige Umsatzsteigerungen. Zu den geförderten Startups aus Österreich zählen beispielsweise My Esel, Byrd und myAbility.

“Um sich voll und ganz auf die Entwicklung des Geschäfts fokussieren zu können, brauchen junge Gründerinnen und Gründer ein professionelles Umfeld und die Möglichkeit des Austauschs mit anderen Start-ups. aws JumpStart schafft somit den idealen Nährboden für erfolgreiches Unternehmertum“, so aws Geschäftsführer Bernhard Sagmeister.


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Plasmateria, Angels United
(c) Plasmateria - Bernhard Kohlhauser und Martin Jaros von Plasmateria.

Die Investmentgruppe Angels United von Karl Büche, Markus Ertler, Niki Futter, Hermann Futter und Michael Edtmayer hat einen mittleren sechsstelligen Euro-Betrag in das Wiener Startup Plasmateria investiert. Das Investment der Business Angels wird von aws Start-up Invest gehebelt.

Plasmateria: Alternative für bisherige Verfahren

Plasmateria wurde von Bernhard Kohlhauser und Martin Jaros gegründet und hat etwas geschafft, was man in der Branche nicht für möglich gehalten hat. Das Startup fokussiert auf eine Entwicklung innerhalb der PVD (Physical Vapor Deposition)-Technologie. Finanziert mit Unterstützung von aws Preseed sowie aws Seedfinancing konnten die Founder beweisen, dass auch Bauteil-Innenflächen bis zu einem Durchmesser von nur vier Millimetern mit PVD beschichtet werden können.

Konkret entwickelt Plasmateria neuartige Beschichtungstechnologien für Innenflächen als eine umweltfreundliche Alternative zu bisherigen Verfahren, welche größtenteils durch das Verbot von hexavalentem Chrom durch die EU betroffen sind.

Die Oberflächentechnologie der Wiener biete dementsprechend nicht nur eine grüne Alternative zur galvanischen Verchromung von Innenflächen, sondern könne auch die Lebensdauer von Bauteilen durch moderne keramische Beschichtungen verbessern. Klassische Verchromungsprozesse sind umweltgefährdend und dürfen in der EU nur mit Ausnahmegenehmigungen weiter eingesetzt werden. Plasmateria setzt daher auf ihr Plasma-basiertes PVD-Verfahren, das in der Lage ist, vergleichbare Chrombeschichtungen gänzlich ohne die Verwendung von problematischen Chemikalien abzuscheiden, wie es heißt.

“Game Changer”

“Plasmateria ist ein echter Game-Changer in der Beschichtungsindustrie”, sagt Karl Büche, der bei diesem Investment den Lead der Angels United innehat. “In den letzten Jahrzehnten war hier technologischer Stillstand. Es gab weder grundlegende Innovation bei den Verfahren noch merkliche Bewegungen bei den Anbietern und in der gesamten Struktur dieser Industrie. Das Gründerteam besteht aus ausgewiesenen Experten, die viel Erfahrung in der Industrie gesammelt haben und motiviert sind, ihr Wissen für eine nachhaltigere Zukunft einzusetzen. Das Timing von Plasmateria ist, nicht zuletzt durch das EU-Verbot bestehender Verfahren, hervorragend.”

Plasmateria
(c) patrickmuennich.com – (vl.l.n.r.) Karl Büche, Business Angel & Co-Founder Angels United, Hermann Futter, Geschäftsführer Compass Gruppe & Co-Founder Angels United, Niki Futter, Business Angel & Co-Founder Angels United, Markus Ertler, Business Angel & Co-Founder Angels United, Michael Edtymayer, Geschäftsführer und Co-Founder Angels United und Alexandra Ruzsa, Geschäftsführende Gesellschafterin der Compass Gruppe.

Die Beschichtungstechnologien von Plasmateria zielen, wie betont wird, nicht darauf ab, Marktteilnehmer zu verdrängen, sondern neue Anwendungsgebiete zu eröffnen. Besonders spannend sei vor allem der Einsatz der IDC-Technologie im Bereich der wasserstoffbasierten Energie- und Mobilitätslösungen. Hier könnten keramische Beschichtungen dazu beitragen, Leitungen und andere Innenflächen mit Diffusionsbarrieren zu versiegeln, um Materialversprödung und den Verlust von Wasserstoff zu minimieren.

Zu den potenziellen Anwendungsbereichen der neuen Beschichtungsverfahren gehören unter anderem Formwerkzeuge, Extruder, Stoßdämpfer, Aktuatoren, Gleit- oder Wälzlager und Wärmetauscher. Durch den Einsatz der IDC-Technologie können auch Bauteile beschichtet werden, die bislang nicht für solche Verfahren geeignet waren.

Plasmateria mit dreiphasigem Markteintritt

Das Startup plant seinen gestaffelten Markteintritt in drei Phasen. In der ersten Phase wird eine umweltfreundliche Alternative zur Chrombeschichtung angeboten, die bis hinunter auf fünf Millimeter Innendurchmesser angewendet werden kann. In weiteren Schritten sollen keramische Beschichtungen sowie spezielle Lösungen wie Wasserstoffdiffusions-Barrieren und Schichten für größere Bauteile folgen.

“Mit Angels United holen wir uns ein Team aus erfahrenen Unternehmern mit exzellentem Netzwerk und viel Erfahrung beim Company Building ins Boot”, sagt Co-Founder Kohlhauser. “Zusammen werden wir mit Plasmateria ein Unternehmen bauen, welches für frischen Wind in der Beschichtungsindustrie sorgen wird. Wir haben ehrgeizige Pläne für nachhaltige Oberflächentechniken – auch über die Innenbeschichtungen hinaus.”

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